Malettes ist ein unheimlicher Tummelplatz der Hexen, die jeden Pfinztag dorthin fahren. Einmal kam ein Jäger dorthin und schoß einen Hasen und steckte ihn in seinen jagdsack. Bald darauf kam ein großer Zug Hasen paarweise daher, voran ein Hase, der an einem roten Band ein „kumpfets Schellele“ trug. Dieser fing an, wie ein Mensch zu„Hexen als Hasen“ weiterlesen
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Geisterhunde
Version I Zwei Diebe aus Burgeis waren nachts in den Obstgarten des Widums in Mals gestiegen und füllten mit Äpfeln ihren großen Sack. Da kam plötzlich ein großer, schwarzer Hund daher, sprang auf den Baum zu und kletterte rasch wie eine Katze hinauf. Die warfen den Sack über die Mauer und schwangen sich von einem„Geisterhunde“ weiterlesen
Der Totentanz
Einmal schaute der Malser Türmer um Mitternacht auf den Freithof (Friedhof) hinab. Da sah er, daß die Toten aus den Gräbern gestiegen waren und allerlei Tänze aufführten. Das gefiel ihm, und endlich dachte er sich, ich will die lustigen Brüder necken, um zu sehen, was sie dann machen werden. Gedacht, getan. Er nahm kleine Steinchen„Der Totentanz“ weiterlesen
Nächtlicher Gottesdienst
Version I Ein alter Mann ging um Mitternacht über den Freithof (Friedhof) zu Mals. Da hörte er Orgelton und Gesang; auch sah er die Kirchtüre offen. Da ging er neugierig hinein und fand alle Stühle voller Beter, die altertümlich gekleidet waren, und niemanden kannte er. Der damalige Dekan hielt ein Hochamt. Endlich wurde ihm unheimlich,„Nächtlicher Gottesdienst“ weiterlesen
Der Geist in der Pfarrkirche
Vor vielen Jahren war beim Mesner in Mals spät abends ein Heimgarten beisammen, bei dem auch von Geistern die Rede war. Des Mesners Tochter, ein keckes Mädel, sagte, sie fürchte sich nicht vor Gespenstern. Da sprach einer: „Wenn du so tapfer bist, so zeige es uns. Geh in die Kirche und knie dort vor dem„Der Geist in der Pfarrkirche“ weiterlesen
Der Schwarze Mann
An der Stelle des heutigen Spitals stand in Mals einst das alte Gamperhaus. Darin rumorte es in manchen Nächten so, daß niemand dort zu wohnen wagte. Da kam einmal ein müder Wanderer, der sonst kein Obdach fand, und übernachtete im leeren Hause. Als er in der Stube auf der Ofenbank lag und einschlafen wollte, flog„Der Schwarze Mann“ weiterlesen
Der Plawenner Drache
Version I Im Plawenner Berg war einst ein See. Darin hauste ein fürchterlicher Drache, dem man jährlich Menschen oder Vieh zum Fraße geben mußte, damit er nicht wild werde und die ganze Gegend verheere. Da kam endlich ein Bauer, der einen Ochsen geben sollte, auf einen guten Gedanken. Er nahm dem geschlachteten Tier die Eingeweide„Der Plawenner Drache“ weiterlesen
Das Mörderhaus
In diesem einsamen Wirtshaus trieben einst Räuber ihr Handwerk. Sie hatten schon viele Raubmorde auf ihr Gewissen geladen, als sie die verdiente Strafe traf. Auf den Wiesen, die ober dem Haus sind und damals nach Tartsch gehörten, waren einmal nachts der Besitzer und dessen Sohn mit Wässern beschäftigt. Da drang plötzlich aus dem Wirtshaus ein„Das Mörderhaus“ weiterlesen
Das Gespenst bei der Fürstenburg
Ein Mann ging eines Nachts von der Haide nach Schleis. Da begegneten ihm auf einmal vier schwarze Männer, gegen die er sich nur mittels eines Stockes, dem ein Kreuz eingekerbt war, erwehren konnte. Sie verschwanden. Bei dem Schloß Fürstenburg kam ihm auf einmal ein feuriges Schwein nach und wollte ihm auf den Rücken springen; um„Das Gespenst bei der Fürstenburg“ weiterlesen
Sage vom Burgeiser Friedhof
Wenn jemand zur Nachtzeit über den Gottesacker geht, reißen ihm die Geister ein Stück Gewand weg. Männer verlieren gewöhnlich ein Stück von der Jacke, die Weiber kommen um einen Teil des Fürtuch. Am folgenden Morgen findet man das Vermißte zu kleinen Fetzen zerrissen auf den Gräbern liegen. (Bei Burgeis.) Quelle: Zingerle, Ignaz Vinzenz, Sagen aus„Sage vom Burgeiser Friedhof“ weiterlesen
Die Wöchnerin von Burgeis
Eine Wöchnerin, die auf dem Friedhofe zu Burgeis liegt, fand selbst nach dem Tode keine Ruhe; denn sie stieg um Mitternacht aus dem Grabe und hieng Windeln an den Todtenkreuzen auf. Da der Thurmwärter das Treiben in jeder Nacht sich wiederholen sah, wurde er desselben müde und nahm sich vor, der Geistin dies zu verleiden.„Die Wöchnerin von Burgeis“ weiterlesen
Gründung des Klosters Marienberg
Ein Ritter von Castellatz, der ein liederliches Leben geführt hatte, kehrte reuig in sich und beschloß, ein Kloster zu gründen. Er belud einen Saumesel mit reichen Schätzen und ließ ihn den Weg selbst wählen, und wo er stehen bliebe, sollte der Bauplatz sein. Zunächst hielt das Thier an der Stelle an, wo heute das alte„Gründung des Klosters Marienberg“ weiterlesen
Die Synagoge
Das Haus Nr. 51 ist sehr alterthümlich gebaut und darin sollen einst die Juden eine Synagoge gehabt haben. Lange Zeit war es darin unheimlich. Ein Mann im langen schwarzen Rocke ging mit einem Stabe in der Hand um. Zuweilen erschien er ganz feurig. (Taufers.) Quelle: Sagen aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben von Ignaz Vinzenz Zingerle,„Die Synagoge“ weiterlesen
Stadt Tanneneh
An einer Stelle des jetzigen Langtauferer Ferners, der ein Arm des gegen Schnals und Ötztal sich hinziehenden Vernagtferners ist, befand sich eine große, reiche Stadt, die Tanneneh hieß. Die Einwohner derselben führten ein gar üppiges Leben, denn sie besaßen alles in Hülle und Fülle. Dies dauerte aber nicht lange. Denn Ausgelassenheit und Unbarmherzigkeit stürzten die„Stadt Tanneneh“ weiterlesen
Der Grauner Pfarrer
Man sagt, daß es Leute gebe, welche andere durch geistige Gewalt bewegen können, ihnen willenlos zu folgen. Der so Gebannte ist völlig machtlos gegen den Wunsch des anderen. Ein solcher Mann, der „folgen“ machen konnte, war der Pfarrer von Graun. Dieser fuhr einmal von St. Valentin abends in sein Dorf zurück. Mitten in der Grauner„Der Grauner Pfarrer“ weiterlesen
Eine Salige wird abberufen
Einst ging ein Grauner Bauer allein über die Grauner Almwiesen heimzu. Plötzlich hörte er dicht neben sich sagen, sah aber niemanden: „Geiger, grüß deine Dirn und sag ihr, der Horzel-Porzel ist gestorben.“ Als der Bauer dies daheim berichtete und die Magd, eine Salige, dies hörte, stand sie sogleich auf, packte schweigend ihre Sachen zusammen und„Eine Salige wird abberufen“ weiterlesen
Das versunkene Schloss bei Reschen
Auf dem Platze, den jetzt der Reschener See mit seinen Wellen überbreitet, stand vor vielen Jahren ein prächtiges Schloss. Eines Tages war das Schloss nicht mehr zu sehen, denn es war mit Roß und Ritter und allem, was darin war, in die Tiefe versunken; die nahen Wildbäche gossen brausend ihre Wasser drüber hin, und kein„Das versunkene Schloss bei Reschen“ weiterlesen
Der Lorg
Der Lorg ist ein einäugiger Riese, der in heiligen Nächten umgeht und jene Knaben fortnimmt, die er noch auf dem Wege findet. (Stilfs in Vintschgau.) Quelle: Zingerle Ignaz Vinzenz, Sagen aus Tirol, Innsbruck 1891, Nr. 2, Seite 2.
Der unheimliche Heinzel
In der „Flagge“, einer Alm die dem „Peißer“ in Mittewald gehörte, wußten Hirten in ihrem Übermute nicht, was sie treiben sollten. Da schnitzten sie aus Zirbenholz einen Mann und hießen ihn Heinzel. Blieb etwas vom Essen übrig, stellten sie es dem Heinzel vor und sagten: „Da, Heinzel, hast was, friß jetzt!“ Da hob der geschnitzte„Der unheimliche Heinzel“ weiterlesen
Die Maulser Gräfin
Bei Mauls stand einst die starke Veste Welfenstein, von der jetzt nur mehr wenige Mauern sichtbar sind. Als das mächtige Schloß noch mit seinen Türmen und Zinnen prangte, kam einmal an einem kalten Herbstabend ein alter Wanderer vor dasselbe. Lumpen bedeckten nur karg seine erstarrten Glieder, und müde und hungrig wankte er an seinem Stecken„Die Maulser Gräfin“ weiterlesen
Sage vom Jaufental
Das heutige Jaufental war einst viel schöner als jetzt und so sanft aufsteigend, daß ein Weinfaß, das man im hintersten Grunde des Tales in Bewegung gesetzt hätte, bis an das äußerste Ende des Tales gerollt wäre, ohne zu zerbrechen. Da kam aber einmal ein gräuliches Wetter, und das ganze Tal wurde unter Wasser gesetzt. Nur„Sage vom Jaufental“ weiterlesen
Die Örggelen
In einem Bauernhause bei Sterzing waren viele Örggelen, und diese „tratzten“ die Magd schrecklich. Sie „blatterten“ (schlugen) sie blau und rot, lachten sie aus, banden die Kühe zusammen und erstellten ähnliche Dinge. Bis sie endlich ausrief: „Da kann ich’s nimmer aushalten! Wenn’s nicht anders wird, nehm‘ ich meine Hudern und geh‘ übers Joch!“ Wie die„Die Örggelen“ weiterlesen
Die eingeheilte Hostie
Auf dem Friedhof zu Mareit liegt einer, der nicht verwesen kann. Er hatte sich nämlich zu Lebzeiten, damit er im Raufen unverwundbar sei, „unseren Herrn eingeheilt“ (eine Hostie in einer Wunde einheilen lassen), und deswegen kann er nicht vermodern. (Sterzing.) Quelle: Zingerle, Ignaz Vinzenz, Sagen aus Tirol, 2. Auflage, Innsbruck 1891, Nr. 767, S. 438
Goldkorn
Die Tochter des Bauern N., der beim Schloß Reifenstein haust, ging einmal ins Schloß hinauf, um dort Wasser zu holen. Wie staunte sie aber, als aus dem Brunnenrohr anstatt des Wassers edler Weizen rann! Sie ließ den Krug halb voll anlaufen und eilte damit heim, um dem Vater von der merkwürdigen Weizenquelle zu erzählen. Doch„Goldkorn“ weiterlesen
Sage vom Sterzling
Sterzling war der erste Ansiedler in der Sterzinger Gegend und baute sich das kleine Häuschen, das heutzutage noch am untersten Ende der Stadt steht und das Fischerhäuschen genannt wird. Von ihm erhielt die Stadt den Namen Sterzing, und sie nahm ein kleines buckeliges Männchen zum Andenken an ihn ins Wappen auf. (Sterzing.) Quelle: Zingerle, Ignaz„Sage vom Sterzling“ weiterlesen
Vom Brenner
In alten Zeiten war der Brenner ganz mit dichtem Wald bedeckt, in welchem riesengroße Räuber hausten. Als König Etzel über den Brenner zog, zündete er den Wald an und vertilgte die Räuber. Der Brand dauerte viele Wochen, und davon heißt der Berg seitdem der Brenner. (Pfons. K. Domanig.) Quelle: Zingerle Ignaz Vinzenz, Sagen aus Tirol,„Vom Brenner“ weiterlesen