Der Flatscher von Pfunders

In Pfunders lebte einmal ein Bursche, den nannte man den Flatscher. Der wollte gern stark sein und es im Raufen mit allen gewinnen. Da nahm er nun einmal die geweihte Hostie, die er empfangen hatte, heimlich aus dem Mund und ging damit nach Hause. Dort schnitt er sich die Hand auf, legte die Hostie in die Wunde und ließ sie einwachsen. So glaubte er stark genug zu sein, um alle niederzuraufen.

Eines Tages ging er über das Joch; auf einmal wich der Boden unter seinen Füßen. Augenblicklich bereute er seine schändliche Tat, und der Boden „hebte“ wieder. Dann beichtete er einem Priester seine Sünde, ließ sich die Wunde wieder öffnen und die geweihte Hostie herausnehmen.

Quelle: Heyl, Johann Adolf, Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol, Brixen 1897, S. 665

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Veröffentlicht von josefauer.com

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