Der feurige Mühlstein

Der oberste Hof in St. Georgen bei Bozen gehört dem Guldenbauer, der auch eine Mühle besitzt. In der Adventszeit soll sich nun von dieser letzteren bis zum Talmüller im Altenbachtal ein feuriger Mühlstein wälzen und nach dreimaliger Wanderung bei der ersten Mühle mit donnerähnlichem Gekrache verschwinden. Ein lustiger Schneider aus Jenesien, der auf dem Mesnerhof“Der feurige Mühlstein” weiterlesen

Die Franzosengeister

Auf dem Hügel bei der Kirche von St. Georgen unweit Bozen liegen Franzosen aus den Kriegsjahren 1797 und 1809 begraben. Da sieht man nun, besonders im Hochsommer, vor einem Ungewitter an den Ecken des Turmes vier Lichtlein sich hin- und herbewegen. Ein mutwilliger Bursche warf einmal einen Ast auf diese Lichter hinauf, kam aber dabei“Die Franzosengeister” weiterlesen

Der Geist ohne Kopf

In dem zum Mesnerhofe gehörigen, unterhalb des Schulhauses von St. Georgen bei Bozen liegenden Weingut erhängte sich vor vielen Jahren ein Mann; seither sah man dort oft einen menschlichen Schatten ohne Kopf den Fußsteig im Weingut auf- und abwandeln. Quelle: Heyl, Johann Adolf, Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol, Brixen 1897, S. 213

Der Schütze

In Rentsch steht am alten Weg empor auf den Ritten ein Kruzifix, an dem eine große Narbe sichtbar ist. Davon erzählt man sich folgendes: Vor langer Zeit war einmal in Kampill, das jenseits des Eisacks liegt, ein großes Festschießen, dem auch ein bekannter Schütze beiwohnte. Doch an diesem Tag hatte er einfach kein Glück, denn“Der Schütze” weiterlesen

Der geschundene Stier

Wo jetzt Rentsch liegt, war einst eine schöne und reiche Stadt. Rebe an Rebe wuchs bis weit hinauf auf den Rittner Berg, und alles war voll überfluß. Doch ob ihres Glückes und Reichtums wurden die Einwohner übermütig und schreckten bald vor keinem Frevel mehr zurück. Und so kamen sie einmal gar auf den Gedanken, einem“Der geschundene Stier” weiterlesen

Spukende Geistliche

In Bozen lebte vor vielen Jahren ein Priester, dessen Name billig ungenannt bleibt, der war Sakristan und ließ sich im Leben mancherlei Unrichtigkeiten zuschulden kommen, weshalb er nach dem Tode spuken mußte. Endlich bannte ihn ein Priester hinauf auf den Schiern, wo er laut und heulend sein Unwesen trieb, mit Ausnahme der Weidezeit. Man hört“Spukende Geistliche” weiterlesen

Das Fingellerschloss

Unter der Trümmerburg Rafenstein, die über Bozen im Bezirke Sand an dessen oberstem Punkte hoch am Saumweg ins Sarntal liegt, erhebt sich ganz isoliert auf einem Felsen eine andere Ruine, die wenig bekannt ist und das Fingellerschloß heißt. Früher soll es Niedergoldeck geheißen haben, aber niemand weiß darüber gewisse Auskunft zu geben. Die Burg war“Das Fingellerschloss” weiterlesen

Der Geist im Altenbachtal

Zur Adventszeit sah man in den achziger Jahren oft im Altenbachtal ober Gries vom Talmüller bis zur “roten Lahn” (so wird ein Stück des Bergabhanges zwischen Altenbach und Guntschna genannt, das wegen der häufigen Abrutschungen gemieden wird) einen Mann in grünen Kleidern wandern. Das letztemal sah man ihn vor etwa dreißig Jahren, doch waren damals“Der Geist im Altenbachtal” weiterlesen

Die kopflosen Totenträger

Ein alter Bauer ging in der Nacht von Haslach bei Bozen über Schloß Kuepach nach St. Jakob. Als er auf die in der Nähe des Schlosses gelegene große Wiese kam, begegneten ihm vier Männer ohne Kopf, die einen kopflosen Toten auf schwarzer Bahre einhertrugen. Einer ohne Kopf aber schritt mit einer Laterne voran. Im nächsten“Die kopflosen Totenträger” weiterlesen

Der Glockenschatz auf der Haselburg

Auf dem Schloß Kuepach (Haselburg) bei Bozen lebte ein reicher und frommer Ritter, der mit den Kreuzfahrern ins Heilige Land zog. Vorher aber ließ er einen großen Teil seines Goldes einschmelzen und in zwei hohle, kupferne Kugeln gießen, die er dann rechts und links vom Schloßtor als Zierde hinstellte. So, dachte er, werden sie am“Der Glockenschatz auf der Haselburg” weiterlesen

Die Beterin

Wenn jemand eine Wallfahrt gelobt und sein Versprechen nicht hält, muß er es nach seinem Tode erfüllen. So etwas erfuhr eine Bindermeisterin in Bozen. Diese ging nach Weißenstein wallfahren und stieg erst bei einbrechender Nacht den steilen Berg hinan, denn früher schien es ihr zu heiß. Bald hinter den ersten Stationen hörte sie ein Weib“Die Beterin” weiterlesen

Das Totengericht

Das tapfere und berühmte Geschlecht der Ritter von Matsch hatte die Sitte eingeführt, über jeden seiner Verstorbenen in der Franziskanerkirche zu Bozen ein Totengericht halten zu lassen. Der Verstorbene wurde im Sarg in die Kirche getragen, und bevor derselbe zur letzten Ruhe eingesegnet wurde, fand eine Leichenrede statt, in welcher der Geistliche gehalten war, offen“Das Totengericht” weiterlesen

Hans Lutz von Schussenried

Die Steinmetzen von Bozen wurmte es nicht wenig, daß der junge Schwabe Hans Lutz ihrer mit so vielem Kostenaufwande hergestellten Pfarrkirche die Krone durch den Turm aufsetzen sollte. Sie sannen auf Rache, und weil es ohnehin im Plan lag, der Kirche zwei Türme zu geben, unterfing sich der Steinmetzgeselle Wilhelm Großmund von Bozen zu behaupten,“Hans Lutz von Schussenried” weiterlesen

Die große Glocke von Bozen

Die größte Glocke der Hauptpfarrkirche Bozens, der schönsten Kirche in Tirol, hat einen wunderbar schönen Klang, und die Sage geht, es sei der Glockenspeise zu ihrem Guß ein reichlicher Teil edlen Metalles hinzugefügt. Es wohnte bei Bozen ein sehr reicher Ritter, Hugo von Kuebach; der besaß große Mengen ungeprägten Goldes und Silbers. Um diese Schätze“Die große Glocke von Bozen” weiterlesen

Die Kröte auf Weißenstein

Eine Frau in Bozen hatte eine Wallfahrt nach Weißenstein versprochen, kam jedoch nie zur Ausführung dieses Gelübdes. Nach ihrem Tode mußte sie darum so lange als Kröte leiden, bis sie ihr Versprechen eingelöst haben würde. Als scheußliche Kröte watschelte sie gegen den beliebten Wallfahrtsort, den sie erst in sieben Jahren erreichen konnte. Dann aber, als“Die Kröte auf Weißenstein” weiterlesen

Die Botsch von Zwingenburg

Daß die rebenumgürtete Stadt Bozen, italienisch Bolzano, uralten Ursprungs ist, ist bekannt und wird durch die Wahl ihrer überaus glücklichen Lage bewiesen; gleichwohl bringt die Sage den Namen Bozens mit Geschlechtern der Frühzeit in Verbindung und kündet, es habe in grauen Zeiten dort ein reicher Jude, des Namens Boz, sich niedergelassen. Dieser Boz wurde Christ“Die Botsch von Zwingenburg” weiterlesen

Die goldenen Lilien

Nach dem Abendläuten kam ein Hirtenknabe aus Saubach vom Walde her und wollte heim. Auf einmal glänzte es unweit von ihm wie frisch gefallener Schnee. Erstaunt wandte er sich um und sah nach dem Schimmer hin. Da sah er ein ganzes Feld voll Lilien. Ein paar Sprünge, und er stand mitten in demselben. Mit vollen“Die goldenen Lilien” weiterlesen

Die Kohlen auf dem Sauschloss

Es kam einmal ein Hirt zum Sauschlosse hinauf und fand dort einen Haufen wunderschöner Kohlen. Er steckte drei davon zu sich und gerade in den Sack, in dem er den Rosenkranz hatte, und nahm sie mit nach Hause. Als er heimgekommen war, erzählte er seiner Mutter vom Kohlenhaufen und wollte ihr die drei mitgenommenen Kohlen“Die Kohlen auf dem Sauschloss” weiterlesen

Der versunkene Schatz

Unter der Mairläng bei dem Weifner Hofe ist ein Acker, in dem ein Schatz vergraben ist, der alle hundert Jahr zum Vorschein kommt. Des gegenwärtigen Schusters Urahn war dort noch spät abends auf dem Wege. Da sah er von weitem ein Licht, das immer größer und größer wurde. Er gieng darauf zu und sah, wie“Der versunkene Schatz” weiterlesen

Das Hexenhaus

Zu Jenesien lebte ein alter Bauer, der noch in seinen hohen Jahren sich vollen Haarwuchses erfreute, nur vorn an der Stirne hatte er eine handbreite runde Glatze, wie geschoren, was sehr auffiel, denn rundherum stand wuchernd starkes Haar. Besagter Bauer ging einmal auf den Markt nach Meran, kaufte sich dort eine Kuh und trieb sie“Das Hexenhaus” weiterlesen

Der unheimliche Stein

Auf dem Weg von Afing nach Flaas hinauf liegt ein großer Stein, der vor uralten Zeiten vom Schwarzegg herabgekollert ist und sich mitten im Tal postiert hat. Dieser Stein ist unheimlich. Einst ging eine Dirn vom Pircher frühmorgens vor dem Betläuten den Weg da vorbei. Als sie in die Nähe des Steines kam, fiel ihr“Der unheimliche Stein” weiterlesen

Die Wechselwiesen

Zwischen dem Leber und Weber in Flaas sind Wiesen, welche die Wechselwiesen heißen. Ihr Name schreibt sich wohl daher, daß die Besitzer derselben sehr häufig wechselten. Vor einigen Jahren war’s auf den Feldern sehr unheimlich, denn oft schrie und jammerte es dort: “Wo soll ich ihn einstecken?” Der Geist meinte den Grenzpfahl, den er bei“Die Wechselwiesen” weiterlesen

In die Hölle gefahren

Die Nobler Gemein, eine gesuchte Weide, war vor vielen Jahren der Zankapfel zwischen Mölten und Jenesien. jahrelang stritten sie mitsammen. Wenn zwei von Mölten und Jenesien zusammenkamen, da gab es Streit und Raufhändel bis aufs Blut. Am Fuß zweier Lärchen, deren Stöcke noch stehen, zeigt man noch die Stelle, wo Gott der Herr den gottlosen“In die Hölle gefahren” weiterlesen

Von der versunkenen Stadt

Auf den Lafenner Wiesen zeigt man eine sumpfige Vertiefung. Früher soll dort eine großmächtige Stadt gestanden sein. Weil aber die reichen Bewohner ein sehr frevelhaftes Leben führten, versank sie mit Mann und Haus in den Erdboden. (Jenesien.) Quelle: Zingerle, Ignaz Vinzenz, Sagen aus Tirol, 2. Auflage, Innsbruck 1891, Nr. 627, S. 355

Das Salige Fräulein auf der Lecklahn

Die Lecklahn liegt auf der südlichen Abdachung vom Salter, darüberhin leitet der Weg nach Nobels und besteht aus wildem Steingerölle – Steinmuren -, welches spärlich mit Gesträuch bewachsen ist. Der nächstanwohnende Bauer, der Widmer, zeigt gerne seine Steinkohlen her, welche er in der Lecklahn gefunden, und die Volkserzählung findet ganz glaubwürdig, daß bei der Kellerlahn“Das Salige Fräulein auf der Lecklahn” weiterlesen

Vögel bestimmen den Bauplatz

Nicht weit oberhalb der Kirche in Jenesien steht der Turnerhof, und dort findet man auf einem Felsen einen alten Turm. Auf diesem Felsen wollte man einst zuerst Turm und Kirche erbauen; doch die Maurer und Zimmerleute hatten beständiges Unglück, und die Vögel des Himmels kamen und trugen kleine Steinchen und Hobelspäne, die mit Blut bespritzt“Vögel bestimmen den Bauplatz” weiterlesen

Das zerstörte Schloss

Links von Flaas am Umsteige der Lawend liegen einige Wiesen, deren Besitzer jetzt ein Bauer auf dem Weiler Glaning ist. Diese Wiesen führen im Volksmunde sowohl wie selbst in alten Grundbüchern den nicht wohlklingenden Namen: Der Schandfleck. Dunkle Sagen gehen darüber von dunklen Taten, welche sich nicht erzählen lassen. Nordöstlich überm Weiler Glaning stand in“Das zerstörte Schloss” weiterlesen

Der Tag ist dein, die Nacht ist mein

Einen alten Weifner in Afing hatte der Geiz gefaßt, wie der Böse die Hexen. Ein Pfennigschaber war er, als lehnte schon der Bettelstab vor seiner Haustür, Er war der erste auf und der letzte im Bett, und wo die Arbeit am sauersten war, griff er am hitzigsten zu, alles aber aus purem Geiz. Wenn die“Der Tag ist dein, die Nacht ist mein” weiterlesen

Der nächtliche Tanz

Als einst spät in der Nacht ein Mäher vom Salten herunter heimkehrte, bemerkte er eine früher nie gesehene, große Schupfe, in der es toll und voll herging. Schöne Frauen tanzten bei Sang und Klang, während andere an Kaltem und Warmem sich gütlich taten. Da er ein lustiger Kauz war, machte er bei der Schupfe halt“Der nächtliche Tanz” weiterlesen

Der Knecht

In einem Bauernhause zu Jenesien saßen die Leute noch in später Winternacht beisammen. Da fiel plötzlich einem mutwilligen Knechte ein, ins Freie zu gehen, um seine Schneid zu zeigen. Kaum war er vor der Haustür, als man ihn jämmerlich schreien und um Hilfe rufen hörte; dann erscholl lustiges Jodeln und lautes Gelächter. Die Leute meinten,“Der Knecht” weiterlesen

Das Sauschloss

Die zu einer schwindelnden Höhe emporragenden, nur auf einem steilen Felsenpfade zugänglichen Trümmer des Schlosses Greiffenstein führen noch immer im Volksmunde den etwas unschönen Namen Sauschloß. Früher soll es auch Raubenstein genannt worden sein, sintemalen greifen und rauben verwandte Begriffe sind, und dies war die Burg, allerdings im Besitze der Starkenberger, an welche sie nach“Das Sauschloss” weiterlesen

Die Seufzerin

Ein Mann aus Terlan, der in Affing wohnte, wandelte einst zu Tale, um seinen Heimatort und seine Eltern zu besuchen. Jenesien ließ er links liegen und schritt auf den Alten zu, einen mannigfach zerklüfteten Berg. Über Montiggl kam er ins Tal herab und ruhte bei der Ruine des Schlosses Neuhaus mit dem schönen alten Turme,“Die Seufzerin” weiterlesen

Die versunkene Stadt

Auf den Lawender Wiesen zeigt sich eine weite sumpfige Eintiefung. Eine Stadt soll dort gestanden haben, die wegen des frevelhaften Lebenswandels ihrer Einwohner mit dem Gottesgericht durch Versinken gleich ändern sündigen Städten der Vorzeit, bestraft worden sein soll. Quelle: Deutsche Alpensagen. Gesammelt und herausgegeben von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg, Wien 1861, Nr. 287.

Das hochgeweihte Glöcklein

Ein Bauer in Siebeneich hat eine kleine Glocke, die so hochgeweiht ist, daß ihr Klang das ärgste Wetter vertreibt, wenn sie zu rechter Zeit geläutet wird. Diese Glocke kam auf folgende Weise zum Hofe: Vor vielen Jahren bat ein alter Pilgrim, der vor Schwäche umzufallen drohte, um Nachtherberge. Mitleidig gewährte man ihm dieselbe und gab“Das hochgeweihte Glöcklein” weiterlesen

Das heilige Öl beim Kosmaskirchlein in Siebeneich

Unweit vom Kirchlein St. Kosmas und Damian oberhalb von Siebeneich ist ein großer Stein, der oben eine Eintiefe hat. In dieser fand sich öfters wunderbares Öl vor, das sehr heilsam war. Das ging viele Jahre so fort und zahlreiche Pilger stiegen zum einsamen Kirchlein empor, beteten dort und nahmen vom Wunderöle. Später kam die Kapelle“Das heilige Öl beim Kosmaskirchlein in Siebeneich” weiterlesen

Der Turm von Terlan

Als der kunstvolle Turm in Niederlana gebaut wurde, arbeitete ein junger Steinmetz dabei, der wegen seiner Geschicklichkeit vom Baumeister geliebt wurde. Der schöne Bursche kam oft in die Wohnung des Meisters und lernte dort seine bildschöne Tochter kennen, zu der er bald eine große Neigung faßte. Das Mädchen war ihm auch hold und wünschte sich“Der Turm von Terlan” weiterlesen

Von der Ruine Maultasch

Oberhalb Terlan im Etschtale ragen die malerischen Trümmer der Burg Maultasche empor. Erzherzogin Margarethe von Österreich hatte diesen Burgsitz so liebgewonnen und bevorzugte ihn dermaßen, daß derselbe, der sonst anders hieß, den Beinamen Maultasche durch jene Vorliebe empfing. Ein Sitz der Sittlichkeit aber war diese Burg keineswegs. Es hauste auf ihr ein sittenloser Junker, der“Von der Ruine Maultasch” weiterlesen

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