From Josef Auer on Neues Album, neues Glück I
Als Anhaltspunkt für eine Datierung ist auch der Brunnen ganz interessant.
Der Erinnerungsbrunnen unterhalb des Goldenen Dachls wurde 1934 vom Heimatforscher Hans Hörtnagl gestiftet und im selben Jahr aufgestellt. Das dekorative Brünnlein erinnert an den historischen „Platzbrunnen“. Gegossen wurde der Erinnerungsbrunnen von der Firma Grassmayr in Wilten.
Der Brunnen zeigt einen Engel mit der Innbrücke aus dem Stadtwappen. Der anmutige Engel hält mit der linken Hand die beiden Brunnenausläufe, welche das Brünnlein mit Wasser speisen.
Der Entwurf stammt vom Künstler Hans Andre. Vom gleichen Künstler stammen auch die Skulpturen an den Erkerfenstern des Hauses Maria-Theresien-Straße 25 beim Sparkassendurchgang. Von Hans Andre ist auch das Relief des Stadtwappens mit ebenfalls einem Engel sowie einem Bürgerpaar am Alten Rathaus.
Go to comment
2021/09/30 at 2:24 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück I
Das Textilhaus Ludwig Schaufler wurde erstaunlicherweise bereits 1845 gegründet. Im Boten von Tyrol vom 4. September 1845 findet sich folgendes Inserat zur Geschäftseröffnung:
„Unterzeichneter hat die Ehre einem verehrten Publikum
ergebenst anzuzeigen, daß er das Befugnis zur Aus-
übung einer Tuch- und Schnittwaaren-Handlung
erhalten habe.
Er empfiehlt daher sein ganz neues, bestassortirtes Waa-
renlager zu den allerbilligsten Preisen, zur geneigten Ab-
nahme.
Das Verkaufs-Gewölbe befindet sich in dem ehemals
Raggl’schen Lokale auf dem Franziskanergraben.
Innsbruck, den 1. September 1845.
Ludwig Schaufler.“
Die Übersiedlung in die Altstadt erfolgte demnach erst später.
Go to comment
2021/09/27 at 6:10 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück I
Dazu ist noch interessant, dass die Firma Ludwig Schaufler in der Tat nicht nur einige Jahrzehnte überdauert hat, wie im Text geschrieben steht.
Als Textilhaus Egger besteht die Firma nämlich bis heute.
In den 1960er-Jahren hieß die Firma „Johann Egger, Ludwig Schauflers Nachf.“ (OHG.)
Die Firma besteht somit seit 1845 ununterbrochen fort, das sind bald 180 Jahre.
Eine ganz besondere Firmengeschichte!
Go to comment
2021/09/27 at 6:27 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück I
Einen Hinweis auf die Datierung liefert auch die Hohlkehle bei der linken Dachrinne, welche beim nächsten Fenster völlig abrupt aufhört.
1946 geht die Hohlkehle nur bis zur Dachrinne, aber nicht so weit darüber hinaus. Auf Fotos von 1956 und 1961 reicht sie bereits genauso weit nach links wie auf dem Titelfoto.
Und heute zieht sich die Hohlkehle über die gesamte Fassadenlänge in einem Stück.
Das Bild ist demnach sicherlich nach 1946 entstanden. Möglicherweise kurz nach der Renovierung von 1952.
Go to comment
2021/09/27 at 4:41 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück I
Sehr interessant! Das wird dann wohl Josef Jabinger junior gewesen sein.
Das ist die Todesanzeige von Josef Jabinger senior, welcher 1927 verstorben ist. Seine Frau hieß demnach Berta:
Go to comment
2021/09/27 at 6:03 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück I
Diese neue Serie klingt sehr interessant und vielversprechend. Good Luck!
Go to comment
2021/09/27 at 3:20 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück I
Wenn das Bild nach 1952 ist, sind am Bild wohl bereits die kunstfertigen Reliefkopien des bekannten Bildhauers Franz Roilo zu erkennen.
Go to comment
2021/09/27 at 3:09 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück I
Das sind sehr spannende Fotos, Herr Roilo, vielen Dank!
Im Buch „Memoria Austriae: Bauten, Orte, Regionen. Band 2“ heißt es, dass Franz Roilo in den Jahren 1952 und 1969 Arbeiten am Goldenen Dachl durchgeführt hat.
Das Bild, wo die unteren Reliefs ausgebaut sind, ist wohl das jüngste Foto und könnte von 1969 sein.
Sehr interessant ist auch die Erwähnung, dass die neuen Reliefs im 2. Stock aus Schweizer Sandstein in St. Margarethen gemacht sind.
Go to comment
2021/09/28 at 6:50 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück I
Laut diesem Bericht wurden die oberen Reliefs 1949 vom Goldenen Dachl herunter genommen. 1952 wurden dann die fertigen Reliefkopien im 2. Stock wieder angebracht:
Diese Jahrzahlen passen also sehr gut zum Werksverzeichnis.
Go to comment
2021/09/28 at 9:36 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück I
Hier ist ein Vergleichsbild aus der Vorarlberger Landesbibliothek von 1961.
Im Wesentlichen hat das Goldene Dachl in diesem Jahr genauso ausgeschaut wie auf dem Titelfoto. Die Eisengitter waren 1961 offenbar auch noch vorhanden. Kleinere Unterschiede sind eine Werbetafel bei der linken Dachrinne und ein Verkaufsstand in den Lauben rechts im Bild:
Go to comment
2021/09/27 at 3:07 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück I
Sehr wahrscheinlich eine Aufnahme aus der Zeit um 1950/60. Die Röcke und Frisuren könnten auf die Mitte der 1950er-Jahre hinweisen.
Wie man auf Fotos der Altstadt von 1938 erkennen kann, haben die Geschäfte neben dem Goldenen Dachl damals noch ganz andere Schriftzüge und Schilder.
Go to comment
2021/09/27 at 3:01 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück III
1928 war die Gegend rund um die Karwendelbrücke der Schauplatz eines ungewöhnlichen Polizei-Einsatzes. Der Tiroler Anzeiger vom 8. Oktober 1928 berichtet:
„Demosthenes am Inn. Am Freitag, um 9 Uhr
abends, wurde die Polizei verständigt, daß sich bei der
Karwendelbrücke ein Irrsinniger herumtreibt. Zwei
Kriminalbeamte forschten nach und entdeckten dort
einen jungen Mann, der längs des Inn auf und ab
ging und Sprechübungen hielt, um sich für einen Red-
ner auszubilden.“
Go to comment
2021/10/04 at 8:11 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück III
Das Foto lässt Erinnerungen an das Innhochwasser 2005 und 2019 wachwerden. Damals war der Innpegel sogar noch ein ganzes Stück höher.
Hinten sieht man die Häuser Innrain 121 und 123, gebaut um 1910.
Die Mittenwaldbahn wurde am 26. Oktober 1912 feierlich eröffnet. Auf dem Foto sieht man interessanterweise bereits die Oberleitungen für den Zugverkehr. Das würde auf eine Datierung ab 1912 hindeuten.
Go to comment
2021/10/04 at 4:21 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück III
Laut diesem wunderbaren Foto vom September 1911 war der Kamin damals schon vorhanden. Der Kamin ist demnach wesentlich älter als die Brücke, welche 1912 fertiggestellt worden sein dürfte:
unverbunden verbindend
Go to comment
2021/10/04 at 12:55 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück III
Bei diesem Foto kommt man ja aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Ein sensationelles Bild, liebe Frau Fritz!
Das Baujahr der Karwendelbrücke bietet schon einmal einen Anhaltspunkt für die frühestmögliche Datierung.
In dieser Gegend kennt sich Herr Hirsch bestimmt gut aus.
Ein Vergleich mit den Hochwasserdaten des Innflusses könnte sogar die Verknüpfung mit einem ganz bestimmten Hochwasserereignis liefern.
Go to comment
2021/10/04 at 12:40 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück IV
Ein anderes Detail könnte möglicherweise aufschlussreich sein:
Auf dem Titelfoto sieht man links beim Kastanienbaum wohl einen Gendarmen mit Säbel und Pickelhaube.
Weiß man wie lange die Pickelhauben hierzulande nach dem 1. Weltkrieg noch in Gebrauch waren?
Go to comment
2021/10/07 at 8:16 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück IV
Laut diesem Beitrag haben die städtischen Sicherheitswachmänner sogar noch im Jahre 1930 die Pickelhaube getragen:
Nein, diese Aufnahme stammt nicht…
Go to comment
2021/10/07 at 8:21 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück IV
In diesem Beitrag sieht man etliche verschiedene Entwicklungsstufen des Rennwegs von ca. 1900 bis ca. 1940:
Leider fast schon ein Nachruf
Das Titelfoto von 1902 stammt vom renommierten Fotografen Fritz Gratl und zeigt eine Zuschauermenge anlässlich einer Truppen-Defilierung. Weiters sieht man einen deutlich anderen Baumbestand als auf dem obigen Foto. Besonders auffallend sind Unterschiede bei den Nadelbäumen vor den Stadtsälen!
Die Bepflanzung des Rennwegs spricht demnach in der Tat für eine Datierung in der Zwischenkriegszeit.
Go to comment
2021/10/07 at 8:13 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück IV
Laut diesem Beitrag fand der Festumzug zur 125-Jahrfeier Anno Neun am 2. September 1934 statt:
Mahnmal für Dollfuß
Dieser Umzug passt also jahreszeitlich auch nicht zu den blühenden Bäumen.
Go to comment
2021/10/07 at 7:01 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück IV
Für die Datierung wäre vielleicht interessant, ab wann in der k.u.k. Armee die Stahlhelme eingeführt worden sind. Der Soldat trägt nämlich einen solchen.
Go to comment
2021/10/07 at 2:24 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück IV
Sehr interessant, lieber Herr Egger!
Die Wuchshöhe der Bäume würde auch für die Zwischenkriegszeit sprechen.
Es fehlen jedoch noch die hohen Kandelaber der Straßenbeleuchtung, wie sie ab Mitte der 30er-Jahre den Rennweg schmückten.
Vielleicht handelt es sich ja um einen Umzug anlässlich der 125-Jahr-Feier Anno Neun im Jahre 1934.
Das Foto wird wohl zwischen 1920 und 1934 aufgenommen worden sein.
Go to comment
2021/10/07 at 3:54 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück IV
Etwas verwunderlich ist, warum man den Leopoldsbrunnen nicht sieht. Möglicherweise versteckt er sich hinter einem hohen Nadelbaum…….
Go to comment
2021/10/07 at 2:16 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück IV
Auf Grund der sehr charakteristischen Tracht würde ich vorschlagen, dass es die Musikkapelle von Fulpmes ist.
Go to comment
2021/10/07 at 1:58 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück IV
Die Musikkapelle von Neustift im Stubaital könnte es eventuell auch sein.
Go to comment
2021/10/07 at 2:01 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück IV
Für Geschichts- und Foto-Enthusiasten gibt es weitere Indizien:
Die Jahreszeit ist offenkundig im Frühling, weil der Baum ganz links im Bild ausgesprochen schön und prächtig blüht.
Der Jubiläumsumzug 1909 fand jedoch erst Ende August statt.
Go to comment
2021/10/07 at 1:49 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück IV
Auf jeden Fall zwei fantastische Fotos, liebe Frau Fritz. Ihr Glasplattenkonvolut ist ja eine wahre Wunderkiste!
Eines ist sicher!
Der Festumzug anlässlich der Jubiläumsfeier 1909 ist es………… nicht.
Damals war die Marschrichtung nämlich genau umgekehrt, wie auf den zahlreichen Fotos und Postkarten der Feier dokumentiert ist.
Go to comment
2021/10/07 at 1:42 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück VI
Hinten sieht man das Wenisch-Haus in der Innstraße 40.
Go to comment
2021/10/14 at 11:12 am
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück VI
Laut dem Tiroler Kunstkataster wurde das Haus Innstraße 40 im Jahre 1910 erbaut.
Damit hat man schon einmal eine absolute Untergrenze für die Datierung.
Die Gegend dürfte in den 30er- und 40er-Jahren aber auch noch ganz ähnlich ausgeschaut haben.
Go to comment
2021/10/14 at 11:30 am
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück VII
Das Bild zeigt interessanterweise eine ähnliche Perspektive wie der berühmte Dürer-Blick nach dem Aquarell von Albrecht Dürer aus dem Jahre 1495.
Go to comment
2021/10/18 at 10:53 am
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XII
Ein Anhaltspunkt für die Datierung ist auch die fehlende Nordkettenbahn.
Go to comment
2021/11/04 at 4:11 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XII
Wir befinden uns auf diesem Bild noch in der Goldenen Ära der Hutmode. Damals ging niemand gut „behütet“ aus dem Haus, auch die Buben nicht.
Go to comment
2021/11/04 at 4:08 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XII
Sollte natürlich heißen „ging niemand unbehütet“ aus dem Haus….
Go to comment
2021/11/04 at 4:09 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XII
Interessant ist auch der schöne Vitrinenkasten bei der Einfahrt zur Triumphgarage.
Um 1910/20 stand auf dem Palais Sarnthein der Schriftzug „Tiroler Waffenfabrik Johann Peterlongo“. Ab ca. 1925 dann nur mehr „Tiroler Waffenfabrik“.
Man wird wohl in den mittleren bis späten 1920er-Jahren sein.
Go to comment
2021/11/04 at 3:40 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XII
Das Gebäude der Triumph-Garage wurde laut Datierung auf dem Fassadenrelief anno 1913 erbaut. Hier sieht man die Garage von innen:
Das Bild ist schon einmal nach 1913. Die Firma Michelin gibt es bereits seit 1889.
Go to comment
2021/11/04 at 3:31 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XIII
Ein wunderbares Bild, vielen Dank für dieses herrliche Foto, liebe Frau Fritz!
Es gibt in der Tat eine ganze Reihe von Indizien für die Datierung:
Links sieht man den Trautsonbrunnen vor der Restaurierung, es fehlt nämlich die Spitze der Säule.
Im Hintergrund sieht man sogar noch die große Gaslaterne vor dem Goldenen Dachl.
Es fehlt auch noch das Bronze-Brünnlein von Hans Andre gleich unterm Goldenen Dachl. Dieser Brunnen mit einer Engelsfigur stammt von 1934, was auch für eine Datierung vor 1934 spricht.
Go to comment
2021/11/08 at 11:44 am
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XIV
1916 gehörte das Haus Leopoldstraße 8 dem Bäckermeister Max Melzer.
Das Haus Leopoldstraße 2 mit der Jugendstilfassade gehörte dem Advokaten und Gemeinderat Dr. Winkler.
Go to comment
2021/11/11 at 1:18 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XIV
Die Schneiderei Johann Aschmann residierte mindestens ab 1916 im Hause Leopoldstraße 8, welches momentan ja gerade aufgestockt wird.
Go to comment
2021/11/11 at 1:08 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XIV
1912 war Johann Aschmann noch in der Museumstraße tätig.
Das Bild muss also später sein.
Inserate von Johann Aschmann finden sich sogar 1938 in der Leopoldstraße 8, dem Zeitgeist entsprechend konnte man hier Parteiuniformen nach Maß kaufen.
Vielleicht ist es sogar ein gleichnamiger Sohn Johann junior.
Go to comment
2021/11/11 at 12:29 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XIV
Wahrscheinlich ist dieses Foto eine Spur früher, weil links die Gaslaterne am Hauseck bei der Einfahrt zur Triumphgarage noch vorhanden ist.
Auf dem Foto mit der Michelin-Reklame fehlt diese Gaslaterne….
Go to comment
2021/11/11 at 12:25 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XIV
Wieder ein wunderbar nostalgisches Bild aus längst vergangenen Tagen.
Noch früher war rechts das Akzishäuschen:
Was ist ein Akzis? Und warum braucht er ein Häuschen?
Aus genau der gleichen Perspektive gib es auch eine kolorierte Ansichtskarte mit einer Straßenbahn-Garnitur.
Go to comment
2021/11/11 at 12:21 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XIX
Vielen Dank für dieses wunderbare Bild, liebe Frau Archivaria!
Diese Perspektive bekommt man in dieser Form nur sehr selten zu sehen.
Go to comment
2021/11/29 at 6:56 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XVI
Theoretisch könnte es auch eine Fotografin sein.
Go to comment
2021/11/18 at 9:42 am
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XVI
Ja, die Verwendung des generischen Maskulin ist durchaus plausibel. „Unser Fotograf“ klingt ja auch besser als:
„Unser*e Fotografierende*r scheinen, wie viele Lesende auch, eine Vorliebe für Straßenbahnen gehabt zu haben.“
Go to comment
2021/11/18 at 11:20 am
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XVI
Ja, die Litfasssäule mit der Uhr und den Laternen hieß „Stockeruhr“ nach der Lage am Stockereck. Diese Säule wurde 1924 weggeschafft, weil sie u.a. auch einem neuen Straßenbahngleis im Weg war. Der Tiroler Anzeiger vom 5. September 1924 berichtet:
„Die Stockeruhr in der Maria-Theresien-Straße ist
nicht mehr. Gestern ist die Litfaßsäule mit der elektrischen
Uhr beim Stockereck weggeschafft worden. Es war schon
letztes Jahr vonseite des städt. Bauamtes geplant, die die
Platzwirkung stark störende Plakatsäule zu entfernen, aber
wegen des langfristigen Vertrags mit dem Plakatierungs-
institut Neumair, der mit 1. September 1921 ablief, konnte
nicht früher die Wegräumung veranlaßt werden, die auch
notwendig wurde wegen des Doppelgeleises auf dem
Burggraben, das demnächst gelegt werden wird, wobei
auch eine Verbindung mit dem Geleise auf dem Markt-
graben hergestellt werden wird.“
Go to comment
2021/11/18 at 9:40 am
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XVI
Ja, Herr Engelbrecht, sehr richtig kombiniert!
Laut diesem informativen Beitrag vom lieben Herrn Egger erfolgte die Übersiedlung in der Tat im Jahre 1924:
Das Wetterhäuschen am Bozner Platz
Go to comment
2021/11/18 at 11:58 am
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XVIII
Es handelt sich selbstverständlich um den Eingang zur Volksschule Wilten von der Speckbacherstraße her. Das Gebäude schaut heute freilich anders aus.
Hier ein historisches Vergleichsbild als Referenz:
Go to comment
2021/11/27 at 12:47 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XX
So ein schönes Bild, vielen herzlichen Dank! Dieses Bild strahlt eine himmlische Ruhe und wohltuende Wirkung aus. Das Bild hänge ich mir gleich auf den Kühlschrank, damit ich es jeden Tag bewundern kann.
Go to comment
2021/12/02 at 6:02 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XXII
Bei Bildern wie diesen kann man perfekt in Nostalgie schwelgen. Die Hofburg ist ja ein wirklich prachtvolles Gebäude, welches imperialen Glanz nach Innsbruck zaubert.
Go to comment
2021/12/09 at 6:58 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XXIII
Spontan fällt mir ein Farbfilm von 1945 ein, wo man die gelbe Färbelung der Fassade mit den weißen Putzstreifen besonders schön sieht. Das Video ist auf Youtube verfügbar:
Ab Minute 0:46 sieht man die Basilika Wilten mit der gelb-weißen Fassade.
Go to comment
2021/12/13 at 10:22 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XXIII
Ein Schmankerl auf dem wunderbaren Titelbild ist auch die Straßenlaterne links im Bild.
Go to comment
2021/12/13 at 8:18 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XXIII
Die Wiltener Basilika ist immer einen Beitrag wert….
Es handelt sich um ein architektonisches Meisterwerk unter der Bauleitung des berühmten Pfarrers und „Priesterarchitekten“ Franz de Paula Penz. Die Pläne stammen vom Bildhauer Joseph Stapf, welcher in der Kunstgeschichte auch für viele andere sakrale Werke bekannt ist.
Das ehrwürdige Gnadenbild in der Kirche stammt aus der frühen Gotik und ist eine etwa 90 cm hohe Muttergottesstatue mit Kind aus Sandstein.
Go to comment
2021/12/13 at 7:31 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XXV
Rechts von den übermanns- bzw. überfrauhohen Schneehügeln sieht man interessanterweise einen Schutzmann mit Pickelhaube.
Go to comment
2021/12/20 at 9:17 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XXV
Ja, diese Schneehügel waren für die Fahrgäste und Fahrgästinnen bestimmt ein mühsamer Hindernisparcours!
Dazu passt perfekt folgender Artikel in den Innsbrucker Nachrichten vom 12. Jänner 1907:
„(Vom Wetter.) Seit gestern abends ist
wieder Schneefall eingetreten, und die Schnee-
decke hat sich wieder bedeutend verstärkt. In
der Nacht trifft man in den Straßen, welche
die elektrische Bahn durchzieht, Züge der Lo-
kalbahn, welche die von den Geleisen entfern-
ten Schneemassen aufnehmen. Hausdächer wer-
den tagsüber vorn Schnee gesäubert, auch die
Bürgersteige, diese aber nicht überall. So zeich-
nen sich einige Hausbesitzer am Burggraben
dadurch aus, daß sie den Schnee liegen ließen,
der nach einigen Tagen die Vorübergehenden
zu einem lästigen Gestolper über Hügel von
gut zehn Zentimetern Höhe nötigte. Auch in
der Maria Theresienstraße ließ man sich Zeit
mit der Säuberung der Fußwege. Der Stadt
kostet der Schneefall ziemliche Summen, ver-
schafft aber auch manchem Arbeitslosen will-
kommenen Verdienst. Im Lauf des Vormit-
tags heiterte sich heute das Wetter auf, was
einen schönen Sonntag hoffen läßt.“
Go to comment
2021/12/20 at 9:11 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XXV
Das Winterbild mit der Stockeruhr kann allerspätestens im Winter 1923/24 aufgenommen worden sein.
Go to comment
2021/12/20 at 9:01 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XXV
Die Württembergische Metallwarenfabrik, heute als WMF bekannt, hatte am Burggraben 13 bereits in den 1930er-Jahren ein Geschäft.
Go to comment
2021/12/20 at 8:57 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XXV
Das Schild „Drogerie“ am Titelbild gehört zur sogenannten „Bärendrogerie“ des Josef Frisee am Burggraben 17.
Go to comment
2021/12/20 at 8:54 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XXV
Links am Eckhaus zur Herzog-Friedrich-Straße sieht man über dem Eingang die Buchstaben EPP. Hier war die Geschäfts-Niederlage der Seifen- und Kerzenfabrik Epp, später auch mit Parfümerie und Verschleiß kosmetischer Artikel.
Go to comment
2021/12/20 at 8:51 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XXV
Zur Geschichte der Stockeruhr ist vielleicht ganz interessant:
Die Litfasssäule mit der Uhr und den Laternen hieß „Stockeruhr“ nach der Lage am Stockereck. Diese Säule wurde 1924 weggeschafft, weil sie u.a. auch einem neuen Straßenbahngleis im Weg war. Der Tiroler Anzeiger vom 5. September 1924 berichtet:
„Die Stockeruhr in der Maria-Theresien-Straße ist
nicht mehr. Gestern ist die Litfaßsäule mit der elektrischen
Uhr beim Stockereck weggeschafft worden. Es war schon
letztes Jahr vonseite des städt. Bauamtes geplant, die die
Platzwirkung stark störende Plakatsäule zu entfernen, aber
wegen des langfristigen Vertrags mit dem Plakatierungs-
institut Neumair, der mit 1. September 1921 ablief, konnte
nicht früher die Wegräumung veranlaßt werden, die auch
notwendig wurde wegen des Doppelgeleises auf dem
Burggraben, das demnächst gelegt werden wird, wobei
auch eine Verbindung mit dem Geleise auf dem Markt-
graben hergestellt werden wird.“
Go to comment
2021/12/20 at 8:44 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XXV
Ein neues Lieblingsbild von der wunderbaren Stockeruhr, welche hier ja schon öfters thematisiert wurde. Vielen Dank!
Go to comment
2021/12/20 at 8:05 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XXVII
Die auf weiter Flur freistehende Häuserzeile, welche mit dem Leuthaus und dem Turm der Stiftskirche ein Dreieck bildet, müsste wohl die Häuserzeile in der Purtschellerstraße sein….
Go to comment
2021/12/27 at 3:20 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XXVII
Zu diesem Bild passt wunderbar dieser Beitrag vom April 2020, also noch während des 1. Lockdowns, der jetzt auch schon wieder gefühlte Ewigkeiten her ist:
Urban Gardening III
Go to comment
2021/12/27 at 3:17 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XXVIII
1920 hat die Straßenbahn den Eingang vom Hotel Veldidena umgefahren. Gut möglich, dass auf dem Titelfoto noch der alte Aufgang aus der Zeit vor 1920 zu erkennen ist:
Straßenbahnunglück
Go to comment
2021/12/31 at 12:14 pm
From Josef Auer on Neues Album, neues Glück XXVIII
Ein neues Lieblings-Bild, vielen Dank, liebe Frau Fritz!
In diesem aufschlussreichen Beitrag findet sich die Lösung:
Eine (fast) vergessene Institution
Go to comment
2021/12/30 at 6:31 pm
From Josef Auer on Neues Zeug
Das wundervolle Titelbild stammt aus der Zeit um 1507 und wurde vom berühmten Maler Jörg Kölderer aquarelliert. Die Initalen des Meisters sieht man als Signatur I. K. auf dem untersten Treppenabsatz des Stiegenaufgangs rechts im Bild. Ein unscheinbares und doch so interessantes und kunsthistorisch aufschlussreiches Detail….
Das Bild ist Teil der Zeugbücher von Kaiser Maximilian, dessen 500. Todesjahr vor einiger Zeit gefeiert wurde.
Go to comment
2021/12/14 at 6:07 pm
From Josef Auer on Neus Album, neues Glück II
Weiß man wenigstens etwas über die Provenienz dieser spannenden Fotoplatten, liebe Frau Fritz?
Ist das ein Nachlass einer bestimmten Familie oder Person? Oder vielleicht ein Firmenarchiv eines unbekannten Fotografen?
Die Antwort nach der Straße bzw. Stadt könnte bei einer hochauflösenden Digitalisierung möglicherweise auf dem Straßenschild lesbar sein.
Go to comment
2021/10/01 at 11:19 am
From Josef Auer on Neus Album, neues Glück II
Dass die Straßenlaterne nicht wirklich nach Innsbruck passt, habe ich mir anfänglich auch gedacht. Eine erste Recherche nach Referenzbildern hat interessanterweise ergeben, dass es vereinzelt auch in Innsbruck ganz ähnliche Gaslaternen gegeben hat.
In der Maximilianstraße gab es z.B. bei der Hauptpost eine stilistisch durchaus vergleichbare Straßenlaterne, wie man auf diesem Straßenbahnfoto erkennen kann:
Alte und Neue Post
Go to comment
2021/10/01 at 9:20 am
From Josef Auer on Neus Album, neues Glück II
Ein Hinweis zur Lokalisierung könnte auf dem Straßenschild zu lesen sein.
Im Hintergrund sind offenbar keine Berge zu erkennen, was eigentlich gegen Innsbruck sprechen würde.
Auffällig ist auch, dass keine Straßenbahnschienen auf der Straße sind.
Go to comment
2021/09/30 at 2:33 pm
From Josef Auer on Nicht (nur) das Offensichtliche interessiert
1934 gab es einen großen Abschiedsabend für die Auswanderer-Familie Thaler, wie man im Tiroler Anzeiger vom 25. Juli 1934 nachlesen kann:
„Abschiedsabend für Herrn Karl Thaler. Der Peter-
Mayr-Bund hat es sich nicht nehmen lassen, seinem nach
Brasilien auswandernden Gründungsmitglied Karl T h a-
l e r mit seiner Familie einen großen Abschiedsabend zu
veranstalten. Im großen Kolpingssaale hatten sich dazu
viele Freunde und Bekannte des Scheidenden eingefunden,
um noch einmal in seinem Kreise einen gemütlichen Abend
zu verleben. Der Saal war gesteckt voll, als Herr Thaler
mit seiner Familie um halb 9 Uhr unter den Klängen der
Musik des Peter-Mayr-Bundes seinen Einzug hielt. Es
waren erschienen Stadtpfarrer Dr. Steindl von Dreiheiligen,
Msgr. Wagner als Präses des Katholischen Gesellenvereins,
P. Villot S. J. als Prokurator des Iesuitenklosters, Pater
Plattner O. Praem. als Präses des Peter-Mayr-Bundes,
P. Simon O.F.M., P. Mayer S. J. und viele andere
Freunde und Bekannte des Scheidenden. Der Obmann des
Peter-Mayr-Bundes begrüßte alle Anwesenden, besonders
aber den scheidenden Bundesbruder, der zum letzten Male
in der Bundestracht erschienen sei, um Abschied von seiner
ihm lieb gewordenen Umgebung zu nehmen. Der Redner
dankte ihm für alle seine Arbeiten im Bund und für die be
wiesene Treue durch 33 lange Jahre seit den Tagen der
Gründung des Bundes. Die Musik des Peter-Mayr-Bundes
brachte unter der bewährten Leitung Herrn Hornofs Stim-
mung in den Abend. Das Quartett „Vergißmeinnicht“ trug
einige Lieder vor und ließ durch Herrn Steiner dem Schei-
denden die Glück- und Segenswünsche aussprechen. Herr
Blaas richtete an den Scheidenden Worte des Dankes für
alle seine Mühen und hofft, daß in Amerika, dem Lande
der Hoffnungen, ihm das vergönnt sein möge, was er er-
wartet. Als Präses des Peter-Mayr-Bundes fühlte sich auch
Chorherr Plattner verpflichtet, dem scheidenden Bundes-
bruder einige wohlgemeinte Ratschläge mit auf den Weg zu
geben, was er in einer sehr humorvollen Art ausführte.
Nachdem noch Herr Meissinger als Obmann des Katholi-
schen Meistervereins einige Worte des Abschiedes gespro-
chen hatte, dankte Herr Thaler für den schönen Abend, der
ihn überrascht hätte. Er dankte dann noch der Firma Frank,
die ihm durch Uebernahme des Geschäftes die Auswan
derung erst ermöglicht habe. Zum Schluß bat er die Musik
um die „Holzhackerbuam“. Es brachten dann die Sänger
des Katholischen Gesellenvereins unter der Leitung von
Herrn Krismer einige schöne Chöre zum Vortrag. Erst spät
konnte man sich von diesem Abschiedsabend trennen. Möge
Herr Thaler seine vielen Freunde und Bekannten aus
seiner Heimatstadt am grünen Inn in der neuen Wahlheimat
in Dreizehnlinden nicht vergessen und mögen alle Segens-
und Glückwünsche, die ihm mitgegeben wurden, in Er-
füllung geben!“
Go to comment
2021/12/16 at 10:09 am
From Josef Auer on Nicht (nur) das Offensichtliche interessiert
Ja, stimmt, vielen Dank für den Hinweis, Herr Roilo!
Hier findet sich das Sterbebildchen von Pater Plattner, ein geborener Mühlauer:
http://sterbebilder.schwemberger.at/picture.php?/119768/search/93161
Go to comment
2021/12/19 at 12:37 pm
From Josef Auer on Nicht (nur) das Offensichtliche interessiert
Die Firma „Zum Farben-Thaler“ wurde 1928 als Farbenhandlung und Desinfektionsanstalt in der Pradler Straße 5 eröffnet, siehe diese Annonce:
Der Eigentümer hieß Karl Thaler. Und dieser Farbenhändler Thaler ist 1934 nach Brasilien ausgewandert!
Go to comment
2021/12/16 at 10:05 am
From Josef Auer on Nicht (nur) das Offensichtliche interessiert
Zur Frage von Herrn Roilo:
Alois Thaler lebte bis zu seinem Tode 1902 im Haus Pradler Straße 42. Dieses Haus wird in der Todesanzeige als Trauerhaus angegeben.
Wie da die Familienverhältnisse genau waren, ist mir derzeit nicht bekannt, aber folgendes Detail ist bestimmt neu. Der Vater des Kunstmalers Raphael Thaler kam nämlich auf äußerst traurige und tragische Weise ums Leben. Das Vorarlberger Volksblatt vom 15. März 1902 schreibt:
„Zwischen die Puffer geraten ist gestern abends der Werkführer der Lackierer am Südbahnhof. Er wollte um 1/2 6 Uhr
einen Brief in den Postwagen eines Südbahn-Zuges
werfen. Der Verunglückte Alois Thaler, Vater des
Kirchenmalers Thaler von Pradl, blieb gleich todt.“
Go to comment
2021/12/15 at 10:00 pm
From Josef Auer on Nicht (nur) das Offensichtliche interessiert
Hallo Herr Roilo,
hier habe ich Ihnen die Todesanzeige von Alois Thaler herausgesucht:
Demnach hatte er einen Sohn Raphael und eine Tochter Josephine sowie die Enkel Marie, Josefine und Heinrich Thaler. Dieser wurde später der Maler Heinz Thaler. Eine weitere Enkelin Hedwig Thaler ist 1898 geboren, muss aber bald schon verstorben sein, weil sie in der Todesanzeige nicht mehr aufscheint. 1902 bekam das Ehepaar Raphael Thaler und Anna geb. Vögele noch eine Tochter Anna und 1906 eine Gabriele.
Go to comment
2021/12/16 at 10:00 am
From Josef Auer on Nicht (nur) das Offensichtliche interessiert
Vom Privat-Detektiv und Kriminal-Kommissär a. D. Josef Anton Feuerstein gibt es sogar eine hochinteressante Visitenkarte aus seiner Pradler Zeit:
Top secret
Go to comment
2021/12/14 at 5:31 pm
From Josef Auer on Nicht (nur) das Offensichtliche interessiert
Im Haus Pradler Straße 30 hatte auch der Detektiv Josef Anton Feuerstein einige Zeit sein Detektiv-, Auskunfts- und Inkassobüro. 1931 erfolgte die Übersiedlung von der Pradler Straße in die Erlerstraße.
Go to comment
2021/12/14 at 5:28 pm
From Josef Auer on Nicht (nur) das Offensichtliche interessiert
Über die spannende Geschichte der Rhomberghäuser hat Herr Roilo in diesem Beitrag sehr interessante Informationen mitgeteilt:
Unbekannte Häuser…? – VII
Go to comment
2021/12/14 at 1:25 pm
From Josef Auer on Nicht (nur) das Offensichtliche interessiert
Laut diesem Artikel über den 105. Geburtstag von Elsa Roilo wurde das Haus Gaswerkstraße 8 im Jahre 1937 gebaut:
Das Titelbild muss also vor 1937 sein.
Go to comment
2021/12/14 at 1:12 pm
From Josef Auer on Nicht (nur) das Offensichtliche interessiert
Johann Bock wurde am 4. April 1900 geboren und starb am 28. Dezember 1975 mit 75 Jahren. Sein Alter ging also immer mit dem Jahr, wie man sprichwörtlich sagt.
Go to comment
2021/12/14 at 11:26 am
From Josef Auer on Nicht (nur) das Offensichtliche interessiert
1939 schreiben die Innsbrucker Nachrichten über Bock:
„Der Alteisenhändler Johann Bock in Pradl ist im nüchternen
Zustande kein unebener Mensch, ist fleißig, arbeitsam und sorgt
für seine sechsköpfige Familie Aber wenn er die nötige Menge
Alkohol im Leibe hat, dann ist mit ihm nichts mehr anzufangen,
besonders dann, wenn ihm ein Wachmann in die Quere kommt.
Schutzleute wirken auf ihn in diesem Zustand wie das rote
Tuch auf den Stier. Die Strafkarte hat deshalb auch eine
dementsprechende Färbung und Länge. Deshalb hat er im
Stadtteil Pradl auch einen gewissenRuf trauriger Berühmtheit,
besser gesagt Berüchtigkeit.“
Go to comment
2021/12/14 at 11:12 am
From Josef Auer on Nicht (nur) das Offensichtliche interessiert
Bleiben wir noch etwas bei Johann Bock. Im April 1950 kam es in Pradl zu einer legendären Straßenschlacht. Die Zeitung Neues Österreich berichtet:
„33 Vorstrafen, 22 Krügel Bier und ein Liter Wein
Nachsplel zu einer Straßenschlacht in Innsbruck —- Zwei Berufsboxer schlugen zu
Innsbruck‚ 4. August
Vor drei Monaten‚ an einem bewölkten
Aprilabend, gab es im Innsbrucker Stadtteil
Pradl eine gewaltige Schlägerei: der Fuhr-
werker Johann Bock, seine beiden Söhne
Egon und Hermann, der Hilfsarbeiter Klam-
mer und der Autounternehmer Monz be-
gannen aus nichtigem Anlaß mit einem Passan-
ten zu streiten. Die Polizei schritt ein, aber
erst nach einer Stunde gelang es einem Auf-
gebot von nicht weniger als zwei Dutzend Be-
amten‚ mit den Raufbolden fertig zu werden
und damit eine regelrechte Straßenschlacht ——
zu einer solchen hatte sich die Prügelei‚ näm-
tich entwickelt —- zu beenden.
Gestern mußten slch Johann Bock‚ seine bei-
den Söhne- sie sind beide Berufsboxer —-
und Klammer wegen öffentlicher Gewalttätig-
keit vor einem Innsbrucker Gericht verant-
worten. Vergeblich versuchten dabei der Fuhr-
werker. der wegen ähnlicher Delikte bereits
33 Vorstrafen auf dem Kerbholz hat, den
Richter zu beschwichtigen. „Wir haben eben ein
wenig getrunken“‚ bemerkte er entschuldigend.
„Gott sei Dank war es kein Schnaps, sonst
wäre die Sache noch viel ärger gewesen.“
Das „Wenige“ was der rauflustige Fuhr-
werker bei der Rauferei konsumiert hatte‚ be-
stand aus 22 Krügeln Bier und einem Liter
Wein.
Johann Bock wurde zu einem Jahr, sein Sohn
Egon zu acht Monaten schweren Kerkers ver-
urteilt. Hermann Bock kam mit acht Monaten
und der Hilfsarbeiter Klammer mit zehn Mo-
naten Arrest davon. Das Verfahren gegen Monz
wurde ausgeschieden.“
Go to comment
2021/12/14 at 11:09 am
From Josef Auer on Nicht (nur) das Offensichtliche interessiert
1929 kam es zu Handgreiflichkeiten und Exzessen in der Pradler Straße, was zeitlich zum Titelfoto passt. An diesen Straßenexzessen war wieder einmal der sagenhafte Johann Bock beteiligt. Der Tiroler Anzeiger berichtet:
„Exzesse. In Ergänzung des gestrigen Berichtes der
Heimatwehr wird uns mitgeteilt: Am 22. April, abends
nach 10 Uhr, verursachte der polizeibekannte 29-jährige
Händler Johann Bock in der Gaswerkstraße einen
größeren Auftritt, weil er mit einem Hilfsarbeiter
wegen Wahlangelegenheiten in Streit gera-
ten war. Als ein Schutzmann erschien, ergriff Bock die
Flucht.— In der gleichen Nacht um ungefähr 12 Uhr
hat Bock, der b e t r u n k e n war, in der Pradlerstraße
fünf Mitglieder des Burschenvereines Pradl, die sich
auf dem Heimwege befanden und von denen einer
eine Windjacke trug, angestänkert und mit den
Worten „H e i m a t w e h r h u n d e“ beschimpft. Bock
befand sich in Gesellschaft eines gewissen Otto Schuch-
ter. Als die fünf Burschen die Stänkerer zurückwei-
sen wollten, wurden sie von Bock und Schuchter über-
fallen; Bock wollte einem der Burschen eine Ohr
feige versetzen, der Schlag ging jedoch fehl. Als Bock
ein plumpes, selbstverfertigtes Messer zog, ergriffen
die Burschen die Flucht und ersuchten bei der Polizei
um Schutz. Zwei Wachleute begaben sich sofort in die
Pradlerstraße: Bock wollte sich wieder auf die Bur-
schen stürzen, wurde aber durch die Schutzleute daran
gehindert. Er warf den Schutzleuten seinen Rock vor
die Füße und ergriff die Flucht gegen die Defregger-
straße. Bock wurde am nächsten Morgen ausgeforscht
und einvernommen. Er gab zu, daß er die Burschen
angestänkert hat, jedoch wußte er angeblich von der
Drohung mit dem Messer nichts mehr, da er sich in
folge seines betrunkenen Zustandes überhaupt an
nichts mehr erinnern könne. Gegen Bock und Schuch-
ter wurde die Anzeige erstattet.— Am 23. April kam
es in einer Wählerversammlung in der Clau-
diastraße abermals zu einem Auftritt, den auch Bock,
der wieder betrunken war. verursachte.— Am gleichen
Tage um 8 Uhr abends wurden drei Heimat-
wehrleute in Uniform in der Maria-Theresien-
Straße bei der Annasäule angestänkert. Es ent-
stand ein Wortwechsel, wobei sich ungefähr 30 Per
sonen ansammelten. Ein Schutzmann konnte ohne
Schwierigkeiten die Leute zerstreuen.“
Go to comment
2021/12/14 at 10:56 am
From Josef Auer on Nicht (nur) das Offensichtliche interessiert
Man sieht gerade noch das Dach des Hauses Pradler Straße 32. In diesem Haus hatte der Maler Raphael Thaler sein Atelier.
Von ihm stammen zahlreiche Fresken in Innsbruck, u.a. die Malereien am Hotel Alte Post in der Maria-Theresien-Straße und die Fassadenmalerei am Gasthof zur Linde, wo auch der Falkenträger als Person dargestellt ist. Dieses Wandbild nimmt Bezug auf die allerseits wohlbekannte Schneefigur des Falkenträgers auf der Nordkette.
Go to comment
2021/12/14 at 10:48 am
From Josef Auer on Nicht (nur) das Offensichtliche interessiert
Auf diesem Luftbild von ca. 1925 aus einem früheren Beitrag fehlt der Rohbau in der Gaswerkstraße Ecke Körnerstraße interessanterweise noch komplett:
Anflug von Innsbruck Ost
Das Haus Körnerstraße 5 wurde laut dem Kunstkataster um 1927/28 gebaut. Das Titelbild könnte demnach wohl in den Jahren 1927/28 entstanden sein……
Go to comment
2021/12/14 at 12:25 am
From Josef Auer on Nicht (nur) das Offensichtliche interessiert
Im Luftbild von 1940 sind die Lücken zwischen den Gaswerkhäusern bereits geschlossen. Auch steht bereits die Häuserzeile am Pradlerplatz:
Ebenso steht das Haus Gaswerkstraße 8 inzwischen, erkenntlich am großen Schattenwurf im Luftbild. Die Lücke zwischen Gaswerkstraße 2 und Gaswerkstraße 8 ist damals noch unverbaut.
Die Datierung wird wohl zwischen 1928 und 1940 zu suchen sein, vermutlich viel näher bei 1930 als bei 1940.
Go to comment
2021/12/14 at 10:39 am
From Josef Auer on Nicht (nur) das Offensichtliche interessiert
Das ist sehr interessant und aufschlussreich, Herr Roilo!
Immer wieder erstaunlich, welche Verbindungen und Beziehungen es zwischen den Familien und Häusern gibt.
Go to comment
2021/12/14 at 1:08 pm
From Josef Auer on Nicht (nur) das Offensichtliche interessiert
Sehr interessant für die Datierung erscheint das Haus ganz links im Bild, welches gerade im Rohbau zu sein scheint. Es fehlt noch der Dachstuhl.
Go to comment
2021/12/13 at 10:09 pm
From Josef Auer on Nicht (nur) das Offensichtliche interessiert
Das Eckhaus Pradler Straße 30 links unten wurde laut dem Tiroler Kunstkataster 1910 erbaut. Die Pradler Kirche hingegen wurde schon etwas früher 1905 bis 1908 erbaut.
Go to comment
2021/12/13 at 10:07 pm
From Josef Auer on Nicht (nur) das Offensichtliche interessiert
Gemeint ist natürlich links unterhalb der Straßenkreuzung. Also rechts im Bild.
Go to comment
2021/12/13 at 10:13 pm
From Josef Auer on Nicht (nur) das Offensichtliche interessiert
Links unten sieht man die Kreuzung Gaswerkstraße / Pradler Straße / Amthorstraße.
Das Eckhaus mit dem spitzen Turm und das schräg gegenüberliegende Gründerzeithaus stehen heute beide noch.
Go to comment
2021/12/13 at 10:04 pm
From Josef Auer on Nicht (nur) das Offensichtliche interessiert
Gemeint ist natürlich das andere Links, nämlich rechts…..
Go to comment
2021/12/13 at 10:11 pm
From Josef Auer on Nicht (nur) das Offensichtliche interessiert
Da hüpfen die Herzen aller Pradl-Liebhaberinnen und Liebhaber natürlich höher!
Vielen Dank für dieses fantastische Bild.
Herr Roilo kann hier bestimmt viele spannende Dinge erzählen.
Go to comment
2021/12/13 at 9:53 pm
From Josef Auer on Nicht alles Erz ist ewig
Von diesem Denkmal gibt es anlässlich einer Kranzniederlegung eine alte Ansichtskarte mit dem Ortsangabe:
„K.k. Kadettenschule“
Vielleicht kann die genaue Adresse, möglicherweise auch anhand der Gebäude im Hintergrund, lokalisiert werden…..
Go to comment
2021/05/22 at 6:53 pm
From Josef Auer on Nicht wiederzuerkennen?
In der Tat nicht wiederzuerkennen!
Über den Flachbau links gab es erst unlängst einen Beitrag, welcher für die Rätsel-Liebhaber als kleine Lösungshilfe dienen könnte:
Nachteulen
Go to comment
2021/05/05 at 1:55 pm
From Josef Auer on Nichts für Morgenmuffel
Das wunderbare Titelbild ist mit seinem typischen Design ganz unverkennbar eine Postkarte des Fotografen Fritz Gratl.
Go to comment
2021/12/12 at 3:21 pm
From Josef Auer on Noch ein versteckter Brunnen
Der Heimatforscher Hans Hörtnagl berichtet in seinem Werk „Ynnsprugg : Bürger, Bauten, Brauchtum“ über die alten Brunnen von Innsbruck. Auf Seite 13 findet sich ein Bild des Goldenen Dachls samt Platzbrunnen um 1800:
Der Brunnen im Rathaushof hat eine verblüffende Ähnlichkeit mit diesem Platzbrunnen. Das Bild von 1800 diente wohl als Vorlage für den Nachbau der Säule in den 1970er-Jahren…
Go to comment
2021/04/28 at 8:18 pm
From Josef Auer on Noch gar nicht so lange her II
Das Bederlungerhaus betreffend ist mir ein Foto im Bildarchiv Marburg eingefallen. Auf diesem Foto ist die Fassade mit dem Schriftzug der Eisenwaren-Handlung Huber gut zu erkennen:
Go to comment
2021/04/19 at 12:47 pm
From Josef Auer on Noch gar nicht so lange her II
Vielleicht weckt dieses Video des Bayerischen Rundfunks Erinnerungen an die Regale der Eisenwaren-Handlung Huber!
Das Video zeigt zwar eine Eisenwaren-Handlung in Eichstätt, die original erhaltene Geschäftseinrichtung mit den vielen Holzschubladen dürfte aber sehr, sehr ähnlich sein…..
Von Fitschenhülsen bis zum Kuhschwanzhalter gibt es hier noch ein Eisenwaren-Sortiment wie anno 1950:
Go to comment
2021/04/19 at 10:58 pm
From Josef Auer on Nochmals Sporthaus Kiefer
Ab 1936 war im Sailer-Haus die Fleischhauerei Mungenast. Im Tiroler Anzeiger vom 30. April 1936 findet sich folgendes Inserat:
„Hausfrauen, Achtung!
Erlaube mir, Ihnen die Übernahme der
Fleischhauerei und Selcherei
des Herrn Josef Sailer
Pradler Str. 9 (am Pradler Brückenplatzl)
höflich anzuzeigen.
Prima Fleisch- und Wurstwaren, reelle Bedie-
nung, mäßige Preise ist meine Grundbedingung.
Hochachtungsvoll
Hans Mungenast, Fleischhauer u. Selcher
Pradler Straße 9
Städtische Fleischbank, Stand 12“
Die Filiale von Sport Kiefer wird dann wohl in den 1950er-Jahren eröffnet worden sein.
Go to comment
2021/08/17 at 9:18 am
From Josef Auer on Nochmals Sporthaus Kiefer
Zum Nachschauen eine Übersicht von Beiträgen zum Sporthaus Kiefer:
Sporthaus Kiefer in Pradl
High Noon in Pradl Gulch
Sport Kiefer und Gasthof A…
Der letzte Beitrag ist besonders interessant, weil man die Häuser Pradler Straße 9 und 11 auf einem Foto sieht.
Go to comment
2021/08/16 at 10:57 pm
From Josef Auer on Nochmals Sporthaus Kiefer
Ich bin schon gespannt, was Herr Roilo und andere Pradl-Fans zu diesem Bild erzählen können.
Go to comment
2021/08/16 at 9:59 pm
From Josef Auer on Nur keine Aufregung!
Ein wunderbarer Plan!
Im Nachhinein betrachtet ein Wahnsinn, dass der Kauf für den Stadtpark wegen 40.000 Kronen gescheitert ist. Der Preis von 300.000 Kronen ist aus heutiger Sicht ja ein wahres Schnäppchen.
Gute 10 Jahre später bekam man dafür wegen der Hyperinflation fast gar nichts mehr zu kaufen.
Dafür hat man seitens der Stadt aber vorausschauender Weise den Achensee gekauft. Dass dieser vorher dem Kloster Fiecht gehört hat, werden viele Innsbrucker und Innsbruckerinnen nicht wissen.
Go to comment
2021/10/22 at 7:08 pm
From Josef Auer on Oh du liebe Baustelle
Ein herrliches Baustellenbild, vielen Dank! Besonders der vornehme Herr mit dem Stehkragen bzw. Kläppchenkragen könnte einen Hinweis auf die Datierung liefern.
Go to comment
2021/12/09 at 5:05 pm
From Josef Auer on Palais Taxis
Die Datierung dieses Bildes ist leider fehlerhaft. Das Bild stammt nicht von ca. 1920, sondern von ca. 1868! Das sogenannte „Lewenegg´sche Haus“ in der Maria-Theresien-Straße 41 wurde laut dem Artikel „Die Neustadt – Ein Beitrag zur Geschichte der Stadtteile Innsbrucks“ von Franz-Heinz Hye nämlich bereits 1869 abgerissen. In diesem Artikel findet sich genau dasselbe Bild als Illustration.
Go to comment
2021/01/28 at 9:36 am
From Josef Auer on Panoramablick
Möglicherweise wurde der hölzerne Steigerturm später als 1902 abgerissen.
Der Schattenwurf des 1903/04 erbauten Austria-Hauses spricht für eine Datierung des Bildes nach 1902.
Go to comment
2021/07/01 at 9:44 pm
From Josef Auer on Paulus Rusch
Hier findet sich der offizielle Nachruf in den Innsbrucker Stadtnachrichten von 1986. Bischof Stecher charakterisierte seinen Vorgänger im Bischofsamt u.a. als einen Fels
im Strom der Zeit sowie als einsamen Wanderer und einfachen Menschen:
http://amtsblatt.stadtarchiv-innsbruck.at/bild.php?id=6948&suchtext=paulus%20rusch
Go to comment
2021/09/02 at 8:49 am
From Josef Auer on Paulus Rusch
In der Österreichischen Mediathek kann man ein interessantes Interview mit dem Diözesanbischof Paulus Rusch nachhören. Das Interview ist von 1968. Darin berichtet der Bischof u.a. über seine Erfahrungen in der NS-Zeit:
Interessant ist auch die Stimme des Bischofs zu hören, der eine ganz charakteristische Sprechweise hatte.
Auf den Fremdenverkehr in Tirol angesprochen, spricht der Bischof u.a. folgende Worte:
„Wer hat Euch denn dieses Land mit seinen hochragenden Bergen geschenkt? Das ist Gott, der Schöpfer der Welt. So seid Ihr auf Ihn angewiesen. Seid ihm dankbar, dass er Euch dieses schöne Land mit seinen Bergen und Flüssen und grünen Tälern geschenkt hat, wohin die Fremden so gerne kommen.“
In diesem Interview kommen sein Weltbild und seine Denkweise wohl ganz gut zum Ausdruck.
Go to comment
2021/09/02 at 12:48 pm
From Josef Auer on Portrait einer Familie
Das klingt sehr plausibel.
Derartige Geländer sind in der Tat häufig vor Gasthäusern zu finden, z.B. auf alten Ansichtskarten des Gasthofs Peterbrünnl.
Wobei es dieser Gasthof auf Grund einer anderen Fassade schon einmal nicht ist.
Go to comment
2021/08/20 at 1:01 pm
From Josef Auer on Post aus Kansas City
Ja, das passt perfekt! Im Passantrag steht als Geburtsdatum der 3. November 1875.
Go to comment
2021/12/22 at 3:24 pm
From Josef Auer on Post aus Kansas City
Laut dem Taufbuch von Brixlegg ist Veronika Rendl in der Tat im Jahr 1872 geboren. Es handelt sich also um den richtigen Grabstein. Dass es vom Grab ein Foto gibt, ist eine große Freude.
Im Taufbuch steht:
Geboren am 31. Oktober 1872 um 10 Uhr 45, getauft um 17 Uhr 30.
Tochter des Thomas Rendl, k.k. Probierknecht und der Elisabeth Mühlberger
Pate: Eduard Strobl, Sattlermeister in Kufstein, vertreten durch Eva Rendl, Schwester des Vaters
Der Beruf eines Probierknechts steht wohl mit dem Hüttenwerk in Brixlegg in Verbindung.
Go to comment
2021/12/22 at 3:39 pm
From Josef Auer on Post aus Kansas City
Aus Amerika liegen mir folgende Daten vor:
1920 stellte John Taxacher in Kansas City einen Passantrag. Begleitet wurde er dabei von seiner Tochter Elizabeth Taxacher, geboren am 12. Oktober 1908 in Kansas City. Hans und Veronika hatten also mindestens eine Tochter.
Besonders rührend ist das Foto, welches dem Passantrag beigefügt ist. Es zeigt nämlich John Taxacher zusammen mit seiner Tochter Elizabeth!
Go to comment
2021/12/22 at 2:21 pm
From Josef Auer on Post aus Kansas City
Dem Passantrag von John Taxacher ist noch ein Schreiben des Arbeitgebers beigelegt:
The Ismert-Hincke Milling Company
Hard Wheat Flour Makers
Daily capacity 5,000 barrels
Kansas City
Dear Sir
I have known Mr. John Taxacher for the past eleven years, and during that time have seen him daily. I always found him to be honest, upright and trustworthy, and can consciously recommend him for the passport he desires.
Yours, H. E. Stewart
John Taxacher hat in Kansas City wohl einen besseren Job als in Gas City gefunden.
Go to comment
2021/12/22 at 5:34 pm
From Josef Auer on Post aus Kansas City
Die Ankunft von Veronika Taxacher geb. Rendl in Amerika erfolgte am 24. Mai 1905.
Go to comment
2021/12/22 at 2:10 pm
From Josef Auer on Post aus Kansas City
Ein interessantes Detail ist auch, wie die junge Ehefrau Veronika auf dem Kuvert von der Kurrentschrift in die lateinische Schrift wechselt.
In Amerika war die hierorts gebräuchliche Kurrentschrift nicht üblich und konnte von den Leuten wohl auch nicht gelesen werden. Veronika und Hans Taxacher mussten ihre in der Schule erworbene Handschrift daher umlernen.
Go to comment
2021/12/22 at 5:24 pm
From Josef Auer on Post aus Kansas City
Ein sehr berührendes Auswandererschicksal, vielen Dank, lieber Herr Egger!
Laut der „Ellis Island Passenger Search database“ mit 65 Millionen Daten ist Johann Taxacher wohl bereits 1904 mit dem Schiff Kroonland nach Amerika ausgewandert. Seine Frau Veronika Taxacher kam dann 1905 mit dem Schiff Bremen nach.
Go to comment
2021/12/22 at 1:54 pm
From Josef Auer on Post aus Kansas City
Heinrich Rendl wurde 1877 in Schwaz geboren. 1938 gab es ein Jahrgangstreffen, wie die Innsbrucker Nachrichten zu berichten wissen:
„Wiedersehensfeier des Geburtsjahrganges 1877. Am
Sonntag, 6. ds., um 1 Uhr hielt der Geburtsjahrgang 1877
beim Gasthof Schaller in Schwaz eine Zusammenkunft
ab. Laut Auszug des Pfarramtes wurden im Jahre 1877
in Schwaz 67 Knaben geboren. Anwesend zur Wieder-
sehensfeier waren 25, laut Schreiben entschuldigt 10, bis
zum 6. Februar 1938 gestorben 17, nicht zu verständigen 4,
verhindert 11, zusammen 67. Herr Schalter als Einberufer
begrüßte die Erschienenen, worauf Schulrat Heinrich Rendl
von Innsbruck zum Vorsitzenden gewählt wurde. Er be-
grüßte alle Schulkameraden besonders Lehrer Siber, als
einzig noch lebende Lehrer des Jahrganges 1877 und gab
der Freude Ausdruck, daß so viele sich zu dieser Feier zu
sammengefunden haben. Lehrer Siber dankte für die Ein-
ladung und gab Erinnerungen an Vorkommnisse unter
diesen seinen Schülern zum besten. Der Vorsitzende be-
grüßte hieraus den blinden Kameraden Oskar Troyer,
Blindenlehrer im Blindenheim in Innsbruck, welcher als
Schüler beispielgebend war und mit herzlichen Dan
kesworten erwiderte. Es wurde beschlossen, nach fünf Iah-
ren neuerlich eine Zusammenkunft einzuberufen.“
Go to comment
2021/12/22 at 2:07 pm
From Josef Auer on Post aus Kansas City
Hier ist das Sterbebildchen von Thomas Rendl, dem Vater und Schwiegervater von Veronika und Hans Taxacher:
http://sterbebilder.schwemberger.at/picture.php?/181659/search/94706
Er lebte bis 1906 und musste wohl schweren Herzens miterleben, wie seine Tochter Vroni die alte Heimat Richtung Übersee verließ.
Go to comment
2021/12/22 at 9:47 pm
From Josef Auer on Post aus Kansas City
Noch ein spannendes Detail ist für die Einordnung der Familie Rendl in die Regionalgeschichte interessant:
Thomas Rendl, der Vater von Veronika und Heinrich, war eine sehr wichtige Persönlichkeit für die Musikkapelle Brixlegg. 25 Jahre lang leitete er die Musikkapelle, welche in seiner Amtszeit zu neuer Blüte gelangte. Der Tiroler Grenzbote von 1902 berichtet diesbezüglich:
„Im Jahre 1862 ist Thomas Rendl vom 8-jährigen Militärdienst zurückgekehrt.
Mit Herrn Thomas Rendl bekam
die Kapelle einen neuen äußerst tüchtigen und gestrengen Meister.
Von seltenem Musiktalent begabt, bei der Regimentsmusik längere
Zeit als 1. Hornbläser gewirkt, war Rendl im Stande, die Musik
auf eine hohe Stufe der Leistungsfähigkeit zu bringen. Es wurden
Ouverturen, Potpourrien, Walzer, Lieder hervorragender Kompo-
nisten, wie Rossini, Strauß, Flotow, Suppé, Verdi u. a. in das
Repertoir eingeführt und begünstigt durch das k. k. Hüttenwerk,
das hohe k. k. Ackerbauministerium, die Schmelzer-Bruderlade und
die Hrn. k. k. Beamten, welche Beiträge zur Anschaffung von In-
strumenten beistellten, wuchs die Zahl der Mannschaft auf 38
Mann und ward eine der besten Kapellen des Unterinntals. Herr Rendl
bekam ein Belobigungs-Dekret vom k. k. Ackerbauminister Mannsfeld,
eine Remuneration von 25 fl. und wurde in Ansehung seiner
Tüchtigkeit auch als Werksbediensteter in den Aufseherrang befördert.
Volle 25 Jahre leitete Rendl unverdrossen, voll Eifer und Hin-
gebung zur edlen Musica, in immer sich gleichbleibender Strenge
und Feinfühligkeit, mit meisterhafter Hand und zarten Geschmack
das Musikkorps, bis er, in den Ruhestand getreten, 1887 einem
ehrenden Rufe nach Schwaz folgte, woselbst er wieder die Leitung
der dortigen Marktmusikkapelle in die Hand nahm. Gegenwärtig
lebt Rendl bei seinem Sohne, Hrn. Heinrich Rendl, Schulleiter in
Stumm im Zillertal.“
Go to comment
2021/12/22 at 9:42 pm
From Josef Auer on Post aus Kansas City
Später war Heinrich Rendl als Direktor der städtischen Mädchen-Hauptschule tätig und trug den Diensttitel eines Schulrats. Da wohnte er dann schon nicht mehr in der Sonnenburgstraße, sondern interessanterweise in der Andreas-Hofer-Straße 22.
Go to comment
2021/12/22 at 2:00 pm
From Josef Auer on Präs_ident_itäres
Das Präsidentische ist bestimmt das Wahlplakat von Theodor Körner, der Wahlkampf war 1951, womit auch die Datierung geklärt ist.
Go to comment
2021/11/12 at 3:05 pm
From Josef Auer on Präs_ident_itäres
Man sieht das Gebäude vom Hotel Goldene Sonne, heute ÖGB-Haus.
Der liebe Herr Pfarrer Göhlert hat diese Häuserzeile dankenswerterweise fotografiert.
Auf diesem Foto sieht man sogar das Pommes-Frites-Schild! Hier das Foto:
Unterwegs mit Pfarrer Göhlert XI
Go to comment
2021/11/12 at 3:08 pm
From Josef Auer on Profanes aus der Heilig-Geist-Straße
Sehr interessant ist auch das Schild des Fotografen Max Ketzler links im Bild. Überhaupt tummeln sich auf diesem Foto viele Firmenschilder, welche sonst kaum je fotografisch dokumentiert sind.
Vielen herzlichen Dank für diesen Beitrag, liebe Frau Fritz!
Go to comment
2021/12/04 at 2:11 pm
From Josef Auer on Prunkvoll
Vielen Dank für diese wunderbare Urkunde!
Aufschlussreich ist noch der verwandtschaftliche Zusammenhang zu den Familien Weyrer/Bouthillier:
Herr Dr. Johann Tschurtschenthaler war ab 1854 mit Rosa Bouthillier verheiratet und hatte zwei Töchter Maria und Fanny. Der einzige Sohn starb bereits 1870. Hier ist die Todesanzeige des Altbürgermeisters von 1893:
Go to comment
2021/05/04 at 12:19 pm
From Josef Auer on Punx der Unfassliche
Im Mai 1952 ist der unfassliche Punx anlässlich eines weiteren Gastspiels ebenfalls in Innsbruck aufgetreten.
Go to comment
2021/09/20 at 7:12 pm
From Josef Auer on Rätsel (fast) gelöst! Mit den Augen des unbekannten Fotografen XVI
Gibt es vom Palais Tannenberg-Enzenberg auch eine Glasplatte mit der Straßenseite?
In meiner Sammlung habe ich eine private Ansichtskarte von 1911 mit der Vorderseite des Palais gefunden. Die Dame ganz rechts schaut bei einem Fenster heraus. Das Foto ist spannenderweise mit den Initialen RV und einer Grafenkrone signiert….. Wohl ein Hinweis auf den Urheber und Fotografen der Ansichtskarte…..
Go to comment
2021/02/17 at 1:38 pm
From Josef Auer on Rätsel zur Tiroler Landesausstellung 1893
Auf dem Stadtplan des Matthias Perathoner von 1776 sieht man eine sehr interessante Darstellung der Reiterstatue, wie sie auf einem Podest mitten im Hofgarten steht:
Go to comment
2021/09/06 at 4:41 pm
From Josef Auer on Rätsel zur Tiroler Landesausstellung 1893
Herrlich! Genau auf dieses Bild habe ich im Stillen schon lange gewartet…..
Das gleiche Foto findet sich bereits 1993 in den Stadtnachrichten unter der Rubrik „Innsbruck vor 100 Jahren“:
http://amtsblatt.stadtarchiv-innsbruck.at/bild.php?id=9458&suchtext=LANDESAUSSTELLUNG
In der Tat handelt es sich um den Originalbrunnen, welcher hier erstmals in seiner heutigen Gestalt zur Aufstellung kam.
Wobei nur die Statuen original aus dem 17. Jahrhundert stammen. Das Brunnenbecken und die Brunnensäule waren 1893 brandneu. Heute befindet sich nur mehr die Reiterstatue des Erzherzogs Leopold original am Rennweg. Die originalen Beckenfiguren wurden später durch Abgüsse ersetzt und als Dauerleihgaben des Kunsthistorischen Museums im Ferdinandeum aufgestellt.
Die wechselvolle Geschichte des Brunnens, dessen Statuen 1703 von den Bayern entführt und 1809 fast für Munition eingeschmolzen wurden, wäre bestimmt einen ausführlichen Beitrag wert….
Go to comment
2021/08/03 at 11:01 am
From Josef Auer on Rätselhafte Damen
Die Kochschule des Hausfrauenvereins befand sich ab 1906 im Haus Templstraße 10 in Wilten. An der Rückseite dieses Hauses gibt es heute noch genau so eine Dachrinne und Veranda wie auf dem Foto. Die Veranda ist mittlerweile freilich verglast und renoviert. Der enge Abstand zum Nachbargrundstück würde auch passen. Hinter dem Zaun müsste sich demnach der Garten der Villa Kappelsberger befinden.
Hier die Beschreibung des Tiroler Kunstkatasters zur Kochschule:
Go to comment
2021/06/26 at 8:29 am
From Josef Auer on Raum für Reminiszenzen
Der Fotograf steht wohl in der Kravoglstraße, die Klappholzstraße ist ein Stück zu weit östlich.
Zeitlich könnte man sich um 1961/62 befinden.
Go to comment
2021/08/04 at 9:12 am
From Josef Auer on Rettet die Fennerkaserne!
Immer wieder beeindruckend, wie groß der Garten des Kapuzinerklosters ist…
Mit etwas Fantasie lässt sich auch der Standort jenes mysteriösen Tennisplatzes lokalisieren, welcher unlängst das Thema eines ziemlich schweren Rätsels war:
Spiel, Satz und Sieg
Go to comment
2021/06/01 at 3:53 pm
From Josef Auer on Rotwein Marke „Höhenstraße“ gefällig?
Sehr interessant, besonders auch die Menükarte! Der Landeshauptmann Dr. Stumpf dürfte in der mit dem Rücken zum Fotografen gewandten Reihe der 2. von rechts sein.
In den Innsbrucker Nachrichten vom 22. September 1930 findet sich eine interessante Zusammenfassung der Festansprachen:
„Ing. Neyer sprach einige herz-
liche Begrüßungsworte und verbreiterte sich des weiteren
über die Baugeschichte der eben eröffneten Straße, die
von außerordentlichem Wert für den Fremdenverkehr
unseres Tirolerlandes ist. Vizebürgermeister Dr. Pem-
baur überbrachte dem Kurverein Hungerburg seine
Glückwünsche und wies besonders auf die gemeinsamen
Interessen der drei Nachbargemeinden Innsbruck, Höt-
ting und Mühlau und auf deren baldige Vereinigung
hin. Landeshauptmann Dr. Stumpf betonte die
fleißige Arbeit, die allerorten in Tirol und auch beson-
ders intensiv in den letzten Monaten an der Höttinger
Höhenstraße geleistet worden sei. Landesoberbaurat In-
genieur Bauer hob den großen Wert, den ein so groß-
zügiges Unternehmen für die produktive Arbeitslosen-
fürsorge darstellt, hervor und verwies auf die hervor-
ragenden Verdienste, die sich Altbürgermeister Dr. Graß-
mair um das Zustandekommen der Straße erworben
hat. Der Präsident des Tiroler Automobilklubs, Kom
merzialrat Köllensperger, beglückwünschte alle Be
teiligten zur Vollendung dieser Straße, die für den
Fremdenverkehr von weittragender Bedeutung ist und
für deren Besuch zu werben vornehmlich Aufgabe seiner
Kreise sein werde. Bezirkshauptmann Hofrat Lech-
leitner überbrachte gleichfalls die herzlichsten Glück-
wünsche an den Kurverein Hungerburg. Der Altbürger-
meister von Hötting, Dr. Graßmair, der Spiritus
rector der ganzen Straßenbauangelegenheit, erzählte von
den schon aus dem Jahre 1906 datierenden Plänen eines
Höhenweges über die Hungerburg sowohl nach Mühlau
als auch zum Gramart und weiterhin auf den Kersch-
buchhof. Er erhob sein Glas auf ein weiteres glückliches
Gedeihen Tirols.“
Go to comment
2021/08/21 at 12:21 pm