Alte Kirchen in der Pfarre St. Andrä bei Brixen

Die älteste Pfarrkirche soll zu Monstrol gewesen sein. Das dortige St. Valentinskirchlein mit schönen Fresken aus dem 15. Jahrhundert wurde im Dezember 1809 von den Franzosen eingeäschert. Dass ein Friedhof einmal neben der Kirche gewesen ist, bezeugen die oftmaligen Ausgrabungen von Menschenknochen.

Mehr verbreitet ist die Sage, dass in uralter Zeit die Kirche zu Klerant Seelsorgskirche der Berggemeinden gewesen sei. Die Millander, Afrer, Mellauner und Kleranter hätten hier ihren Gottesdienst gehabt, und da zu Klerant wäre der erste Geistliche gestiftet gewesen. Wirklich umgab diese Kirche ein Friedhof, denn als der Feuchtigkeit der Grundmauern wegen die Erde zwischen der Kirche und der sie umringenden Mauer in den dreißiger Jahren unseres Jahrhunderts tief ausgehoben werden musste, stieß man auf zahlreiche Menschenknochen. Der Totengräber von St. Andrä, ein 80-jähriger Greis, der selber beim Erdausheben mithalf, behauptet, er hätte so große Armknochen ausgegraben, dass sie glaubten, da wären lauter Riesen begraben.

Quelle: Heyl, Johann Adolf, Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol, Brixen 1897, Nr. 1, S. 113

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Veröffentlicht von josefauer.com

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