Bei Schlanders hatte ein Bauer auch einen Markstein versetzt. Zur Strafe dafür mußte er nach seinem Tode nachts umgehen. Er trug einen glühenden Stein auf der Achsel und ächzte: „O schwer, o schwer!“ Einmal hörte ein Betrunkener, der in später Nacht des Weges kam, das Geheule und rief: „Stell nieder und geh leer!“ – „Wohin„Der erlöste Marchegger“ weiterlesen
Schlagwort-Archive:Tiroler Sagenbuch
Der Marcher
Es lebte einst ein Bauer, der war geizig und wollte sein Besitztum um jeden Preis vergrößern. Da verfiel er auf den ungerechten Gedanken, heimlich die Feldmarksteine zu seinem Vorteile zu verrücken. Er verübte wirklich diesen Frevel und verleitete auch seine Tochter, ihm bei der schlechten Tat behilflich zu sein. Zur Strafe für dieses Verbrechen muß„Der Marcher“ weiterlesen
Die Muttergottes am Rain
So wird das Gnadenbild genannt, welches in der Pfarrkirche zu Schlanders verehrt wird und Maria kniend mit gefalteten Händen vorstellt. In alter Zeit war es in der Totengruft, einer unterirdischen Kapelle, aufgestellt. Als zur Zeit der großen Pest der Mesner einmal morgens die Pfarrkirche öffnete und dann Ave-Maria läuten ging, sah er besagtes Gnadenbild an„Die Muttergottes am Rain“ weiterlesen
Die Frau von Hochgalsaun
Dem mächtigen Rittergeschlechte derer von Schlandersberg gehörte eine gleichnamige Burg; nicht minder aber empfingen sie von König Heinrich von Böhmen die Burg Hochgalsaun, die sich stattlich und weitgebietend im Etschtale erhob. Friedrich mit der leeren Tasche, aber mit voller Ritterkraft, brach die Burgen vieler ihm feindlich gesinnter Ritter im Etschtal, und auch das unüberwindlich scheinende„Die Frau von Hochgalsaun“ weiterlesen
Annele, lupf auf!
Bei Schlanders war ein Bauer ansässig, das war ein Marchegger (Grenzsteinverrücker). Wenn er nachts zu seinem gottlosen Geschäfte ausging, nahm er gewöhnlich seine erwachsene Tochter Anna mit, umgrub den Stein, und dann mußte sie ihn mittels eines Hebebaumes lupfen. Dazu rief er immer: „Annele, lupf auf!“ Wie er gestorben war, erlitt er die Marcheggerstrafe, mußte„Annele, lupf auf!“ weiterlesen
Der Ausbruch des Gadriasees
Der Hügel zwischen Schlanders und Laas soll eine große Stadt bedecken, über deren Untergang folgendes erzählt wird: Das etwa eine halbe Stunde ober Kortsch befindliche St.-Georgs-Kirchlein soll vor uralten Zeiten ein berühmter Wallfahrtsort gewesen sein. Je mehr Leute aber auch von allen Seiten herbeikamen, um den Heiligen in dieser Kapelle zu verehren, um so weniger„Der Ausbruch des Gadriasees“ weiterlesen
Husch, husch, kalt, kalt!
Zu einem der Höfe von Tarnell – einem Dorf unweit Laas gelegen – kam früher oft und oft ein Nörggele. Und zwar begab es sich immer in die Küche und zum offenen Herd dort, hielt seine Händlein zum Feuer hin, rieb sie dabei vergnüglich und murmelte in seinen struppigen Bart: „Husch, husch, kalt, kalt!“Nachdem es„Husch, husch, kalt, kalt!“ weiterlesen
Der Schgumser Putz
In der weiten Talebene zwischen den Ortschaften Laas, Tschengls und Eyrs dehnten sich einst weite Auen und Moore aus. Diese einst halbwilde Gegend machten früher nicht nur wilde Tiere, namentlich Wölfe, unsicher, sondern auch noch allerhand böse Geister und „Mooshexen“, die hier ihr Unwesen trieben. Fuhrleute und Fußgänger, die nachts in dieser Gegend unterwegs waren,„Der Schgumser Putz“ weiterlesen
Der Laaser Markstein
Zwischen Laas und Schlanders steht am Berg ein Markstein, bei dem es nicht geheuer ist. Man erzählt sich davon folgende Geschichte: Als der alte Markstein, der die Grenze zwischen dem Gebiet von Laas und jenem von Schlanders bezeichnete, verschwunden war, gerieten beide Gemeinden über die Grenze in Streit und Unfrieden. Da sagte ein alter Hirte,„Der Laaser Markstein“ weiterlesen
Das Perdöller Mandl
Nahe den Bauernhöfen von Tarnell liegt der Hof Partnetz, auf welchem einst ein gar ungerechter Bauer saß. Dieser verkaufte unter anderen ein Stück Wald seines Nachbars und schwor, als er darüber zur Rechenschaft gezogen wurde, daß es sein Eigentum gewesen sei. Bald darauf starb er. Seit dieser Zeit hört man ihn oft im Walde zur„Das Perdöller Mandl“ weiterlesen
Die Hexe von Tschengls
In Tschengls lebte einst eine weitum gefürchtete Hexe. War auch der Himmel glashell und kein kreuzergroßes Wölklein daran, so kam doch gewiß binnen mehreren Minuten ein schreckliches Ungewitter, wenn die Alte mit ihrem breitkrempigen Hut geschäftig dem Berg zueilte. Dann sah man sie oft auf einem Bock den Hagelwolken voranreiten oder in Gesellschaft von anderen„Die Hexe von Tschengls“ weiterlesen
Unser Liebe Frau von Tschengls
Im Jahre 1624 wurde zu St. Maria im Engadin von den Reformierten ein Muttergottesbild in den Rambach geworfen, der aus dem Tauferer Tal in die Etsch mündet. Bald darauf bemerkten Berghirten in der Nähe der Etsch zur Nachtzeit einen wunderbaren Glanz. Als sie das Licht öfters sahen, gingen sie darauf zu und fanden dort das„Unser Liebe Frau von Tschengls“ weiterlesen
Das Muttergottesbild im Wasser
Über einer Sumpfstelle der Etsch im Vintschgau nahe der Tschengelsburg sahen Hirten häufig des Nachts ein meteorisches Leuchten. Sie hielten dasselbe zuerst für Irrlichtschimmer und mieden furchtsam jene Stelle, aber immer heller wurde allmählich der magische Schimmer. Da wagten sich endlich ihrer mehrere näher heran, und siehe, im Sumpfe, der ganz wie vom Glänze von„Das Muttergottesbild im Wasser“ weiterlesen
Von den zwei buckligen Schustern und den Hexen
In einem Dorf in Vinschgau, man glaubt in Stilfs war’s, lebten zwei Schuster, denen war hinten auf dem Rücken ein Dudelsack angewachsen. Der eine war arm wie eine Kirchenmaus, der andere nicht, wohl aber ein Geizhals. Dem armen Schlucker wollte das Krummsitzen vom Morgen bis zum Abend nicht recht behagen, er griff zum Wanderstab und„Von den zwei buckligen Schustern und den Hexen“ weiterlesen
Ein Bauer gerät in die Wilde Fahrt
Bei Stilfs im Trafoital rumorte vorzeiten die Wilde Fahrt vorbei, und wer des Abends nachdem Betläuten von seinem Hause fort oder gar im Wald draußen war, der wurde weggeholt, kein Mensch wußte, wohin, denn keiner kam wieder zum Vorschein. Da war einmal ein Bauer von Stilfs des Abends in den Wald gefahren, um Holz zu„Ein Bauer gerät in die Wilde Fahrt“ weiterlesen
Die Wilde Fahrt in Stilfs
An einem Hof in Stilfs zog immer die Wilde Fahrt vorbei. Da legte einmal ein Knecht einen Baumstamm quer über den Weg, um zu sehen, was nun geschehen würde. Als es Nacht wurde, kam wirklich die Wilde Fahrt. Nun hörte der Knecht, der schon im Bette lag, eine Stimme, die sagte: „In diesen Baum schlage„Die Wilde Fahrt in Stilfs“ weiterlesen
Die unheimlichen Schuhe
Ein Bursche von Stilfs hatte auf dem Platzhof eine Liebste, die er einmal des Nachts besuchen wollte. Als er den steilen Bergweg aufwärts schritt, hörte er plötzlich hinter sich Schritte. Wie er aber umschaute, bemerkte er niemanden und ging weiter. Doch wieder hörte er die Tritte hinter sich, und als er nochmals umschaute, bemerkte er„Die unheimlichen Schuhe“ weiterlesen
Der Schafhirte
Die Senner hatten mit ihrem Vieh die Alpe verlassen; da zog ein Schafhirt, der früher mit seiner Herde auf der nächsten Anhöhe gewohnt hatte, in die verlassene Alpenhütte ein. Als er darin für sich alles eingerichtet hatte, legte er sich schlafen; sein Hund lag neben ihm. Bis zwölf Uhr schlief er ruhig; um zwölf Uhr„Der Schafhirte“ weiterlesen
Wilde Leute als Dienstboten
In alter Zeit dienten auf den abgelegenen Bauernhöfen des Stilfser Tales oft Wilde Leute. Was diese unternahmen, gelang stets, weshalb die Bauern mit solchen Dienstboten sehr zufrieden waren, sobald man aber deren Namen entdeckte, verließen sie das Haus. Der alte Fierer in Trafoi hatte auch eine solche Magd. Eines Tages hatte er von Stilfs ein„Wilde Leute als Dienstboten“ weiterlesen
Das Kruzifix in Agums
Ein Hirtenknabe schnitzte dieses Bild mit seinem Sackmesser. Als es vollendet war und den Leuten wohl gefiel, wollte man es ins Dorf heruntertragen. Da ereignete sich das erste Wunder, denn, das Bild war so schwer, daß es niemand von der Stelle brachte. Nun holte man Ochsen und wollte es vom Berge herunterziehen lassen. Doch auch„Das Kruzifix in Agums“ weiterlesen
Das Wegkreuz von Lichtenberg
Im März 1799 unternahm von Glurns aus ein Trupp Franzosen eine Streifung am rechten Etschufer abwärts gegen Lichtenberg. Schon wurden sie in der „Gul“ gesehen – das ist ein tiefer Murgraben zwischen „Platzgangl“ und Lichtenberg – und in Lichtenberg brach der Jammer aus. Denn nun konnte der grausame Feind jeden Augenblick kommen. Aber sieh: „Bis„Das Wegkreuz von Lichtenberg“ weiterlesen
Die Glurnser Hexe
In Glurns war eine alte Hexe. Die kochte einst eine Milchsuppe. Während diese über dem Feuer stand, rief sie ihren Buben und hieß ihn Salz holen. Dieser fragte: „Woher? Es ist ja keins in der Kuchel.“ Da rief die Hexe ärgerlich: „Dummer Kerl, wie kannst du fragen? Von Hall – woher sonst? Bleib nur bei„Die Glurnser Hexe“ weiterlesen
Das Schusterle
Es ereignete sich, daß wegen eines verlorengegangenen Grenzsteines sich ein heftiger Streit zwischen Glurns und Laatsch erhob. Als der Streit schon einige Jahre gedauert hatte und alle Mühe, den Grenzstein aufzufinden, vergebens war, behauptete plötzlich ein altes, armes Schusterle gegen sein Gewissen und die Wahrheit, daß der Grenzstein auf einer gewissen Anhöhe gestanden sei und„Das Schusterle“ weiterlesen
Sage von den Mäusen und vom Mäuseprozess in Glurns
Bei Glurns geht eine uralte Sage von Mäusen, welche ins Vintschgau gekommen seien und Hab und Gut der Bauern aufzehrten. Da sei ein fahlender oder fahrender Schüler nach Glurns gekommen, der durch einen Bannspruch alle Mäuse – viele Millionen an der Zahl – ins Tal gerufen und zum Auswandern gezwungen habe. Die Mäuse stellten sich,„Sage von den Mäusen und vom Mäuseprozess in Glurns“ weiterlesen
Die zwölf Reiter
Auf der Malser Heide hörte man früher oft die wilde Fahrt durch die Luft brausen. Gewöhnlich ließ sie sich um Martini hören. Das Merkwürdigste hat sich aber in Glurns ereignet. Am Martiniabend kamen zwölf Männer angeritten, machten beim Wirtshause Halt und verlangten Trinken und Essen. Als sie sich am Weine gütlich taten und der Braten„Die zwölf Reiter“ weiterlesen
Das liebgoldene Schluderns
So nennt man dieses Dorf wegen des Reichtums, mit dem es einst gesegnet war. Denn in alter Zeit hatte Schluderns vergoldete Tore mit vergoldeten Aufsätzen, und der Hauptplatz war mit schwarzen Marmorplatten gepflastert. (Mals.) Quelle: Zingerle, Ignaz Vinzenz, Sagen aus Tirol, 2. Auflage, Innsbruck 1891, Nr. 953, S. 546
Der Turm Helfmirgott
Dieser Turm stand in der Nähe der Schlösser Rotund und Reichenberg und hatte seinen Namen von folgender Begebenheit. Ein Ritter hatte lange vergebens einem schönen Bauernmädchen nachgestellt. Als er alle seine Lockungen vereitelt sah, ließ er sie aufgreifen und in den Turm bringen. Schon hoffte er am Ziele zu sein – doch umsonst. Denn wie„Der Turm Helfmirgott“ weiterlesen
Wie ein armer Handwerksbursche zum steinreichen Mann wird
Ein armer Handwerksbursche kam spätabends nach Taufers im Vinschgau und wollte da für seine paar Groschen übernachten. Es war aber am nächsten Tag großer Markt, und der Wirt hatte kein Plätzchen mehr für ihn, so voll waren Haus und Stadel! Allein der Bursche hatte sich müde gelaufen und konnte nicht mehr weiter. Da sagte der„Wie ein armer Handwerksbursche zum steinreichen Mann wird“ weiterlesen
Das Knappenloch
Nicht weit vom Dorf Taufers heißt ein Stück Berg „das Knappaloch“. Dort rastete eines Tages, arm, müde und durstig, ein Bäuerlein, welches noch einige Fichtenstämme umhauen wollte. Während er so dasaß, sah er plötzlich vor sich eine schöne Frau, die ihm sagte, in dieser Gegend liege viel Gold und Silber, sie wolle ihm den Weg„Das Knappenloch“ weiterlesen
Die Lieblingsblume der Saligen
Das Edelweiß war die Lieblingsblume der Saligen, und wenn sie in hellen Mondnächten an den Ufern eines einsamen Bergsees ihren Reigen hielten, trugen sie stets einen Kranz von Edelweiß im Haar. Im Münstertal ist es früher öfter geschehen, daß sie Mädchen, die sich ihrer besonderen Gunst erfreuten, am Hochzeitsabend kunstvoll geflochtene Brautkränze aus Edelweiß und„Die Lieblingsblume der Saligen“ weiterlesen
Der Teufelsstein
Hinter dem Dorf Taufers öffnet sich das Avingatal, und fast in der Mitte dieses Tales sieht man in einer Almwiese einen auffallend großen Stein von halber Mannshöhe. Auf dem Steine findet man fünf ziemlich tiefe Löcher, über deren Entstehung folgende Sage geht: Das wildromantische und grasreiche Avingatal wurde einst, durch herabgestürzte Muren und Lawinen gänzlich„Der Teufelsstein“ weiterlesen
Der Geist mit den Schlüsseln
Spät abends ging ein Mann von Laatsch nach Taufers. Als er die Galfafelder im Rücken hatte und durch das „Tauferer Loch“ ging, gesellte sich zu ihm ein großer, schwarz gekleideter Mann, der einen Bund Schlüssel trug. Sie kamen, ohne ein Wort zu reden, zu der kleinen Kapelle, die unweit vom Dorfe steht, wo der Weg„Der Geist mit den Schlüsseln“ weiterlesen
Helfmirgott
Im Münstertale unweit Taufers liegen die Trümmer von drei alten Schlössern, Rotund, Reichenberg und zwischen ihnen ein hochragender Turmbau, der einst einen ändern Namen trug, jetzt aber Helfmirgott genannt wird. Einst war die Besitzerin dieses Turmes eine sehr schöne Jungfrau, welche sich eines Tages einsam im Schlosse befand, und zwar ohne männlichen Schutz. Da überraschte„Helfmirgott“ weiterlesen
Die Perkmänner
In Martell gab es vorzeiten viel „Perkmänner“, auch jetzt noch ist der Name Perkmann dort nicht selten. Die „Perkmänner“ waren die reichsten und angesehensten Bauern. Ein Ulrich Perkmann erscheint schon urkundlich im Jahre 1349. Als Kaiser Max 1499 gegen die Engadiner Krieg führte, drangen diese, durch die Schweizer verstärkt, in großen Haufen durch Vinschgau herab,„Die Perkmänner“ weiterlesen
Die Perkmänner
In Martell gab es vorzeiten viel „Perkmänner“, auch jetzt noch ist der Name Perkmann dort nicht selten. Die „Perkmänner“ waren die reichsten und angesehensten Bauern. Ein Ulrich Perkmann erscheint schon urkundlich im Jahre 1349. Als Kaiser Max 1499 gegen die Engadiner Krieg führte, drangen diese, durch die Schweizer verstärkt, in großen Haufen durch Vinschgau herab,„Die Perkmänner“ weiterlesen
Der Senner im Mond
Auf der Matscher Alm war einst ein leichtsinniger Senner, der sträflich mit der Gottesgabe umging: Das für das Vieh bestimmte Salz ließ er beim Salzen zur Hälfte auf den Boden fallen, die Milch leerte er aus, wo es ihm gefiel, oder wusch sich damit, aus dem Käse machte er zum Zeitvertreib allerlei Figuren und aus„Der Senner im Mond“ weiterlesen
Hufeisen am Matscher Schlosskirchlein
Oftmals nächtlicherweile sieht und hört man zwei gespenstige Ritter durchs Matscher Tal galoppieren, von denen der eine Ritter auf einem großen, der andere aber auf einem kleineren, dunklen, wilden Rosse sitzt. Diese zwei Ritter waren Brüder, Söhne eines Grafen von Matsch, welcher auf dem Matscher Schlosse hauste und reich und begütert wie ein Landesfürst war.„Hufeisen am Matscher Schlosskirchlein“ weiterlesen
Sudl, bring mir Nudl
Wenn die Kühe von der Alpe abziehen und man geht dann in die verlassene Almhütte und ruft: „Sudl, bring mir Nudel“, so wird man alsbald eine Hand erblicken (weiter nichts), mit einer gewaltigen Pfanne voll Nudeln bester Beschaffenheit, welche die gespenstige Hand auf den Tisch stellt. Ißt man alle Nudeln bis auf die letzte aus,„Sudl, bring mir Nudl“ weiterlesen
Der Schuh der Wilden Fahrt
Mit dem Schuh der Wildfahrt in der vorhergehenden Sage hat es eine seltsame Bewandtnis, indem derselbe auch außer dem Spuk der Fahrt zuzeiten erblickt wird. Wer von Matsch gen Mals hinaus schreitet, etwa 300 Schritte außer dem Dorfe, sei es bei Tage oder in mondheller Nacht, kann möglicherweise auch beim Galgenbüchel – „Schinderlatten“ nennt ihn„Der Schuh der Wilden Fahrt“ weiterlesen
Die Wilde Fahrt bei Matsch
Nahe bei Matsch gibt es zwei Punkte, wo in früheren Zeiten um Mitternacht die Wilde Fahrt vorbeizog oder herabfuhr, nämlich aus dem Kreuztale und aus Wallfur. Letztere fuhr jedesmal durch das Dorf, kam gewöhnlich um 10 Uhr nachts daher, polterte herab, daß jedem Hören und Sehen verging; es war fast, als ob Felsen, Schreine und„Die Wilde Fahrt bei Matsch“ weiterlesen
St. Florinus
Im Jahre 1799 sengten und plünderten die Franzosen in Mals und dessen Umgebung. Viele Leute haben sich aus der Ebene nach dem Tal Matsch geflüchtet. Als die Feinde dies erfuhren, zog ein Teil derselben auch in das Tal und kam bis Rafein vor dem Dorf Matsch. Da kam der Patron des Tales, St. Florinus, auf„St. Florinus“ weiterlesen
Der Norgg in Planail
Zu einem Bauernhaus in Planeil kam des öfteren ein Norgg, der nur einen Schuh lang und ziemlich dick und mit einer grünen Jacke und grünen Höslein bekleidet war. Er setzte sich auf das Küchenfenster und zeigte seine plötzliche Ankunft durch ein gellendes Jauchzen an; dadurch erschrak die Bäuerin so, daß sie einen Hupf tun mußte„Der Norgg in Planail“ weiterlesen
Die Gegend von Mals
Die Gegend bei Mals sah in alten Zeiten ganz anders aus, als heutzutage. Wo die schönen Muldenwiesen sich hinziehen, war zuerst ein großer Wald, und die Etsch hatte ein ganz anderes Bett. Da brach im Plawenner Berg ein See aus und verursachte einen Bergsturz, der den Wald unterthat und die Etsch zum andern Berge hinüberdrängte.„Die Gegend von Mals“ weiterlesen
Die Salige in Mals
Auch in Mals sind die Saligen bekannt. Sie hatten ihre Wohnungen westwärts von Mals in den Gebirgsschluchten gegen die Schweizer Grenze hin. Man sagt, im Reiche der Saligen hätte es ebenfalls teure Zeiten, wie unter uns gewöhnlichen Menschen, gegeben, auch die Saligen hätten dann und wann ihre Hungersnot gehabt. In solchen Zeiten hätten sich die„Die Salige in Mals“ weiterlesen
Hexen als Hasen
Malettes ist ein unheimlicher Tummelplatz der Hexen, die jeden Pfinztag dorthin fahren. Einmal kam ein Jäger dorthin und schoß einen Hasen und steckte ihn in seinen jagdsack. Bald darauf kam ein großer Zug Hasen paarweise daher, voran ein Hase, der an einem roten Band ein „kumpfets Schellele“ trug. Dieser fing an, wie ein Mensch zu„Hexen als Hasen“ weiterlesen
Geisterhunde
Version I Zwei Diebe aus Burgeis waren nachts in den Obstgarten des Widums in Mals gestiegen und füllten mit Äpfeln ihren großen Sack. Da kam plötzlich ein großer, schwarzer Hund daher, sprang auf den Baum zu und kletterte rasch wie eine Katze hinauf. Die warfen den Sack über die Mauer und schwangen sich von einem„Geisterhunde“ weiterlesen
Der Totentanz
Einmal schaute der Malser Türmer um Mitternacht auf den Freithof (Friedhof) hinab. Da sah er, daß die Toten aus den Gräbern gestiegen waren und allerlei Tänze aufführten. Das gefiel ihm, und endlich dachte er sich, ich will die lustigen Brüder necken, um zu sehen, was sie dann machen werden. Gedacht, getan. Er nahm kleine Steinchen„Der Totentanz“ weiterlesen
Nächtlicher Gottesdienst
Version I Ein alter Mann ging um Mitternacht über den Freithof (Friedhof) zu Mals. Da hörte er Orgelton und Gesang; auch sah er die Kirchtüre offen. Da ging er neugierig hinein und fand alle Stühle voller Beter, die altertümlich gekleidet waren, und niemanden kannte er. Der damalige Dekan hielt ein Hochamt. Endlich wurde ihm unheimlich,„Nächtlicher Gottesdienst“ weiterlesen
Der Geist in der Pfarrkirche
Vor vielen Jahren war beim Mesner in Mals spät abends ein Heimgarten beisammen, bei dem auch von Geistern die Rede war. Des Mesners Tochter, ein keckes Mädel, sagte, sie fürchte sich nicht vor Gespenstern. Da sprach einer: „Wenn du so tapfer bist, so zeige es uns. Geh in die Kirche und knie dort vor dem„Der Geist in der Pfarrkirche“ weiterlesen
Der Geist im Schweinestall
In Mals hörte einst ein Bauer in seinem Schweinestall hinter dem Haus um Mitternacht einen so gewaltigen Lärm, daß er sich hinaus begab, um nachzusehen. Da erblickte er im Stall seine verstorbene erste Frau, welche mit einer Rute auf die Schweine einhieb, daß die Tiere entsetzt durcheinanderliefen und die Wände hinaufsprangen. Der Bauer rief die„Der Geist im Schweinestall“ weiterlesen
Der Schwarze Mann
An der Stelle des heutigen Spitals stand in Mals einst das alte Gamperhaus. Darin rumorte es in manchen Nächten so, daß niemand dort zu wohnen wagte. Da kam einmal ein müder Wanderer, der sonst kein Obdach fand, und übernachtete im leeren Hause. Als er in der Stube auf der Ofenbank lag und einschlafen wollte, flog„Der Schwarze Mann“ weiterlesen
Seltsame Erscheinung
In Mals waren zwei Nachtwächter; der eine rief vor, der andere nach Mitternacht aus. Einmal stürmte der Peter, einer der beiden Nachtwächter, in die Dachkammer des andern, namens Hiesl, und schrie: „Hiesl, steh auf und lös mich ab, es ist 12 Uhr!“ Hiesl brummte: „Wozu der Lärm, ich höre dich ja!“ „Na, aber hör, was„Seltsame Erscheinung“ weiterlesen
Der Ochsenkäufer
Ein Mann in Prad ging nach Burgeis und kaufte dort von einem Bauer ein Paar Ochsen. Er versprach, auf ein gewisses „Ziel“ zu bezahlen. Als die Frist abgelaufen war und kein Zahler kam, ging der Burgeiser nach Prad, das Guthaben zu fordern, und machte sich in aller Frühe auf den Weg. Aber schon beim Kreuz„Der Ochsenkäufer“ weiterlesen
Die drei Marchegger in Mals
In Mals war einmal ein Bauernknecht des Nachts draußen und wässerte die Wiese. Wie es nun Mitternacht war und die Wiese schön unter Wasser stand, wollte er wieder heimgehen und sich schlafen legen. Da sah er beim Markstein eine weiße Gestalt stehen. „Wer ist da?“ rief er; sie gab ihm aber keine Antwort, wohl aber„Die drei Marchegger in Mals“ weiterlesen
Die Stadt am Tartscher Bühel
In der Nähe von Mals erhebt sich ein kahler Hügel, welcher vom Flecken Tartsch den Namen „Tartscher Bühel“ erhalten hat. Auf diesem steht eine uralte Kirche, in deren Thurme zwei „heidnische“ Glocken hängen, welche einen ganz eigenthümlichen Ton haben. Die der Sage kundigen Bewohner Vinschgaus vernehmen aus ihren Klängen die Worte: „Kimm bold, geah bold;kimm„Die Stadt am Tartscher Bühel“ weiterlesen
Der Plawenner Drache
Version I Im Plawenner Berg war einst ein See. Darin hauste ein fürchterlicher Drache, dem man jährlich Menschen oder Vieh zum Fraße geben mußte, damit er nicht wild werde und die ganze Gegend verheere. Da kam endlich ein Bauer, der einen Ochsen geben sollte, auf einen guten Gedanken. Er nahm dem geschlachteten Tier die Eingeweide„Der Plawenner Drache“ weiterlesen
Was die Malser vom Lotsch erzählen
Der Lotsch war der Letzte seiner Familie und ein durchtriebener Lump. Lügen, Raufen, Stehlen waren seine Haupttugenden. Da er noch dazu arbeitsscheu war, so hatte die Gemeinde ihr liebes Kreuz mit ihm. Eines schönen Tages legte er gegenüber vom alten Schulhaus in einer Scheune Feuer. Einige Männer ertappten ihn noch, wie er sich die rußigen„Was die Malser vom Lotsch erzählen“ weiterlesen
Die unheimlichen Reiter
Schon in ganz alten Zeiten war auf der Malser Haide unweit des Sees ein Unterkunftshaus, dessen Wirt die Gäste bei der Zeche oft sehr betrog. In einer stürmischen Winternacht kamen 12 Reiter, stiegen zum Fenster hinein und verlangten Essen und Trinken. Sooft eine Flasche Wein auf den Tisch kam, machte der Anführer der Gesellschaft einen„Die unheimlichen Reiter“ weiterlesen
Der Kuhhirte
Auf einer Alm in Schlinig war es nicht geheuer. In einer mondhellen Nacht zog ein Mann von der Schweiz her über das Gebirgsjoch, und als er zur Alm kam, war er müde und legte sich am Fuße einer Felswand nieder. Kaum eingeschlafen, fiel neben ihm eine Kuh nieder, und er fuhr jählings vom Schlafe auf.„Der Kuhhirte“ weiterlesen
Das Mörderhaus
In diesem einsamen Wirtshaus trieben einst Räuber ihr Handwerk. Sie hatten schon viele Raubmorde auf ihr Gewissen geladen, als sie die verdiente Strafe traf. Auf den Wiesen, die ober dem Haus sind und damals nach Tartsch gehörten, waren einmal nachts der Besitzer und dessen Sohn mit Wässern beschäftigt. Da drang plötzlich aus dem Wirtshaus ein„Das Mörderhaus“ weiterlesen