Die Erbsen bei Leuchtenburg

Am Burghügel der Leuchtenburg, die einst den Herren von Rottenburg gehörte, wachsen die schönsten Erbsen, wild und ungesät. Das rührt von der Zeit her, als die hl. Notburga dort in Diensten stand. Diese fromme Magd ging täglich einmal vom Schlosse herunter und brachte den Armen Speise und Trank. Dabei verlor sie einmal mehrere Erbsen. Am„Die Erbsen bei Leuchtenburg“ weiterlesen

Der Wilde Mann in Montiggl

Im Montiggler Wald stand auf einer Anhöhe eine halbzerfallene Hütte, welche von den Leuten gemieden wurde, weil es dort immer unheimlich war. Noch heute fällt es manchmal diesem oder jenem schwer, die Stelle bei Nacht zu passieren, und er schlägt gegen alles Ungeholde ein großmächtiges Kreuz. Es erzählt aber die Sage, daß dort oben bei„Der Wilde Mann in Montiggl“ weiterlesen

Der Heilige Antonius von Kaltern

Auf einem Seitenaltar in der Franziskanerkirche von Kaltern ist ein großes Bild zu sehen, das den hl. Antonius von Padua darstellt. Es wurde und wird heute noch in mancherlei Seelen- und anderen Nöten aufgesucht und verehrt. Besondere Macht soll der hl. Antonius in Diebesangelegenheiten besitzen. Dieses Bild kam auf merkwürdige Weise nach Kaltern: Ein jüngerer„Der Heilige Antonius von Kaltern“ weiterlesen

Das Marienbild in Kaltern

Dieses Bild hatte Paul Selva von einem welschen Bilderhändler gekauft und in seinem Hause in St. Nikolaus aufgestellt. Als er am 14. März 1733 vor demselben den Rosenkranz betete, sah er am Bild hellichten Schweiß herabrinnen. Als diese Tatsache großes Aufsehen erregte, wurde von Trient Thomas von Poda, Dekan zu Wälschmetz, nach Kaltern beordert, um„Das Marienbild in Kaltern“ weiterlesen

Der Kalterer See

Version I In jener Gegend, wo jetzt der Kalterer See ist, stand einst eine prächtige Stadt, deren Bewohner boshafte, schrecklichen Lastern ergebene Leute waren. Nur ein einziges Haus, etwas höher und abseits von der Stadt gelegen, war von einer frommen, aber blutarmen Familie bewohnt. Als einst Christus mit seinem Jünger Petrus die verschiedenen Länder bereiste,„Der Kalterer See“ weiterlesen

Das böse Hexenwetter

Über St. Pauls und Eppan regnete, blitzte und donnerte es einmal ohne Unterbrechung und drohte wahrlich diesen Teil des Etschtales zu vernichten. Bittgänge und Segnungen waren vergebens. Man kam endlich auf den Gedanken, daß in den pechschwarzen Wolken Hexen säßen, welche, gehorsam dem Erzfeinde der Menschheit, die Wetter machten, eine gewöhnliche Anschauung, die damals im„Das böse Hexenwetter“ weiterlesen

Der Teufelsritt in Eppan

An der Kapuzinerstiege zu Eppan, gleich am Eingang in den Raum vor der Kirche, sieht man den Eindruck von einem Hufeisen. Die Sage geht, daß einst der Teufel mit großer Gewalt zu Eppan und dessen Umgegend hauste. Ja er war so keck und vermochte es auch sogar, in die geweihten Kirchen einzudringen, und geriet auch„Der Teufelsritt in Eppan“ weiterlesen

Der Teufel auf Gleif

In der Umgegend von Eppan sind Teufelsspukgeschichten eine Menge vorhanden, welche mit den Rittern und Edelleuten, deren Schlösser und Ruinen so malerisch die Landschaft zieren, die aber in Saus und Braus gelebt, böse abrechnen. Auf dem Kalvarienberge ob Eppan – „Gleif“ genannt -, mit der wunderschönen Aussicht (in dessen Nähe die Ansitze „Gleifheim“ und „Englar“„Der Teufel auf Gleif“ weiterlesen

Der schöne Wurm

Beim Schlosse Korb in der Nähe von Boymont, dem herrlichen Besitztum des Herrn von Putz zu Bozen, zeigte sich öfter ein außerordentlich schöner Wurm; der führte in seinem Munde ein goldenes Schlüsselchen. Wurde er aber von einem Menschen erblickt, so ringelte er sich rasch dem Schlosse zu und verschwand in den Spalten und Klüften des„Der schöne Wurm“ weiterlesen

Der Kapuziner

In einer Zelle des Kapuzinerklosters zu Eppan ist es nicht geheuer und deshalb bleibt sie seit langer Zeit geschlossen. Den darin schlafenden zog es die Decke fort und manchmal gab es großen Lärm. Als einmal die Kleriker nach einer Rekreation am Schlusse des Jahres munter über die Stiege hinaufgingen, zupfte einer seinen Vorgänger an der„Der Kapuziner“ weiterlesen

Der letzte Boyneburger

Die Gegenden von Missian und St. Pauls und Eppan sind übersät von Schloßruinen, so auch Boyneburg, in dessen Hofraum ein tiefes Loch hinabgeht, welchem jedermann aus dem Wege geht. Der letzte Besitzer dieses Zweiges war Reinbrecht von Boyneburg, ein düsterer, wilder Geselle, aber auch ein todesmutiger Kriegsheld, heftig und grausam. Er trag weit herum von„Der letzte Boyneburger“ weiterlesen

Schloss Boymont in Flammen

Eines der größten und schönsten Schlösser des ganzen überetscher Gebietes war einst Boymont, auf einem aussichtsreichen Hügel hoch über Missian gelegen. Es gehörte den Herren von Boymont und dann, nach deren Aussterben, ihren Erben, den adeligen Herrn Kaßler von Boymont. Als sich an einem Fronleichnamstage die Kaßler mit ihrem Gesinde herab nach St. Pauls in„Schloss Boymont in Flammen“ weiterlesen

Das Goldene Kegelspiel von Hocheppan

Einige Hirtenbüblein, welche in der Nähe der Burgruine Hocheppan ihre Ziegen weideten, begaben sich eines Tages aus Neugier in die Burg hinauf. Sie stöberten im Hof herum und fanden eine alte, verrostete Eisentür, die sich nach langer Mühe öffnen ließ. Dahinter war ein langer, finsterer Gang. Neugierig krochen sie durch denselben und stießen auf eine„Das Goldene Kegelspiel von Hocheppan“ weiterlesen

Die Scheintote von Maderneid

Im Ansitz Thalegg in Maderneid – nach anderen im Ansitz von Perckhammer dort – lebte einst eine Frau von Vintschgau, welche plötzlich verstarb und daraufhin auf dem Friedhof von St. Pauls in die Familiengruft gesenkt wurde. Doch der Paulser Totengräber, der gesehen hatte, daß man die verstorbene Dame mit einem ebenso schönen, wie wertvollen Ring„Die Scheintote von Maderneid“ weiterlesen

Der Einsiedler im „Turm am hangenden Stein“

In den buschbestandenen Felshängen des „Hangenden Steins“, nordwestlich von Unterrain gelegen, sieht man die spärlichen Reste eines alten Gemäuers, das im Mund der Einheimischen als „Turm am Hangenden Stein“ bezeichnet wird. In diesem alten Gemäuer hauste vor hundert und mehr Jahren ein Einsiedler, der mit Korbflechten und anderen kleinen Arbeiten sein armes Leben fristete. Er„Der Einsiedler im „Turm am hangenden Stein““ weiterlesen

Die Fuchsischen Reiter

Zwischen St. Pauls und Missian ragen etliche Sandhügel empor, von denen einer die Ruinen des Schlosses Fuchsberg trägt. Dieses hatte seinen Namen von den Rittern, später Grafen Fuchs von Fuchsberg, welche in der Landesgeschichte eine bedeutende Rolle spielten. Einer dieser reichen Herren stiftete für die Armen des Dorfes St. Pauls ein jährliches Almosen. Aus dem„Die Fuchsischen Reiter“ weiterlesen

Tote lassen nicht mit sich spaßen

Unweit des Dorfes St. Pauls, zwischen dem Kloster Mariengarten und dem Friedhof, ist eine alte Mauer, welche einen Weinberg einschließt. In dieser Mauer befindet sich ein großer Porphyrstein, dessen der Straße zugekehrte Außenseite gar wunderliche Zeichnungen trägt. Die Leute sagen, es seien Abdrücke von Gedärmen und knüpfen folgende Sage daran: Ein Saltner (=Feldhüter zur Zeit„Tote lassen nicht mit sich spaßen“ weiterlesen

Ein festgehaltener Dieb

Ein vorbeireisender Fremder bemerkte den Schmuck, womit die schmerzhafte Mutter zu St. Pauls geziert war, und da er sich allein in der Kirche sah, nahm er ihn weg und ging davon. Kaum hatte er aber eine Strecke Weges von einer Viertelstunde zurückgelegt, als er auf der Straße zwischen St. Pauls und Unterrain in der sogenannten„Ein festgehaltener Dieb“ weiterlesen

Der Jude von St. Pauls

In alter Zeit war auch in St. Pauls der Friedhof rings um die Kirche. Weil dieser aber zu klein wurde, ging man daran, einen neuen außerhalb des Dorfes anzulegen. Den Grund zu diesem neuen Friedhof schenkte ein Jude her. Als es später mit ihm zum Sterben kam, sagte er: „Wenn aus meinem Grab ein Zeichen„Der Jude von St. Pauls“ weiterlesen

Der Schatz in Gestalt eines Feigenbaums

Ein Besitzer des Temblhofes in St. Nikolaus ging eines Tages, es war mitten im Winter, aus dem Wald nach Hause. Da sah er in einer wüsten Steinöde einen schönen grünen Feigenbaum. Erstaunt trat er näher, riß einige Blätter herab und steckte sie auf seinen Hut. „Da werden die Meinigen schauen, wenn ich um diese Zeit„Der Schatz in Gestalt eines Feigenbaums“ weiterlesen

Der Markstein

In Ulten ist eine Alm, welche „Die Schwemm“ heißt. In dieser Alm steht ein Kruzifix, von dessen Ursprung und Bedeutung die alten Leute folgendes erzählen. Es waren einst zwei Bauern Besitzer dieser Alm. Der eine von ihnen war mit seinem Anteil nicht zufrieden, hob Grenzstreitigkeiten an und behauptete, die Grenze sei einst beinahe in der„Der Markstein“ weiterlesen

Das Kräutlein Misere

Als Christus einst als Bettler verkleidet auf der Erde wandelte, um die Menschen zu prüfen, kam er zu einem stolzen Bauernhause. Darin herrschten überfluß und Reichtum, und die Bäurin badete sich anstatt in Wasser in fetter, süßer Milch. Dieser Überfluß rührte aber vom Kräutlein Misere her, das auf allen Feldern und Wiesen üppig wuchs und„Das Kräutlein Misere“ weiterlesen

Das Mahl

Das Geigerjosele aus St. Gertraud in Ulten wurde einmal auf einem Gange übers Joch von der Nacht überfallen und mußte in einer leeren Almhütte übernachten. Er war eben im Begriffe einzuschlafen, als es plötzlich laut daherfuhr und Männer und Weiber in die Hütte kamen und eine Kuh mit sich trieben. Da wurde nun Feuer gemacht„Das Mahl“ weiterlesen

Kurzgnad

Ein Jäger ging einmal auf den Sonnenberg jagen und kam, als es Nacht wurde, in eine Alpe. Er bemerkte, daß in der Almhütte Feuer brannte, und schaute von fern hinein. Da sah er einige großmächtige Kerle beim Feuer, welche Fleisch sotten. Sie hatten ein ganzes Rind, schnitten Fett und Fleisch heraus, steckten dann die geschundenen„Kurzgnad“ weiterlesen

Zu früher Tod

Ein Ultner kam auf seinem Heimweg beim Weißbrunnen unter die Lawine und ging zugrunde. Auf dem Bauerngute, wo er früher als Knecht gedient hatte, wurde er bald vergessen und die frühere Fröhlichkeit kehrte wieder. An einem Winterabend, als die Dienstboten beim Kartenspiel saßen und sich aufs beste unterhielten, wurde auf einmal hinter dem Ofen ein„Zu früher Tod“ weiterlesen

Feuerfack

Als einmal einige mutwillige Bauernburschen auf dem Wege im Ultentale drinnen wohl saftige, ausgelassene Reden führten, kam plötzlich rauschend und krachend eine große Fack (Schwein) vom Walde heraus, die hatte große feuersprühende Augen im Kopf und lief ihnen, die eiligst flohen, nach. Sie wären verrissen und verbissen worden, wenn nicht einer die Besinnung gehabt hätte,„Feuerfack“ weiterlesen

Geisterlärm

In St. Nikolaus in Ulten ist es auf dem Friedhof manchmal nicht geheuer. Oft, besonders zur Quatemberzeit geht ein heftiger Lärm an, und es ist, als ob ein Zug von vielen Menschen um die Kirche ziehe. (Ulten.) Quelle: Zingerle, Ignaz Vinzenz, Sagen aus Tirol, 2. Auflage, Innsbruck 1891, Nr. 489, S. 272

Die drei Mäher

In einer kleinen Wiese am Unterkofelgut in Ulten sah man öfters um Mitternacht drei Männer unter Heulen und Fluchen mähen. Wenn sie die Sensen wetzten, flogen die hellichten Funken davon. (Ulten.) Quelle: Zingerle, Ignaz Vinzenz, Sagen aus Tirol, 2. Auflage, Innsbruck 1891, Nr. 416, S. 241

Spuk am Kirchberg

Es gibt am Kirchberg bei St. Gertraud Plätze, an denen es nachts kein Vieh leidet. Denn das dort ruhende Vieh fährt plötzlich auf, wird wild und springt muhend und schellend über Stock und Stein – ja über die abschüssigen Stellen hinunter – und doch fällt sich kein Stück tot. Der Lärm mag dabei noch so„Spuk am Kirchberg“ weiterlesen

Der büßende Herder

Auf der Valkamaier Alm war vor vielen Jahren ein böser Herder, der das arme Vieh auf der ganzen Alm herumsprengte und es nicht einmal genug fressen ließ. Manches Stück jagte er über die Felswände hinaus, daß es jämmerlich erfiel. Diese Sünden und Schulden muß er nun auf derselben Alm abbüßen. Wenn die Weidezeit vorüber ist,„Der büßende Herder“ weiterlesen

Die namenlose Norggin

Eine Norggin war verheiratet beim Teisn in St. Nikolaus. Ihren Namen hatte jedoch niemand, selbst ihr Mann nicht erfahren. Auf seine diesbezüglichen Fragen erhielt er nie eine Antwort. Während sie einmal im Garten jätete, ging eine andere Norggin vorbei und rief ihr zu: „O mein Traudl, dir fressen die Würmer dein Krautl!“ Dies hörte der„Die namenlose Norggin“ weiterlesen

Kyklopisches Kasermandl

Die Kasermandlsage lebt ebenfalls im Ultentale. Kasermandl nennt das Volk dieses Tales jene Wandergeister, welche im Herbst, wenn das Almvieh abgefahren ist, in die Käser- und Sennhütten einkehren und über Winter bis zum Wiederauftrieb der Herden dort verweilen. Einst kehrte ein Wildschütze im Spätherbste bei der verlassenen Klapfbergeralpe ein, um droben zu übernachten, da hörte„Kyklopisches Kasermandl“ weiterlesen

Die Temper

Die Wilde Fahrt heißt in Ulten auch die Temper, wohl deswegen, weil sie sich an den Quatemberzeiten besonders oft zeigen soll. Eines Abends kam ein fremdes Männlein zu einem Hof und bat um Nachtherberge. Man sagte ihm, im Hause sei kein Platz, und in der Strohhütte werde er wohl nicht liegen wollen, weil diese Nacht„Die Temper“ weiterlesen

Der schwatzhafte Oberkofler

Der Bauer am Hof zum oberen Kofel in Ulten hatte ein Saliges Fräulein um die Ehe gefragt und erhielt die Zustimmung unter der Bedingung, daß er niemals jemandem verraten dürfe, daß sie eine Salige sei. Dies versprach der Oberkofler hoch und teuer und hielt Hochzeit. Übers Jahr stand auch schon ein kleiner Schreihals auf dem„Der schwatzhafte Oberkofler“ weiterlesen

Wilde Männer in Ulten

Die Wilden Männer wohnten im Walde, kamen aber manchmal in die Nähe der Häuser und gaben den Bauern gute Ratschläge. Dafür mußte man ihnen zu gewissen Zeiten Geschenke geben, namentlich etwas Getreide und schwarze Wolle, weiße mochten sie nicht. Sie verfolgten oft die Wilden Fräulein, die sich nur retten konnten, wenn sie einen mit drei„Wilde Männer in Ulten“ weiterlesen

Wilde Männer und Salige im Ultental

Auch das Ultental ist von Wesen der Mythe bevölkert. Wilde Männer hausten daselbst. Ein solcher Wilder Mann sagte in jedem Herbste einem alten Bauer am Bergmannhof im Martschein-Werch, wann es Zeit sei, das Feld zu bauen und die Wintersaat zu streuen. Einmal gab der Wilde Mann eine Zeit an, die so spät in das Jahr„Wilde Männer und Salige im Ultental“ weiterlesen

Der Kratzberg

Der Kratzberg ist ein berüchtigter Hexenplatz. Hier kommen die Hexen weit und breit zusammen und üben ihre höllische Kunst, machen Wetter und verderben Land und Leute. Ihrem Treiben tun nur die hochgeweihten Wetterglocken von Unser Frau im Wald, von St. Hippolyt und St. Pankraz Einhalt. Wenn diese Wetterglocken läuten, müssen die Hexen unverrichteter Sache abziehen.„Der Kratzberg“ weiterlesen

Die Trude

Es war einmal eine Trude, die konnte immer sehr wenig schlafen und blieb daher immer so mager und hatte ein so schlechtes Aussehen, daß jedermann glauben mußte, sie habe einen Teggen. Der Bauer, bei dem sie im Dienst war, stellte sie einmal darüber zur Rede und fragte sie lange Zeit hin und her, wo es„Die Trude“ weiterlesen

Das Putzvaltele

Auf der Tuferalm war vor Zeiten ein Hirt, welchem nie ein Stück hinging. Wenn er im Frühling mit seiner Herde auffuhr, zog er mit dem Stock einen Kreis um den Hütplatz, lehnte den Stock an einen Fels und sagte: „Jetzt schau du dazu!“ Nun mußte der Stock hüten, und der Hirte ging ins Martell hinab„Das Putzvaltele“ weiterlesen

Wettermandln und Wetterhexen

Sehr gerne erzählen die alten Ultener von ihren Wetterhexen, Wetterglocken u. dgl., so unter andern auch folgendes: Als in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts ein großes „Gewässer“ im Tale entstand, wollten die Wetterhexen das ganze Tal ins Etschtal hinaus schwemmen samt Vieh und Leut‘. Und da haben die Alpenhirten gelost und geguckt und durch„Wettermandln und Wetterhexen“ weiterlesen

Die Erlen-Hexe

Es gibt in Ulten verschiedene Plätze, an denen sich nach der Meinung des Volkes die Hexen versammeln. An einem solchen ereignete sich folgendes: Ein Bursche hatte ein Mädchen lieb, von dem er aber nicht recht wußte, ob es nicht zu den Hexen gehöre. Um aus dem Zweifel zu kommen, ging er eines Abends an einen„Die Erlen-Hexe“ weiterlesen

Der Roßsprung

Wo sich von Aldein das Mittelgebirge gegen Branzoll hinabsenkt, liegt der Roßsprung; so heißt ein Teil des Berghanges. Ein kecker Reitersmann, manche sagen, es wäre der gefürchtete Raubritter vom Schloß Leiter gewesen, wurde von seinen mehrfach überlegenen Verfolgern bedrängt und auf den äußersten Rand der schroffen Felswand getrieben. Vor ihm gähnte der Abgrund, hinter ihm„Der Roßsprung“ weiterlesen

Der Schatz auf dem Peterköpfele bei Leifers

Auf dem Peterköfele ober Leifers wohnt eine verzauberte Jungfrau, welche einen Schatz hüten muß. Sie wäre gerne erlöst, und viele haben es schon versucht, die Jungfrau zu befreien und den Schatz zu gewinnen, aber das hätte nur ein unschuldiges Kind zustande bringen können. Einmal war die Jungfrau nahe daran, erlöst zu werden. Es stieg nämlich„Der Schatz auf dem Peterköpfele bei Leifers“ weiterlesen

Die Saligen in Radein

In der Nähe des Dorfes Radein ist das sogenannte Hexen- oder Frauenloch, eine enge, finstere Höhle. Da sahen die Leute früher öfters kleine und gar seltsame Fräulein aus- und einschlüpfen, meist an Freitagen nach dem Betläuten. Es waren Salige Leute, die abgesondert von den Menschen lebten. Die Bauern wurden neugierig, und drei beherzte Burschen wagten„Die Saligen in Radein“ weiterlesen

Der Wilde Mann bei Leifers

Auf dem Schmalberg, das ist der schmale Bergrücken zwischen Seit und dem Breitenberg ober Leifers, hauste vorzeiten ein Wilder Mann. Wenn es Nacht wurde, zog er aus und jagte den Berg auf und ab und rief dabei: „Tschahi, tschaha!“ Ein Knecht, der diesen Ruf schon oft gehört hatte, rief einmal zum Spotte dem Wilden zu:„Der Wilde Mann bei Leifers“ weiterlesen

Der Riese Grimm als Drachentöter

Zur Zeit, als es in Tirol noch Riesen und Zwerge gab, hauste in den Etschsümpfen nahe bei Pfatten unterhalb Bozens ein äußerst wilder und gefräßiger Drache, der die ganze Gegend weitum in Schrecken versetzte und allmählich in eine Wüste verwandelt hätte, wäre nicht ein Retter erschienen. Denn vor dem Pesthauch des giftigen Kunters ging aller„Der Riese Grimm als Drachentöter“ weiterlesen

Die Tänzerin

In einer Schenke zu Söll (bei Tramin) tanzten oft zwei Burschen mit der bildschönen Kellnerin und trieben damit ihre Scherze. Nach einiger Zeit starb die Tänzerin – doch die Burschen kamen im nächsten Fasching wieder in die Schenke und tanzten, daß der Staub aufflog. Als sie vor Mutwillen nicht mehr wußten, was anfangen, gingen sie„Die Tänzerin“ weiterlesen

Totenprozession in Tramin

In Tramin befindet sich der Pfarrfriedhof außerhalb des Dorfes, und zwar bei der kleinen St.-Valentins-Kirche. Dieser Umstand scheint den Toten nicht so ganz zu gefallen, denn in bestimmten Nächten steigen sie um Mitternacht aus ihren Gräbern und ziehen prozessionsweise in die Pfarrkirche hinauf, wo sie einen nächtlichen Gottesdienst halten und dann gegen Morgen wieder in„Totenprozession in Tramin“ weiterlesen

Aus dem Grab nach Weißenstein

Beim Goldegger in Leifers diente eine brave Magd, welche die Dirn eines anderen Hofes zur Freundin hatte. Eines Tages verlobten sie sich beide nach Weißenstein, schoben aber die Wallfahrt auf und immer auf, bis endlich gar nichts mehr daraus wurde, denn die zweite Dirn schlenggelte von Leifers weit fort ins Wälsch. Sie schrieb wohl ein-„Aus dem Grab nach Weißenstein“ weiterlesen

Die Stadt Nisselburg

In der Gegend von Bozen und Meran stößt man fast alle Stunden auf eine verschüttete oder versunkene Ortschaft. Es möge in dieser Hinsicht auf Mais-Meran, auf Partschins, Lana, Lafenn ober Jenesien, Rentsch bei Bozen und auf die Stadt Susa oder Droz verwiesen werden, welch letztere einst an Stelle des heutigen Schlerndorfes Seis gestanden haben soll.„Die Stadt Nisselburg“ weiterlesen

Die Wetterglocke von Tramin

In Tirol hat fast jedes Dorf eine ausgezeichnete Wetterglocke, und die Bewohner der Gemeinde haben gewöhnlich ein so starkes Vertrauen auf diese Glocke, daß sie meinen, es könne gar kein Hagelschlag passieren, wenn die betreffende Wetterglocke zur rechten Zeit geläutet wird. Wenn es aber trotzdem hagelt, dann hat immer der Mesner die Schuld; „er hat„Die Wetterglocke von Tramin“ weiterlesen

Die Scherben

Einige Mädchen giengen einmal auf die Mooswiese hinunter. Auf einmal kam ein großer, wilder Mann in altfränkischer Tracht daher, der einen Kessel mit Scherben auf dem Rücken trug und auf die Mädchen, die nicht im geringsten erschracken, zugieng. Sie standen still und schauten den wilden Mann, der kein Wort verlor, verwundert an. Endlich langten sie„Die Scherben“ weiterlesen

Der alte Weinkeller bei Salurn

Auf dem Rathause des Tiroler Fleckens Salurn an der Etsch werden zwei alte Flaschen vorgezeigt und davon erzählt: Im Jahr 1688 ging Christoph Patzeber von St. Michael nach Salurn in Verrichtungen, und wie er bei den Trümmern der alten Salurner Burg vorüberkam, wandelte ihn Lust an, das Gemäuer näher zu betrachten. Er sah sich im„Der alte Weinkeller bei Salurn“ weiterlesen

Dr. Martin Luther

Als Martin Luther zum Concilium nach Trient wollte, war er schon nicht mehr weit von dieser Stadt. Da fragte er ein altes Weib, das ihm begegnete, ob das Konzil schon angefangen habe, und was die Bischöfe machten. „Lang schon“, antwortete das Mütterchen dem Pater, „und jetzt tun sie in einem großmächtigen Kessel öl sieden für„Dr. Martin Luther“ weiterlesen

Das Schwert

Am Titschenbach hinter dem Wasserfall ist ein tiefer Schlund. Vor langer Zeit wollten einmal zwei Knaben in den Wald hinter dem Wasser gehen, um dort Reisig zu sammeln. Wie sie am Schlunde vorbeigingen, steckte am Rande desselben ein großes Schwert, dessen Griff von purem Golde war. Die Knaben traten hinzu, besahen die alte Waffe und„Das Schwert“ weiterlesen

Wie der Saltner die Jungfrau erlöst

In der Nähe von Kurtatsch stand des Nachts ein Weingartsaltner neben seiner Tonne und lauerte. Da kam ein Jäger, den er nicht kannte, auf ihn zu, und der Saltner bot ihm nach Landesbrauch eine scharfe Prise. Der Jäger schnupfte etwas aus der hingehaltenen Dose und sagte: „Um Mitternacht wird ein großer Wurm auf dich losschießen„Wie der Saltner die Jungfrau erlöst“ weiterlesen

Das Pungga-Mandl

Wo der Weg nach Margreid sich längs des Berges nach Aichholz zieht und die Feldmarken der drei Gemeinden Margreid, Kurtinig und Salurn sich berühren, führt die einsame Gegend den Namen Punggl. Ehemals Gemeindegrund, ist sie nun in dreißig Parzellen geschieden, welche den Namen Pungglteile führen. Hier erblickt man nicht weit am Berge oben eine kleine„Das Pungga-Mandl“ weiterlesen

Das Gnadenbild von Kurtatsch

Ein kaiserlicher Soldat sah am 28. November 1733 im Bauernhof „auf der Platten“ in Kurtatsch nach dem abendlichen Rosenkranzgebet an einem Madonnenbilde, das in der Stube hing, auf einmal Tropfen wie Tränen und Schweiß im Gesicht, welche Erscheinung früher niemand bemerkt hatte. Da sich diese Erscheinung wiederholte, obwohl man die Tränen abgetrocknet hatte, so zeigte„Das Gnadenbild von Kurtatsch“ weiterlesen

Spuk im Schloss Kaldiff

Als eine Frau vor Jahren einmal hinaus nach Kaldiff ging, erblickte sie, als sie ganz in der Nähe der Ruine war, im obersten Fenster des sogenannten Messerturmes eine altfränkische Person, die sich höflich verneigte und dann verschwand. Als der Bauer, der den Hof nahe dem Schloß besitzt, eines Abends beim Hofbrunnen stand und mit dem„Spuk im Schloss Kaldiff“ weiterlesen

Geisterspuk in Vill

Im Weiler Vill bei Neumarkt befindet sich auf einem Hügel ein großes, gut erhaltenes Haus, das einer freiherrlichen Familie gehört. In diesem Hause spukt es aber so sehr, daß es niemand wagt, in demselben Wohnung zu nehmen, weswegen es immer leer steht. Sobald nämlich die Nacht anbricht, beginnt es im Haus zu poltern und zu„Geisterspuk in Vill“ weiterlesen

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