Frau Emma Hellenstainer und ihre Zeit – Prags

In beiden Geschäften ließ sich Geld verdienen. Die jungen Leute in Niederdorf hatten schon lange die Absicht, am herrlichen Pragser See ein kleines Unterkunftshaus zu bauen, doch einerseits war die Finanzierung schwer, anderseits kein Grund zu bekommen. Die Eigentümer desselben, Bauern von St. Veit, waren durchaus abgeneigt; deren Kühe hatten das Weiderecht, konnten dort friedlich und ungestört grasen; sollten sie selber die Hand dazu bieten, dass dies anders würde? Nein und abermals nein! Aber Eduard fand einen Ausweg, freilich erst nach Jahren. Er erwarb das Jagdrecht. Nun kamen die jungen Pragser um Jagdkarten. — „Gut, die sollt Ihr haben, verschafft mir dafür einige Quadratmeter Grund von Eurem Vater“.

So ging’s. Zuerst entstand nur eine kleine Blockhütte, wo Wein, Flaschenbier und Schwarzbrot verkauft wurde; dann schritt man an den Bau eines kleinen Unterkunftshauses, welches 1893 eröffnet wurde und gleich guten Besuch aufwies. Oberbürgermeister Kürschner aus Berlin hat darin als erster Gast den Sommer mit seiner Familie zugebracht. 1897 wurde mit dem Bau des großen Hotels begonnen, erstellt durch Baumeister Otto Schmied aus Wien und den Polieren Domenico Reddolf und Hermann Tschöll, eröffnet 10. Juli 1899. Wieder ein Gasthof Frau Emma. — Ein reicher Herr aus Amerika gab dem Briefe, worin er sich im besten Gasthofe seiner Reise-Erinnerungen zu längerem Besuch anmeldete, nur die Überschrift:

Frau Emma in Europa, Autriche. Der Brief kam richtig an.

Autor

Veröffentlicht von josefauer.com

Archivbilder und Genealogie

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

weiter zum Onlinekatalog
Historische Fotos und Ansichtskarten online

Weiter zum Ortsregister

X
Schreiben Sie uns gerne, was Sie suchen. Mehr dazu unter >> Bestellung/Kontakt