Illustrierter Wegweiser 1913, Seite 106 = Medraz, Mendelpass und Meran

Bildnachweis: ANNO/Österreichische Nationalbibliothek, Illustrierter Wegweiser durch die österreichischen Kurorte, Sommerfrischen und Winterstationen.
Jahrgang 1913, Heft: Tirol und Vorarlberg.

Digitalisierter Volltext:

 84

 Tirol.

 Bade- und Luftkurort im Stubaitale. Seine Umgebung ist land landschaftlich ­
 schaftlich landschaftlich ungemein schön, und besonders Bergsteiger werden viel Gefallen
 an ihr finden. Aber auch bequemeren Sommergästen bieten sich schöne
 Spaziergänge und kleine Ausflüge mancherlei Art. Die nächste Bahnstation
 ist Fulpmes (Stubaitalbahn); man gelangt von dort in zirka */. Stunde
 nach Medratz. Arzt, Apotheke, Post und Telegraphenamt sind in Fulpmes.
 Als Kurbad besitzt Medratz eine Heilquelle (salinischer Kohlensäuerling)
 für Trink- und Badezwecke. Saison Mai bis Ende September.
 MptlfielnaR Station der Mendelbahn und Eilzugstation
 ^ Bozen-Gries der Südbahnstrecke Franzens Franzensfeste—Trient ­
 feste—Trient Franzensfeste—Trient — 1365 m — Gebirgsklima — Häusergruppe
 — Post — Telegraph — Telephon — Arzt — Apotheke —
 Kaufmann — Friseur — Bergsport — Tennisplatz — Hotels:
 Goldener Adler (20), Herrnhofer (24), Mendelpaßhotel (200),
 Grand Hotel Penegal (200), Waldkönigin (30); Pensionen:
 Villa Maria (20), Mendelhof (200).
 Der Mendelpaß ist ein in klimatischer und landschaftlicher Be Beziehung ­
 ziehung Beziehung in gleicher Weise bevorzugter Punkt. Ueppige Wiesen und schöne
 Wälder bedecken die Höhe des flachen Bergsattels, und über diese grüßen
 einerseits die Bergeshäupter der Dolomiten, andrerseits jene der Presanella-,
 Brenta- und Ortlergruppe herüber. Man erreicht den Mendelpaß von
 Bozen aus in etwa 1 s / 4 Stunden währender Fahrt auf der Ueberetsch-
 bahn und dann auf der höchst interessanten, kühn angelegten Drahtseil Drahtseilbahn. ­
 bahn. Drahtseilbahn. Die Fahrt auf dieser Bahn (die längste und steilste in Europa,
 2350 Meter lang, größte Steigung 63:100) ist an und für sich überaus
 lohnend. Nicht minder schön aber ist der Zugang oder die Zufahrt auf
 der prächtigen Kunststraße, die einerseits von St. Michael in Eppan,
 (siehe dieses) andrerseits vonFondo (siehe dieses) zur Paßhöhe empor emporführt. ­
 führt. emporführt. Sehr lohnend ist auch die Zufahrt mit der Bergbahnstrecke Dermulo
 —Fondo—Mendelpaß. Vom Mendelpaß aus ergeben sich prächtige Aus Ausflüge ­
 flüge Ausflüge und Touren auf den aussichtsreichen Penegal, auf den Monte Roen,
 auf den Gantkofel u. a. m. Für Unterkunft auf dem Mendelpaß sorgen die
 dort bestehenden Fremdenetablissements; Privatquartiere sind kaum zu
 haben.
 Meran.
 Im herrlichen „Burggrafenamte“, einem allseits von hohen Bergen
 umschlossenen weiten Talkessel am Zusammenflüsse der Etsch und der
 Passer, liegt in 324 Meter Seehöhe Meran, Tirols älteste Hauptstadt, mit
 12.000 Einwohnern. Meran ist Station der Bozen-Meraner Bahn und der
 Vinschgaubahn, hat 3 Post-Telegraphen-und Telephonämter, 74 Aerzte,
 4 Apotheken, ein modernes, luxuriöses Kurmittelhaus und eine städtische
 Heilanstalt. Meran ist ein klimatischer Kurort, und neben Rekonvales Rekonvaleszenten ­
 zenten Rekonvaleszenten und Kranken kommen alljährlich tausende Gesunde, um dem strengen
 nordischen Winter zu entfliehen und sich dafür an einer üppigen Vegetation
 und an wohliger Sonnenwärme zu erquicken. Meran ist der höchstgelegene
 Kurort am Südabhange der Alpen und hat, mit Ausnahme Kairos, die
 wenigsten Regen- und Windtage. Die 2000 bis 3000 Meter hohen Gebirgs Gebirgszüge ­
 züge Gebirgszüge im Norden wehren dem Eindringen rauher Luft.
 Die Kurgemeinde Meran besteht aus den 4 Ortsgemeinden: Stadt
 Meran, Obermais, Untermais und Grätsch. Meran, Ober- und Untermais
 liegen beisammen, Grätsch dagegen eine halbe Stunde westlich von Meran.
 Der Kurbezirk zählt 23.000 Einwohner; Bezirkshauptmannschaft, Bezirks Bezirksgericht ­
 gericht Bezirksgericht usw. im Orte. Die sanitären Verhältnisse des Kurortes sind vor vorzügliche: ­
 zügliche: vorzügliche: sehr gutes Trinkwasser, Kanalisierung, sehr rein erhaltene
 staubfreie Promenaden und Straßen, elektrische Beleuchtung, neues
 Schlachthaus, Marktkontrolle usw. Meran eignet sich ganz besonders
 für alle chronischen katarrhalischen Erkrankungen der Luftwege,
 Erkrankungen des Herzens und der Nerven, für Nieren- und
 Stoffwechselkranke usw. und dient im Herbst und Frühling, in den
 Monaten September, Oktober, Hälfte November, März, April und
 Mai als Uebergangsstation nach und von dem tieferen Süden für
 Kranke, die viel Wärme brauchen und für welche die Meraner Winter-


Autor

Veröffentlicht von josefauer.com

Archivbilder und Genealogie

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

weiter zum Onlinekatalog
Historische Fotos und Ansichtskarten online

Weiter zum Ortsregister

X
Schreiben Sie uns gerne, was Sie suchen. Mehr dazu unter >> Bestellung/Kontakt