Von San Martino die Castrozza führt ein Steiglein in weitem Bogen, bald mehr gen Mitternacht, bald mehr gen Sonnenaufgang gewendet, hinauf zum viel besuchten, herrlichen Rosettapass. Etwa nach einer Stunde Weges – einen guten Büchsenschuss vom Pfad entfernt – stand linker Hand vordem eine schmucke Hütte. Heute ist von ihr freilich keine Spur mehr zu„Dolomitensagen – Rosetta“ weiterlesen
Schlagwort-Archive:Franz Sylvester Weber – Laurins Rosengarten. Sagen aus den Dolomiten
Dolomitensagen – Der Marmoleda-Ferner
Wenn man von Buchenstein auf der Dolomitenstraße nach Westen wandert, biegt nach einer Viertelstunde links ein Weg ab. Der geleitet uns tief hinab zu den lärmenden Wogen des Kordéwol und führt uns dann wieder jäh empor in das Dörflein Ornella. Vom November bis zum Hornung spielt kein Sonnenstrahl um diese Dächer. Hier lebten einmal vor„Dolomitensagen – Der Marmoleda-Ferner“ weiterlesen
Dolomitensagen – Die Mühle zu Pontives
Zwischen St. Peter und St. UIrich in Gröden liegt der Wald Pontives. Der ist voll von Hexen. In gewissen Nächten tanzen und singen die dort so wunderschön, dass man der lockenden, schmeichelnden und bezaubernden Musik kaum widerstehen kann. Wer aber den Klängen nachgeht, der ist verloren. Die Hexen fallen über ihn her und zausen und„Dolomitensagen – Die Mühle zu Pontives“ weiterlesen
Dolomitensagen – Willeweis
So hieß ein altes Weiblein in Welschnoven, dem man nachsagte, dass es schon einige hundert Jahre auf dem Buckel habe. Tagelang saß es den Bauern in der Hütte herum, bald hier, bald dort. Am liebsten hockte es in der Küche neben dem Herdfeuer, sprach fast nichts, deutete nichts und zitterte im heißesten Sommer vor Kälte„Dolomitensagen – Willeweis“ weiterlesen
Dolomitensagen – Das Liechtlein von Tiers
„Höllteufel!“ fluchte der Patzliner und rieb sich die Stirne, denn er war an einen Baumast gerannt. Dann bückte er sich und tappte nach seinem Hut umher, der war ihm nämlich vom Kopfe gefallen. „Wenn’s in der Höll a so finster ist, dann brauchen die Teufel gute Augen.“ So sprach er, die letzten Worte zwar ziemlich„Dolomitensagen – Das Liechtlein von Tiers“ weiterlesen
Dolomitensagen – Lomberda, die Wetterhexe
Die Lomberda war eine Riesenhexe aus dem Welschland, groß, stark und wütig. Sie hauste jahrzehntelang am Rosengarten und verstand alles, was die Zauberkunst betrifft und die Hexenweisheit ausmacht: Wetter machen, Bauern plagen und Vieh schrecken. Die Leute in den Tälern um den Rosengartenstock herum lebten mit ihr in immerwährendem Krieg. Aber, glaubt ihr vielleicht, die„Dolomitensagen – Lomberda, die Wetterhexe“ weiterlesen
Dolomitensagen – Die blauen Steine
Der Zisteler von Welschnoven ist einer der reichsten und angesehensten Bauern in der Umgegend, und doch geht sein Stamm nur drei Geschlechter weit zurück. Seinen Urgroßvater hat man als Wickelkind von zwei oder drei Wochen vor der Kirche gefunden, das Gesichtlein des Kindes gegen die Kirchentür gerichtet. Damit war deutlich genug gesagt, dass das Büblein„Dolomitensagen – Die blauen Steine“ weiterlesen
Dolomitensagen – Hexentanz am Latemar
Beim Bewaller in Eggen stand eine Dirne im Dienst, ein bildsauberes Madl und tüchtig bei der Arbeit wie eine. Aber es schien doch nicht alles richtig zu sein mit ihr. Jeden Pfinztig (Donnerstag)-abend verschwand sie auf einmal, ob man nun im Heuen war oder beim Ernten, ob man in der Spinnstube saß oder auf der„Dolomitensagen – Hexentanz am Latemar“ weiterlesen
Dolomitensagen – Der Marksteinrucker
Am Niger unter dem Rosengarten haben die Tierser und die Welschnovner Jahrzehnte hindurch wegen der Almgrenzen zu streiten gehabt. Sommer für Sommer sind die Hirten und Bauern von der einen und von der andern Seite dort oben zusammengewachsen und haben sich die Köpfe blutig geschlagen. Haben sich gegenseitig zur Ader gelassen, ohne dass es auch„Dolomitensagen – Der Marksteinrucker“ weiterlesen
Dolomitensagen – Das Loch in der Scheifelewand
Ein Pfarrer in Tiers hatte einmal eine Häuserin, eine rechte Unkatl. Alles musste nach ihrem Kopf gehen. Die Frühmesse durfte an Sonn und Feiertagen erst um 10 Uhr gelesen werden, damit sie sich recht bequem ausschlafen konnte. Der Pfarrer aber musste seinen Magen den ganzen Vormittag hindurch vor Hunger knurren lassen und kam manchmal auch„Dolomitensagen – Das Loch in der Scheifelewand“ weiterlesen
Dolomitensagen – Der Kapuziner in Prösels
Im Pröselser Schloss bei Völs liegt ein Schatz vergraben, doch wird es noch lange Jahre dauern, bis er wieder zu heben ist. Denn es ist noch gar nicht so lange her, da ist einem Kapuziner auf Prösels folgendes begegnet. Der Pater, mit dem Sack über der Achsel, kommt ins Schloss, und will schon seinen Gesang„Dolomitensagen – Der Kapuziner in Prösels“ weiterlesen
Dolomitensagen – Die Schoaten-Mäuse
Bei einem Bauern in Untervöls stand ein Knecht im Dienst. Schaute man dem bei der Arbeit zu, so juckte es einen in den Händen, dem langsamen „Soandler“ zu helfen. Heut einen Griff, morgen keinen, übermorgen vielleicht wieder einen, vielleicht auch nicht. Das Mähen ging ihm so langsam von der Hand, dass man kaum sehen konnte,„Dolomitensagen – Die Schoaten-Mäuse“ weiterlesen
Dolomitensagen – Kegel und Kugel
Auf dem Kalvarienberg oder Schlossberg oberhalb Kastelruth sind jetzt dann und wann im Sommer am helllichten Tage gewappnete Ritter zu sehen. Wer die betrachten will, muss aber vorher an einem Schalter eine Eintrittskarte lösen, sonst lassen sie ihn nicht zuschauen bei der Vorstellung. Auf dem ebenen, schönen Platz wird jetzt nämlich Theater gespielt: „Die Genoveva“,„Dolomitensagen – Kegel und Kugel“ weiterlesen
Dolomitensagen – Das Hauensteiner Wunder
In dem alten, verfallenen Hauensteiner Schloss ist ein unermesslicher Schatz vergraben. Schon so mancher hat sich bemüht, dort oben auf eine billige Art reich zu, werden, hat gepickelt und geschaufelt, gestochen und gegraben, ohne von der Arbeit auch nur den Nutzen zu haben, den er gehabt hätte, wenn er diese Mühe auf seinem Erdäpfelacker aufgewendet„Dolomitensagen – Das Hauensteiner Wunder“ weiterlesen
Dolomitensagen – Der Klopfgeist von Villnöß
Beim Ganner zu Villnöß im Keller haust ein Klopfgeist. Wenn der klopft, so stirbt jemand im Haus oder es kommt Hagelschauer und zerschlägt das Getreide oder der Bauer erleidet am Viehstand einen Schaden – irgendein Unglück ist noch jedes Mal geschehen, wenn sich der Geist im Keller hören ließ. Einmal sind die beiden Gannergitschen, Madlen„Dolomitensagen – Der Klopfgeist von Villnöß“ weiterlesen
Dolomitensagen – Die verlorene Geiß
Es war einmal – vor langer Zeit –Ein Hüterknechtlein auf der Meid,Hütet im Walde unter dem SchlernSchafe und Geißen für seinen Herrn.Doch wie er so auf der Wiese saßUnd über die Heide blickte,Über gelbe Blumen und grünes Gras,Da war er müde und nickteEin wenig ein und sank zurück.Er träumte von einem hohen Glück,Das kam ihm„Dolomitensagen – Die verlorene Geiß“ weiterlesen
Dolomitensagen – Die Schlernhexen
Wenn der Storch einmal recht gut aufgelegt ist und ein recht schönes Mädel in die Stadt bringen will, kein Alltagsmädel, sondern ein recht schönes, eines mit den dunkeln Augen, die doch nicht schwarz sind, von denen man überhaupt nie herausbringt, welche Farbe sie haben, und mit dem dunkelblonden Haar, nicht blond und nicht schwarz, sondern„Dolomitensagen – Die Schlernhexen“ weiterlesen
Dolomitensagen – Der Pulverer
Einer von den vielen Zauberern, die in früherer Zeit in der Gegend lebten und wenigen nützten, vielen aber schadeten, war der Pulver-Peter. Wo der eigentlich seine Behausung hatte, ist heute schwer zu sagen, man hat es schon damals nicht recht gewusst. Von Brixen bis Bozen hat er die Dörfer auf der Dolomitenseite heimgesucht. Bald tauchte„Dolomitensagen – Der Pulverer“ weiterlesen
Dolomitensagen – Laurins Rosengarten
Der Frühling war wieder ins Ennstal gezogen und hatte die Wiesen und Felder um die Burg von Steier zum Grünen gebracht. Da rasselte die Zugbrücke nieder und eine Schar von Mädchen stürmte den Hügel herab. Hintendrein trabten zwei Knechte. Der eine blies ab und zu auf einer Sackpfeife, der andere strich die Fiedel. „Jupaldeiha, jupaldeih!Sei„Dolomitensagen – Laurins Rosengarten“ weiterlesen
Franz Sylvester Weber, Laurins Rosengarten. Sagen aus den Dolomiten
Vorwort Eine wahre Geschichte als Einleitung. Das Neasele – so hieß man sie im ganzen Dorfe, Agnes stand in ihrem Taufschein – saß unter dem großen Nußbaum an der Straße, die von Brixen in das liebe Bergdörfel Vahrn führt, und hielt ihre Früchte feil, Zwetschken undBirnen. Eine Schar von Kindern leistete ihr Gesellschaft, denn das„Franz Sylvester Weber, Laurins Rosengarten. Sagen aus den Dolomiten“ weiterlesen