Die Erbsen in der Flinte

Ein Bauernknecht zu Kollmann las in einem alten Buche: „Nimm einen Totenkopf, füll ihn mit Erde, säe drei Erbsen hinein, laß sie aufgehen und abreifen. Ladest du solche Erbsen dann in dein Gewehr, geht der Schuß sehr hoch.“ Er befolgte diesen Rat und erwartete kaum das Reifwerden der Erbsen. Als dies geschehen war, lud er„Die Erbsen in der Flinte“ weiterlesen

Der Almgeist I

Bei einem Unwetter kam ein Jäger noch spätabends auf die Saubacher Alm und nahm dort in der Sennhütte Unterstand und Nachtlager. Als er eine Weile geschlafen hatte, flog die Türe knarrend auf, daß er erwachte. Da sah er eine dunkle Gestalt zur Tür hereinkommen. Mutig nahm er die scharfgeladene Jagdflinte, spannte den Hahn und rief:„Der Almgeist I“ weiterlesen

Der Almgeist II

Einst gingen drei Knechte abends in den Wald. Als es anfing, graudunkel zu werden, waren sie nicht mehr weit von der Saubacher Alm. Weil die Nacht vor der Türe war, gingen sie hinauf und nahmen in einer Sennhütte Nachtquartier. Sie trugen dürres Reisig zusammen, machten Feuer auf und vertrieben sich mit jodeln und Späßen die„Der Almgeist II“ weiterlesen

Der Geist bei Saubach

Bei einer Wiese außer Saubach ging vor Zeiten ein Geist um, der in einem fort rief: „Wo soll ich ihn hineintun, wo soll ich ihn hineintun?“ Dies hörte einmal ein Betrunkener, der des Weges kam, und antwortete: „Wo du ihn herausgenommen hast.“ Da wurde es plötzlich hell, ein schneeweißer Geist erschien und sprach: „Gott vergelt„Der Geist bei Saubach“ weiterlesen

Zwei mit einer Pfait

Der Pitscheröler und der Laseider in Lüsen hatten beide bloß eine Pfait (Hemd) zu gemeinsamem Gebrauch. Wenn der Pitscheröler die Pfait anhatte und zur Kirche ging, mußte der Laseider daheimbleiben – und umgekehrt. Sie wechselten ab damit. Quelle: Heyl, Johann Adolf, Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol, Brixen 1897, S. 165

Die Hexen als Elstern

Ein Kooperator in Lüsen hatte die Gewalt, die bösen Hexenwetter zu vertreiben, und war überhaupt ein Meister über die Hexen. Deswegen waren aber auch die Hexen überall hinter ihm her und verfolgten ihn unter allerlei Gestalten, z.B. als Elstern. Quelle: Heyl, Johann Adolf, Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol, Brixen 1897, S. 187

Die Schlange auf Nibenal

Die Leute klagten häufig, wie schwer ein Auskommen mit den Würmern und Schlangen sei; allein, bei Licht betrachtet, scheint die Sache so arg nicht und die Furcht der Leute in den meisten Fällen übertrieben, denn gar oft hat es sich zugetragen, daß die Würmlein, die bei Nacht mitunter leuchten, den Menschen statt einer Laterne auf„Die Schlange auf Nibenal“ weiterlesen

Die Toten lassen nicht mit sich spaßen

In Lüsen war einmal ein Mesner, mit dem die übermütigen Bauernburschen seiner Furchtsamkeit wegen viel Spott trieben. Sie wußten, daß es dem Armen eine Höllenpein war, in der Nacht, wenn ein Gewitter drohte, durch den Friedhof in den Turm zu gehen, um Wetter zu läuten. Ein paar Knechte machten nun aus, wenn in der Nacht„Die Toten lassen nicht mit sich spaßen“ weiterlesen

Der Kampf um die Alm

In Lüsen erzählt man sich folgende Sage: Die Alm am Fertschelljoch, die man heute „Pardelleralm“ nennt, war nicht immer unbestrittener Besitz des Pardellers. Vor alter Zeit hat sie ihm sein Nachbar, der Gannbauer, streitig gemacht. Da aber weit und breit kein Richter zu finden war, der diese Rechtssache entschieden hätte, kamen die beiden überein, die„Der Kampf um die Alm“ weiterlesen

Die Krönlnatter

In einer Nacht kam ein armer Reisender in die Nähe des Saubaches. Da stand auf einem Hügel eine alte Burg, die dem Wanderer nicht wenig in die Augen stach. „Ha, da find‘ ich vielleicht ein Nachtlager“, dachte er bei sich und eilte dem grauen Gebäude zu. Als er zum Graben kam, wurde die Zugbrücke niedergelassen.„Die Krönlnatter“ weiterlesen

Das Teufelsloch am Kuntersweg

Der berüchtigte Kuntersweg ist eine gefährlich schluchtenartige Thalenge an der Poststraße von Innsbruck nach Botzen. Wo die Berge am engsten beisammen stehen, erblickt man hoch oben am kahlen Felsen ein durchgebrochenes Loch, „das Teufelsloch“ genannt; unterhalb desselben wurden Kruzifixe und Heiligenbild-Tafeln an die Wand geheftet, die als Erinnerung des Unglücks mancher Menschenseele und zugleich als„Das Teufelsloch am Kuntersweg“ weiterlesen

Die Maslroanböcke

Auf der Albionser Weide sieht man, besonders zur Winterszeit, abends oft Lichter, die bald da, bald dort auftauchen und wieder verschwinden. „Heunt sein wieder die Maslroanböck los“, sagen dann die Leute auf der gegenüberliegenden Seite des Tales. Die Lichter tun aber auch wirklich wie die Böcke, fahren in einem fort aufeinander zu, springen in die„Die Maslroanböcke“ weiterlesen

Die feurige Sennin

An eine Sennhütte der Saubacher Alpe klopft in der Walpurgisnacht der feurige Geist einer Sennin. In Sonntagsnächten fährt er oft mit zwei feurigen Ochsen über die Felsen der Alpe hinauf. Diese Sennin hatte bei ihren Lebzeiten sehr oft den Sonntag entheiligt und muß deshalb nach ihrem Tode umfahren. (Flaas.) Quelle: Zingerle, Ignaz Vinzenz, Sagen aus„Die feurige Sennin“ weiterlesen

Die Saligen in Lüsen

Einst hielten sich auch in Lüsen die Saligen Fräulein auf, und in fast jedem Hause wohnte ein solches seltsames Wesen. Das war noch eine glückliche Zeit – denn überall, wo eine Salige hauste, war Segen und Überfluß. Einmal ging ein Weiblein an einem Haus, vor dem eben eine Salige saß und die frischgebackenen Brotlaibe zählte,„Die Saligen in Lüsen“ weiterlesen

Das Gespenst bei Schabs

Einst fuhr der alte Hammerschmied aus Mühlbach von Brixen herauf, seiner Heimat zu. Der Weg führte ihn durch den Schabser Wald, wo es von jeher unheimlich ist. Und es war Nacht geworden, als er in den Wald gelangte. Da stand plötzlich auf der Bergseite des Weges eine schwarze Gestalt ohne Kopf. Der Hammerschmied, der nicht„Das Gespenst bei Schabs“ weiterlesen

Das volle Weinfass von Viums

In Viums war 1809 der Seelsorger vor den Franzosen entflohen, jedoch die Häuserin zurückgeblieben. Von dieser verlangten die Franzosen, als sie abzogen, daß sie ihnen ein Faß Wein, das im Keller lag, mitgebe. Als sie sich weigerte, drohten sie mit Anzünden, wenn das Faß nicht bis zum Abmarsch bereitstehe. Da kam die Häuserin auf den„Das volle Weinfass von Viums“ weiterlesen

Die Heiligen wollen geehrt sein

Einmal war ein Bauer in St. Magdalena in Villnöß, der wollte am St.-Magdalenen-Tag ackern, obwohl dies doch der Tag der Hauptfrau seiner Kirche war. Er spannte zwei Ochsen ein, trieb sie an und schallt und fluchte, wie er es gewohnt war. Da kam ein Donnerschlag und tötete die Ochsen, und ein böser Brand fuhr dem„Die Heiligen wollen geehrt sein“ weiterlesen

Die alte Glocke in Lüsen

In Lüsen ist eine Glocke, die „Alte“ genannt. Sie ist ohne Aufschrift und Jahrzahl und wurde einmal rechts vom Gfasbach unter dem Meierhofe tief im Bachschutt gefunden; daneben lagen Menschenknochen. Diese Glocke sollte später einmal aus der Gemeinde verkauft werden, weil sie als wirksame Wetterglocke hoch im Preise stand. Beim Angerhäusl aber brachte man sie„Die alte Glocke in Lüsen“ weiterlesen

Die Muttergottes erscheint

Ein alter Ploner im Kreuzer Oblat in Lüsen, mit Namen Hans Oberhauser, schlief als Kind eines Tages unter einem Kirschbaum. Auf einmal fühlte er einen Schlag und wachte davon auf. Er schaute um sich, wer ihn geschlagen haben möge, aber es war niemand herum. Auf einmal kommt ein blendender Schein von oben, und als er„Die Muttergottes erscheint“ weiterlesen

Der starke Mann von Melaun

Vor alters hatte sich ein fürchterliches Ungetüm, das nach der Meinung einiger ein scheußlicher Drache, nach andern ein greulicher Wurm oder gar der Teufel selber war, in den „wälschen Köfeln“ am Peitler eingenistet und trug Menschen und Tiere fort, sobald sie in seine Nähe kamen. Durch seinen giftigen Hauch erstarb alles Pflanzenleben an den Bergeshalden„Der starke Mann von Melaun“ weiterlesen

Der Lauterfresser als Eierdieb

Der Lauterfresser hatte in einem Bauernhof zu St. Andrä Einkehr gehalten und von der mitleidigen Bäurin ein Lauteres, d. i. eine Suppe, und ein Weißes, d. i. ein Milchmus, bekommen. Während er so aß, lamentierte die Bäurin darüber, daß heuer die Hennen gar nicht legen wollen, wie andere Jahre, und daß es ihr immer an„Der Lauterfresser als Eierdieb“ weiterlesen

Der Lauterfresser als Mücke

Der berüchtigte Zaubermeister Lauterfresser konnte sich verwandeln, in was er wollte, aber am liebsten verwandelte er sich in eine Mücke oder Fliege. Als Mücke flog er einmal der Gasserin in St. Andrä, die gerade schlegelte, in den Butterkübel, um nach Herzenslust Buttermilch zu schlecken. Aber die Bäurin hatte das Ding bemerkt und warf die Mücke„Der Lauterfresser als Mücke“ weiterlesen

Von den starken Krueg-Buben

Auf dem Berg St. Andrä oberhalb Brixen beim Krueg sind drei starke, feste Buben gewesen. Die haben einmal eine Totentruhe genommen und sind nächtlicherweile damit um die Kirche gegangen. Geschwind sind auf die Truhe ein Haufen „Bettel“ (Teufel) aufgesessen und haben sich tragen lassen, und immer sind noch neue dazu gekommen; einer der Buben aber„Von den starken Krueg-Buben“ weiterlesen

Die Wetterglocke von St. Andrä

Die St. Andräer hatten eine alte, gute Wetterglocke, namens Anna Maria. Weil sie alle Hexenwetter vertrieb, kamen die Untervintler, die sehr von den Wettern zu leiden hatten, und boten den St. Andräern so viel Geld für die Glocke, daß diese auf den Handel eingingen und sie den Vintlern verkauften. Als die Vintler Bauern aber die„Die Wetterglocke von St. Andrä“ weiterlesen

Die Pfarrkirche in St. Andrä

Die St. Andräer bei Brixen wollten ihre Pfarrkirche zuerst unten in Monstrol bauen. Schon war alles Bauwerk hergerichtet und gingen die Leute ans Aufführen. Da hackten sich die Zimmerleute in einem fort ins Fleisch, und Vögel trugen die blutigen Späne höher auf den Berg hinauf. Wo sie die Späne fallen ließen, wurde dann die gegenwärtige„Die Pfarrkirche in St. Andrä“ weiterlesen

Alte Kirchen in der Pfarre St. Andrä bei Brixen

Die älteste Pfarrkirche soll zu Monstrol gewesen sein. Das dortige St. Valentinskirchlein mit schönen Fresken aus dem 15. Jahrhundert wurde im Dezember 1809 von den Franzosen eingeäschert. Dass ein Friedhof einmal neben der Kirche gewesen ist, bezeugen die oftmaligen Ausgrabungen von Menschenknochen. Mehr verbreitet ist die Sage, dass in uralter Zeit die Kirche zu Klerant„Alte Kirchen in der Pfarre St. Andrä bei Brixen“ weiterlesen

Für den Radlsee wird Messe gelesen

Der „Radlsee“ heißt ein kleiner See, welcher sich bereits auf der höchsten Kuppe eines Gebirges westlich von Brixen befindet. So klein der See ist, so groß und unergründlich ist er in seiner Tiefe. In Brixen herrscht daher Furcht vor seinem Ausbruche, und das um so mehr, da ein alter Wahrsager den Ausbruch desselben und den„Für den Radlsee wird Messe gelesen“ weiterlesen

Die Pest in der Brixner Gegend

Zur Pestzeit starb beinahe das ganze Tal Schalders aus. Man konnte die vielen Leichen nicht mehr im Friedhof begraben; daher schaffte man sie zum Häusler-Kreuz hinaus und scharrte sie dort ein. Später stießen die Bauern dort noch oft auf Menschenknochen. Auch ist’s seither beim Häusler-Kreuz unheimlich. In St. Andrä nahmen die Leute ihre Zuflucht zu„Die Pest in der Brixner Gegend“ weiterlesen

Der Radlsee bei Brixen

Der Radlsee ist ein merkwürdiger See. In diesem machen die Hexen Wetter; er ist unergründlich und steht mit dem Durnholzer See und mit dem Meer in Verbindung. Seinen Namen hat er vom Radl, das man hineingeworfen hat und das im Durnholzer See aufgegangen ist. In Durnholz hat man einmal einen schwarzen Bock in den See„Der Radlsee bei Brixen“ weiterlesen

Die Freimannsgrube

In der Brixner Gegend erzählt man von einer merkwürdigen Goldgrube, die Freimannsgrube genannt. Niemand weiß genau, wo die Grube sich befindet; die meisten sagen, sie liege irgendwo am Weg nach Kärnten. In die Freimannsgrube darf jeder eintreten, der sie nur findet; aber sie steht nur alle hundert Jahre einmal offen. Dann sieht man darin ein„Die Freimannsgrube“ weiterlesen

Der dreiköpfige Mann in Brixen

In Brixen ist am westlichen Ende der Laubengasse, dort, wo man in drei Gassen sieht, der „dreikopfete Mann“; seine drei Gesichter schauen in die drei verschiedenen Gassen. Von diesem erzählt das Volk: Am Karfreitag, während es zwölfe läutet, speit der dreikopfete Mann mit allen drei Köpfen Geldstücke aus, mit einem in die Laubengasse, mit dem„Der dreiköpfige Mann in Brixen“ weiterlesen

Der Hexenmeister Hapschlüssl

Ein Hexenmeister, der in der Brixner und Klausner Gegend von den Leuten der „Hapschlüssel“ (Hauptschlüssel) genannt wurde, weil er die versperrten Türen zu öffnen verstand, trieb vorzeiten den Eisack auf und ab und im Pustertal sein Unwesen. Er hatte mehrere Spießgesellen, die er alle in der Schwarzkunst unterrichtete. Die Obrigkeit war ihm wohl oft auf„Der Hexenmeister Hapschlüssl“ weiterlesen

Die geprellte Zigeunerin

In einem Bauernhaus in Schalders kehrte eine Zigeunerin ein und fand niemanden daheim als die Bäurin. Diese wurde durch den unerwarteten Besuch so in Schrecken versetzt, daß sie hinausgehen und ihre Leute herbeirufen wollte, die auf dem benachbarten Feld arbeiteten. Allein die Zigeunerin machte das Bauernweib durch Zauber „gefroren“, und dieses konnte sich nun nicht„Die geprellte Zigeunerin“ weiterlesen

Die Kellnerin und die Schlange

In Brixen wird erzählt, es sei einmal eine Kellnerin ungemein eitel und gatzig (naseweis) gewesen und hätte sich auf ihre Schönheit ein gutes Stück eingebildet. Was sie an Lohn verdiente, hängte sie an den Putz. Da begegnete ihr einmal eine arme Frau mit ihren halbverhungerten Kindern und bat sie um etwas. Voll Verachtung tänzelte aber„Die Kellnerin und die Schlange“ weiterlesen

Die Totenrast

Einige Minuten oberhalb des Hundsgruberhofes am Gemeindeweg von Brixen nach Lüsen stand vor Zeiten ein alter Bildstock: eine sogenannte Totenrast. Einst wollte das Weib des Hundsgruberbauern in die Kirche nach Lüsen gehen, um sich nach überstandenem Wochenbette aufsegnen zu lassen. Als sie ein Stück Weges gegangen war, fiel ihrem Begleiter plötzlich ein, daß er irgend„Die Totenrast“ weiterlesen

Die Dirn auf dem Friedhof

In Tschötsch bei Brixen spielten ein paar Bauern an einem Sonntag bis tief in die Nacht hinein. Zuletzt, als sie genug gespielt hatten, legten sie die Karten weg und erzählten sich Geistergeschichten. Es kam die Rede darauf, wer sich wohl jetzt – es ging schon gegen zwölf – auf den Friedhof getraue. Die Dirn, welche„Die Dirn auf dem Friedhof“ weiterlesen

Die Geisterprozession

Im Domkreuzgang zu Brixen ist’s unheimlich; da zieht in Quatembernächten eine feierliche Prozession mit Kreuzen und Fahnen hindurch. Auch der Bischof, der auf dem steinernen Sarg im Kreuzgang liegt, geht in vollem Ornate mit, aber laut beten und singen die Geister nicht, man hört nur dumpfes Gemurmel. Einer hat es nicht geglaubt und sich abends„Die Geisterprozession“ weiterlesen

Der Marchegger bei Milland

Auf dem unteren Weg, der von Milland nach Sarns führt, ging ein Marchegger um. Er schleppte den Markstein, den er versetzt hatte, auf dem Weg hin und her und keuchte und seufzte zum Erbarmen. „O schwar, o schwar!“ hörte man ihn oft jammern. Einmal ging nun ein beherzter Bauernknecht vorbei, der sah das verhutzelte Männlein„Der Marchegger bei Milland“ weiterlesen

Der Kerzengeist von Albeins

In Albeins bei Brixen ging vor alters ein Gespenst in der Gestalt eines Kreuzes um, das aus brennenden Kerzen gebildet war. Die eine Kerze war aufrecht gestellt und an Stelle des Kopfes brannte ein großes Licht; die beiden anderen Kerzen aber gingen oben von der Hauptkerze nach beiden Seiten waagrecht hinaus, wie beim Menschen die„Der Kerzengeist von Albeins“ weiterlesen

St. Leonhard bei Brixen

Die Kirche zum heiligen Leonhard auf dem Berg bei Brixen ist, wie andere solche Kirchen, mit einer großen eisernen Kette umzogen. Alle sieben Jahre wächst ein neues Glied an der Kette, und wenn sie sich dreimal herumschlingt, dann geht die Welt unter. In früherer Zeit machten die Fuhrleute, Postillione, Praxer und Hausknechte des Eisacktales von„St. Leonhard bei Brixen“ weiterlesen

Der Tram ist zu kurz

Als man die St.-Cyrillen-Kirche bei Brixen baute, da sorgte ein armer, frommer Geistlicher um den Bau, auf daß die Kirche bald in St. Cyrillen Ehre zur Weihe käme. Da maßen die Leute einen Tram darein, aber als man ihn an seinen Platz legte, da war das Holz zu kurz. Das war dem Geistlichen gar leid,„Der Tram ist zu kurz“ weiterlesen

Die Bauerndirn mit dem Bart

In St. Cyrill, nahe bei Brixen, lebte einmal eine muntere Bauerndirn, die zu nichts größere Freude hatte als zum Spaßmachen. Sie hatte schon öfter die Männer um den Bart beneidet und sagte eines Tages: „Ach, wenn ich nur auch einen recht großen Bart bekäme!“ Siehe da, als sie am andern Morgen aufstand und in den„Die Bauerndirn mit dem Bart“ weiterlesen

Die Birnen der heiligen Klara in Brixen

Als die heilige Klara in der letzten Krankheit lag und ihren Klöstern ein Andenken vermacht hatte, erinnerte man sie an ihr jüngstes Kloster in Brixen und fragte sie, ob sie nicht auch diesem etwas vermachen wolle. Da war es ihr leid, daß sie der jungen Töchter in Brixen vergessen hatte, weil sie so siech war,„Die Birnen der heiligen Klara in Brixen“ weiterlesen

Die Muttergottes auf dem Freienbühel

Der Obereggenbauer in Afers war gar fromm und hielt die Muttergottes in hohen Ehren. Und jeden Abend, wenn die Sonne zur Rüste gegangen war, hörte er ober seinem Hof auf dem Berg von einem silberhellen Glöcklein Ave-Maria läuten, er mochte daheim sein oder auf dem Felde. Wenn er auf dem Felde arbeitete und das Glöcklein„Die Muttergottes auf dem Freienbühel“ weiterlesen

Wie´s den Wilderern ergeht

In Afers erzählen die alten Leute folgendes: Wenn einer gar so versessen ist aufs Wildern und er ist schon ein alter Mann und hat viel, viel Wild zusammengeschossen und fürchtet sich im Wald vor dem Teufel nicht, so geschieht ihm schon einmal etwas Wunderliches. Kann sein, er sieht einen Rehbock oder einen schönen Pfalzhahn und„Wie´s den Wilderern ergeht“ weiterlesen

Die Saligen Weibelen in Afers

In Afers haben früher im Wald überall herum die Saligen Weibelen gehaust. Die sind immer still und traurig gewesen, aber sie haben die Leute gern gehabt und ihnen oft bei der Arbeit geholfen. Wenn aber eins zweifelte, ob das wohl etwa ein Saliges Weibele sei, dann gingen sie davon. Sie haben die Leute vor Unglück„Die Saligen Weibelen in Afers“ weiterlesen

Die Schwarzschule

Wenn man in Quatembernächten in Afers auf einen Kreuzweg geht, wo Haselstauden wachsen, dann sieht man um Mitternacht die Schwarzschüler. Sie stehen alle stumm da, jeder hat ein Buch in der Hand und schaut nie auf. Wer dazukommt, erhält auch ein Buch, und in dem kann er alles in einer Nacht lernen, was er nur„Die Schwarzschule“ weiterlesen

Die Pfarrkirche in Albeins

Der Sadebach aus Afers, ein stets gefürchteter Wildbach, hatte die alte Pfarrkirche weggeschwemmt und die kleinere Margarethenkirche so schwer bedroht, daß sie keine Sicherheit mehr bot für regelmäßigen Gottesdienst. Da beschlossen die Albeinser, die neue Pfarrkirche so weit außer dem Dorf in der Richtung gegen Klausen zu bauen, daß sie der Wildbach nicht mehr erreichen„Die Pfarrkirche in Albeins“ weiterlesen

Die große Glocke in Feldthurns

Die Lajener und Feldthurner wollten ihre großen Glocken umtauschen. Als man die „Velturnerin“ fortbringen wollte, rief sie: „Maria heiß‘ ich,alle Wetter weiß ich,alle Wetter vertreib‘ ich,und in Velturns da bleib‘ ich.“ Da ließ man sie ruhig hängen bis auf den heutigen Tag. (Bei Klausen.) Quelle: Zingerle, Ignaz Vinzenz, Sagen aus Tirol, 2. Auflage, Innsbruck 1891,„Die große Glocke in Feldthurns“ weiterlesen

Die Geisterkirche

Einer Magd zu Teis kam einmal an einem Sonn- oder Festtage fortwährend vor dem Betläuten vor, als sie noch halb träumte, es läute vom Kirchturm zum Gottesdienst. Die Angst, sie versäume die Frühmesse, erweckte sie ganz; eilig stand sie auf, kleidete sich an und ging sofort der Kirche zu; die Kirchtüre stand offen, und die„Die Geisterkirche“ weiterlesen

Die ungehorsame Witwe

Zu Teis lebte einmal ein Ehepaar recht gut und friedsam miteinander, bis der Mann von einer schnellen Krankheit befallen ward und sein Ende herannahen fühlte. Da rief er seine Frau an sein Sterbebett und sagte zu ihr: „Wenn ich tot bin, so schlafe nie in deiner Kammer allein, es würde dir sonst großen Schaden bringen.„Die ungehorsame Witwe“ weiterlesen

Die feindseligen Weiber von Teis

Zu Teis lebten einstmals zwei Weiber, Nachbarinnen, die waren einander spinnefeind und taten einander alles zum Trotz, ja taten sich voll Herzleid an. Sagte die eine hü, sagte die andere hott. Die Priester hatten ihnen zugeredet, herzbewegend zugeredet, sie sollten sich doch einmal miteinander aussöhnen, aber vergebens; die Nachbarn hatten sie auch ermahnt und nicht„Die feindseligen Weiber von Teis“ weiterlesen

Der spukende Ochse von Teis

Zu Teis gehen mancherlei Spuksagen um. Eine meldet von einem Geist, der als Ochse erscheint, während sich doch sonst Ochsen nicht als Geister hervortun. Dieses Ochsengespenst hat seltsame Manieren an sich: es spaltet Holz, es zerrt Schlafende aus den Betten und versteckt dann letztere, so daß jene, wenn sie nach ihrem Lager zurücktappen, keine Bettstatt„Der spukende Ochse von Teis“ weiterlesen

Die Pest in Villnöß

In Villnöß hauste die Pest so arg, daß die Leute nur so umfielen und tot waren. Besonders heftig wütete sie hinten in St. Magdalena, und weil man fürchtete, von den Leuten dort angesteckt zu werden, wenn sie nach St. Peter heraus in die Kirche kämen, so verbot man ihnen, weiter herauszugehen als bis zu ihrer„Die Pest in Villnöß“ weiterlesen

Die Pitschefurter Ebene in Villnöß

Zuhinterst in Villnöß gegen die Geislerspitzen zu führt der Weg auf die Zanser-Alm über eine Lichtung, die Pitschefurter Ebene. Vor langer, langer Zeit hatte der Unterkantioler in St. Magdalena einen Traum, daß daselbst ein großer Schatz vergraben sei, und er wußte genau die Stelle, wo er im Traume denselben gesehen hatte. Dies erzählte er seinem„Die Pitschefurter Ebene in Villnöß“ weiterlesen

Die Saligen in Villnöß

Beim Fischnallerbauer in Villnöß erschienen einstens häufig die Saligen und gaben ihm gute Ratschläge: wann er säen solle, wann er nicht mähen soll, heute sei die beste Zeit zum Rübensetzen usw. Und immer geriet alles zum besten, wie es die Saligen gesagt hatten. Doch die Sache sprach sich herum, und der Fischnaller wurde darum mehrfach„Die Saligen in Villnöß“ weiterlesen

Frau Hitte

Im Walde des Tschanberges, oberhalb Lajen, wohnte einst eine große Frau, die immer weiß gekleidet war, auf einem großen Stein saß und ihr Haar kämmte. Die Kinder, die in ihre Nähe kamen, führte sie in den Berg hinein, aus dem sie aber nie mehr herauskamen. Man nannte sie die Frau Hitte, und wenn die Kinder„Frau Hitte“ weiterlesen

Der Wilde Mann auf der Alm Zans

In der Villnösser Alm Zans ging einst ein kohlschwarzer Wilder Mann um. Einmal begaben sich im Spätherbst mehrere Burschen hinein, zu schießen. Weil es kalt war, schürten sie in der Almhütte Feuer an und legten sich auf die Ofenbrücke. Sie waren noch nicht eingeschlafen, als der Schwarze zum Fensterloch hereinschloff und sich auch auf den„Der Wilde Mann auf der Alm Zans“ weiterlesen

Wilde Männer in Villnöß

In Casaril und Tschantschinon, beides Almtäler von Villnöß in Richtung gegen Campill in Enneberg, hausten vor alters Wilde Männer, in Tschantschinon ein dreiköpfiger, wie man ihn in der Laubengasse in Brixen im Standbild sieht, in Casaril aber einer mit einem, und zwar ganz grauen Kopfe. Beide stammten noch von uralten Zeiten her und waren knurrig„Wilde Männer in Villnöß“ weiterlesen

Die Riesen von Flitz

Von Flitz in Villnöß führte in alten Zeiten eine Straße über den Tschanberg nach Pontives in Gröden. Damals stand in Flitz ein Schloß, und in diesem Schloß hausten Riesen. Einmal aber war ein furchtbar kalter Winter, und die Riesen klagten: „Jetzt tut uns das Kraut in der Pfanne gefrieren, jetzt ist es Zeit, daß wir„Die Riesen von Flitz“ weiterlesen

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