Innsbruck 1899, Hotel Alte Post

Ansicht aus der Innsbrucker Maria-Theresien-Straße mit dem Hotel zur Alten Post. Damaliger Besitzer des Gasthofs war der Wirt Ludwig Obermayer. Auf weiteren Detailansichten sind der Speisesaal und der Gastgarten zu erkennen. Das Haus wurde 1969 abgerissen.

In früheren Zeiten befand sich hier das Gasthaus zur Post.

Interessant ist auch, dass auf dem linken Erker des 2. Stocks kleine Porträt-Medaillons zu erkennen sind. Ob das etwa Tiroler Freiheitskämpfer oder Heilige sind, erscheint auf den ersten Blick nicht ganz eindeutig zu erkennen. In den vorliegenden Quellen finden sich folgende Angaben:

Die Freskos am Erker stellen in der Tat vier Tiroler Landesverteidiger aus der Zeit von 1809 dar. Die Porträts stammen vom bekannten Maler Raphael Thaler und wurden 1898 gemalt.
Raphael Thaler hatte zu Pradl eine enge Verbindung, weil er im Haus Pradler Straße 32 sein Atelier hatte.

Im Bildarchiv Marburg gibt es zwei sehr seltene Farbfotos der Alten Post von 1940, einmal von vorne und einmal von hinten. Auf diesen Farbfotos sind die Porträts der Tiroler Freiheitskämpfer besonders gut zu erkennen. Im Erdgeschoß war bereits damals ein Friseursalon.

Vorderseite:
https://www.bildindex.de/document/obj20820347/fmlac43718/?part=0

Rückseite:
https://www.bildindex.de/document/obj20149722/fmlac42508/?part=0

Bildnachweis: josefauer.com / Historische Bilder, Ansichtskarten und Fotografien

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Veröffentlicht von josefauer.com

Archivbilder und Genealogie

Ein Kommentar zu “Innsbruck 1899, Hotel Alte Post

  1. Zum Freskenschmuck des Raphael Thaler an der Alten Post berichten die Innsbrucker Nachrichten vom 8. Oktober 1898 sehr ausführlich:

    „(Decorationskunst.) Der rasch bekannt
    gewordene junge Maler Rafael Thaler aus Pradl
    hat durch ihm aufgetragene Ausschmückung des
    Erkers im Gasthaus zur Post hier abermals einen
    schönen Beweis seines Könnens und Geschmackes
    gebracht. Obgleich der Bau des alten Hauses
    keinen bestimmten Stil erkennen lässt und durch
    seine Charakterlosigkeit eine Ausschmückung er- ­
    schwerte, ist es dem talentvollen Maler doch gelungen,
    dem Hause durch den im deutschen Renaissance-
    Stil ausgeführten Schmuck einige Individualität
    zu verleihen. Die von zwei Säulen flankierten
    vier Felder unterhalb der Fenster des ersten
    Stockes zeigen in hübscher Anordnung auf einem
    verschlungenen Band den alten bekannten Reim
    „Aus altem Eisen sind ja noch etc.“ und in der
    Mitte das Wahrzeichen des Hauses, ein Posthorn
    auf goldigem Grunde. Die Felder zwischen dem
    1. und 2. Stocke zeigen die wohlgelungenen
    Portraits von Andreas Hofer, Speckbacher,
    Haspinger und Straub. Das dem Erker aufge-
    setzte Thürmchen thut nun auch so, als ob es etwas
    ganz besonderes wäre, und man glaubts ihm,
    weil’s unten auf dem Gemäuer des Erkers gar
    so farbenfroh hergeht und leuchtet.“

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