Die Schatzkohlen

Eines Abends, als es schon sehr dunkel war, gieng eine alte Bäurin an der Ruine Castellveder vorbei. Da sah sie vor sich einen Haufen glühender Kohlen und danneben ein Gespenst, welches sie mit hohler Stimme aufforderte, ihren Rosenkranz auf dieselben zu werfen. Sie that es. Sogleich verschwand der Geist vor ihren Augen, und sie hörte nur noch eine seufzende Stimme rufen: „Ach, nun wieder hundert Jahre!“ Hätte das Weib an ihrem Rosenkranze anstatt der Medaille ein Kreuzlein gehabt, so wäre der Zauber gebrochen, und die glühenden Kohlen hätten sich in neun goldene Kegel und eine goldene Kugel verwandelt.

Quelle: Heyl, Johann Adolf, Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol, Brixen 1897, S. 515

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Veröffentlicht von josefauer.com

Archivbilder und Genealogie

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