Der Rennweg in Innsbruck

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Veröffentlicht von josefauer.com

Archivbilder und Genealogie

Ein Kommentar zu “Der Rennweg in Innsbruck

  1. 1931 wurde von der Feuerwehr anlässlich der Herbst-Hauptübung eine Geräteschau am Rennweg abgehalten.

    Damals hatte die Feuerwehr offenbar 15 Kraftfahrzeuge. Demnach war der Großbrand der Colli-Fabrik einige Jahre zuvor der Anstoß für eine umfassende Modernisierung der Geräte.

    Die Innsbrucker Nachrichten berichten am 12. Oktober 1931 ausführlich über die Hauptübung. Damals wurde in der Altstadt sogar das Löschen nach einem Blitzschlag geübt. Dieser Bericht gibt einen anschaulichen Einblick in das damalige Übungswesen und die Einsatzmöglichkeiten der Motorspritzen:

    „Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck.

    Der Tag, an dem vor neun Jahren die Colli-Fabrik nieder­-
    gebrannt ist, bildete einen bedeutenden Markstein in der Ent­-
    wicklung der Freiwilligen Feuerwehr der Landeshauptstadt,
    die bis zu jenem Zeitpunkt über eine einzige Dampfspritze
    uralter Konstruktion als modernstes Löschgerät verfügte! Daß
    das bis dahin Versäumte in der Zwischenzeit gründlich nach­-
    geholt wurde, dafür legte die Sonntag vormittags abgehaltene
    Herbst-Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Inns­-
    bruck, die mit einer Geräteschau verbunden war, ein be­-
    redtes Zeugnis ab.

    In imponierender Stärke waren die sechs
    Kompagnien mit ihren Geräten am Rennweg aufmarschiert,
    wo um 10 Uhr vormittags Branddirektor Innerhofer
    dem Bürgermeister Fischer die Meldung erstattete.
    Vor dem Stadttheater hatten mittlerweile die seit der letzten
    Hauptübung neu angeschafften, durchwegs automobilisierten
    Fahrzeuge Aufstellung genommen, und zwar: Der Katastro­-
    phenwagen, drei neue Rüstwagen, eine Motorspritze und ein
    Mannschaftswagen. Mit Ausnahme der 3. und 5. Kompagnie
    besitzen sämtliche Kompagnien nur automobilisierte Fahr­-
    zeuge. Der Gerätepark der Freiwilligen Feuerwehr verfügt
    heute über insgesamt 15 Kraftfahrzeuge (Motorspritzen, Rüst­-
    wagen, Mannschaftswagen, Katastrophenwagen und Kom­-
    mandantenwagen).

    Nach Besichtigung der neuen Geräte durch die geladenen
    Gäste rückten die einzelnen Kompagnien zur Lösung der ihnen
    vom Bürgermeister gestellten Aufgaben ab. Die erste galt
    dem Eingreifen nach einem zündenden Blitzstrahl
    beim „Goldenen Dachl“. Mit der Durchführung dieser Auf­-
    gabe wurde die 2. und 3. Kompagnie betraut. Als zweite Auf­
    gabe war die Bekämpfung der brennenden Tankan­-
    lage in der Meinhardgarage (Wiedner und Menardi) gestellt,
    die der Berufswehr mit dem Schaumgenerator und der
    4. Kompagnie oblag. Hiebei hatte man Gelegenheit, die mo­-
    derne Ausrüstung der Mannschaften mit Sauerstoffapparaten,
    Rauchmasken und Asbestanzügen zu beobachten.
    Die dritte Aufgabe galt dem Eingreifen bei einer Hoch­
    wasserkatastrophe bei der Sill mit Gefährdung der
    Pradlerbrücke, woran sich sämtliche Kompagnien beteiligten.
    Die mit dem Katastrophenwagen anrückende 1. Kompagnie
    besorgte den Uferschutz und die telephonischen Verbindungen
    an der Unglücksstelle. Das Auspumpen der unter Wasser
    stehenden Räume hatten vier Motorspritzen, eine Dampf­-
    spritze und verschiedene Handspritzen zu besorgen, während
    den ambulanten Rettungsdienst die Rettungsgesellschaft übernahm.

    Sämtliche Aufgaben wurden rasch und mit Ruhe und größ­-
    ter Exaktheit durchgeführt; sie fanden einhelliges Lob und An­
    erkennung durch die geladenen Gäste. Bürgermeister Fischer
    sprach am Schlusse der Uebung dem Branddirektor Inner­-
    hofer den Dank der Stadt Innsbruck für die zum Wohl
    der Einwohnerschaft geleistete Arbeit der Feuerwehr aus.
    Mit einer Defilierung wurde die Hauptübung beendet.“

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