Der feurige Mühlstein

Der oberste Hof in St. Georgen bei Bozen gehört dem Guldenbauer, der auch eine Mühle besitzt. In der Adventszeit soll sich nun von dieser letzteren bis zum Talmüller im Altenbachtal ein feuriger Mühlstein wälzen und nach dreimaliger Wanderung bei der ersten Mühle mit donnerähnlichem Gekrache verschwinden.

Ein lustiger Schneider aus Jenesien, der auf dem Mesnerhof in St. Georgen auf der „Störe“ war, machte sich einmal beim Abendessen über diese „feurige Kugel“ lustig. Er mußte dann allein in der sogenannten Tagwerkerkammer schlafen. Plötzlich erhob er nun in der Nacht ein jämmerliches Geschrei, und um den Grund desselben befragt, gab er zur Antwort, er bleibe durchaus nicht mehr allein, denn er werde vom Mühlstein erdrückt; die Knechte mußten ihn in ihre Kammer nehmen.

Quelle: Heyl, Johann Adolf, Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol, Brixen 1897, S. 222

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Veröffentlicht von josefauer.com

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