Der Geist des Edelknechtes

In der Nähe der Burg Durnstein oder Thurnstein nächst Schloß Tirol und Algund spukt noch der Geist eines jungen Edelknechtes, den ein Bolzen tödlich traf, welchen die Eifersucht des Gemahles der Regentin Margarethe Maultasch, zu der jener angeblich seine Augen erhoben, abgeschossen hatte. Die Sage verschweigt, ob dem Jüngling Recht oder Unrecht geschah. Man vernimmt„Der Geist des Edelknechtes“ weiterlesen

Das Nörggele auf der Mutspitze

In letzter Zeit ist es schon länger nicht mehr gesehen oder gehört worden, das Nörggele von der Mut, aber einstmals soll es gar nicht so selten gewesen sein, daß man ihm begegnete. Haare und Kleider eisgrau, so zeigte es sich den überraschten Leuten. Und wenn es einmal besonders schön und sonnig war, stieg es wohl„Das Nörggele auf der Mutspitze“ weiterlesen

Die Teufelsbeschwörung

Zwei Bauernburschen von Algund verabredeten sich mit einem Studenten, in Gemeinschaft den Teufel „Geld bringen“ zu machen. Der Student bestellte beide in einer bestimmten Nacht auf die „Moserlahn“, wohin sie mitbringen mußten einen nagelneuen, noch nie gebrauchten Melter (Melchstutz), ein frischgelegtes Ei, ein Stück ungewaschene Butter und noch einige ihnen von dem Studenten behändigte, heimlich„Die Teufelsbeschwörung“ weiterlesen

Die Brüder von Forst

Unweit Algund und Meran, jenseits der Etsch, liegt das Dorf Vorst oder Forst, und dabei herrliche Burgtrümmer, die zum Teil noch bewohnt sind. Ein trauriges Ereignis brachte die stattliche Burg in Verfall. Zwei Brüder bewohnten dieselbe und spielten einst miteinander in einem Gemache der Burg. Das Spiel entzweite sie, fachte wütende Leidenschaft in beiden an,„Die Brüder von Forst“ weiterlesen

Das schweigsame Nörggele von der Innerstalm

Auf der Innerstalm in Passeier lebte vorzeiten ein Nörggele, das wohl öfters zu den Almleuten und Hirten hinkam, aber nie ein Wort sagte. Mit den Händchen in den Hosen stand es da und schaute schweigend den Leuten zu. Und diese hatten sich so sehr an das schweigende Männlein gewöhnt, daß sie auch nichts sagten und„Das schweigsame Nörggele von der Innerstalm“ weiterlesen

Das Nörggele auf Askeles

Auf Askeles war ein gar wilder und böser See. Warf man einen schwarzen Stein hinein, so entstand Regen, wenn einen weißen, so hagelte es. Man hörte das Wasser oft weithin brausen. Beim See wohnte ein böses Nörglein. Einmal waren auch ein Senner und eine Sennerin oben. Als letztere eines Abends zum See ging, um das„Das Nörggele auf Askeles“ weiterlesen

Der Hexentanz auf Gandellen

Auf den Gandellen liegt ein großer Stein, der im Munde der Talbewohner Hexenstein heißt. Er hat den Namen daher, weil seit undenklichen Zeiten auf ihm die Vorsteherin der Hexenzunft wohnt. Sie ist ein uraltes, häßliches Weib mit bösen Augen, blauen Lippen und struppigen Haaren. In der Hand führt sie einen stumpfgekehrten Besen, und ein weißgrauer„Der Hexentanz auf Gandellen“ weiterlesen

Die Schlechtwetterpfanne

Zwei Passeirer Bauern kehrten von einer Wallfahrt in ihre Heimat zurück. Der Weg führte sie an einer armen Hütte vorbei, und weil sie müde und hungrig waren, gingen sie hinein. Es war aber nur ein Mädchen in der Hütte, Sie fragten das Kind, ob die Mutter nicht daheim sei. „Nein“, antwortete das Kind, „die Mutter„Die Schlechtwetterpfanne“ weiterlesen

Der verschuldete Bauersmann

Ein Bauer hatte sein ganzes Vermögen „verwusert“ und viele Schulden gemacht, so daß ihm von vielen Seiten die Bezahlung abgefordert wurde. In dieser Not entschloß er sich, zu einem berüchtigten Hexenmeister zu gehen, welcher schon vielen aus einer ähnlichen Verlegenheit geholfen hatte, Als er zu dem Manne gekommen war und ihm sein Anliegen vorgetragen hatte,„Der verschuldete Bauersmann“ weiterlesen

Der Teufel holt einen Meineidigen

Die Schennaer besitzen schon seit undenklichen Zeiten zwei schöne Almen in Hintersee. Zu denselben sind sie aber nicht auf gerechte Weise gekommen. Zuerst trieben sie lange Zeit das Vieh nur mietweise auf, später kehrten sie den Stiel um und sagten, die Alm gehöre ihnen. Nun gab’s einen langen Prozeß, denn die Hinterseer wollten auch ihr„Der Teufel holt einen Meineidigen“ weiterlesen

Der Lorgg von der Hinterseealm

Auf der Hinterseealm kam allnächtlich ein Norgg oder Lorgg zu einer bestimmten Hütte. Burschen, die seinen Gang ausgespäht hatten, setzten sich einmal am Abend mit keckem Trotz in dieser Hütte fest, um zu sehen, was er mache, wenn er diese schon besetzt fände. Als der Lorgg kam und die Burschen in der Hütte versteckt fand,„Der Lorgg von der Hinterseealm“ weiterlesen

Der Geist von Pill

Es war einmal bei Pill ein Org, der sich bald da, bald dort sehen ließ, späten Nachtwanderern aufpaßte, sie ansprang und schrecklich zusammendrückte. Eines Abends ging ein Bauer, der den ganzen Tag in der Mühle gearbeitet hatte, mit einem Sacke Mehl belastet, nach Hause. Da dachte er sich, wie er so hinwanderte: Wenn heute etwa„Der Geist von Pill“ weiterlesen

Das Mädchen am Kalmbach

An den Sonntagen in der Fastenzeit, sieht man am Kalmbach, da, wo er sich in die Passer ergießt, ein blasses Mädchen sitzen und traurig nach den letzten Strahlen der Abendsonne blicken. Wenn diese verschwinden, wäscht jener Geist sich hastig einen Blutfleck von der Wange, der jedoch nicht vergeht, obgleich das abrinnende Wasser wie Blut gefärbt„Das Mädchen am Kalmbach“ weiterlesen

Der Schweinstrog

In der Seberalm hat ein Schneeberger Knappe vor uralten Zeiten einen Schweinstrog voll Geld unter einem Steine versteckt. Oft wollten Leute diesen Schatz heben, doch lange vergebens. Erst im vorigen Jahre ist der Trog fortgekommen. Denn als zwei Bauern im vorletzten Herbst (1857) die Steinplatte suchten, war dieselbe nicht mehr zu finden. An ihrer Stelle„Der Schweinstrog“ weiterlesen

Die Sage vom Bergwerk Schneeberg

Die Erzgruben am Schneeberg wurden schon zu Anfang des 15. Jahrhunderts eröffnet, denn Anno 1450 zählte man daselbst bereits 50 alte und 19 neu eröffnete Gruben mit über 100 verlegenen Bauen. Nach der Sage schreibt man diesem hochgelegenen (2450 m) Bergbau in ewiger Eis- und Gletscher-Region folgende Entdeckungsgeschichte zu. Einst zog ein wilder Jäger aus„Die Sage vom Bergwerk Schneeberg“ weiterlesen

Der Lorgg am Schneeberg

Wenn’s hoch am Schneeberg friert und schnei’t,Da fühlt der Lorgg wohl HerzeleidDoch weiß er Rath. Am Hintersee die Alphütt‘ nett,Da d’rinn liegt Heu – ein warmes Bett,Trotz Schnee und Wind. Das ist dem Lorgg ein liebes Haus,Da geht er täglich ein und aus,Und bleibt die Nacht. Einst kam der Lorgg – kein Platz ist mehr:Vier„Der Lorgg am Schneeberg“ weiterlesen

Der Schneeberger Norgg

Am Schneeberg trieb ein Norgg sein Wesen, der war einer Kuhdirn auf einer Alm gar sehr behilflich mit Hütenhelfen und mit Verrichtung von allerlei vorkommenden Stallarbeiten, dafür setzte sie ihm täglich ein Näpfchen frische und gute Milch hin. Allein: mochte nun der Norgg dieser Dirn einen Possen gespielt haben, oder sie sonst unwirsch auf ihn„Der Schneeberger Norgg“ weiterlesen

Das Nörggele von Saltnuss

Zu Saltnuss in Passeier lebte vorzeiten ein dienstfertiges Männlein. Dem mußte man am Abend das Korn nur in die Mühle stellen – am Morgen darauf war es dann sicher zu Mehl verarbeitet! Auch sonst ließ es sich recht gern gebrauchen. Und wenn es einmal nichts zu tun hatte, kam es zu den melkenden Mägden in„Das Nörggele von Saltnuss“ weiterlesen

Der Wilde Mann im Passeier

Beim hangenden Ferner hauste ein wilder Mann. Er war so groß, daß er Stutzen (Beine) wie Bäume hatte und in drei Hüpfen vom hangenden Ferner nach Plan sprang. (Passeier) Quelle: Sagen aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben von Ignaz Vinzenz Zingerle, Innsbruck 1891, Nr. 169, S. 105

Von der Imist-Kaser in Pfelders

In der Imist-Kaser, die im Tal Pfelders liegt, geht eine Sennin als Gespenst um. Leute, die dort über Nacht blieben, sahen oft die Sennin. Sie machte Feuer und kochte dabei, oder sie spülte die Butten und Schaffe. Einmal hatten Wildschützen, die in aller Früh auf die Jagd gehen wollten, ihre Nachtherberge in der Imist-Kaser genommen.„Von der Imist-Kaser in Pfelders“ weiterlesen

Der Übelsee bei Stuls

Nicht weit von Stuls liegt auf einer schönen Alm der übelsee. Er hat seinen Namen nach dem üblen Ruf erhalten, in dem er steht, da er nämlich von Hexen bewohnt sein soll. Wie man sagt, soll der Boden dieses Sees aus lauter Erz bestehen und sich auf seinem Grunde sehr viel Gold befinden. Vor Zeiten„Der Übelsee bei Stuls“ weiterlesen

Die Harmelen wandern aus

Zwischen Passeier und Pens am Jochübergang, war vorzeiten eine wunderschöne Alm. Auf dieser Alm aber war es nicht geheuer. Die Leute hatten vor den Nörkelen keine Ruhe, die alles aushoben und in Unordnung brachten und zur Nachtzeit polterten und lärmten. Nicht selten kamen auch die „Harmelen“ in großer Menge und drangen in die Hütten ein.„Die Harmelen wandern aus“ weiterlesen

Der Jaufengolderer

In Tirol gibt es mehrere begnadigte Orte, wo man „im Schlaf reich werden kann“. Ein solcher Ort ist droben auf dem Jaufen, am Übergange zuhinterst des Passeiertales nach Sterzing zu, wo sich mancher hingelegt, den Hut oder die Mütze neben sich gestellt und, als er erwachte, blankes Gold drinnen gefunden hat, das freilich vorerst in„Der Jaufengolderer“ weiterlesen

Die Nörggelen auf Woalda

Auf „Woalda“ waren noch böse Nörglein, welche drei Dirnen, wenn sie molken, die Melkstühle ausunterzogen und hell auflachten, wenn die Madlen im Mist lagen. (Passeier.) Quelle: Sagen aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben von Ignaz Vinzenz Zingerle, Innsbruck 1891, Nr. 109, S. 69

Der gute Herr Graf

Der gute Herr Graf Karl Graf Fuchs von Fuchsberg, der um 1600 lebte, war ein großer Wohltäter des Passeiertales und wurde schon zu seinen Lebzeiten fast wie ein Heiliger verehrt. Die Bauern fanden bei ihm stets eine offene Kasse und erhielten von ihm bereitwillig Darlehen zu sehr mäßigen Zinsen; auch vergab er alle Herrschaftsgüter „nach„Der gute Herr Graf“ weiterlesen

Der Weg über den Jaufen

Ein Graf Fuchs sah oft ein Weib mit einem Körbchen Eier an seinem Schloß Jaufenburg vorbeigehen. Er fragte sie einmal, wohin sie denn so oft gehe, und als er hörte, daß sie immer über den Jaufen steige, sprach er: „Ist der Weg etwas nutz?“ Sie klagte gewaltig über den schlechten fast ungangbaren Steig. Da war„Der Weg über den Jaufen“ weiterlesen

Das Bettelweib auf der Jaufenburg

Die Herrschaft vom Schloß Tirol war nach Gereut im Passeiertal in die Sommerfrische gegangen und veranstaltete dort im Königssaal ober dem Schildhof Untergereut oder Baumkirch ihre Tanzunterhaltungen. Dazu war nun einmal auch die Herrschaft der Jaufenburg eingeladen worden. Bevor aber diese das Schloß verließ, trug die Herrin von Jaufenburg ihrer Köchin auf, um die und„Das Bettelweib auf der Jaufenburg“ weiterlesen

Der Geist auf der Jaufenburg

Oberhalb St. Leonhard in Passeier ragen die Trümmer der uralten Jaufenburg aus dem Walde empor. Zu manchen Zeiten wird in diesen alten Mauern ein blasses Fräulein erblickt, das aus den Fenstern der Burg herausweint. Das Fräulein hat blonde Locken, die ihm bis zu den Füßen reichen und geisterhaft im Winde wehen. Der Geist blickt stets„Der Geist auf der Jaufenburg“ weiterlesen

Die Frau im Feuer

Einmal ging in einer stockfinsteren Nacht ein Bauer taleinwärts nach St. Leonhard. Als er hinter dem HL-Grab-Kirchlein bei der Wegscheide in die Wiesen kam, bemerkte er plötzlich ein kleines Licht in der Ferne, das aber immer größer und größer wurde, und als sich der Mann der Kapelle, wo die Totenrast ist, näherte, loderte auf einmal„Die Frau im Feuer“ weiterlesen

Die Heiligkreuz-Kapelle unter der Jaufenburg

Als Hildebrand Fuchs von Fuchsberg zu Jaufenburg, Hauptmann zu Kufstein, einst eine Wallfahrt nach Jerusalem machte, kam er auf der Rückreise mit dem Schiff in große Gefahr unterzugehen. Da machte er das Gelübde, im Passeiertal dort eine Kirche zu bauen, wo ihm sein Pferd ein Zeichen geben würde. Als der Ritter wohlbehalten in die Heimat„Die Heiligkreuz-Kapelle unter der Jaufenburg“ weiterlesen

Das feurige Schwert im Passeier

Die Geburt außerordentlicher Männer wird oft durch auffallende Zeichen angekündet. Dies war auch der Fall beim Sandwirt. Als Andreas Hofer am 22. November 1767 gegen Mitternacht zur Welt kam, stand ob der Platterspitze ein merkwürdiger Stern, der die Gestalt eines Schwertes hatte und gerade auf das Sandwirtshaus herabstrahlte. Damals wußten die guten Leute nicht, was„Das feurige Schwert im Passeier“ weiterlesen

Das feurige Schwert

In der Nachtstunde zwischen 11 und 12 Uhr am 22. September des Jahres 1767, sahen die Leute von St. Leonhard in Passeier oberhalb der Platterspitze einen merkwürdig geformten Stern am Himmel stehen. Er hatte die Gestalt eines feurigen Schwertes und strahlte gerade auf das Sandwirtshaus herab. Niemand wußte, was das bedeuten sollte – die meisten„Das feurige Schwert“ weiterlesen

Der alte Herr und das Gschloss

Über Sankt Martin im Passeiertale steht ein alter Schildhof, Steinhaus geheißen, die Leute nennen das Haus nur „das Gschloß“. Darinnen wird von Zeit zu Zeit ein alter Herr in altfränkischer Tracht erblickt, welcher nachts im ganzen „Gschloß“ herumgeht, als ob er etwas suche, und dann in einem Gange, der keine Tür und keinen Ausgang hat,„Der alte Herr und das Gschloss“ weiterlesen

Die Sixengeister

Bei Sixen, einem Hofe in Passeier, gingen mehrere Geister um, die man Sixengeister hieß. Einmal rief so ein Sixengeist: „Wo soll ich den Stein hinwerfen? wo soll ich den Stein hinwerfen?“ Ein mutwilliger Bauernbursche erwiderte ihm: „Dort, wo du ihn aufgeklaubt hast.“ Der Geist tat es und war erlöst. (Passeier.) Quelle: Zingerle, Ignaz Vinzenz, Sagen„Die Sixengeister“ weiterlesen

Das Kammerveiter Nörggele

Zu Kammerveit in Passeier hielt sich viele Jahre hindurch ein Nörgl auf. Einmal wurden auf diesem Hofe Küchel gebacken und man ließ die Eierschalen auf dem herde liegen. Als das Nörglein dies sah, sprach es: „I bin schon alt, i bin schon alt und weiß Kammerveit neunmal Wies und neunmal Wald, aber so viel Hafelen„Das Kammerveiter Nörggele“ weiterlesen

Er wusste sein genaues Todesjahr voraus

Im Jahre 1741 wurde P. Eusebius Payr, der 1739 bis 1742 in St. Martin als Kooperator wirkte, zu einem Mann ins Altersheim gerufen, der zum Sterben war. Der Mann war 68 Jahre alt, sah einem Geiste gleich, hatte ein spitziges Gesicht, das von einem langen grauen Bart umrahmt war, und wurde allgemein als der „Tamper“„Er wusste sein genaues Todesjahr voraus“ weiterlesen

Das heilige Blut zu St. Martin in Passeier

In der Pfarrkiche zu St. Martin wird das hl. Blut hoch verehrt. Ein Priester hatte bei der hl. Messe Zweifel über die wirkliche Gegenwart Christi im hl. Altarsakramente. Da schäumte das hl. Blut über den Rand des Kelches auf das weiße Altartuch herunter und belehrte den Zweifler. Ein Stück dieses Tuches, das vom hl. Blute„Das heilige Blut zu St. Martin in Passeier“ weiterlesen

Das alte Mörderhaus von Saltaus

Es gingen zwei Wanderer aus dem Inntal über den Jaufen nach Meran. In Saltaus machten sie bei einem Glas Wein aus, sich hier an einem bestimmten Tag auf dem Heimwege wieder zu treffen. Hierauf nahmen sie voneinander Abschied. der eine ging nach Schenna, der andere nach Meran. Der letztere kam am Vorabend des für ihre„Das alte Mörderhaus von Saltaus“ weiterlesen

Der wilde Mann und die Langtüttin

Die Langtüttin und der wilde Mann kamen oft im Pillerberg, Laner genannt, dort, wo jetzt noch der weiße Stein liegt, zusammen. Vom Ferner bis zu dieser Stelle machten sie nur drei Schritte. Noch sieht man vom wilden Manne die einundeinhalb Spannen breite Fußstapfe. Sein Stecken drückte dem Sesselstein, auf dem er lehnte, eine solche Vertiefung„Der wilde Mann und die Langtüttin“ weiterlesen

Die Kellerlahn

Kellerlahn ist der Name einer gefährlichen Talstelle im Passeiertale, dort stürzen oft sogenannte „nasse Muren“ als Schlammströme nieder, und schon mancher fand durch sie seinen Tod. Die Sage geht, daß dort einst ein blühendes Gefilde lag. Einst wollte eine Bauernfrau, die wieder aus den Wochen war, nach dem nächsten Dorfe gehen und sich von dem„Die Kellerlahn“ weiterlesen

Die entdeckte Hexe

Vor beiläufig hundert Jahren ging es in einem Hof in Passeier nicht mit rechten Dingen zu. Das Vieh erkrankte oder erfiel, und selbst aus dem besten Rahm gab es keine Butter. Diese Hexereien wurden endlich dem Bauer zu arg, und er beschloß, denselben ein Ende zu machen. Er sprach deshalb eines Tages zu seinen Leuten:„Die entdeckte Hexe“ weiterlesen

Die Hexe und der Kapuziner

Einmal ging eine Hexe in sich und beichtete einem Kapuziner ihre Freveltaten. Unter anderen Sünden bekannte sie auch, daß sie oft die Butter aus fremden Kübeln herausgezaubert habe und teilte dem Pater ihr Vorgehen dabei genau mit. Als dieser nach langer Zeit einmal an einem Bauernhause vorbeiging, wo soeben Butter geschlagen wurde, erinnerte er sich„Die Hexe und der Kapuziner“ weiterlesen

Der Wettermacher

Ein Knabe ging mit seinem Vater und einigen Bekannten über ein Bergjoch. Als sie auf einer schönen Bergwiese angekommen waren, setzten sie sich und redeten dies und jenes vom Wetter und Wettermachen. Als vom letztern die Rede war, sagte auf einmal der Knabe: „Wettermachen kann ich ja auch.“ Die andern erstaunten über diese Äußerung und„Der Wettermacher“ weiterlesen

Der Fuchsschuss

Ein Jäger hatte ein Gewehr so gerichtet, daß auch ohne sein Beisein der Schuß gerade auf das Luder hingehen mußte, wenn es berührt wurde. Etliche Nächte gingen vorbei, ohne daß dem Jäger durch den Knall des Gewehres das Eingehen einer Beute angekündigt wurde. Aber endlich einmal um Mitternacht, als der Jäger im tiefen Schlafe lag,„Der Fuchsschuss“ weiterlesen

Die Toten werfen Steine

In Passeier lebten vor Jahren mehrere Nachbarn, die immer genau ansagen konnten, wann es in der Gemeinde wieder eine Leiche geben und welchen Weg die Totengräber mit der Leiche kommen werden. Es warf nämlich in der Nacht an ihre Fensterläden kleine Steinchen mit solchem Getöse, daß sie davon aus dem Schlafe erwachten. ja, hie und„Die Toten werfen Steine“ weiterlesen

Der verstorbene Hirte

Auf einer Alm im hintersten Passeiertal erschien eines Abends eine große Kröte, kroch hin und her und patschte an die Tür der Sennhütte. Sobald die Hirten Feuer gemacht hatten, hüpfte sie eilig zu diesem hin, und obwohl man sie mehrmals zurückstieß, kehrte sie doch immer wieder zum Herdfeuer zurück und atmete dort tief ein. Die„Der verstorbene Hirte“ weiterlesen

Die getötete Hexe

Ein Knecht brachte in Erfahrung, daß seine Bäurin an jedem Pfinztag abends in die Küche gieng und sich unter das Kaminloch stellte. Doch schmierte sie sich mit einer Hexensalbe, murmelte allerlei und legte dann ihr Eingeweide heraus. Dann fuhr sie auf einem Besen durch den Kamin in’s Freie. Bei ihrer Zurückkunft legte sie sich das„Die getötete Hexe“ weiterlesen

Der Tuchpüngl

Die Hexen fahren am Donnerstag abends aus. Sie haben dann zerrissene Mäntel an und tragen ein Ampele auf der Brust. Eine Bäurin, die eine Hexe war, stahl sich auch an jenem Pfinztag aus dem Bette, ohne daß ihr Mann etwas gewahrte. Als sie einmal auf ihrem Ritte erschossen worden, fand der Bauer morgens einen Tuchpüngl„Der Tuchpüngl“ weiterlesen

Wie Hexen fremde Kühe melken

Die Hexen haben in ihren Schreinen hölzerne Euter. Wenn sie Milch wollen, gehen sie mit den Eutern in den Stall, melken diese und murmeln dabei den Namen desjenigen Bauers, dessen Kühen sie die Milch stehlen wollen. Aus den hölzernen Eutern fließt nun Milch, während sie den Kühen des genannten Bauers verfliegt. Eine Hexe teilt diese„Wie Hexen fremde Kühe melken“ weiterlesen

Die Buttersalbe

Vor nicht langer Zeit lebte eine Bäurin, die mehr als das Vaterunser kannte. Wenn sie Kübele schlagen wollte, gab sie anstatt des Rahmes nur Milch hinein, und nahm doch den größten Butterknollen heraus. Einem Knechte kam dies sonderbar vor, und er beobachtete genau das Thun und Treiben der Bäurin. Da sah er endlich, dass sie,„Die Buttersalbe“ weiterlesen

Im Eis begraben

Die Prettauer wollten einmal „mit’n Kreuze“ nach Prägraten gehen. So kamen sie denn prozessionsweise auf das Kees des hinteren „Umbaltörlan“ herübergestiegen. Das Kees abwärts schliffen die Leute auf dem Eis. Da geschah es aber, daß der erste, der das Kreuz trug, einbrach; die Nachfolgenden konnten sich auch nicht mehr halten, und so ging die ganze„Im Eis begraben“ weiterlesen

Der Gletscher wandert

Unweit der „Birlücke“ (Birnlücke) gegen Prettau hin stand in alter Zeit ein großer Birnwald. Als die Prettauer diesen Wald niederschlugen, prophezeite die Sennerin der „Kehrahütte“, daß es nun viel zu kalt werde, weil kein Wald mehr die frischen Tauernwinde aufhalte. So war es dann auch. Die Gletscher wuchsen so sehr an, daß jetzt die Sonne„Der Gletscher wandert“ weiterlesen

Die Schätze in Weißenbach

Weißenbach im Ahrntal ist voller Schätze; wenn man sie nur zu heben verstünde! Wenn die Weißenbacher Hütbuben den Kühen Steine nachwerfen, ist der Stein oft weit mehr wert als die Kuh. Nach einer alten Sage zieht sich eine Goldader von der Mitterbacher Alm bis zur Alm Trattenbach. Auf einer Wiese in der Weißenbacher Alm ist„Die Schätze in Weißenbach“ weiterlesen

Sage vom Ahrner Bergwerk

Die Ahrner erzählen von der Entstehung ihres Bergwerkes folgendes: Ein Bauer führte einen Stier von Krimmel herüber, den er dort auf dem Markt erhandelt hatte. Dieser Stier entdeckte das Ahrner Bergwerk. Der Bauer hatte nämlich seine liebe Not mit dem bösartigen Tier, und wenn er es hätte tun können, wäre er lieber stracks wieder über„Sage vom Ahrner Bergwerk“ weiterlesen

Das Kühtreiberle

In Pirstall, einer Alm in St. Peter in Ahrn, wurde manchmal die Rinderherde zu unrechter Zeit von der Almhütte fortgetrieben. „Das hat halt das Kühtreiberle getan“, sagten dann die Leute, denn man hörte weithin jenes eigentümliche „Läuten“ der Kuhschellen und Glocken, das den Eindruck machte, die Herde laufe und springe über Stock und Stein dahin„Das Kühtreiberle“ weiterlesen

Die Drachenrippe

In Mitterbach, einer Alm in Weißenbach im Ahrntal, war vor uralten Zeiten ein ungeheurer Drache. Wer ihn erlegt hat, das weiß das Volk nicht mehr zu erzählen, aber daran erinnern sich die Leute, daß vor Jahren noch eine Rippe dieses Drachen in Mitterbach gelegen ist. Dieselbe war so groß, daß hundert Schafe dahinter Schatten bekommen„Die Drachenrippe“ weiterlesen

Die Unze

Auf der Stallerlam hinter dem Antholzer See waren die Senner vorzeiten einmal überaus mutwillig und ausgelassen und erlaubten sich manchen bösen Streich. Da der Besitzer der Alm keine Sennerin mehr hinaufgab, weil er Schlimmes damit erlebt hatte, machten sich die Burschen selber eine Dirn, aber eine aus Holz, hängten ihr Lumpen herum und ergötzten sich„Die Unze“ weiterlesen

Der Wintersenner auf der Stalleralm

Vor alters bestand auf der Stalleralm am Weg vom Antholzer ins Defereggen-Tal eine merkwürdige Wirtschaft, die das ganze Jahr hindurch andauerte. Sobald nämlich der Sommersenner mit seinen Herden von der Alm abgezogen war, bezog der Wintersenner dieselbe mit seinem kohlschwarzen Hornvieh. Wenn dann der Mai seinen wärmeren Lufthauch auch da oben über die Alm ausgehen„Der Wintersenner auf der Stalleralm“ weiterlesen

Der Schuss auf das Kruzifix

In der Heiliggeistkirche zu Prettau im Ahrntal findet man ein durchschossenes Kruzifix. Von diesem wird folgendes erzählt: In der Krimml war einmal ein großes Schießen, und das Hauptbest bildete ein prächtiger Pfarrstier (d. i. Zuchtstier). Ein Prettauer Schütze ging hinüber und erblickte auf dem Weg hinter Prettau das Kruzifix. Daran probierte er sein Gewehr. Er„Der Schuss auf das Kruzifix“ weiterlesen

Das Gnadenbild in der Heiliggeistkirche in Prettau

In der Heiliggeistkirche in Prettau im Ahrntal ist auf dem Hochaltar ein uraltes geschnitztes Bild der allerheiligsten Dreifaltigkeit. Es ist auf einmal dagewesen, niemand wußte, woher es gekommen war, und schon seit unvordenklicher Zeit wurde es vom Volke hoch verehrt. Die Leute wissen von vielerlei Wundern zu erzählen, die da geschehen sind: Kranke sind plötzlich„Das Gnadenbild in der Heiliggeistkirche in Prettau“ weiterlesen

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