Der Bergsturz

Wenn man sich vom Wipptal in Tirol gegen den Ort Schmirn wendet, so gewahrt man einen Hügel. Auf diesem lebte einst ein reicher Bauer, bei dem der heilige Felix als Knecht in Diensten stand. Der Reichtum hatte den Bauern so gottvergessen gemacht, daß er selbst am Sonntag seine Mägde die gewöhnlichen Dienste verrichten ließ. Der heilige Felix stellte ihn darüber zur Rede und sagte ihm, das Glück werde von ihm weichen, wenn er so fortfahre. Oh, ich bin reich genug, entgegnete der Bauer, ich brauche kein Glück mehr. Felix packte seine Habseligkeiten zusammen und verließ noch am selben Abend des Bauern Hof. Seine Prophezeiung erfüllte sich bald und schrecklich. Schon in der folgenden Nacht brach ein Bergsturz los und verschüttete die gesamte Besitzung des Bauern. Noch jetzt sieht man den verwüsteten Platz, der ehemals fruchtbares Ackerfeld war.

Quelle: Theodor Vernaleken, Alpensagen – Volksüberlieferungen aus der Schweiz, aus Vorarlberg, Kärnten, Steiermark, Salzburg, Ober- und Niederösterreich, Wien 1858

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Veröffentlicht von josefauer.com

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