Das Alte Wilten!

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Veröffentlicht von josefauer.com

Archivbilder und Genealogie

Ein Kommentar zu “Das Alte Wilten!

  1. Die Mitteilung des Deutschtirolischen Feuerwehr-Landes-Verbandes von 1910 bringen einen feuerwehrhistorisch sehr spannenden Bericht, wie damals in Wilten eine Feuerwehrübung abgehalten wurde:

    „Wilten. (Feuerwehr-Hauptübung.) Für 21. Juli abends halb 8 Uhr war in
    Wilten die Hauptübung der Feuerwehr angesagt. Hiezu erschienen beim Gerätehaus 70 Mann.
    In Stellvertretung des Branddirektors Baron Graff war der Löschinspektor Max Klammer
    anwesend, welcher folgende Aufgabe gestellt hatte: „In der Neurautgasse Nr. 6 ist in der gefüllten Scheune ein Brand ausgebrochen, der das Dach ergriffen und bis zum Eintreffen
    der Feuerwehr mehr als die Hälfte des Daches in Flammen gesetzt hat. Zeit des Ausbruches
    2 Uhr früh, bei herrschendem Südwind, Wasserverhältnisse normal.“ Das Kommando über
    die Übung hatte Kommandant Sebastian Müssigang. In richtiger Erfassung der Lage ließ er die
    Wehr auf zwei Seiten anrücken. Ein Teil rückte über die Karmelitergasse, ein Teil über
    die Leopoldstraße zum Brandobjekte ab, hiedurch kam dies in die Mitte. In drei Minuten
    nach dem Angriffssignal war das Wasser auf dem Objekte. In Rücksicht auf die ziemlich
    feuergefährliche Umgebung ließ der Kommandant vier Strahlen geben und zwar zwei aus dem
    Hydranten der Leopoldstraße, und zwei aus dem in der Neurautgasse. Mit drei Leitern und
    einer Schlauchlinie vom Boden aus wurde dem Brande zu Leibe gerückt. Die Spritze stand
    beim oberen Dorfbrunnen in Reserve. Die Sanitätsabteilung hatte ihren Standort in der
    Leopoldstraße. Nach Beendigung der Übung wurden die Geräte in das Magazin eingestellt
    und sodann zum Gasthaus „Neuhaus“ abmarschiert. Kommandant Müssigang gab hier
    bekannt, daß der Herr Bürgermeister Greil und Branddirektor Baron Graff leider am
    Erscheinen verhindert waren. Er drückte der Mannschaft für den stets bewiesenen Eifer den
    Dank aus und gab der Erwartung Ausdruck, daß die Wehrmänner auch in der übungslosen
    Zeit ihrer freiwilligen Pflicht stets eingedenk sein und die Kameradschaft nicht aus dem Auge
    lassen mögen. Ein „Gut Heil!“ wurde zur Bekräftigung der Worte gebracht. Löschinspektor
    Max Klammer belobte die Übung; die Lösung der Aufgabe sei vollkommen richtig, der
    Anmarsch ruhig und rasch gewesen, er habe Zeugnis gegeben, daß die Wehr zu einer der besten
    zu zählen sei. Redner sprach die Hoffnung aus, daß die Wehr auch weiterhin auf dieser
    Stufe bleiben möge.“

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