Das erlöste Männlein

Vor mehreren Jahren giengen mehrere Kinder an das Etschufer, um dort zu spielen, wie dies oft geschieht. Da kam ein altes, gebücktes Männlein und sprach sie an: „Kinder.“ Der Ton seiner Rede war so hohl und fürchterlich, daß alle Kinder sammt und sonders davon liefen. Als die Kleinen am folgenden Tage wieder an derselben Stelle„Das erlöste Männlein“ weiterlesen

Der Teufel bringt Geld

Eines Tages kam zum reichen N. in Neumarkt ein Zauberer, der behauptete, er könne den Teufel kommen machen. N. glaubte es nicht und sagte: „Laß‘ ihn nur kommen und mach‘ ihn Geld mitbringen.“ Der Schwarzkünstler zog nun ein Buch heraus und murmelte daraus allerlei unverständliches Zeug. Bald gieng die Thüre auf und ein hagerer Jäger„Der Teufel bringt Geld“ weiterlesen

Das Gnadenbild in Neumarkt

Als Friedrich, Pfalzgraf am Rhein, sich von den Rebellen und Ketzern zu einem König in Böhmen hatte aufwerfen lassen, haben die gottlosen Bilderstürmer allen erdenklichen Mutwillen ausgeübt, unter andern auch dieses andächtige Muttergottesbildnis in das Feuer geworfen und es 24 Stunden darin liegen lassen, um dasselbe, weil es aus Holz geschnitzt war, zu Staub und„Das Gnadenbild in Neumarkt“ weiterlesen

Der Teufel holt einen Tänzer

In Neumarkt in Südtirol steht in einer schönen Ebene inmitten herrlicher Wiesen und Weingärten ein stattliches, aber einsames Haus, welches schon seit langer Zeit unbewohnt ist. Niemand wagt zur Nachtszeit dort zu bleiben, und es wird nur zum Aufbewahren der Feldfrüchte benützt. Dies kam so: Eines Abends hatten sich daselbst viele leichtsinnige junge Leute versammelt„Der Teufel holt einen Tänzer“ weiterlesen

Das landfremde Männlein

Der Viller Bach ist nicht immer so unschuldig und zahm, wie er sich gewöhnlich zeigt. Manchmal wüthet und tobt er, daß die Neumarkter vor seinem Gewässer seine kleine Furcht haben. Als er vor vielen Jahren recht wild daherkam, gieng mit anderen Leuten auch mein Großvater hinaus, um dem Bergbache zu wehren. Wie er schon lange„Das landfremde Männlein“ weiterlesen

Die raufenden Wäscherinnen

In Neumarkt wuschen etliche Wäscherinnen im Wassergraben, als gerade der Hexenmeister Lazer mit seinem Hexenbuch vorbeikam und sich einen Spaß machen wollte. Er schlug das Buch auf und las etliche Worte heraus, da fingen die Waschweiber plötzlich miteinander zu raufen an und zerrten sich weidlich an den Haarzöpfen herum. An Schimpfreden fehlte es ebenfalls nicht.„Die raufenden Wäscherinnen“ weiterlesen

Gottesgelehrtheit

In Pinzon bei Neumarkt war einst der Teufel Theologieprofessor, und er soll in dieser Eigenschaft gar geistreiche Gottesgelehrtheit dociert haben. (Neumarkt.) Quelle: Menghin, Alois, Aus dem deutschen Südtirol. Mythen, Sagen, Legenden und Schwänke, Sitten und Gebräuche, Meinungen, Sprüche, Redensarten etc. des Volkes an der deutschen Sprachgrenze. Meran 1884. S. 87

Sage vom Kohlenhaufen

Eine Frau ging hinauf nach Montan und sah unweit des Dorfes auf einmal einen glänzenden Kohlenhaufen liegen. Da dachte sie: Ich will doch etliche dieser großen Kohlen für die Kinder zum Spielen mit heimnehmen! Sie ging hin, steckte ein paar Kohlen ein und ging weiter. Als sie daheim dann wieder die Kohlen herausholte, hatte sie„Sage vom Kohlenhaufen“ weiterlesen

Die Frau auf dem Schlosse Montan

Ein Taglöhner, der in der Nähe des Schlosses Montan seine Feldarbeit verrichtete, hatte einst folgende Erscheinung. Eine reich geschmückte Frau stand auf den Zinnen des Schlosses und schaute ihn starren Blickes an. Er wurde aber zum Mittagessen gerufen und wollte in das Haus hinübergehen. Da bewegte die Frau ihre Hand und winkte ihm heraufzukommen. Er„Die Frau auf dem Schlosse Montan“ weiterlesen

Vom Schlosse Enn

Im Schlosse Enn, ob Montan, soll es gespenstig umgehen und man hört in Nächten oft seufzen und wimmern. Dies kommt daher, weil hier einmal auch peinliche Gerichtspflege gehandhabt wurde, und viele Unschuldige gefoltert, ja sogar lebend eingemauert wurden. (Neumarkt.) Quelle: Zingerle, Ignaz Vinzenz, Sagen aus Tirol, 2. Auflage, Innsbruck 1891, Nr. 450, S. 254

Der Schatz von Castelfeder

Auf dem eisernen Kirchthurmkreuz von St. Jakob bei Tramin sieht man bei sehr heftigen Gewittern drei schwankende Flämmchen 1) von bläulicher Farbe, eines auf der Spitze, die beiden andern an den Enden des Querbalkens. Da die Flämmchen nur bei sehr „schiech’n“ Gewittern sichtbar sind, ist den Bewohnern der Gegend ihr Erscheinen um so unheimlicher und„Der Schatz von Castelfeder“ weiterlesen

Die gespenstischen Frauen auf Castelfeder

Ein junger Bursche gieng einst zur Mitternachtsstunde an der Ruine Castellveder vorbei. Da sah er auf den Trümmern drei alte Frauen sitzen, die ganz fremdartig angezogen waren und einander, ohne etwas zu sprechen, fortwährend anschauten. Zwei Kinder sahen einmal ein weißgekleidetes Fräulein hoch oben auf der Ruine sitzen, das sehr wehmüthig herunterschaute. Als sie eine„Die gespenstischen Frauen auf Castelfeder“ weiterlesen

Wie die Fassbinder von Auer nach dem Schatz ausgehen

Vorzeiten lebte ein Faßbinder in Auer, der ein Sonntagskind war. Die simple Faßbinderei trug ihm zu wenig ein, und es deuchte ihn manchmal, das Glück müsse ihm, gleich den Dornstauden vor seinem Haus, in die Höhe schießen und an jedem Zweig zum mindesten ein Dukaten dran. „Wißt ihr“, sagte er eines Tages zu seinen zwei„Wie die Fassbinder von Auer nach dem Schatz ausgehen“ weiterlesen

Die Schatzkohlen

Eines Abends, als es schon sehr dunkel war, gieng eine alte Bäurin an der Ruine Castellveder vorbei. Da sah sie vor sich einen Haufen glühender Kohlen und danneben ein Gespenst, welches sie mit hohler Stimme aufforderte, ihren Rosenkranz auf dieselben zu werfen. Sie that es. Sogleich verschwand der Geist vor ihren Augen, und sie hörte„Die Schatzkohlen“ weiterlesen

Der Bock als Schatzhüter

Ein Hirte trieb eines Tages wie gewöhnlich seine Herde auf den Burghügel Castellveder. Als er abends wieder heimkehrte, bemerkte er, daß ein Ziegenbock fehle. Er gieng zurück, um ihn zu suchen. Als er zur Ruine kam, sah er dort eine Steintreppe, die in ein unterirdisches Gewölbe führte. Furchtlos stieg er hinab. In demselben fand er„Der Bock als Schatzhüter“ weiterlesen

Der Heidenschatz auf Castelfeder

Das Schloß Castellveder, von dem nur mehr spärliche Ruinen stehen, wurde vorzeiten von einer sehr reichen heidnischen Familie bewohnt. Diese Herrschaft hatte unter ihren Schätzen und Kostbarkeiten eine goldene Gluckhenne mit zwölf goldenen Hühnlein und ein goldenes Kegelspiel. Ein Hirtenknabe fand einmal in der Nähe der Ruine einen solchen Kegel mit einem Zettel, auf dem„Der Heidenschatz auf Castelfeder“ weiterlesen

Der Zauberer von Castelfeder

Es war einmal ein mächtiger Zauberer; der lebte mit einer ganzen Schar von Zaubergeistern auf der Burg Castellveder. Die Burg war von einem Wasser umgeben, und darin patschten giftige Kröten und Salamander umher. Es war auch nicht geheuer um den Berg, darauf das Schloß stund, und die Leute nahmen lieber einen Umweg, und wenn erst„Der Zauberer von Castelfeder“ weiterlesen

Der Geist verfolgt die Schatzgräber

In einer mondhellen Sommernacht des Jahres 1848 begaben sich drei Burschen von Auer auf den Castelfederberg hinauf, um Schatz zu graben. Als sie mit der Arbeit begonnen hatten, erschien plötzlich ein Geist und jagte sie mit drohenden Gebärden davon. Zwei dieser Burschen fielen auf der Flucht über kleinere Felswände hinab, kamen jedoch mit geringen Verletzungen„Der Geist verfolgt die Schatzgräber“ weiterlesen

Feuerkugel und Feuersäule

Ein Mann ging einmal frühmorgens über den Castelfederberg nach Montan. Als er der Schloßruine näher kam, schwebte ihm aus derselben eine große feurige Kugel entgegen. Von Schrecken erfaßt, lief er eiligst nach Auer hinab, bemerkte aber doch, daß ihn die Kugel bis zum ersten Haus des Dorfes Auer verfolgte. Da aber verschwand sie. Ein anderesmal„Feuerkugel und Feuersäule“ weiterlesen

Sage von Castelfeder

Ehe die Langobarden Tirol verließen, stellten sie, um sich desto besser von den Römern und Deutschen abzusondern, anstatt der Marksteine, von denen sie die gegen Deutschland liegende Metam Germanicam oder Deutschmetz, die gegen Italien schauende aber Metam Lombardicam oder Wälschmetz nannten. Ober diesen stand der terminus oder die Gränzsäule und davon hat die jetzt dort„Sage von Castelfeder“ weiterlesen

Der Messerturm und die Eiserne Jungfrau

Das Schloß Leiter steht knapp am Fuße des Leiterberges oberhalb Auer und ist größtenteils nur mehr Ruine. Nur der Teil, welcher dem Schloßgesinde zur Wohnung gedient haben soll, ist noch ziemlich erhalten. Auf diesem Schloß hauste vorzeiten ein Raubritter, der die vorbeireisenden Kaufleute scheinbar gastfreundlich aufnahm, sie aber zur Nachtzeit entweder in den Messerturm warf,„Der Messerturm und die Eiserne Jungfrau“ weiterlesen

Totenmesse in der Peterskirche

In Auer lebte vor vielen Jahren eine fromme alte Frau, die gewohnt war, frühmorgens beim ersten Glockenzeichen in die Kirche zu gehen. Einst hörte sie gar früh läuten und ging alsbald zur Peterskirche, woher die Glocken klangen. Als sie hinkam, stand die Tür sperrangelweit offen und die Kirche war mit unzähligen Betern dicht angefüllt; darunter„Totenmesse in der Peterskirche“ weiterlesen

Das Knäuelweibele

In einem sehr alten Haus in Auer, das ursprünglich ein Schloß gewesen sein soll, haust in den großen, tiefen Kellern eine unheimliche Erscheinung, das „Knuidlweibele“ (Knuidl = Knäuel). Es ist dies der Geist einer ehemaligen, sehr hartherzigen Schloßherrin. Zuweilen zeigt sich derselbe als eine Frau in weißen oder auch Trauerkleidern mit schwermütigem Gesichtsausdruck, zuweilen aber„Das Knäuelweibele“ weiterlesen

Der Geist am Markstein

In Auer lebte vor Jahren ein reicher Bauer, welcher in St. Martin in Außerfeld (so werden die Auerer Güter, die gegen Norden liegen, genannt) ein sehr großes Grundstück besaß, woran das Gütchen eines Kleinhäuslers grenzte. Der Bauer hätte das Gütchen, weil es sein Besitztum schön abrundete, gerne an sich gebracht. Doch der Eigentümer wollte von„Der Geist am Markstein“ weiterlesen

Wie die Goldene Stadt Auer verschüttet wurde

An der Stelle, wo jetzt das Dorf Auer steht, war vorzeiten eine große Stadt, welche wegen ihrer Schönheit und des ungeheuren Reichtums die goldene Stadt Auer genannt wurde. Die Ursache der Zerstörung derselben war der in der Nähe vorbeifließende furchtbare Auerer Wildbach. Derselbe schwoll einst infolge anhaltender Regengüsse so an, daß er mit schrecklichem Getöse„Wie die Goldene Stadt Auer verschüttet wurde“ weiterlesen

Die Katzenleiter bei Auer

Die Bezeichnung „Katzenleiter“ findet man in Südtirol gar häufig, und zwar bezeichnet man damit einen sehr steilen Fußsteig durch das Gebirge. Eine solche „Katzenleiter“ gibt es auch bei Auer, wo sich ein schmales Steiglein durch die über dem Dorf aufragenden Porphyrfelsen hinaufwindet. Dort finden sich im Felsen Vertiefungen, die sehr dem Hufabdruck eines Maultieres ähneln.„Die Katzenleiter bei Auer“ weiterlesen

Die Kirche St. Peter in Auer und der Einsiedler

Die Peterskirche ist eine der ältesten Kirchen des Landes und die eigentliche Pfarrkirche der Gemeinde Auer. Sie steht am Südende des Dorfes hart an der Landstraße, von welcher man sieben Stufen zur Kirche hinuntersteigen muß. Man sagt, daß vorzeiten ebenso viele Stufen zu ihr hinaufführten, und man sieht auch wirklich noch den oberen Teil eines„Die Kirche St. Peter in Auer und der Einsiedler“ weiterlesen

Der Gämsenbraten

Als der Kofler Martel, ein bekannter Gemsenjäger, einmal noch lange nach dem Ave Marialäuten der Jagd oblag, sah er nicht ferne ein großes Feuer. In der Meinung, es sei von Hirten angezündet, gieng er darauf zu und fand zu seiner größten Ueberraschung drei wilde Weiber, die dabei saßen und ihn freundlich aufnahmen. Sie kochten in„Der Gämsenbraten“ weiterlesen

Unterirdische Gänge in Tirol

Vom Kloster Marienberg führte in unterirdischer Gang nach Matsch, wo er hinter dem Hochaltare der Pfarrkirche mündet. Nach einer andern Sage geht diefer Gang von den Schlössern im Thale Taufers aus. Andere erzählen, der Gang gehe von Margranda-Knött (Felsen) in die Matscher Kirche. (Mals.) Von Säben führt ein solcher Gang nach Klausen, ein anderer nach„Unterirdische Gänge in Tirol“ weiterlesen

Das Kruzifix auf der Töll

Dieses Bild kam auf der Etsch dahergeschwommen. Die Töller fingen es auf und stellten es in das Kirchlein. Da beobachteten sie bald, daß es wachsende Haare habe, so daß diese nach und nach in Locken auf die Schultern herabfielen. War darüber große Freude und Andacht! Doch eines mißfiel am Bilde: Christus schien einen viel zu„Das Kruzifix auf der Töll“ weiterlesen

Die Nassau

art an der Straße von Rabland nach Naturns ist eine Erlenau, die sogenannte Naßau. Dort ging einmal in der Nacht ein Metzger mit seinem Hunde. Als er zur Aue kam, zog ein Leichenzug vor ihm daher. Der Meister erschrak, und der sonst mutige Hund ließ den Schwanz hängen und schmiegte sich knapp an seinen Herrn,„Die Nassau“ weiterlesen

Von der Gaidner Alm

Auf dem Gaidner Alpl ist’s auch nicht geheuer. Als ein Jäger nach dem Viehabtrieb in der leeren Sennhütte übernachtete, zupfte es an seinen Füßen, und vor der Hütte entstand ein Lärm, als ob Schweine grunzten und Schafe gemolken würden. Zu einem andern Burschen, der dort Nachtlager nahm, kam ein Untier, das wie ein riesiger Stier„Von der Gaidner Alm“ weiterlesen

Die untergegangene Stadt

An der Stelle, wo jetzt Partschins steht, prangte einst eine große Stadt, und dort, wo jetzt der Töll-Graben sich befindet, ragte ein stolzes Schloß. Der letzte Ritter, der auf demselben in Saus und Braus lebte, hatte ein so steinhartes Herz, daß er seinen alten Vater in Rabland beinahe Hungers sterben ließ. Der junge Ritter hielt„Die untergegangene Stadt“ weiterlesen

Die schwarzen Gäste

Bei Partschins unweit Meran, nur eine halbe Stunde vom Orte rechts der Straße, lag ein Grafenschloß, dessen Eigentümer in des Reichtums Fülle lebte und diese Fülle auch genoß. Bisweilen genoß er davon sogar etwas zuviel, und es war dann nicht gut um ihn sein. Eines Tages rüstete er ein Gelage und lud dazu die Vornehmsten„Die schwarzen Gäste“ weiterlesen

Die Haselhexe

Bei einem Bauern war eine Hexe im Dienst, die den Hütbuben gar nicht ausstehen konnte. Bald gab sie ihm eine Ohrfeige, daß ihm der ganze Kopf sang, bald mißhandelte sie ihn auf andere Weise. Die Bäurin sagte kein Wort dazu, weil die Dirn bei ihr in hohen Ehren stand, denn die Kühe gaben so viel„Die Haselhexe“ weiterlesen

Sage vom Ursprung der Ladurner

Der junge Ritter Gerold „im Turm“ zu Guntram (Rabland) liebte die tugendsame Bauerstochter Hedwig am Steinerhof. Zum großen Ärger der ahnenstolzen Verwandten, besonders seines Oheims Kuno von Hochnaturns, heiratete er sie sogar und verlebte Tage des ungetrübtesten Familienglückes an ihrer Seite. Da ging der Aufruf zum fünften Kreuzzug durch das Land, und Gerold wurde aufgefordert,„Sage vom Ursprung der Ladurner“ weiterlesen

Von zwei Riesen im Vinschgau

Der Riese Heime war es nicht allein unter seinem Geschlechte, der Hand an de Bau eines frommen Werkes legte, um den zürnenden Himmel für frühere schwere Thaten zu versöhnen. Zwei Riesen, die im Vintschgau hausten, thaten dasselbe, nur führten sie es nicht so herrlich hinaus. Der eine führte ein Kirchlein ob Naturns auf, welcher Ort„Von zwei Riesen im Vinschgau“ weiterlesen

Die Totenkopfspinne

Dieser gespensterhaften Spinne ist schon in „Die Wildg’fahrhöhle am Sonnenberge“ gedacht worden. Sie lebt in der Wildg’fahrhöhle beim Rofnerwaldgut am Naturnser Sonnenberg. Sie wird als sehr groß und mit langen Füßen geschildert und beschreiben, und der Leib hat völlig die Form und Aussehen eines Todtenkopfes. Ein Bauer wagte sich einst in die Höhle, und gleich„Die Totenkopfspinne“ weiterlesen

Das Lorggental

Eng und finster liegt der Ort der Gemeinde Staben im Vintschgau, von Tschars ¼ Stunde abwärts, von der Poststraße durchschnitten, und am südlichen Theile von der Etsch bespült, am nördlichen von drohenden Felsen überhangen, die morsch und locker oft in Massen abrollen und niederschießen. Gerade gegenüber dem Domberg unter dem Hofe „Platz“ liegt ein Tahl,„Das Lorggental“ weiterlesen

Die Wildgfahrhöhle am Sonnenberg

Ueber Naturns, am linken Ufer der Etsch und ohnfern von Meran gipfelt sich den Sonnenberg hoch und kahl und öde in die Wolkenhöhe, doch sind, bevor die steilen und schier unzugänglichen Felsen beginnen, heitere und glücklich gelegenen Gehöfte zu erblicken, die sich in der grünen Region des Sonnenberges angesiedelt haben, z. B. Schnatz, Gruas, Ginzl,„Die Wildgfahrhöhle am Sonnenberg“ weiterlesen

Hans der Fieger

Auf dem Schlosse Dorns- oder Tarantsberg im Vintschgau saß Ritter Hans, zubenannt der Fieger; der liebte mancherlei, Wein, Weiber, Jagd, Geld; nur eines liebte er nicht, und dieses eine waren die Bäuerlein. Ob sie es an ihn gebracht hatten, wie sie nicht selten und gerne zu tun pflegten, oder aus welch anderem Grunde sein Haß„Hans der Fieger“ weiterlesen

Der bestrafte Scherz

Mutwillige Schnalser gingen einmal in die alte Kartäuserkirche und holten von der dort befindlichen Michaelsstatue den Teufel, den sie spätabends vor eine Spinnstube brachten, um die Mädchen zu erschrecken. Der Spaß gelang, denn als der Teufelskopf durch das Fenster hineinschaute, bemächtigte sich große Furcht aller Spinnerinnen. Als aber die Burschen in später Nacht den Teufel„Der bestrafte Scherz“ weiterlesen

Die Kegler

Zu Unserer Lieben Frau in Schnals kegelten an einem Feiertage mehrere Burschen. Als sie den Kegeln arg zusetzten, kam ein graues Männchen und wollte auch mitschieben. Die Buben hatten nichts dagegen, machten aber kuriose Augen, als der kleine Knirps öfters alle neun warf. Wie er aber im Scherze fragte: „Wollen wir nicht die Seelen auskegeln?“,„Die Kegler“ weiterlesen

Todesmeldung

Der Pfarrer Raffeiner saß im Wohnzimmer seines Hauses am Schreibtisch. Es war über 10 Uhr nachts. Soeben wollte er seine Predigt für den folgenden Tag aufsetzen, da klopft es auf einmal laut an die Haustüre. Verwundert, daß noch jemand so spät Einlaß begehre, stand er auf und öffnete die Haustür. Draußen stand seine alte Mutter„Todesmeldung“ weiterlesen

Vormeldung

Zum Pfarrer in Schnals kam an einem Spätsommertag ganz bestürzt eine Bäurin und beteuerte, daß sie am Tage vorher ihren Sohn, der doch weit weg auf der Alm war, im Feiertagsgewand habe aus dem Stadel herauskommen sehen. Anfangs sei sie nicht erschrocken, in der Meinung, ihr Sohn sei etwa unvermutet heimgekehrt, als sie ihm aber„Vormeldung“ weiterlesen

Unsere Liebe Frau in Schnals

Zwei fromme Pilger kamen einst in das Schnalstal. Einsam auf dem Hügel betend, bemerkten sie, unweit von sich in der dunklen Waldung, eine ungewöhnliche Helle. Wie von einer unsichtbaren Macht angezogen, näherten sie sich der Stelle und fanden ein aus Holz zierlich geschnitztes Bild, das Maria mit dem Jesuskinde auf einem Baumstock sitzend, vorstellte. Voll„Unsere Liebe Frau in Schnals“ weiterlesen

Der Schatz bei St. Medardus

Hirtenkinder fanden einmal auf den Böden bei St. Medardus einen Haufen schönes, gelbes Laub. Die Kinder freute das Ding, und sie füllten abends die Zwillingshäfen, in denen sie ihre Mittagskost mitgenommen hatten, mit solchen gelben Blättern an und trugen sie mit nach Hause. Als sie nun daheim die Deckel von den Häfen abnahmen, um das„Der Schatz bei St. Medardus“ weiterlesen

Die versunkenen Glocken

In alter Zeit stand zu Tarsch, dem gesegneten Dorfe bei Latsch, eine Kirche, in deren Turm zwei wunderbare Glocken hingen. Ihr Klang vertrieb die Wetter und erhob jedes Menschenherz. Da brach aber einmal die Lahn los und überschüttete Häuser und Höfe, Kirche und Turm. Die Einwohner waren froh, daß sie ihr Leben retteten. Als aber„Die versunkenen Glocken“ weiterlesen

Das Nörggele auf der Latscher Brücke

Auf der Latscher Brücke läßt sich auch heutiges Tages noch oft ein Nörggele sehen. Es war ein kurzes, wampetes Ding und hat immer ein feuerrotes Leibl an. Es geht den Leuten freundlich zu und sagte immer: „Husch, husch, husch!“ Wenn es jemand in die Arme faßt, so greift er zuerst etwas lindes, hat aber alsogleich„Das Nörggele auf der Latscher Brücke“ weiterlesen

St. Martin auf dem Vorberg

Nordwärts von Latsch in Vinschgau erhebt sich der Vorberg mit dem Kirchlein St. Martin im Kofel, einem beliebten Wallfahrtsort. Die Kirche lehnt sich kühn an einen abschüssigen Felsen; viele Meter hoch mußte dazu der Grundbau an einer Seite aufgemauert werden, um die zu ihrer Aufstellung nötige Fläche zu gewinnen. Der hl. Martin wird hier als„St. Martin auf dem Vorberg“ weiterlesen

Die schmerzhafte Muttergottes in Latsch

Es war um das Jahr 1765, am ersten Sonntag nach Ostern, als das Gnadenbild auf wunderbare Weise zum Vorschein kam. Kaum graute der Morgen des genannten Tages, als von dem Krachen einiger Felsstücke, die am nahen Sonnenberg sich losgerissen hatten, die Dorfbewohner aus dem Schlaf geschreckt wurden. Als der Tag heranbrach, machten sich mehrere auf,„Die schmerzhafte Muttergottes in Latsch“ weiterlesen

Die Tänzer zu Latsch

Im Wirtshause zu Latsch im Vintschgau ging es hoch her, da war Tanz und Gelage, ein Dutzend Burschen und ebenso viele Dirnen tanzten wie toll oder jubelten um die Zechtische. Da läutete unten auf der Straße ein Chorknabe das Ministrantenglöcklein, ein Zeichen, daß der geistliche Herr das hochwürdigste Gut vorbeitrug zu einem Kranken. Alsbald verstummte„Die Tänzer zu Latsch“ weiterlesen

Die Christnachtzecher

Bei Latsch saßen im Wirtshaus drei Gesellen, echte Strolche und Lumpen. Es war just Christnacht, und sie zechten drauf und drein, zankten, fluchten, verschworen sich und machten, wie das Sprichwort geht, den Schutzengel weinen und den Teufel lachen. Besonders trieb es der eine von den dreien gar arg und lästerlich, so daß die Wirtin es„Die Christnachtzecher“ weiterlesen

Die Pest in Martell

In Pestzeiten starb das Tal Martell fast ganz aus; die Höfe verloren ihren Wert, das obere Hölderlegut haben sie um eine lodene Joppe verkauft. Der Totenthomas, ein guter Alter, führte auf einem Karren die Toten zusammen und begrub sie im Kirchacker, weil der Friedhof schon voll war. Als er nach Sonneberg fuhr, lachten ihn zwei„Die Pest in Martell“ weiterlesen

Der alte Stallwieser

In Martell lebte einst ein leidenschaftlicher Schütze und Jäger, der Stallwieser hieß. Einmal ging dieser an einem Sonntage in aller Frühe auf die Jagd und kümmerte sich kein Haar um Messe und Predigt. So pirschte er herum, bis es zur heiligen Wandlung im Dorfe läutete, da sah er plötzlich einen weißen Hirsch, den er nun„Der alte Stallwieser“ weiterlesen

Sage vom Kohlenhaufen

Ein Weibele gieng auf’s Land und sah unweit Montan einen glänzenden Kohlenhaufen liegen. Da dachte sie sich: Ich muß doch etliche Kohlen für die Kinder zum Spielen mit nach Hause nehmen! Sie gieng hin, steckte etliche Kohlen ein und verfolgte ihren Weg. Als sie zufällig wieder in den Sack griff, hatte sie statt der Kohlen„Sage vom Kohlenhaufen“ weiterlesen

Die Schlossfrau von Hochgalsaun

Als der Adel im Etschland sich durchaus vor dem Landesfürsten nicht beugen wollte und die treuen Anhänger desselben beraubte und verfolgte, beschloß Herzog Friedrich zuerst die Starkenberger zu demütigen. Er zog deshalb vor das Schloß Hochgalsaun, das ihnen gehörte, und belagerte es, da er es wegen seiner Festigkeit nicht im Sturm nehmen konnte. Als im„Die Schlossfrau von Hochgalsaun“ weiterlesen

Das Nörggele mit der Egge

Auf dem Sonnenberg bei Schlanders hauste ein Bauer, dem ein Nörggele gar freundlich gesinnt war. Es bestimmte ihm alljährlich im Spätherbst die Zeit, wann er das Feld bebauen und ansäen sollte. Und zwar geschah dies dadurch, daß es ihm die Egge hinaus auf den Acker schleppte. Der Bauer gehorchte immer dem Wink seines kleinen Gönners„Das Nörggele mit der Egge“ weiterlesen

Vom alten Tappeiner

Ein alter Volksreim sagt: „Pinet, Lechtl und Tappeinsein die drei schönsten Höf, die im Landl sein.“ Auf dem letztgenannten Gute saß vor langer Zeit ein Bauer, der in allerlei Künsten wohlerfahren war. Deshalb wird von ihm heutzutage noch viel erzählt, darunter folgendes: Einmal wollte der alte Tappeiner einen Stadel bauen. Er ließ deshalb an einem„Vom alten Tappeiner“ weiterlesen

Die Nachtweide

Ein Gemsenjäger übernachtete einst in der Sennhütte der Kortscher Alm, als das Almvich längst abgetrieben war und schon eine dünne Schneedecke über die Bergmähder gebreitet lag. Er schlief fest und ruhig bis Mitternacht, da wurde er aber auf einmal von einem Heidenlärm geweckt. Pfeifen und Schreien, Schellengeklingel und Peitschenknall, alles ging durcheinander! Obgleich ihm nicht„Die Nachtweide“ weiterlesen

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