Das Knappenloch

Nicht weit vom Dorf Taufers heißt ein Stück Berg „das Knappaloch“. Dort rastete eines Tages, arm, müde und durstig, ein Bäuerlein, welches noch einige Fichtenstämme umhauen wollte. Während er so dasaß, sah er plötzlich vor sich eine schöne Frau, die ihm sagte, in dieser Gegend liege viel Gold und Silber, sie wolle ihm den Weg„Das Knappenloch“ weiterlesen

Die Lieblingsblume der Saligen

Das Edelweiß war die Lieblingsblume der Saligen, und wenn sie in hellen Mondnächten an den Ufern eines einsamen Bergsees ihren Reigen hielten, trugen sie stets einen Kranz von Edelweiß im Haar. Im Münstertal ist es früher öfter geschehen, daß sie Mädchen, die sich ihrer besonderen Gunst erfreuten, am Hochzeitsabend kunstvoll geflochtene Brautkränze aus Edelweiß und„Die Lieblingsblume der Saligen“ weiterlesen

Der Teufelsstein

Hinter dem Dorf Taufers öffnet sich das Avingatal, und fast in der Mitte dieses Tales sieht man in einer Almwiese einen auffallend großen Stein von halber Mannshöhe. Auf dem Steine findet man fünf ziemlich tiefe Löcher, über deren Entstehung folgende Sage geht: Das wildromantische und grasreiche Avingatal wurde einst, durch herabgestürzte Muren und Lawinen gänzlich„Der Teufelsstein“ weiterlesen

Der Geist mit den Schlüsseln

Spät abends ging ein Mann von Laatsch nach Taufers. Als er die Galfafelder im Rücken hatte und durch das „Tauferer Loch“ ging, gesellte sich zu ihm ein großer, schwarz gekleideter Mann, der einen Bund Schlüssel trug. Sie kamen, ohne ein Wort zu reden, zu der kleinen Kapelle, die unweit vom Dorfe steht, wo der Weg„Der Geist mit den Schlüsseln“ weiterlesen

Helfmirgott

Im Münstertale unweit Taufers liegen die Trümmer von drei alten Schlössern, Rotund, Reichenberg und zwischen ihnen ein hochragender Turmbau, der einst einen ändern Namen trug, jetzt aber Helfmirgott genannt wird. Einst war die Besitzerin dieses Turmes eine sehr schöne Jungfrau, welche sich eines Tages einsam im Schlosse befand, und zwar ohne männlichen Schutz. Da überraschte„Helfmirgott“ weiterlesen

Die Perkmänner

In Martell gab es vorzeiten viel „Perkmänner“, auch jetzt noch ist der Name Perkmann dort nicht selten. Die „Perkmänner“ waren die reichsten und angesehensten Bauern. Ein Ulrich Perkmann erscheint schon urkundlich im Jahre 1349. Als Kaiser Max 1499 gegen die Engadiner Krieg führte, drangen diese, durch die Schweizer verstärkt, in großen Haufen durch Vinschgau herab,„Die Perkmänner“ weiterlesen

Die Perkmänner

In Martell gab es vorzeiten viel „Perkmänner“, auch jetzt noch ist der Name Perkmann dort nicht selten. Die „Perkmänner“ waren die reichsten und angesehensten Bauern. Ein Ulrich Perkmann erscheint schon urkundlich im Jahre 1349. Als Kaiser Max 1499 gegen die Engadiner Krieg führte, drangen diese, durch die Schweizer verstärkt, in großen Haufen durch Vinschgau herab,„Die Perkmänner“ weiterlesen

Der Senner im Mond

Auf der Matscher Alm war einst ein leichtsinniger Senner, der sträflich mit der Gottesgabe umging: Das für das Vieh bestimmte Salz ließ er beim Salzen zur Hälfte auf den Boden fallen, die Milch leerte er aus, wo es ihm gefiel, oder wusch sich damit, aus dem Käse machte er zum Zeitvertreib allerlei Figuren und aus„Der Senner im Mond“ weiterlesen

Hufeisen am Matscher Schlosskirchlein

Oftmals nächtlicherweile sieht und hört man zwei gespenstige Ritter durchs Matscher Tal galoppieren, von denen der eine Ritter auf einem großen, der andere aber auf einem kleineren, dunklen, wilden Rosse sitzt. Diese zwei Ritter waren Brüder, Söhne eines Grafen von Matsch, welcher auf dem Matscher Schlosse hauste und reich und begütert wie ein Landesfürst war.„Hufeisen am Matscher Schlosskirchlein“ weiterlesen

Sudl, bring mir Nudl

Wenn die Kühe von der Alpe abziehen und man geht dann in die verlassene Almhütte und ruft: „Sudl, bring mir Nudel“, so wird man alsbald eine Hand erblicken (weiter nichts), mit einer gewaltigen Pfanne voll Nudeln bester Beschaffenheit, welche die gespenstige Hand auf den Tisch stellt. Ißt man alle Nudeln bis auf die letzte aus,„Sudl, bring mir Nudl“ weiterlesen

Der Schuh der Wilden Fahrt

Mit dem Schuh der Wildfahrt in der vorhergehenden Sage hat es eine seltsame Bewandtnis, indem derselbe auch außer dem Spuk der Fahrt zuzeiten erblickt wird. Wer von Matsch gen Mals hinaus schreitet, etwa 300 Schritte außer dem Dorfe, sei es bei Tage oder in mondheller Nacht, kann möglicherweise auch beim Galgenbüchel – „Schinderlatten“ nennt ihn„Der Schuh der Wilden Fahrt“ weiterlesen

Die Wilde Fahrt bei Matsch

Nahe bei Matsch gibt es zwei Punkte, wo in früheren Zeiten um Mitternacht die Wilde Fahrt vorbeizog oder herabfuhr, nämlich aus dem Kreuztale und aus Wallfur. Letztere fuhr jedesmal durch das Dorf, kam gewöhnlich um 10 Uhr nachts daher, polterte herab, daß jedem Hören und Sehen verging; es war fast, als ob Felsen, Schreine und„Die Wilde Fahrt bei Matsch“ weiterlesen

St. Florinus

Im Jahre 1799 sengten und plünderten die Franzosen in Mals und dessen Umgebung. Viele Leute haben sich aus der Ebene nach dem Tal Matsch geflüchtet. Als die Feinde dies erfuhren, zog ein Teil derselben auch in das Tal und kam bis Rafein vor dem Dorf Matsch. Da kam der Patron des Tales, St. Florinus, auf„St. Florinus“ weiterlesen

Der Norgg in Planail

Zu einem Bauernhaus in Planeil kam des öfteren ein Norgg, der nur einen Schuh lang und ziemlich dick und mit einer grünen Jacke und grünen Höslein bekleidet war. Er setzte sich auf das Küchenfenster und zeigte seine plötzliche Ankunft durch ein gellendes Jauchzen an; dadurch erschrak die Bäuerin so, daß sie einen Hupf tun mußte„Der Norgg in Planail“ weiterlesen

Die Gegend von Mals

Die Gegend bei Mals sah in alten Zeiten ganz anders aus, als heutzutage. Wo die schönen Muldenwiesen sich hinziehen, war zuerst ein großer Wald, und die Etsch hatte ein ganz anderes Bett. Da brach im Plawenner Berg ein See aus und verursachte einen Bergsturz, der den Wald unterthat und die Etsch zum andern Berge hinüberdrängte.„Die Gegend von Mals“ weiterlesen

Die Salige in Mals

Auch in Mals sind die Saligen bekannt. Sie hatten ihre Wohnungen westwärts von Mals in den Gebirgsschluchten gegen die Schweizer Grenze hin. Man sagt, im Reiche der Saligen hätte es ebenfalls teure Zeiten, wie unter uns gewöhnlichen Menschen, gegeben, auch die Saligen hätten dann und wann ihre Hungersnot gehabt. In solchen Zeiten hätten sich die„Die Salige in Mals“ weiterlesen

Hexen als Hasen

Malettes ist ein unheimlicher Tummelplatz der Hexen, die jeden Pfinztag dorthin fahren. Einmal kam ein Jäger dorthin und schoß einen Hasen und steckte ihn in seinen jagdsack. Bald darauf kam ein großer Zug Hasen paarweise daher, voran ein Hase, der an einem roten Band ein „kumpfets Schellele“ trug. Dieser fing an, wie ein Mensch zu„Hexen als Hasen“ weiterlesen

Geisterhunde

Version I Zwei Diebe aus Burgeis waren nachts in den Obstgarten des Widums in Mals gestiegen und füllten mit Äpfeln ihren großen Sack. Da kam plötzlich ein großer, schwarzer Hund daher, sprang auf den Baum zu und kletterte rasch wie eine Katze hinauf. Die warfen den Sack über die Mauer und schwangen sich von einem„Geisterhunde“ weiterlesen

Der Totentanz

Einmal schaute der Malser Türmer um Mitternacht auf den Freithof (Friedhof) hinab. Da sah er, daß die Toten aus den Gräbern gestiegen waren und allerlei Tänze aufführten. Das gefiel ihm, und endlich dachte er sich, ich will die lustigen Brüder necken, um zu sehen, was sie dann machen werden. Gedacht, getan. Er nahm kleine Steinchen„Der Totentanz“ weiterlesen

Nächtlicher Gottesdienst

Version I Ein alter Mann ging um Mitternacht über den Freithof (Friedhof) zu Mals. Da hörte er Orgelton und Gesang; auch sah er die Kirchtüre offen. Da ging er neugierig hinein und fand alle Stühle voller Beter, die altertümlich gekleidet waren, und niemanden kannte er. Der damalige Dekan hielt ein Hochamt. Endlich wurde ihm unheimlich,„Nächtlicher Gottesdienst“ weiterlesen

Der Geist in der Pfarrkirche

Vor vielen Jahren war beim Mesner in Mals spät abends ein Heimgarten beisammen, bei dem auch von Geistern die Rede war. Des Mesners Tochter, ein keckes Mädel, sagte, sie fürchte sich nicht vor Gespenstern. Da sprach einer: „Wenn du so tapfer bist, so zeige es uns. Geh in die Kirche und knie dort vor dem„Der Geist in der Pfarrkirche“ weiterlesen

Der Geist im Schweinestall

In Mals hörte einst ein Bauer in seinem Schweinestall hinter dem Haus um Mitternacht einen so gewaltigen Lärm, daß er sich hinaus begab, um nachzusehen. Da erblickte er im Stall seine verstorbene erste Frau, welche mit einer Rute auf die Schweine einhieb, daß die Tiere entsetzt durcheinanderliefen und die Wände hinaufsprangen. Der Bauer rief die„Der Geist im Schweinestall“ weiterlesen

Der Schwarze Mann

An der Stelle des heutigen Spitals stand in Mals einst das alte Gamperhaus. Darin rumorte es in manchen Nächten so, daß niemand dort zu wohnen wagte. Da kam einmal ein müder Wanderer, der sonst kein Obdach fand, und übernachtete im leeren Hause. Als er in der Stube auf der Ofenbank lag und einschlafen wollte, flog„Der Schwarze Mann“ weiterlesen

Seltsame Erscheinung

In Mals waren zwei Nachtwächter; der eine rief vor, der andere nach Mitternacht aus. Einmal stürmte der Peter, einer der beiden Nachtwächter, in die Dachkammer des andern, namens Hiesl, und schrie: „Hiesl, steh auf und lös mich ab, es ist 12 Uhr!“ Hiesl brummte: „Wozu der Lärm, ich höre dich ja!“ „Na, aber hör, was„Seltsame Erscheinung“ weiterlesen

Der Ochsenkäufer

Ein Mann in Prad ging nach Burgeis und kaufte dort von einem Bauer ein Paar Ochsen. Er versprach, auf ein gewisses „Ziel“ zu bezahlen. Als die Frist abgelaufen war und kein Zahler kam, ging der Burgeiser nach Prad, das Guthaben zu fordern, und machte sich in aller Frühe auf den Weg. Aber schon beim Kreuz„Der Ochsenkäufer“ weiterlesen

Die drei Marchegger in Mals

In Mals war einmal ein Bauernknecht des Nachts draußen und wässerte die Wiese. Wie es nun Mitternacht war und die Wiese schön unter Wasser stand, wollte er wieder heimgehen und sich schlafen legen. Da sah er beim Markstein eine weiße Gestalt stehen. „Wer ist da?“ rief er; sie gab ihm aber keine Antwort, wohl aber„Die drei Marchegger in Mals“ weiterlesen

Die Stadt am Tartscher Bühel

In der Nähe von Mals erhebt sich ein kahler Hügel, welcher vom Flecken Tartsch den Namen „Tartscher Bühel“ erhalten hat. Auf diesem steht eine uralte Kirche, in deren Thurme zwei „heidnische“ Glocken hängen, welche einen ganz eigenthümlichen Ton haben. Die der Sage kundigen Bewohner Vinschgaus vernehmen aus ihren Klängen die Worte: „Kimm bold, geah bold;kimm„Die Stadt am Tartscher Bühel“ weiterlesen

Der Plawenner Drache

Version I Im Plawenner Berg war einst ein See. Darin hauste ein fürchterlicher Drache, dem man jährlich Menschen oder Vieh zum Fraße geben mußte, damit er nicht wild werde und die ganze Gegend verheere. Da kam endlich ein Bauer, der einen Ochsen geben sollte, auf einen guten Gedanken. Er nahm dem geschlachteten Tier die Eingeweide„Der Plawenner Drache“ weiterlesen

Was die Malser vom Lotsch erzählen

Der Lotsch war der Letzte seiner Familie und ein durchtriebener Lump. Lügen, Raufen, Stehlen waren seine Haupttugenden. Da er noch dazu arbeitsscheu war, so hatte die Gemeinde ihr liebes Kreuz mit ihm. Eines schönen Tages legte er gegenüber vom alten Schulhaus in einer Scheune Feuer. Einige Männer ertappten ihn noch, wie er sich die rußigen„Was die Malser vom Lotsch erzählen“ weiterlesen

Die unheimlichen Reiter

Schon in ganz alten Zeiten war auf der Malser Haide unweit des Sees ein Unterkunftshaus, dessen Wirt die Gäste bei der Zeche oft sehr betrog. In einer stürmischen Winternacht kamen 12 Reiter, stiegen zum Fenster hinein und verlangten Essen und Trinken. Sooft eine Flasche Wein auf den Tisch kam, machte der Anführer der Gesellschaft einen„Die unheimlichen Reiter“ weiterlesen

Der Kuhhirte

Auf einer Alm in Schlinig war es nicht geheuer. In einer mondhellen Nacht zog ein Mann von der Schweiz her über das Gebirgsjoch, und als er zur Alm kam, war er müde und legte sich am Fuße einer Felswand nieder. Kaum eingeschlafen, fiel neben ihm eine Kuh nieder, und er fuhr jählings vom Schlafe auf.„Der Kuhhirte“ weiterlesen

Das Mörderhaus

In diesem einsamen Wirtshaus trieben einst Räuber ihr Handwerk. Sie hatten schon viele Raubmorde auf ihr Gewissen geladen, als sie die verdiente Strafe traf. Auf den Wiesen, die ober dem Haus sind und damals nach Tartsch gehörten, waren einmal nachts der Besitzer und dessen Sohn mit Wässern beschäftigt. Da drang plötzlich aus dem Wirtshaus ein„Das Mörderhaus“ weiterlesen

Der Untergang der Burg Kastellaz

Ober dem Kloster Marienberg im Vinschgau sieht man noch die Ruinen der Burg Kastellaz. Auf dieser Burg hausten einst Ritter, die das Volk sehr hart bedrängten, Raub, Mord und Plünderung verübten und ein sittenloses, ausschweifendes Leben führten. Unter diesen gottlosen Bewohnern aber lebte eine Dienstmagd, die sehr fromm war und trotz der schwersten Arbeiten immer„Der Untergang der Burg Kastellaz“ weiterlesen

Das Gespenst bei der Fürstenburg

Ein Mann ging eines Nachts von der Haide nach Schleis. Da begegneten ihm auf einmal vier schwarze Männer, gegen die er sich nur mittels eines Stockes, dem ein Kreuz eingekerbt war, erwehren konnte. Sie verschwanden. Bei dem Schloß Fürstenburg kam ihm auf einmal ein feuriges Schwein nach und wollte ihm auf den Rücken springen; um„Das Gespenst bei der Fürstenburg“ weiterlesen

Sage vom Burgeiser Friedhof

Wenn jemand zur Nachtzeit über den Gottesacker geht, reißen ihm die Geister ein Stück Gewand weg. Männer verlieren gewöhnlich ein Stück von der Jacke, die Weiber kommen um einen Teil des Fürtuch. Am folgenden Morgen findet man das Vermißte zu kleinen Fetzen zerrissen auf den Gräbern liegen. (Bei Burgeis.) Quelle: Zingerle, Ignaz Vinzenz, Sagen aus„Sage vom Burgeiser Friedhof“ weiterlesen

Die verschwundene Wöchnerin

Ob dem Haider See sieht man hoch im Wald droben eine Kirche, dem hl. Martin geweiht. Von da geht ein Almtal hinein, in dem einst ein Bauernhof stand; die Flächen der Wiesen sind noch deutlich erkennbar. Eines Tages ging der Bauer mit seinem Weibe nach Burgeis, um sie nach dem Wochenbette aufsegnen zu lassen. Bei„Die verschwundene Wöchnerin“ weiterlesen

Die Wöchnerin von Burgeis

Eine Wöchnerin, die auf dem Friedhofe zu Burgeis liegt, fand selbst nach dem Tode keine Ruhe; denn sie stieg um Mitternacht aus dem Grabe und hieng Windeln an den Todtenkreuzen auf. Da der Thurmwärter das Treiben in jeder Nacht sich wiederholen sah, wurde er desselben müde und nahm sich vor, der Geistin dies zu verleiden.„Die Wöchnerin von Burgeis“ weiterlesen

Gründung des Klosters Marienberg

Ein Ritter von Castellatz, der ein liederliches Leben geführt hatte, kehrte reuig in sich und beschloß, ein Kloster zu gründen. Er belud einen Saumesel mit reichen Schätzen und ließ ihn den Weg selbst wählen, und wo er stehen bliebe, sollte der Bauplatz sein. Zunächst hielt das Thier an der Stelle an, wo heute das alte„Gründung des Klosters Marienberg“ weiterlesen

Das Kind im Korbe

Nahe dem See bei Heid stand die armselige Hütte eines Fischers, der ein Weib und acht Kinder hatte und auf den Tod krank lag. Der Mann trug, da er sein Ende nahe fühlte, ein sehnliches Verlangen nach den heiligen Sterbesakramenten und bat sein Weib, ihm den Pfarrer zu holen, dem er beichten könne. Es war„Das Kind im Korbe“ weiterlesen

Sage vom Stift Marienberg

Auf einem Kofel im Walde, der eine Stunde Wegs hoch im Gebirge ob dem jetzigen Stifte Marienberg im obern Vintschgau steht, liegen die spärlichen Trümmer eines alten Schlosses, Castlatsch benannt, vermutlich nach dem welschen Namen Castelaccio verdeutscht. Dieses Schlosses Herren waren zwei Brüder, welche sich veruneinigten – man sagt wegen Erbangelegenheiten von Schloß und Gütern„Sage vom Stift Marienberg“ weiterlesen

Die Synagoge

Das Haus Nr. 51 ist sehr alterthümlich gebaut und darin sollen einst die Juden eine Synagoge gehabt haben. Lange Zeit war es darin unheimlich. Ein Mann im langen schwarzen Rocke ging mit einem Stabe in der Hand um. Zuweilen erschien er ganz feurig. (Taufers.) Quelle: Sagen aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben von Ignaz Vinzenz Zingerle,„Die Synagoge“ weiterlesen

Stadt Tanneneh

An einer Stelle des jetzigen Langtauferer Ferners, der ein Arm des gegen Schnals und Ötztal sich hinziehenden Vernagtferners ist, befand sich eine große, reiche Stadt, die Tanneneh hieß. Die Einwohner derselben führten ein gar üppiges Leben, denn sie besaßen alles in Hülle und Fülle. Dies dauerte aber nicht lange. Denn Ausgelassenheit und Unbarmherzigkeit stürzten die„Stadt Tanneneh“ weiterlesen

Der zersprungene Stutzen

Im Langtauferer Tale, das von dem Weißkugel- und Gepatschferner herab in das Etschtal zieht, wohnte ob Pedroß hoch im Gebirge ein braver Mann aus Graun gebürtig. Sein alter Vater, der drunten in Graun sein Leben beschließen wollte, hatte dem Sohn einen Stutzen gegeben, den er einst in den tirolischen Kriegsjahren tapfer gegen den Feind erprobte.„Der zersprungene Stutzen“ weiterlesen

Der Grauner Pfarrer

Man sagt, daß es Leute gebe, welche andere durch geistige Gewalt bewegen können, ihnen willenlos zu folgen. Der so Gebannte ist völlig machtlos gegen den Wunsch des anderen. Ein solcher Mann, der „folgen“ machen konnte, war der Pfarrer von Graun. Dieser fuhr einmal von St. Valentin abends in sein Dorf zurück. Mitten in der Grauner„Der Grauner Pfarrer“ weiterlesen

Die erlöste Sennerin

Auf der Grauner Alm in Vintschgau übernachteten einmal zwei Jäger, als die Senner schon längst abgefahren waren. Gegen Mitternacht sah der eine, welcher noch wachte, eine Sennerin in den Kaserraum treten und weckte verwundert seinen Kameraden. Sie machte Feuer auf, goß Wasser in die Pfanne und stellte sie auf den Dreifuß. Dann kratzte sie mit„Die erlöste Sennerin“ weiterlesen

Das angeschossene Kasermandl

Auf der Alpe Graun im Vintschgau gieng ein Kasermanndl um, das häufig bei nacht so stark von außen gegen die Hüttentüre drückte, daß sie in allen Fugen krachte und aufzuspringen drohte. Die Senner versperrten sie deshalb auch noch mit starken Balken. Eines Abends brach ein furchtbares Unwetter los, und ein Jäger erreichte gerade noch das„Das angeschossene Kasermandl“ weiterlesen

Der Grünstrümpfeler

In der Gegend von Graun und Haid, gar nicht weit von Reschen, wo die Etsch entspringt, hauste ein übel verrufener Norgg oder Lorgg, der nach den grünen Strümpfen, die er stets trug, nur der Grünstrümpfler hieß, und äußerst gefürchtet war. Er verzog Kinder, hockte sich Wanderern auf und machte sich so furchtbar schwer, daß mancher„Der Grünstrümpfeler“ weiterlesen

Salige als Beschützer des Wildes

Die Saligen waren auch die Beschützerinnen des Wildes und den Jägern deshalb sehr gram. Wenn ein Reh oder eine Gemse oft schon zum Schusse stand, so kam plötzlich ein lauter und durchdringender Ruf aus dem Wald oder vom Berg herunter und verscheuchte das Opfer, dem Jäger das leere Nachsehen lassend. Unweit des Schwarzsees hatte einmal„Salige als Beschützer des Wildes“ weiterlesen

Die Saligen helfen der alten Salome

Einen guten Büchsenschuß oberhalb Cumpatsch (bei Reschen), tief im Wald versteckt, stand ehedem ein kleines verlattertes Häuschen, im Geräut genannt, das nur von einem blutarmen hochbetagten Mütterchen bewohnt war. Die Alte fristete ihr kümmerliches Dasein mit dem Sammeln von Kräutern und Beeren, die sie an die Hausierer verkaufte, und wenn dieser magere Verdienst fehlte, so„Die Saligen helfen der alten Salome“ weiterlesen

Eine Salige wird abberufen

Einst ging ein Grauner Bauer allein über die Grauner Almwiesen heimzu. Plötzlich hörte er dicht neben sich sagen, sah aber niemanden: „Geiger, grüß deine Dirn und sag ihr, der Horzel-Porzel ist gestorben.“ Als der Bauer dies daheim berichtete und die Magd, eine Salige, dies hörte, stand sie sogleich auf, packte schweigend ihre Sachen zusammen und„Eine Salige wird abberufen“ weiterlesen

Das versunkene Schloss bei Reschen

Auf dem Platze, den jetzt der Reschener See mit seinen Wellen überbreitet, stand vor vielen Jahren ein prächtiges Schloss. Eines Tages war das Schloss nicht mehr zu sehen, denn es war mit Roß und Ritter und allem, was darin war, in die Tiefe versunken; die nahen Wildbäche gossen brausend ihre Wasser drüber hin, und kein„Das versunkene Schloss bei Reschen“ weiterlesen

Der Lorg

Der Lorg ist ein einäugiger Riese, der in heiligen Nächten umgeht und jene Knaben fortnimmt, die er noch auf dem Wege findet. (Stilfs in Vintschgau.) Quelle: Zingerle Ignaz Vinzenz, Sagen aus Tirol, Innsbruck 1891, Nr. 2, Seite 2.

Krumm und lahm!

Einmal setzte sich eine Salige auf ihrer Flucht vor dem Wilden Mann auf der rettenden Schwelle eines Bauernhauses nieder und blieb hier neun volle Tage und Nächte stumm und unbeweglich sitzen. Der Bauer, ein roher und ungastlicher Mensch, stieß sie beim Ein- und Ausgehen jedesmal grob auf die Seite und schalt sie eine Tagediebin. Endlich„Krumm und lahm!“ weiterlesen

Der Satan holt einen Wirt aus dem Grab

Im Vinschgau lebte einmal ein Wirt, der war pfiffig über die Maßen, und wenn er seinen Gästen Wein einschenkte, da tat er allemal die Hälfte Wasser dazu. Er pflegte zu sagen, daß er es nicht verantworten könnte, wenn sie einen Rausch bekämen. Und wenn ihm jemand seinen Wein schelten wollte, wurde er grausam bös und„Der Satan holt einen Wirt aus dem Grab“ weiterlesen

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