Ansicht aus Innsbruck mit dem Hotel Victoria. Als besonderer Vorzug des Hotels wird ein elektrischer Aufzug erwähnt. Damaliger Eigentümer des Hotels war der Hotelier Jean Schlegel.
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Die Innsbrucker Nachrichten vom 14. Mai 1913 berichten:
„Ein schweres Lawinenunglück auf der Nordkette.) Ein bekannter Lawinenstrich ist auch der Abhang des Sattelkars zwischen dem Kemacher und der östlichen Sattelspitze, wo alljährlich und ausnahmslos im Frühjahr eine Lawine niederging. Nur heuer was sie bis jetzt ausgeblieben. Gestern kam sie wieder, unheilvoll und unerwartet, und begrub zwei junge Menschen unter sich; die Unglückschronik der Nordkette ein tragisches Kapitel mehr. Zwei Söhne des Hoteliers Schlegel in Innsbruck, des Besitzers des Hotels „Viktoria“ am Bahnhofsplatz, der 14-jährige Realschüler Herbert und der 20-jährige Chemiker Josef Schlegel machten gestern gemeinsam eine Tour auf die Nordkette. – Es folgt eine Beschreibung zum Hergang des Unglückes und zur Rettungsaktion, u.a.: Noch spät nachts sah man von Innsbruck aus auf der Unglücksstelle hoch oben die Windlichter der Rettungsexpedition herabglänzen. Die Wenigsten der Städter wussten aber von der Tragödie, die sich gestern dort zugetragen hat. Josef Schlegel konnte nur mehr tot geborgen werden, sein Bruder Herbert wurde von jungen kräftigen Männern, sorgfältig auf eine Bahre gebettet, geraden Weges durch die steile, beschwerliche Rossfall nach Gramart und bis zur Höttinger Kirche herabgebracht, wo ihn der Rettungswagen der freiw. Rettungsgesellschaft aufnahm. Erst vor kurzem verlor Hotelier Schlegel seine Gattin.“