Unterirdische Gänge in Tirol

Vom Kloster Marienberg führte in unterirdischer Gang nach Matsch, wo er hinter dem Hochaltare der Pfarrkirche mündet. Nach einer andern Sage geht diefer Gang von den Schlössern im Thale Taufers aus. Andere erzählen, der Gang gehe von Margranda-Knött (Felsen) in die Matscher Kirche. (Mals.) Von Säben führt ein solcher Gang nach Klausen, ein anderer nach„Unterirdische Gänge in Tirol“ weiterlesen

Das Kruzifix auf der Töll

Dieses Bild kam auf der Etsch dahergeschwommen. Die Töller fingen es auf und stellten es in das Kirchlein. Da beobachteten sie bald, daß es wachsende Haare habe, so daß diese nach und nach in Locken auf die Schultern herabfielen. War darüber große Freude und Andacht! Doch eines mißfiel am Bilde: Christus schien einen viel zu„Das Kruzifix auf der Töll“ weiterlesen

Die Nassau

art an der Straße von Rabland nach Naturns ist eine Erlenau, die sogenannte Naßau. Dort ging einmal in der Nacht ein Metzger mit seinem Hunde. Als er zur Aue kam, zog ein Leichenzug vor ihm daher. Der Meister erschrak, und der sonst mutige Hund ließ den Schwanz hängen und schmiegte sich knapp an seinen Herrn,„Die Nassau“ weiterlesen

Von der Gaidner Alm

Auf dem Gaidner Alpl ist’s auch nicht geheuer. Als ein Jäger nach dem Viehabtrieb in der leeren Sennhütte übernachtete, zupfte es an seinen Füßen, und vor der Hütte entstand ein Lärm, als ob Schweine grunzten und Schafe gemolken würden. Zu einem andern Burschen, der dort Nachtlager nahm, kam ein Untier, das wie ein riesiger Stier„Von der Gaidner Alm“ weiterlesen

Die untergegangene Stadt

An der Stelle, wo jetzt Partschins steht, prangte einst eine große Stadt, und dort, wo jetzt der Töll-Graben sich befindet, ragte ein stolzes Schloß. Der letzte Ritter, der auf demselben in Saus und Braus lebte, hatte ein so steinhartes Herz, daß er seinen alten Vater in Rabland beinahe Hungers sterben ließ. Der junge Ritter hielt„Die untergegangene Stadt“ weiterlesen

Die schwarzen Gäste

Bei Partschins unweit Meran, nur eine halbe Stunde vom Orte rechts der Straße, lag ein Grafenschloß, dessen Eigentümer in des Reichtums Fülle lebte und diese Fülle auch genoß. Bisweilen genoß er davon sogar etwas zuviel, und es war dann nicht gut um ihn sein. Eines Tages rüstete er ein Gelage und lud dazu die Vornehmsten„Die schwarzen Gäste“ weiterlesen

Die Haselhexe

Bei einem Bauern war eine Hexe im Dienst, die den Hütbuben gar nicht ausstehen konnte. Bald gab sie ihm eine Ohrfeige, daß ihm der ganze Kopf sang, bald mißhandelte sie ihn auf andere Weise. Die Bäurin sagte kein Wort dazu, weil die Dirn bei ihr in hohen Ehren stand, denn die Kühe gaben so viel„Die Haselhexe“ weiterlesen

Sage vom Ursprung der Ladurner

Der junge Ritter Gerold „im Turm“ zu Guntram (Rabland) liebte die tugendsame Bauerstochter Hedwig am Steinerhof. Zum großen Ärger der ahnenstolzen Verwandten, besonders seines Oheims Kuno von Hochnaturns, heiratete er sie sogar und verlebte Tage des ungetrübtesten Familienglückes an ihrer Seite. Da ging der Aufruf zum fünften Kreuzzug durch das Land, und Gerold wurde aufgefordert,„Sage vom Ursprung der Ladurner“ weiterlesen

Von zwei Riesen im Vinschgau

Der Riese Heime war es nicht allein unter seinem Geschlechte, der Hand an de Bau eines frommen Werkes legte, um den zürnenden Himmel für frühere schwere Thaten zu versöhnen. Zwei Riesen, die im Vintschgau hausten, thaten dasselbe, nur führten sie es nicht so herrlich hinaus. Der eine führte ein Kirchlein ob Naturns auf, welcher Ort„Von zwei Riesen im Vinschgau“ weiterlesen

Die Totenkopfspinne

Dieser gespensterhaften Spinne ist schon in „Die Wildg’fahrhöhle am Sonnenberge“ gedacht worden. Sie lebt in der Wildg’fahrhöhle beim Rofnerwaldgut am Naturnser Sonnenberg. Sie wird als sehr groß und mit langen Füßen geschildert und beschreiben, und der Leib hat völlig die Form und Aussehen eines Todtenkopfes. Ein Bauer wagte sich einst in die Höhle, und gleich„Die Totenkopfspinne“ weiterlesen

Das Lorggental

Eng und finster liegt der Ort der Gemeinde Staben im Vintschgau, von Tschars ¼ Stunde abwärts, von der Poststraße durchschnitten, und am südlichen Theile von der Etsch bespült, am nördlichen von drohenden Felsen überhangen, die morsch und locker oft in Massen abrollen und niederschießen. Gerade gegenüber dem Domberg unter dem Hofe „Platz“ liegt ein Tahl,„Das Lorggental“ weiterlesen

Die Wildgfahrhöhle am Sonnenberg

Ueber Naturns, am linken Ufer der Etsch und ohnfern von Meran gipfelt sich den Sonnenberg hoch und kahl und öde in die Wolkenhöhe, doch sind, bevor die steilen und schier unzugänglichen Felsen beginnen, heitere und glücklich gelegenen Gehöfte zu erblicken, die sich in der grünen Region des Sonnenberges angesiedelt haben, z. B. Schnatz, Gruas, Ginzl,„Die Wildgfahrhöhle am Sonnenberg“ weiterlesen

Hans der Fieger

Auf dem Schlosse Dorns- oder Tarantsberg im Vintschgau saß Ritter Hans, zubenannt der Fieger; der liebte mancherlei, Wein, Weiber, Jagd, Geld; nur eines liebte er nicht, und dieses eine waren die Bäuerlein. Ob sie es an ihn gebracht hatten, wie sie nicht selten und gerne zu tun pflegten, oder aus welch anderem Grunde sein Haß„Hans der Fieger“ weiterlesen

Der bestrafte Scherz

Mutwillige Schnalser gingen einmal in die alte Kartäuserkirche und holten von der dort befindlichen Michaelsstatue den Teufel, den sie spätabends vor eine Spinnstube brachten, um die Mädchen zu erschrecken. Der Spaß gelang, denn als der Teufelskopf durch das Fenster hineinschaute, bemächtigte sich große Furcht aller Spinnerinnen. Als aber die Burschen in später Nacht den Teufel„Der bestrafte Scherz“ weiterlesen

Die Kegler

Zu Unserer Lieben Frau in Schnals kegelten an einem Feiertage mehrere Burschen. Als sie den Kegeln arg zusetzten, kam ein graues Männchen und wollte auch mitschieben. Die Buben hatten nichts dagegen, machten aber kuriose Augen, als der kleine Knirps öfters alle neun warf. Wie er aber im Scherze fragte: „Wollen wir nicht die Seelen auskegeln?“,„Die Kegler“ weiterlesen

Todesmeldung

Der Pfarrer Raffeiner saß im Wohnzimmer seines Hauses am Schreibtisch. Es war über 10 Uhr nachts. Soeben wollte er seine Predigt für den folgenden Tag aufsetzen, da klopft es auf einmal laut an die Haustüre. Verwundert, daß noch jemand so spät Einlaß begehre, stand er auf und öffnete die Haustür. Draußen stand seine alte Mutter„Todesmeldung“ weiterlesen

Vormeldung

Zum Pfarrer in Schnals kam an einem Spätsommertag ganz bestürzt eine Bäurin und beteuerte, daß sie am Tage vorher ihren Sohn, der doch weit weg auf der Alm war, im Feiertagsgewand habe aus dem Stadel herauskommen sehen. Anfangs sei sie nicht erschrocken, in der Meinung, ihr Sohn sei etwa unvermutet heimgekehrt, als sie ihm aber„Vormeldung“ weiterlesen

Unsere Liebe Frau in Schnals

Zwei fromme Pilger kamen einst in das Schnalstal. Einsam auf dem Hügel betend, bemerkten sie, unweit von sich in der dunklen Waldung, eine ungewöhnliche Helle. Wie von einer unsichtbaren Macht angezogen, näherten sie sich der Stelle und fanden ein aus Holz zierlich geschnitztes Bild, das Maria mit dem Jesuskinde auf einem Baumstock sitzend, vorstellte. Voll„Unsere Liebe Frau in Schnals“ weiterlesen

Der Schatz bei St. Medardus

Hirtenkinder fanden einmal auf den Böden bei St. Medardus einen Haufen schönes, gelbes Laub. Die Kinder freute das Ding, und sie füllten abends die Zwillingshäfen, in denen sie ihre Mittagskost mitgenommen hatten, mit solchen gelben Blättern an und trugen sie mit nach Hause. Als sie nun daheim die Deckel von den Häfen abnahmen, um das„Der Schatz bei St. Medardus“ weiterlesen

Die versunkenen Glocken

In alter Zeit stand zu Tarsch, dem gesegneten Dorfe bei Latsch, eine Kirche, in deren Turm zwei wunderbare Glocken hingen. Ihr Klang vertrieb die Wetter und erhob jedes Menschenherz. Da brach aber einmal die Lahn los und überschüttete Häuser und Höfe, Kirche und Turm. Die Einwohner waren froh, daß sie ihr Leben retteten. Als aber„Die versunkenen Glocken“ weiterlesen

Das Nörggele auf der Latscher Brücke

Auf der Latscher Brücke läßt sich auch heutiges Tages noch oft ein Nörggele sehen. Es war ein kurzes, wampetes Ding und hat immer ein feuerrotes Leibl an. Es geht den Leuten freundlich zu und sagte immer: „Husch, husch, husch!“ Wenn es jemand in die Arme faßt, so greift er zuerst etwas lindes, hat aber alsogleich„Das Nörggele auf der Latscher Brücke“ weiterlesen

St. Martin auf dem Vorberg

Nordwärts von Latsch in Vinschgau erhebt sich der Vorberg mit dem Kirchlein St. Martin im Kofel, einem beliebten Wallfahrtsort. Die Kirche lehnt sich kühn an einen abschüssigen Felsen; viele Meter hoch mußte dazu der Grundbau an einer Seite aufgemauert werden, um die zu ihrer Aufstellung nötige Fläche zu gewinnen. Der hl. Martin wird hier als„St. Martin auf dem Vorberg“ weiterlesen

Die schmerzhafte Muttergottes in Latsch

Es war um das Jahr 1765, am ersten Sonntag nach Ostern, als das Gnadenbild auf wunderbare Weise zum Vorschein kam. Kaum graute der Morgen des genannten Tages, als von dem Krachen einiger Felsstücke, die am nahen Sonnenberg sich losgerissen hatten, die Dorfbewohner aus dem Schlaf geschreckt wurden. Als der Tag heranbrach, machten sich mehrere auf,„Die schmerzhafte Muttergottes in Latsch“ weiterlesen

Die Tänzer zu Latsch

Im Wirtshause zu Latsch im Vintschgau ging es hoch her, da war Tanz und Gelage, ein Dutzend Burschen und ebenso viele Dirnen tanzten wie toll oder jubelten um die Zechtische. Da läutete unten auf der Straße ein Chorknabe das Ministrantenglöcklein, ein Zeichen, daß der geistliche Herr das hochwürdigste Gut vorbeitrug zu einem Kranken. Alsbald verstummte„Die Tänzer zu Latsch“ weiterlesen

Die Christnachtzecher

Bei Latsch saßen im Wirtshaus drei Gesellen, echte Strolche und Lumpen. Es war just Christnacht, und sie zechten drauf und drein, zankten, fluchten, verschworen sich und machten, wie das Sprichwort geht, den Schutzengel weinen und den Teufel lachen. Besonders trieb es der eine von den dreien gar arg und lästerlich, so daß die Wirtin es„Die Christnachtzecher“ weiterlesen

Die Pest in Martell

In Pestzeiten starb das Tal Martell fast ganz aus; die Höfe verloren ihren Wert, das obere Hölderlegut haben sie um eine lodene Joppe verkauft. Der Totenthomas, ein guter Alter, führte auf einem Karren die Toten zusammen und begrub sie im Kirchacker, weil der Friedhof schon voll war. Als er nach Sonneberg fuhr, lachten ihn zwei„Die Pest in Martell“ weiterlesen

Der alte Stallwieser

In Martell lebte einst ein leidenschaftlicher Schütze und Jäger, der Stallwieser hieß. Einmal ging dieser an einem Sonntage in aller Frühe auf die Jagd und kümmerte sich kein Haar um Messe und Predigt. So pirschte er herum, bis es zur heiligen Wandlung im Dorfe läutete, da sah er plötzlich einen weißen Hirsch, den er nun„Der alte Stallwieser“ weiterlesen

Sage vom Kohlenhaufen

Ein Weibele gieng auf’s Land und sah unweit Montan einen glänzenden Kohlenhaufen liegen. Da dachte sie sich: Ich muß doch etliche Kohlen für die Kinder zum Spielen mit nach Hause nehmen! Sie gieng hin, steckte etliche Kohlen ein und verfolgte ihren Weg. Als sie zufällig wieder in den Sack griff, hatte sie statt der Kohlen„Sage vom Kohlenhaufen“ weiterlesen

Die Schlossfrau von Hochgalsaun

Als der Adel im Etschland sich durchaus vor dem Landesfürsten nicht beugen wollte und die treuen Anhänger desselben beraubte und verfolgte, beschloß Herzog Friedrich zuerst die Starkenberger zu demütigen. Er zog deshalb vor das Schloß Hochgalsaun, das ihnen gehörte, und belagerte es, da er es wegen seiner Festigkeit nicht im Sturm nehmen konnte. Als im„Die Schlossfrau von Hochgalsaun“ weiterlesen

Das Nörggele mit der Egge

Auf dem Sonnenberg bei Schlanders hauste ein Bauer, dem ein Nörggele gar freundlich gesinnt war. Es bestimmte ihm alljährlich im Spätherbst die Zeit, wann er das Feld bebauen und ansäen sollte. Und zwar geschah dies dadurch, daß es ihm die Egge hinaus auf den Acker schleppte. Der Bauer gehorchte immer dem Wink seines kleinen Gönners„Das Nörggele mit der Egge“ weiterlesen

Vom alten Tappeiner

Ein alter Volksreim sagt: „Pinet, Lechtl und Tappeinsein die drei schönsten Höf, die im Landl sein.“ Auf dem letztgenannten Gute saß vor langer Zeit ein Bauer, der in allerlei Künsten wohlerfahren war. Deshalb wird von ihm heutzutage noch viel erzählt, darunter folgendes: Einmal wollte der alte Tappeiner einen Stadel bauen. Er ließ deshalb an einem„Vom alten Tappeiner“ weiterlesen

Die Nachtweide

Ein Gemsenjäger übernachtete einst in der Sennhütte der Kortscher Alm, als das Almvich längst abgetrieben war und schon eine dünne Schneedecke über die Bergmähder gebreitet lag. Er schlief fest und ruhig bis Mitternacht, da wurde er aber auf einmal von einem Heidenlärm geweckt. Pfeifen und Schreien, Schellengeklingel und Peitschenknall, alles ging durcheinander! Obgleich ihm nicht„Die Nachtweide“ weiterlesen

Der erlöste Marchegger

Bei Schlanders hatte ein Bauer auch einen Markstein versetzt. Zur Strafe dafür mußte er nach seinem Tode nachts umgehen. Er trug einen glühenden Stein auf der Achsel und ächzte: „O schwer, o schwer!“ Einmal hörte ein Betrunkener, der in später Nacht des Weges kam, das Geheule und rief: „Stell nieder und geh leer!“ – „Wohin„Der erlöste Marchegger“ weiterlesen

Der Marcher

Es lebte einst ein Bauer, der war geizig und wollte sein Besitztum um jeden Preis vergrößern. Da verfiel er auf den ungerechten Gedanken, heimlich die Feldmarksteine zu seinem Vorteile zu verrücken. Er verübte wirklich diesen Frevel und verleitete auch seine Tochter, ihm bei der schlechten Tat behilflich zu sein. Zur Strafe für dieses Verbrechen muß„Der Marcher“ weiterlesen

Die Muttergottes am Rain

So wird das Gnadenbild genannt, welches in der Pfarrkirche zu Schlanders verehrt wird und Maria kniend mit gefalteten Händen vorstellt. In alter Zeit war es in der Totengruft, einer unterirdischen Kapelle, aufgestellt. Als zur Zeit der großen Pest der Mesner einmal morgens die Pfarrkirche öffnete und dann Ave-Maria läuten ging, sah er besagtes Gnadenbild an„Die Muttergottes am Rain“ weiterlesen

Die Frau von Hochgalsaun

Dem mächtigen Rittergeschlechte derer von Schlandersberg gehörte eine gleichnamige Burg; nicht minder aber empfingen sie von König Heinrich von Böhmen die Burg Hochgalsaun, die sich stattlich und weitgebietend im Etschtale erhob. Friedrich mit der leeren Tasche, aber mit voller Ritterkraft, brach die Burgen vieler ihm feindlich gesinnter Ritter im Etschtal, und auch das unüberwindlich scheinende„Die Frau von Hochgalsaun“ weiterlesen

Annele, lupf auf!

Bei Schlanders war ein Bauer ansässig, das war ein Marchegger (Grenzsteinverrücker). Wenn er nachts zu seinem gottlosen Geschäfte ausging, nahm er gewöhnlich seine erwachsene Tochter Anna mit, umgrub den Stein, und dann mußte sie ihn mittels eines Hebebaumes lupfen. Dazu rief er immer: „Annele, lupf auf!“ Wie er gestorben war, erlitt er die Marcheggerstrafe, mußte„Annele, lupf auf!“ weiterlesen

Der Ausbruch des Gadriasees

Der Hügel zwischen Schlanders und Laas soll eine große Stadt bedecken, über deren Untergang folgendes erzählt wird: Das etwa eine halbe Stunde ober Kortsch befindliche St.-Georgs-Kirchlein soll vor uralten Zeiten ein berühmter Wallfahrtsort gewesen sein. Je mehr Leute aber auch von allen Seiten herbeikamen, um den Heiligen in dieser Kapelle zu verehren, um so weniger„Der Ausbruch des Gadriasees“ weiterlesen

Husch, husch, kalt, kalt!

Zu einem der Höfe von Tarnell – einem Dorf unweit Laas gelegen – kam früher oft und oft ein Nörggele. Und zwar begab es sich immer in die Küche und zum offenen Herd dort, hielt seine Händlein zum Feuer hin, rieb sie dabei vergnüglich und murmelte in seinen struppigen Bart: „Husch, husch, kalt, kalt!“Nachdem es„Husch, husch, kalt, kalt!“ weiterlesen

Der Schgumser Putz

In der weiten Talebene zwischen den Ortschaften Laas, Tschengls und Eyrs dehnten sich einst weite Auen und Moore aus. Diese einst halbwilde Gegend machten früher nicht nur wilde Tiere, namentlich Wölfe, unsicher, sondern auch noch allerhand böse Geister und „Mooshexen“, die hier ihr Unwesen trieben. Fuhrleute und Fußgänger, die nachts in dieser Gegend unterwegs waren,„Der Schgumser Putz“ weiterlesen

Der Laaser Markstein

Zwischen Laas und Schlanders steht am Berg ein Markstein, bei dem es nicht geheuer ist. Man erzählt sich davon folgende Geschichte: Als der alte Markstein, der die Grenze zwischen dem Gebiet von Laas und jenem von Schlanders bezeichnete, verschwunden war, gerieten beide Gemeinden über die Grenze in Streit und Unfrieden. Da sagte ein alter Hirte,„Der Laaser Markstein“ weiterlesen

Das Perdöller Mandl

Nahe den Bauernhöfen von Tarnell liegt der Hof Partnetz, auf welchem einst ein gar ungerechter Bauer saß. Dieser verkaufte unter anderen ein Stück Wald seines Nachbars und schwor, als er darüber zur Rechenschaft gezogen wurde, daß es sein Eigentum gewesen sei. Bald darauf starb er. Seit dieser Zeit hört man ihn oft im Walde zur„Das Perdöller Mandl“ weiterlesen

Die Hexe von Tschengls

In Tschengls lebte einst eine weitum gefürchtete Hexe. War auch der Himmel glashell und kein kreuzergroßes Wölklein daran, so kam doch gewiß binnen mehreren Minuten ein schreckliches Ungewitter, wenn die Alte mit ihrem breitkrempigen Hut geschäftig dem Berg zueilte. Dann sah man sie oft auf einem Bock den Hagelwolken voranreiten oder in Gesellschaft von anderen„Die Hexe von Tschengls“ weiterlesen

Unser Liebe Frau von Tschengls

Im Jahre 1624 wurde zu St. Maria im Engadin von den Reformierten ein Muttergottesbild in den Rambach geworfen, der aus dem Tauferer Tal in die Etsch mündet. Bald darauf bemerkten Berghirten in der Nähe der Etsch zur Nachtzeit einen wunderbaren Glanz. Als sie das Licht öfters sahen, gingen sie darauf zu und fanden dort das„Unser Liebe Frau von Tschengls“ weiterlesen

Das Muttergottesbild im Wasser

Über einer Sumpfstelle der Etsch im Vintschgau nahe der Tschengelsburg sahen Hirten häufig des Nachts ein meteorisches Leuchten. Sie hielten dasselbe zuerst für Irrlichtschimmer und mieden furchtsam jene Stelle, aber immer heller wurde allmählich der magische Schimmer. Da wagten sich endlich ihrer mehrere näher heran, und siehe, im Sumpfe, der ganz wie vom Glänze von„Das Muttergottesbild im Wasser“ weiterlesen

Von den zwei buckligen Schustern und den Hexen

In einem Dorf in Vinschgau, man glaubt in Stilfs war’s, lebten zwei Schuster, denen war hinten auf dem Rücken ein Dudelsack angewachsen. Der eine war arm wie eine Kirchenmaus, der andere nicht, wohl aber ein Geizhals. Dem armen Schlucker wollte das Krummsitzen vom Morgen bis zum Abend nicht recht behagen, er griff zum Wanderstab und„Von den zwei buckligen Schustern und den Hexen“ weiterlesen

Ein Bauer gerät in die Wilde Fahrt

Bei Stilfs im Trafoital rumorte vorzeiten die Wilde Fahrt vorbei, und wer des Abends nachdem Betläuten von seinem Hause fort oder gar im Wald draußen war, der wurde weggeholt, kein Mensch wußte, wohin, denn keiner kam wieder zum Vorschein. Da war einmal ein Bauer von Stilfs des Abends in den Wald gefahren, um Holz zu„Ein Bauer gerät in die Wilde Fahrt“ weiterlesen

Die Wilde Fahrt in Stilfs

An einem Hof in Stilfs zog immer die Wilde Fahrt vorbei. Da legte einmal ein Knecht einen Baumstamm quer über den Weg, um zu sehen, was nun geschehen würde. Als es Nacht wurde, kam wirklich die Wilde Fahrt. Nun hörte der Knecht, der schon im Bette lag, eine Stimme, die sagte: „In diesen Baum schlage„Die Wilde Fahrt in Stilfs“ weiterlesen

Die unheimlichen Schuhe

Ein Bursche von Stilfs hatte auf dem Platzhof eine Liebste, die er einmal des Nachts besuchen wollte. Als er den steilen Bergweg aufwärts schritt, hörte er plötzlich hinter sich Schritte. Wie er aber umschaute, bemerkte er niemanden und ging weiter. Doch wieder hörte er die Tritte hinter sich, und als er nochmals umschaute, bemerkte er„Die unheimlichen Schuhe“ weiterlesen

Der Schafhirte

Die Senner hatten mit ihrem Vieh die Alpe verlassen; da zog ein Schafhirt, der früher mit seiner Herde auf der nächsten Anhöhe gewohnt hatte, in die verlassene Alpenhütte ein. Als er darin für sich alles eingerichtet hatte, legte er sich schlafen; sein Hund lag neben ihm. Bis zwölf Uhr schlief er ruhig; um zwölf Uhr„Der Schafhirte“ weiterlesen

Wilde Leute als Dienstboten

In alter Zeit dienten auf den abgelegenen Bauernhöfen des Stilfser Tales oft Wilde Leute. Was diese unternahmen, gelang stets, weshalb die Bauern mit solchen Dienstboten sehr zufrieden waren, sobald man aber deren Namen entdeckte, verließen sie das Haus. Der alte Fierer in Trafoi hatte auch eine solche Magd. Eines Tages hatte er von Stilfs ein„Wilde Leute als Dienstboten“ weiterlesen

Das Kruzifix in Agums

Ein Hirtenknabe schnitzte dieses Bild mit seinem Sackmesser. Als es vollendet war und den Leuten wohl gefiel, wollte man es ins Dorf heruntertragen. Da ereignete sich das erste Wunder, denn, das Bild war so schwer, daß es niemand von der Stelle brachte. Nun holte man Ochsen und wollte es vom Berge herunterziehen lassen. Doch auch„Das Kruzifix in Agums“ weiterlesen

Das Wegkreuz von Lichtenberg

Im März 1799 unternahm von Glurns aus ein Trupp Franzosen eine Streifung am rechten Etschufer abwärts gegen Lichtenberg. Schon wurden sie in der „Gul“ gesehen – das ist ein tiefer Murgraben zwischen „Platzgangl“ und Lichtenberg – und in Lichtenberg brach der Jammer aus. Denn nun konnte der grausame Feind jeden Augenblick kommen. Aber sieh: „Bis„Das Wegkreuz von Lichtenberg“ weiterlesen

Die Glurnser Hexe

In Glurns war eine alte Hexe. Die kochte einst eine Milchsuppe. Während diese über dem Feuer stand, rief sie ihren Buben und hieß ihn Salz holen. Dieser fragte: „Woher? Es ist ja keins in der Kuchel.“ Da rief die Hexe ärgerlich: „Dummer Kerl, wie kannst du fragen? Von Hall – woher sonst? Bleib nur bei„Die Glurnser Hexe“ weiterlesen

Das Schusterle

Es ereignete sich, daß wegen eines verlorengegangenen Grenzsteines sich ein heftiger Streit zwischen Glurns und Laatsch erhob. Als der Streit schon einige Jahre gedauert hatte und alle Mühe, den Grenzstein aufzufinden, vergebens war, behauptete plötzlich ein altes, armes Schusterle gegen sein Gewissen und die Wahrheit, daß der Grenzstein auf einer gewissen Anhöhe gestanden sei und„Das Schusterle“ weiterlesen

Sage von den Mäusen und vom Mäuseprozess in Glurns

Bei Glurns geht eine uralte Sage von Mäusen, welche ins Vintschgau gekommen seien und Hab und Gut der Bauern aufzehrten. Da sei ein fahlender oder fahrender Schüler nach Glurns gekommen, der durch einen Bannspruch alle Mäuse – viele Millionen an der Zahl – ins Tal gerufen und zum Auswandern gezwungen habe. Die Mäuse stellten sich,„Sage von den Mäusen und vom Mäuseprozess in Glurns“ weiterlesen

Die zwölf Reiter

Auf der Malser Heide hörte man früher oft die wilde Fahrt durch die Luft brausen. Gewöhnlich ließ sie sich um Martini hören. Das Merkwürdigste hat sich aber in Glurns ereignet. Am Martiniabend kamen zwölf Männer angeritten, machten beim Wirtshause Halt und verlangten Trinken und Essen. Als sie sich am Weine gütlich taten und der Braten„Die zwölf Reiter“ weiterlesen

Das liebgoldene Schluderns

So nennt man dieses Dorf wegen des Reichtums, mit dem es einst gesegnet war. Denn in alter Zeit hatte Schluderns vergoldete Tore mit vergoldeten Aufsätzen, und der Hauptplatz war mit schwarzen Marmorplatten gepflastert. (Mals.) Quelle: Zingerle, Ignaz Vinzenz, Sagen aus Tirol, 2. Auflage, Innsbruck 1891, Nr. 953, S. 546

Der Turm Helfmirgott

Dieser Turm stand in der Nähe der Schlösser Rotund und Reichenberg und hatte seinen Namen von folgender Begebenheit. Ein Ritter hatte lange vergebens einem schönen Bauernmädchen nachgestellt. Als er alle seine Lockungen vereitelt sah, ließ er sie aufgreifen und in den Turm bringen. Schon hoffte er am Ziele zu sein – doch umsonst. Denn wie„Der Turm Helfmirgott“ weiterlesen

Wie ein armer Handwerksbursche zum steinreichen Mann wird

Ein armer Handwerksbursche kam spätabends nach Taufers im Vinschgau und wollte da für seine paar Groschen übernachten. Es war aber am nächsten Tag großer Markt, und der Wirt hatte kein Plätzchen mehr für ihn, so voll waren Haus und Stadel! Allein der Bursche hatte sich müde gelaufen und konnte nicht mehr weiter. Da sagte der„Wie ein armer Handwerksbursche zum steinreichen Mann wird“ weiterlesen

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