Die Furl

Die „Furl“ war eine Windhexe, die am liebsten den Bauern ins Heu fuhr und es weit empor in die Luft vertrug. Deshalb waren die Bauern auf die „Furl“ gar nicht gut zu sprechen und warfen ihr, wenn sie wieder einmal das Heu davonwirbelte, Messer und andere verletzende Gegenstände nach.

Aber man durfte nur besonders gravierte Gegenstände verwenden, um sie der „Furl“ nachzuwerfen. Am besten eigneten sich hiezu Messer, in deren Klinge auf einer Seite neun Halbmonde, auf der andern Seite aber ein oder drei Kreuze eingeschnitten waren. So konnte man die „Furl“ ernstlich verletzen und fortan vom Heu fernhalten. Fehlte diese Gravierung aber, so verletzte man jemand anderen. Ein Bauer aus der Sterzinger Gegend, der in seinem Zorn der „Furl“ einmal seine spitzige Heugabel nachwarf, fand nachher seine Magd damit verletzt.

Quelle: „Der Schlern“, Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde, Jahrgang 1923, S. 230

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Veröffentlicht von josefauer.com

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