Das Kruzifix in Agums

Ein Hirtenknabe schnitzte dieses Bild mit seinem Sackmesser. Als es vollendet war und den Leuten wohl gefiel, wollte man es ins Dorf heruntertragen. Da ereignete sich das erste Wunder, denn, das Bild war so schwer, daß es niemand von der Stelle brachte.

Nun holte man Ochsen und wollte es vom Berge herunterziehen lassen. Doch auch dieser Versuch mißglückte. Nun trat der Knabe, der es geschnitzt hatte, hinzu und wollte es aufheben – und sieh, ohne die geringste Mühe trug er es ins Dorf herab, wo es heutzutage verehrt wird! Diesem Gnadenbilde sind schon oft die Haare und der Bart gewachsen. Eine andere Merkwürdigkeit daran ist, daß es keine Farbe annimmt. Einmal wurden schon Versuche gemacht, es anzumalen, allein immer vergebens.

Das wundertätige Bild hat auch am Beginn des vorigen Jahrhunderts (1702-1704) öfters „viel lichte und große Schweißtropfen gezeigt“ was in der „Relatio de ligneo crucifixo sudante“ von Pfarrer Gregor Schezer 1704 ausführlich berichtet und in der „Beschreibung der Diöcese Brixen“ 4, 798-800 veröffentlicht wurde. (Vintschgau.)

Quelle: Zingerle, Ignaz Vinzenz, Sagen aus Tirol, 2. Auflage, Innsbruck 1891, Nr. 861, S. 501

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Veröffentlicht von josefauer.com

Archivbilder und Genealogie

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