Das wallische Mannl, auch Goldmannl, ist in das Virgental gekommen. Beim Bildstöckl vor Virgen hat es einen Bergspiegel herausgezogen und dann gesagt: Du reicher Berg, du armes Thal,Zu wenig Futter überall.Aber zwischen Wan und OchsenbugGibt es Gold und Silber g’nug. Vor Kurzem lebten noch Leute in Virgen, welche das walisch Mannl gesehen haben. Quelle: Sagen“Das Goldmandl in Virgen” weiterlesen
Schlagwort-Archive:Tiroler Sagenbuch
Kirchenspuk in Virgen
In der Kirche zu Virgen ist es nicht geheuer; mancherlei Spuk ist dort zum öftern wahrgenommen worden. Einst gingen drei Männer zum Gebetläuten nach der Kirche; erst läuteten sie, dann beteten sie zusammen die Stationen. Bei der ersten Station vernahmen sie neben sich ein unheimliches und seltsames Scharren; bei der zweiten Station vermehrte sich dieses“Kirchenspuk in Virgen” weiterlesen
Sage vom starken Zottler
In die Gegend von Hochgenein kam in alter Zeit ein baumstarker Mann von Baiern herein, der im Schmirnerthale gemeiniglich der “Wilde” hieß. Er streifte durch die dichten Wälder mit seiner Eisenkeule und machte Jagd auf das Wild; er gab den Bauern in derselben Gegend auch allerlei gute Räthe, zeigte ihnen allerlei Heilkräuter und prophezeite ihnen“Sage vom starken Zottler” weiterlesen
Das hinausgekehrte Glück
In Schmirn werden die Reliquien eines Heiligen namens Felix verehrt, eines armen Dienstboten, der in seinem Stande sehr fromm gelebt hat und selig im Herrn verschieden ist. In seinem Leben war er bei einem Bauern im Dienste, und dieser Bauer schätzte ihn sehr hoch; denn offenbar war mit dem Knechte Felix der Segen Gottes in“Das hinausgekehrte Glück” weiterlesen
Der Bergsturz
Wenn man sich vom Wipptal in Tirol gegen den Ort Schmirn wendet, so gewahrt man einen Hügel. Auf diesem lebte einst ein reicher Bauer, bei dem der heilige Felix als Knecht in Diensten stand. Der Reichtum hatte den Bauern so gottvergessen gemacht, daß er selbst am Sonntag seine Mägde die gewöhnlichen Dienste verrichten ließ. Der“Der Bergsturz” weiterlesen
Sage vom heiligen Felix
Zu Schmirn im Schmirntale lebte vor sehr vielen Jahren ein sehr geiziger Bauer namens Simon. Derselbe war reich an Alpen, an Vieh, an Gehöften, an Geld und Gut, aber arm am Herzen, denn es fehlten ihm Milde, Erbarmen und Menschenliebe. Schuldnern war er ein harter und schonungsloser Gläubiger, Dienstboten ein harter und grausamer Gebieter. Dennoch“Sage vom heiligen Felix” weiterlesen
Die Kirche im Berge
Im Thale Gschnitz hütete einmal ein Bauernbube Geise. Als er nicht wußte, was er vor Langweile anfangen sollte, steig er hin und her und suchte nach seltenen Steinen. Da sah er plötzlich ein Loch im Felsen, das er früher nie bemerkt hatte, und blickte neugierig in dasselbe, Da sah er zu seinem Staunen, daß es“Die Kirche im Berge” weiterlesen
Die Totenkopf-Wette
Der am 6. Juli 1913 in Trins verstorbene ledige “Prangerhans” war eine von jenen knorrigen, urwüchsigen Bauernnaturen, die ob ihrer Eigenart lange nach ihrem Tode in der Volkserinnerung weiterleben. Urwüchsige Gestalten werden nicht so leicht vergessen, sie leben in der Volksseele fort, gleichsam als ein Stück Heimat, und es ist füglich auch eine Art Heimatpflege,“Die Totenkopf-Wette” weiterlesen
Michael Meßner, Geschichtliches und Sagenhaftes aus Trins
Ein Beitrag zur Trinser Ortsgeschichte von Oberlehrer Michael Meßner. Der sensationelle Skelettfund, der am 31. August 1935 bei Ausbesserungsarbeiten einer schadhaften Mauer im früheren Trinser Widum gemacht wurde und worüber die Zeitungen berichtet haben, brachte für die Ortsgeschichte zwar keine wesentlichen Aufschlüsse, hat aber hinsichtlich der Heimatkunde doch recht befruchtend gewirkt. Er weckte das Interesse“Michael Meßner, Geschichtliches und Sagenhaftes aus Trins” weiterlesen
Sage vom Trinser Geigenstein
Dieser sagenhafte Stein befindet sich etwa eine halbe Stunde innerhalb des Dorfes Trins, im sogenannten Galtschein, knapp unterhalb der Straße. Es ist ein großer Granitblock, wohl von den Eiszeitgletschern hergeschoben und abgelagert. An seiner Steilseite zeigt er Spalten und Rillen in Form einer Geige, von welcher geigenartigen Zeichnung der Stein seinen Namen hat. Alte Leute“Sage vom Trinser Geigenstein” weiterlesen
Sage von den Bergseen im Navistal
Im Gebirge hinter Navis sind einige kleine Seen, bei denen es nicht geheuer sein soll. Einmal schlief ein Senner in der Nähe eines solchen Sees ein. Als er aufwachte, befand er sich mit dem halben Leibe im Wasser. Wirft man Steine hinein, entsteht ein Unwetter. (Navis) Quelle: Sagen, Märchen und Gebräuche aus Tirol, Gesammelt und“Sage von den Bergseen im Navistal” weiterlesen
Von den Goldbrünnlein im Wipptal
In Navis ist ein Goldbrünnlein, zu dem früher Venediger kamen. Ein Hirt sah einmal, wie ein kleines Männlein dabei Gold sammelte, und merkte sich den Platz genau. Als er aber später es suchte, konnte er das Brünnlein nicht mehr finden. Dasselbe wird von den Goldknappen in Gschnitz erzählt. Auch in Schmirn ist ein Goldbrünnlein. Der“Von den Goldbrünnlein im Wipptal” weiterlesen
Das nächtliche Wunder
In einer finstern und stürmischen Mitternacht wurde der Kurat zu Navis wachgeschellt, und als er sein Lager verlassen hatte und zum Fenster hinaussah, erblickte er seinen Mesner mit einer Laterne, welcher meldete, auf einem Hofe über dem Dorfe liege ein todkranker Mann und begehre die Sterbesakramente. Der Kurat gebot dem Mesner einstweilen die Kirche zu“Das nächtliche Wunder” weiterlesen
Der Wilde und das Bergfräulein
Auf der Alpe Weirich bei Navis waren einst die Sennen mit Mähen beschäftigt, als weiter droben auf der Galtwiese sich ein jämmerlicher Hilferuf hören ließ, und wie die Mäher hinaufblickten, sahen sie mit Entsetzen, wie ein riesenhafter Wilder Mann ein Seligfräulein zerriß, das die gehörten Schmerzenstöne ausstieß. Ein lustiger, kecker Hirte rief, als der Riese“Der Wilde und das Bergfräulein” weiterlesen
Der Schenkel des Bergfräuleins
Ähnlich wie auf der Alpe Weirich geht die Sage auf andern Alpen im Naviser Tale, daß einst vor vielen Jahrhunderten die Leute von Navis Bergheu mähten. Sie hörten auf einmal ein fürchterliches Geschrei ober sich auf dem Berge und sahen ein schönes, weißes Bergfräulein, deren sie auf den Bergen schon mehrmals gesehen hatten, welches ein“Der Schenkel des Bergfräuleins” weiterlesen
Die Karfreitagstänzerin
Auf einem einsamen Hofe im Naviser Tale diente eine Bauerndirn, deren ganzes Wesen voller Übermut und Frechheit war. Vom Körper war sie schön, aber nicht schön von der Seele: Mit Brot und Käse ging sie um wie mit Erdklößen, sie warf ganze Laibe Brot in den Spüleimer, Butter in das Feuer, daß es stärker lodere,“Die Karfreitagstänzerin” weiterlesen
Sage vom Rosslärm auf der Weirich-Alm
Das Niederleger von der Alpe Weirich (auch Weirach genannt) liegt im Naviser Tale, wozu man von der Naviser Kirche rechts ab in einer halben Stunde gelangen kann. Diese Alpe ist berüchtigt wegen eines unheimlichen Spukes, der wie ein Roßlärm zu hören ist. Vor dreißig Jahren beiläufig war Johann Marquart, Garberhofbesitzer in Außernavis, zur Adventzeit dahin“Sage vom Rosslärm auf der Weirich-Alm” weiterlesen
Sage vom Wolfendorn
Der Paß über den Brenner, welcher schon zu Römerzeiten bekannt war, bildet ein Hochtal, eigentlich einen tiefen Spalt durch die Zentralkette, welche vom St. Gotthard her durch Tirol zieht und sich in der Steiermark verflacht. Ehe man vor die Zentralkette zum Brennerspalte kommt, trotzt der “Tribulaun” mit seiner vergrabenen Wünschelrute dem Himmelsgewölbe; dann folgt die“Sage vom Wolfendorn” weiterlesen
Die Bergknappen von Obernberg
Die Bergknappen wurden aus Oberberg durch die große Pest vertrieben und wollten über das Leitnerjoch nach Steinach, aber auf dem Berge fielen sie plötzlich um und waren todt. Als man sie fand, hatte sie goldenene Schuhnägel und ein goldenes Kegelspiel bei ihnen. Dieses liegt unter dem Rasselstein, der so groß wie ein Zimmer ist, begraben“Die Bergknappen von Obernberg” weiterlesen
Der Schatz bei Mauern
Auf einem Acker in Mauern, sagte man schon von jeher, sollte ein Schatz begraben liegen. Eine arme Witwe schnitt einmal Gerste auf diesem Felde. Auf einmal hörte sie hinter sich einen Heidenlärm. Sie schaute um und ihr Auge wurde geblendet, denn ein kleiner Fleck des Ackers funkelte wie lauteres Gold. Sie fieng an sich zu“Der Schatz bei Mauern” weiterlesen
Der Schatz im Knappenloch
Unweit von Matrei liegt das sogenannte Knappenloch. In diesen Stollen geht es gar unheimlich zu. Es gingen einmal mehrere Bursche miteinander hinein, um zu sehen, was darinnen vorgehe. Mitten in den Stollen befindet sich eine Quelle. Als sie nun so ohne weiteres zur Quelle kamen, da hörten sie seufzen, allein sie ließen sich nicht irre“Der Schatz im Knappenloch” weiterlesen
Die Zwerge in Matrei
In alter Zeit gab es in der Gegend von Matrei viele Zwerge, die theils freundlich und nützlich, theils feindlich und schädlich waren. Erstere sagten, wann man bauen und säen solle und gaben braven Bauern auch andre gute Räthe, die “Znichten” aber hatten ihre Freunde, wenn sie einen Schaden thun konnten. Sie hängten gerne zwei Stück“Die Zwerge in Matrei” weiterlesen
Sage vom Ritter Trautson
In alter Zeit lebte ein Ritter Trautson, ein auserkorener Degen und berühmt wegen seiner Kühnheit. Er saß auf seiner Feste Matrei und hielt treulich Wache, denn es war der Feind ins Land gebrochen. Dieser zog mit einem übergroßen Kriegshaufen auch vor die Feste des Ritters Trautson und umschloss sie von allen Seiten hart. Lange wehrte“Sage vom Ritter Trautson” weiterlesen
Unser Herr im Elend
Um das Jahr 1210 lebte auf dem Schlosse Aufenstein am Eingange in das Navisthal Ritter Heinrich. Er war wohlthätig, tapfer und frommen Sinnes. Seine innige Andacht und seine heiße Liebe zum Erlöser führte ihn in das gelobte Land. Er besuchte Bethlehem, den Ölberg, den Berg Golgatha und die Kirche zum heiligen Grab, Hier sah er“Unser Herr im Elend” weiterlesen
Sage vom Gnadenbild Unser Herr im Elend
In der Altstadt des Marktes Matrei steht die Pfarrkirche des Ortes, welche ein vielbesuchtes, wundertätiges Christusbild enthält. In früheren Zeiten befand sich dieses Bild in der Burgkapelle des Schlosses Aufenstein im Navistale. Ein frommer Besitzer dieser Burg hatte das Bild aus Palästina mitgebracht. Einer der späteren Besitzer der Burg Aufenstein ließ in einer Anwandlung von“Sage vom Gnadenbild Unser Herr im Elend” weiterlesen
Der Knappe im Viggartal
Zu hinterst des Viggartals im Unteren Wipptal steht ein riesiger Steinblock, hoch und breit, wie ein dreistöckiges Haus, in welchen verschiedene Zeichen und Buchstaben eingegraben sind, die nicht mehr zu deuten. Das ganze Thal war einst ein Alpensee, seine Vertiefung heißt noch jetzt „Seegrub”, und im Hintergrunde liegen unterm Abhange des Glungezers die fünf kleinen“Der Knappe im Viggartal” weiterlesen
Das Wilde Feuer im Viggartal
Im Viggartal wird von den Hirten oft das wilde Feuer zur Nachtzeit gesehen. Es brennt im Walde wie ein anderes Feuer, gibt aber einen mehr bläulichen Schein. Wenn die Hirten abgezogen sind, kommt es zur Sennhütte und verbrennt dort das vorräthige Holz, daß man im Frühling nur mehr Kohlen findet. Das wilde Feuer soll ein“Das Wilde Feuer im Viggartal” weiterlesen
Der Bauer und die Hexen
Im Gasthaus zur “Schupfen” an der Brennerstraße kehrte eines Abends ein Bauer aus Axams, der den Sterzinger Markt besuchen wollte, ein, um dort zu übernachten. Als er das Nachtmahl eingenommen hatte, ersuchte er die Kellnerin, ihm sein Zimmer zu zeigen und gieng noch schnell auf die Seite. Jene wartete mit dem Licht in der Hand“Der Bauer und die Hexen” weiterlesen
Das Goldbrünndl
Auf der Fallser Alpe im Wipptal hatte ein Venediger ein Goldbrünndl, dem er jeden Herbst reichen Goldsand entnahm. Die Ochsen von dieser Alpe waren auch, da man fast immer Goldkörnlein von dem Brünndl in ihrem Magen fand, vom Metzger sehr begehrt. Wer sich aber erkühnte, den Goldsand gleich aus dem Brünndl zu nehmen, den konnte“Das Goldbrünndl” weiterlesen
Von Hexen als Katzen
Vor vielen Jahren giengen einige Burschen in ein Gasthaus. Auf dem Wege gieng die Rede, wer sich fürchte. Da rief jeder: “Ich fürchte mich, wenn ein Geist oder etwas Unheimliches käme.” Einer sagte aber: “Ich fürchte mich nicht.” Als es Abend wurde, und sie nach Hause giengen, kamen sie an einem Kreuzbilde vorüber. Da sah“Von Hexen als Katzen” weiterlesen
Unterirdische Gänge in Tirol
Vom berüchtigten Glockenhof im Volderwald bei Hall führt ein unterirdischer Gang mitten in die Stadt Hall; er endet entweder im jetzigen Hause des Spänglers Felderer oder in einem andern alten Hause in der Nähe des Gymnasiums. Ein anderer Gang vom Glockenhof mündet beim Gugger-Bauer diesseits des Inn neben dem “alten Zoll.” Vom Schlosse Thaur giengen“Unterirdische Gänge in Tirol” weiterlesen
Der fromme Ulrich von Musau
Als dieser fromme Bruder auf dem Todtbette lag, kam ihn einmal die Lust an, Erdbeeren zu essen, was ihm die Anwesenden als einen unziemlichen Wunsch verwiesen, weil Winter war und Schnee und Eis die ganze Landschaft bedeckte. Der Bruder rügte aber diese Kleingläubigkeit und befahl ihnen, sie sollten auf den nächstgelegenen Berg gehen, und sie“Der fromme Ulrich von Musau” weiterlesen
Sage von Margarethe Maultasch
Diese Landesfürstin soll ihren Beinamen wegen ihres überworfenen Maules bekommen haben. Nach anderen soll sie einmal ihren zweiten Gemahl, Ludwig von Brandenburg, mit einem Pantoffel geschlagen haben. Dieser nahm aber die Unbill nicht so gutmüthig hin, sondern versetzte seiner Frau eine ordentliche Maultasche, wovon ihr der Name geblieben ist. Aus Verdruß über diese Maulschelle soll“Sage von Margarethe Maultasch” weiterlesen
Vom Teufelanschmieden
Nach einer Weissagung wird vor dem Untergang der Welt der Luzifer von seinen Ketten loskommen und alles wüthend mit sich fortreißen. Um zu verhüten, daß dieses jetzt schon geschehe, war es vor Kurzem noch in manchem abgelegenen Thale Tirols bei den Schmieden üblich, Samstags oder an anderen Feierabenden nach Einstellung der Arbeit drei Streiche auf“Vom Teufelanschmieden” weiterlesen
Der Kalbsschädel im Kohlacker
Wenn man einen Kalbsschädel in ein “Kobasland” legt, bleiben die Kohlköpfe von den Hasen verschont. Ein Bauer von Natters wollte einmal probieren, ob dieses Mittel wirksam sei. Es zeigte sich in der That, daß sein Kohl von keinem einzigen Hasen heimgesucht wurde, während einer Nachbarn stark angefressen war. Die Leute konnten sich dies nicht erklären“Der Kalbsschädel im Kohlacker” weiterlesen
Die Totenköpfe
Einem verbreiteten Aberglauben zufolge kann man einen Todtenkopf in der heiligen Nacht, wenn man ihn eine Zeit lang im Wasser sieden läßt, in pures Gold verwandeln. Dies wußte auch ein Handwerker in der Scharnitz und beschloß, einen Versuch zu machen. Er schlich während de Christmette auf den Friedhof, stahl einen Todtenkopf aus demselben und trug“Die Totenköpfe” weiterlesen
Der vierblättrige Klee
Vieles weiß der tirolische Volksglauben vom vierblättrigen Klee oder kurzweg “Vierklee” zu erzählen. Wenn sich z. B. eine Jungfrau am Frohnleichnamstage einen solchen ins Haar steck, bekommen die Hexen Macht über sie. In Axams flocht man einen Vierklee einer Jungfrau, aber ganz ohne ihr Wissen, ins Haar. Nach dem Abend-Ave-Maria-Läuten fielen die Hexen über sie“Der vierblättrige Klee” weiterlesen
Volkssagen in und um Innsbruck
Die Prophezeiung geht nicht selten mit der Volkssage Hand in Hand; ist sie ja doch selbst Sage, Aussage. Es ist dies nicht allein in Tirol, es ist auch in andern deutschen Ländern der Fall, meist ist die Wiederkehr großer Helden, das Schlagen großer Schlachten, große Volksnot oder eine gute Zeit, eine Zeit des Überflusses das“Volkssagen in und um Innsbruck” weiterlesen
Die unverehelichte Jungfrau
Aus der Zeit, in der die alten Jesuiter in unserem Vaterlande die Volksmissionen hielten und die Missionskreuze in den Gemeinden aufpflanzten, weiß sich das Volk gar sonderbare Dinge zu erzählen. So hört man an jenen Bußpredigern die große geistliche Gewalt rühmen, die sie besaßen, man hört erzählen, wie sie ihren Stock in die Erde stoßend“Die unverehelichte Jungfrau” weiterlesen
Der Wirtssohn
Vor nicht gar langer Zeit erschien der “Tschuggau” einem Wirthssohn, der seinen Vater aus der Welt schaffen wollte, als Jäger. Sobald der unbändige Mensch den Teufel herankommen sah, gieng er mit dem Fleischbeil, das er zufällig bei sich trug, auf ihn los. Allein jeder Schlag, den er auf den Teufel führte, traf seine eigenen Schenkel.“Der Wirtssohn” weiterlesen
Vom Antichrist
Ehe die Welt zu Ende geht, kommt der Antichrist. Er ist der Sohn einer alten Witwe und aus Babylon gebürtig. Aus göttlicher Zulassung findet er alle Schätze, die noch aus heidnischen Zeiten vergraben sind, und verführt durch seinen Reichtum beinahe alle Leute. Wer ihm widersteht, wird auf’s grausamste hingerichtet. Am Ende wird er so stolz,“Vom Antichrist” weiterlesen
Von der heiligen Nothburga
Beim Eintritt in den Dienst auf Eben hatte sich diese fromme Magd ausbedungen, daß sie an den Feierabenden, sobald das gewöhnliche Glockenzeichen gegeben würde, von der Arbeit ablassen und ungehindert ihren Andachtsübungen obliegen dürfe. Die Bedingung wurde vom Bauern zugesagt und eingehalten, bis die Erntezeit kam. An einem Samstage nachmittags befand sich Notburga auf dem“Von der heiligen Nothburga” weiterlesen
Von der heiligen Kümmernis
Es war eines heidnischen Königs Tochter. Die war außermaßen schön und weis. Darum warb ein heidnischer König, der hätte sie gerne zur Ehe gehabt. Das war ihr leid, denn sie hatte Gott zu ihrem Gemahl auserwählt. Dies machte ihrem Vater Zorn und er nahm sie gefangen. Da rief sie Gott an in ihrer Gefängnis und“Von der heiligen Kümmernis” weiterlesen
Der arme Teufel
Auch für den Teufel hat es einmal bessere Zeiten gegeben, als es ihm nämlich noch gestattet war, leibhaftig in den Kirchen sich blicken zu lassen. Freilich war er da nicht freizügig, denn die Betstühle waren ihm verboten, und er durfte nur auf den Pfeilern oder Fensterbogen sitzen und von da ans die Leute beobachten. Einmal“Der arme Teufel” weiterlesen
Das Flammenschloss
In Tirol auf einem hohen Berg liegt ein altes Schloß, in welchem alle Nacht ein Feuer brennt; die Flamme ist so groß, daß sie über die Mauern hinausschlägt und man sie weit und breit sehen kann. Es trug sich zu, daß eine arme Frau, der es an Holz mangelte, auf diesem Schloßberge abgefallene Reiser zusammensuchte“Das Flammenschloss” weiterlesen
Der Geist des Gerichteten
Es ist in Tirol, und namentlich im Ober- und Unterinntal, ein allgemeiner alter Volksglaube, daß jeder Geist eines Hingerichteten am andern Tage dem Geistlichen, der ihn zum Tode begleitet und vorbereitet habe, erscheine und ihm andeute, wie es ihm im Jenseits ergehe. Ja selbst ohne ein wirkliches Erscheinen des Geistes nähme der Geistliche den größeren“Der Geist des Gerichteten” weiterlesen
Von der Wilden Fahrt
Zur Mythenkunde vom “Wildg’fahr”, der Wilden Fahrt, dem Wilden “Gejaite”, Gejage, “Gereite”, bieten das Pustertal, das Tauerngebirge, das Pinzgau, das Floitental und die Stillupp manche Bereicherung, manchen neuen Zug. Letztgenannte Distrikte bilden den hinteren Teil des Zillertales, wo kleine, geringe Almen mit ihren Geißweibeln (Ziegenhirtinnen) liegen, aufweichen nicht für Kühe, sondern nur für Geißen Nahrung“Von der Wilden Fahrt” weiterlesen
Vom Ursprung der Norggen
Nicht alle Engel, welche dem Luzifer anhingen und vom Himmel gestürzt wurden, kamen in die Hölle. Viele, die sich nur hatten ausreden lassen und nicht böse waren, blieben im Sturze an Bergen und Bäumen hangen und wohnen noch jetzt in hohlen Bäumen oder andern Löchern. Sie müssen bis zum jüngsten Tage auf der Erde bleiben.“Vom Ursprung der Norggen” weiterlesen
Von den Venediger Mandln
Es gibt wohl kein Thal in ganz Tirol, in welchem man nicht von “Venediger-Manndln” oder kurzweg “Venedigern” zu erzählen weiß, denn unser schönes, an edlen Metallen und Mineralien so reiches Land lockte schon früh besonders die Venezianer an, um die Schätze der Erde zu Tage zu fördern und davonzutragen. Sie kamen gewöhnlich im Frühjahre an,“Von den Venediger Mandln” weiterlesen
Die Kasermandln ziehen ab
Am Martiniabende sprachen mehrere im Wirtshause von den Kasermannlen, die in dieser Nacht von der Alm abziehen und durchs Dorf kommen werden. Da sagte ein Halbbetrunkener in seinem Übermuthe: “Ich fürchte mich vor diesen Affen nicht und geh’ erst nach Elfuhr heim.” Er hielt sein Wort und verließ erst um diese Zeit die Schenke. Bald“Die Kasermandln ziehen ab” weiterlesen
Von den Kasermandln
Die Kasermannlen halten sich bei den Sennhütten auf und thun alles gleich den Hirten. Sie hüten, buttern und käsen. Am Martiniabend ziehen sie von der Alm und kommen nachts durch’s Dorf. Da ziehen sie immer durch ein Haus, das ganz frei steht und einen geraden Durchgang mit drei Thüren hat. Wenn sie durchkommen, gibt’s im“Von den Kasermandln” weiterlesen
Die Saligen Fräulein und der Wilde Mann
Unter den mythischen Wesen in der Sagenwelt Tirols nehmen die saligen Frauen wohl die erste Stelle ein. Ihre Königin war Hulda, die personificierte Wolke, die Segnerin der Fluren und des Fleißes in Feld und Hütte. Sie spann mit ihrem lieblichen Gefolge jene nie endenden Zwirnknäuel, mit denen die Saligen oftgottesfürchtige Bäurinnen oder brave, fleißige Dirnen“Die Saligen Fräulein und der Wilde Mann” weiterlesen
Die belohnte Amme
Zu einer Magd, die auf dem Felde arbeitet, kam ein wilder Mann und bat sie, mit ihm zu gehen. Sie sollte seiner Frau, deren Zeit nahe war, helfen. Da der Wilde so dringend bat, folgte ihm die Dirne in den Wald, wo sie das wilde Weib mit einem Kinde fand. Sie pflegte nun die Wöchnerin“Die belohnte Amme” weiterlesen
Die lachende Mauer
Die lachende Mauer umgibt in weitem Umkreis das Paradies. Sie ist ganz glatt und von solcher Höhe, daß niemand ohne weiter hinaufkommt. Aber der Weg dahin ist um und um voller Dornen, die den Wanderer kleinweis martern und kommen gar viele nicht durch. Einmal mußte eine verstorbene Jungfrau auch barfuß über all die Disteln und“Die lachende Mauer” weiterlesen
Sage vom Antichrist
Wenn einmal die Menschheit ganz im argen versunken ist und die Religion so geschwunden, daß aus der Pfarrkirche zu Meran ein Roßstall gemacht wird, alsdann kommt der Antichrist. Wer wird er sein und was wird er tun? – “Der wird von einer Hexe geboren, lebt drei Jahre im Verborgenen und drei Jarle öffentlich. Er steht“Sage vom Antichrist” weiterlesen
Der Rat des heiligen Ivo
Es trafen sich einmal zwei Herren auf der Pilgerfahrt nach einem Gnadenort. Der eine war ein Weltgeistlicher, der andere war ein Pater Kapuziner. Unterwegs kamen sie von der rechten Straße ab und gerieten in einen wilden Wald fanden auch nicht mehr heraus, da es schon gegen Abend ging und bald das Dunkel einfiel. Der Weltgeistliche,“Der Rat des heiligen Ivo” weiterlesen
Hippolyt Guarinoni und der Stein des Gehorsams
Eine kleine halbe Meile unterhalb der Stadt Hall liegt am Inn, bei der sogenannten Volderer Brücke, eine nicht große, aber gar schön gezierte Kirche, geweiht zu Ehren des hl. Carlo Borromeo. Dieselbige Kirche hat im 17. jahrhundert nach unseres Herrn Kunst ein damals hochberühmter Arzt, Hippolyt Guarinoni, von Abstammung ein Mailänder, doch zu Trient geboren,“Hippolyt Guarinoni und der Stein des Gehorsams” weiterlesen
St. Ursulas Läuten
Vor Zeiten war das Jaufental viel schöner, als es heute ist und stieg so sanft an, daß ein Weinfaß, wenn es jemand zuhinterst im Tale in Bewegung gesetzt hätte, bis an den Taleingang gerollt wäre, ohne zu zerbrechen. Es war auch viel mehr fruchtbarer Boden da, Wieswachs und Bäume. Aber einmal kam ein greuliches Wetter“St. Ursulas Läuten” weiterlesen
Die antrischen Leute
Einmal ist der Herrgott auf die Erde gekommen zum Adam und hat ihn gefragt, wie viele Kinderlen er hätte. Da hat sich die Eva geschämt, weil ihrer Kinder gar so viele waren und hat dem Adam ein Zeichen gemacht, daß ers nicht sagen soll. Und der ist richtig so dumm und leugnet seinem Gott und“Die antrischen Leute” weiterlesen
Sage vom Riesen Haymon
Nicht lange nach des glorreichen Kaisers Karl Tode kam ins Tirol ein Mann von riesenhafter Gestalt; es heißt, er stammte aus adeligem Geschlecht und vom Rhein. Der hieß mit Namen Haymon und soll seiner Länge gewesen sein zwölf Schuh und vier Zoll. Weil nun keiner war, der sich an großer Kraft des Leibes und der“Sage vom Riesen Haymon” weiterlesen