Die Kasermannlen halten sich bei den Sennhütten auf und thun alles gleich den Hirten. Sie hüten, buttern und käsen. Am Martiniabend ziehen sie von der Alm und kommen nachts durch’s Dorf. Da ziehen sie immer durch ein Haus, das ganz frei steht und einen geraden Durchgang mit drei Thüren hat. Wenn sie durchkommen, gibt’s im Stall einen Höllenlärm und am folgenden Morgen sind gewöhnlich zwei Kühe an einer Kette. (Navis.)
Nach anderen ziehen sie am Martiniabend auf die Alm und wirthschaften dort bis zur Zeit der Wiederauffahrt. Oft hört man die Kasermännlein in der Sennhütte mit den Göbas (flachen, hölzernen Milchgeschirren) klimpern. (Ulten.)
Quelle: Sagen aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben von Ignaz Vinzenz Zingerle, Innsbruck 1891, Nr. 141, S. 86