Ansicht aus der Innsbrucker Altstadt mit dem Goldenen Dachl. Das Besondere an dieser Aufnahme sind die großen Brettertafeln, welche vor dem Gebäude lagern. Diese Tafeln wurden bei Prozessionen auf der Herzog-Friedrich-Straße ausgelegt, um die Gewänder der Teilnehmenden vor Staub und Unrat zu schützen.
Bildnachweis: ÖNB/AKON
http://data.onb.ac.at/AKON/AK009_319
In München ist die Verwendung von Brettern z.B. für 1843 dokumentiert. In Wien hat man bereits 1782 anlässlich einer Papst-Prozession die Straßen mit Brettern ausgelegt.
Das Auslegen von Brettern anlässlich der Fronleichnamsprozession kann in Innsbruck mindestens bis 1893 zurückverfolgt werden.
Im Innsbrucker Tagblatt vom 30.05.1893 findet sich ein ausführlicher Bericht:
https://digital.tessmann.it/tessmannDigital/Zeitungsarchiv/Seite/Zeitung/62964/1/30.05.1893/265210/2/filterId-62964%01265210%013390565-query-%22PROCESSION+BRETTERN%22%7E10.html
Darin wird kritisiert, dass die Kranzmädchen neben den Geistlichen in einem langen Spalier durch den Straßenletten waten müssen, während der Klerus feinsäuberlich auf den eigens ausgelegten Brettern und Brücken durch die Stadt schreitet.
Die Straßen waren demnach zu Fronleichnam immer lettig und schmutzig. Sei es, weil es regnete. Sei es, weil man die Straßen in den Morgenstunden ausgiebig mit Wasser spritzte, um die Staubentwicklung hintanzuhalten….
Eine weitere Erwähnung der Bretter für den Fußpfad der Innsbrucker Fronleichnamsprozession findet sich bereits 1878:
https://digital.tessmann.it/tessmannDigital/Zeitungsarchiv/Seite/Zeitung/62964/1/25.06.1878/261078/3/filterId-62964%01261078%013368527-query-%22PROzESSION+bretter%22%7E10.html