Das Teufelsloch

Hinter Welschnofen gegen Kar hinauf war ein tiefes Erdloch. In jenem Loch hauste der leibhaftige Bettel. Ein Schneider von Welschnofen, der öfters Eichkätzchen schießen ging, kam einmal beim Loch vorbei und dachte bei sich: “Heut’ werde ich einmal den Bettel schrecken!”

Also schoß er die ganze Ladung ins Bettelloch hinab. Aber gleich schon war der Bettel auf und los. In der größten Geschwindigkeit kletterten eine ganze Menge großer und kleiner Bettel die kahlen Erdwände herauf, um den Schneider zu strafen. Hätte dieser nicht Füße gemacht wie ein Reh, so wäre er ihnen nicht entkommen, denn schon waren sie nahe hinter ihm, als er das nächste Bauernhaus erreichte, wo er die Bettel mit Weihbrunn zurücktrieb.

Quelle: Heyl, Johann Adolf, Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol, Brixen 1897, S. 421

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Veröffentlicht von josefauer.com

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