Tiroler Volksleben – Das Schützenleben

Die Tiroler sind ein geborenes Schützenvolk. Es dürfte wenige Bauernstuben geben, in denen man nicht ein Gewehr oder mehrere an der Wand hängen sieht. Freilich sind es oft wahre Musterexemplare von Altertümlichkeit und würden eher in eine Seltenheitenkammer passen; aber dennoch steht so ein altes “Scheit” in hohem Ansehen, und sei es auch nur, um“Tiroler Volksleben – Das Schützenleben” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Im Bauerntheater

Es ist Nachmittag. Die Glocken haben eben in feierlich langgezogenen Klängen das Ende des Sonntags-Rosenkranzes angezeigt, da donnern drei Böllerschüsse durch die warme Sommerluft und es dauert nicht lange, so wandert ein buntes Gewimmel von Alt und Jung auf allen Wegen der Umgegend dem Dorfe zu. Wir wollen sehen, was los ist, und lassen uns“Tiroler Volksleben – Im Bauerntheater” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Winterliche Belustigungen

Wenn wir an einem heitern Wintertage auf das Mittelgebirge wandern, so stürmt gewiß, kaum daß wir die Dorfgasse betreten haben, ein Rudel pausbackiger Buben mit krebsroten Nasen und Ohren auf uns ein und umdrängt uns mit dem fortwährenden Rufe: “Geht’s, setzt’s m’r an’ Kreuzer ins Kreisl,Mei Dozen singt wie a Tannenmeisl.” Während wir lachend in“Tiroler Volksleben – Winterliche Belustigungen” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Vogelnarren und Vogelbälle

Der Tiroler ist ein geborener Vogelnarr. Kaum wird man eine Bauernstube finden, in der nicht hoch oben an der Zimmerdecke ein kleiner Drahtkäfig mit einem Krummschnabel hängt, der nach dem Volksglauben das Haus vor Unglück und Hexerei und die Insassen vor allen Krankheiten zu bewahren hat. Selbst der Karren des Dörchers beherbergt unter der gebleichten“Tiroler Volksleben – Vogelnarren und Vogelbälle” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Bäuerliche Kampfspiele

Ringspiele und ernstfriedliche Wettkämpfe, in denen sich zwei Gegner in ehrlichem Kampfe messen, kamen fast bei allen Völkern indogermanischer Zunge vor, Erhalten haben sie sich nach ihrer edleren und roheren Seite nur mehr in den Alpengegenden, wenn man nicht die Boxereien der Engländer noch dahin nehmen will. Muß man nun einerseits den Entstehungsgrund hierfür in“Tiroler Volksleben – Bäuerliche Kampfspiele” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Das Fahnenschwingen

“Ihr Schützen, schwingt die Fahnen,Die Fahnen weiß und grün,Es ist ein stolzes MahnenGar eigner Art darin.” So beginnt Hermann v. Gilm ein Schützenlied. Und er hat recht. Wenn nach der abgegebenen “Generaldecharge” die Front der Schützen wie angewurzelt dasteht und bei den Klängen der Volkshymne die weiß-grüne Fahne geschwungen wird, da ist es in der“Tiroler Volksleben – Das Fahnenschwingen” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Der Geißer

Ein ungemein liebliches, bewegtes Bildchen entfaltet sich vor unsern Augen, wenn wir an einem Sommerabend ein Dorf passieren und mit der heimkehrenden Geißherde zusammentreffen. Das Gemecker und Geklingel elektrisiert alle Kinderfüße, selbst der kleinste Knirps im ersten Höslein watschelt den Kommenden entgegen, die gefühlt von der stolzen “Vorgeiß” mit der großen Schelle, in die Dorfgasse“Tiroler Volksleben – Der Geißer” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Der Schermausfänger

Im Lenz, wenn es “ausgeapert” 1) hat, aber meist im Herbst, nachdem abgemäht ist, tauchen auf den neubelebten Fluren Gestalten auf, die dem geschmackvoll gebildeten Auge bloß als harmlose landschaftliche Ausschmückung erscheinen, die jedoch bei näherem Hingehen als hochwichtige Förderer der bäuerlichen Feldwirtschaft in Betracht zu ziehen sind. Ich meine da nicht jene feststehende Staffage“Tiroler Volksleben – Der Schermausfänger” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Tod und Begräbnis

“Horch das Zügenglöckl! Wer ist etwa g’storben?” ruft neugierig eine Bauerndirne der anderen zu und läßt in der Zerstreutheit fast die Salatschüssel fallen, die sie soeben aus dem Hausgarten zum Brunnen trägt. “Gewiß die alte Botenlies, die hat schon lang einen “Beggel” (Gebrechen)! meint die Angeredete. Aber nein, die kann’s nicht sein; sie ist ein“Tiroler Volksleben – Tod und Begräbnis” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Die Übergabe des Hoametls

Der Oberhuber Hans, der lustigste Bursch im Dorf, ist schon seit langer Zeit kaum mehr zu kennen. Er “red’t nichts und deutet nichts”, geht mißmutig an die Arbeit, kurz ist ein ganz anderer Mensch. Er weiß auch warum! Und die saubere Lise, die Tochter vom Holerbauern im oberen Dorf, die weiß es noch viel besser.“Tiroler Volksleben – Die Übergabe des Hoametls” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Die Kirchfahrt

Der alte fromme Brauch der Wallfahrten ist in Tirol noch sehr im Schwange. Die Anlässe dazu sind verschieden, wie am besten eine Musterung der wunderlichen Votivtafeln und Wachsfiguren zeigt, die an besuchten Wallfahrtsorten aufgehängt sind. Meistens ist es ein Anliegen, für das man durch die auf weitem beschwerlichen Wege ausgestandenen Mühen und das Gebet vor“Tiroler Volksleben – Die Kirchfahrt” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Die Stör

Auf dem Lande herrscht, wenn auch nicht mehr so allgemein wie früher, der Gebrauch, Handwerker mit ihrem Gerät ins Haus zu bestellen, wo sie für Kost und einen angemessenen Taglohn die bestimmte Arbeit verrichten. Sie kommt auf diese Weise den Bauern viel billiger zu stehen, da er den Stoff für Kleidung und Beschuhung, das Holz“Tiroler Volksleben – Die Stör” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Geburt und Kindstaufe

Eines der wichtigsten bäuerlichen Familenereignisse ist die Geburt eines Kindes und dessen Taufe. Die ganze Hausordnung erleidet eine Störung, wenn so was im Anzuge ist. Am Herde, wo sonst in aller Frühe die Bäuerin in der großen Pfanne Mus rührte, steht heute die Dirn und kocht es dem Bauern zu dick und den Knechten zu“Tiroler Volksleben – Geburt und Kindstaufe” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Der Heimgarten

Wenn man an heiteren Sommerabenden durch ein tirolisches Dorf geht, so scheint dasselbe belebter als am Tage. Vor jedem Hause sitzt auf der Bank, gemütlich plaudernd, eine Gruppe von Bauersleuten, meist Männner, welche die Pfeife im Munde führen. Es ist dies der sogenannte Heimgarten (Hoangart), ein Brauch, auf den jeder ländliche Hausvater mehr hält als“Tiroler Volksleben – Der Heimgarten” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Die Hausordnung

Die Hausordnung des Bauern ist durch Sitte und hundertjährige Gewohnheit streng geregelt. So hat es der Urahn gemacht und so vererbt es sich wieder auf Kinder und Kindeskinder. Darnach bestimmt sich die Reihenfolge der Haus- und Feldarbeit an den Werktagen und die Erholung an den Feiertagen, die in steter Wiederkehr gleichförmig einander ablösen. Teilweise Abwechslung“Tiroler Volksleben – Die Hausordnung” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Die Nachfeier

Die Musikanten haben ausgesiedelt, der Hochzeitslärm ist verstummt. Die Frau Wirtin hat ihre etwas in Unordnung gebrachten Siebensachen wieder aufgeräumt und das Dorfleben kommt allmählich in sein gewöhnliches Geleise. Doch nur allmählich, nicht ganz. Ein solch’ aufregendes Ereignis wie eine Hochzeit, eine solche Lustbarkeit muß notwendig in einer Nachfeier verebben. So versammelt man sich in“Tiroler Volksleben – Die Nachfeier” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Das Fest

Wenn wir in Folgendem eine Bauernhochzeit in Tirol mit ansehen, so sprechen wir selbstverständlich nicht von einer sogenannten “stillen”, bei der außer den Brautleuten nur zwei Zeugen und der Brautführer anwesend sind, sondern von einer echten und rechten Bauernhochzeit, wo roter Wein in Fülle fließt und getanzt wird, “daß die Fetzen davonfliegen”. Der Bauer liebt“Tiroler Volksleben – Das Fest” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Das Aufgebot

Eine Hochzeit ist immer ein wichtiges Ereignis für ein Dorf. Sei es, daß die Liebschaft schon lange offenkundig gewesen oder daß die Verlobungsnachricht überraschend kommt, immer gibt es auf ein paar Wochen Stoff zum abendlichen Heimgartengespräch, bei dem natürlich alles, was die Brautleute angeht, aufs Genaueste erörtert wird, und zwar mit einer Einzelkenntnis, welche oft“Tiroler Volksleben – Das Aufgebot” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Die Liebschaft

A Büchs’l zum Schießen,An’ Schlagring zum SchlagenUnd a Diendl zum Gernhab’nMuß a frischer Bua haben. Die Tiroler Bauernburschen halten sich in der Tat an diese Lebensregel. Fast jeder, der einmal in die zwanziger Jahre einrückt, sei er nun ein vermöglicher Bauernsohn oder ein mittelloser Knecht, hat auch schon heimlich oder öffentlich seinen Schatz – “zum“Tiroler Volksleben – Die Liebschaft” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Fensterln und Gasslgehen

Ein Hauptereignis im Leben des Bauernburschen bildet natürlich das Verhältnis zum anderen Geschlechte. Wenn der erste Flaum ober der Lippe sproßt, spuken ihm die saubern Diendln schon gewaltig im Kopfe herum. Zwar vorderhand, solange das Herz noch frei ist, erstreckt sich die Anteilnahme noch auf alle, die ein paar rote Wangen und glänzende Augen haben,“Tiroler Volksleben – Fensterln und Gasslgehen” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Buben und Dirndlen

Wenn wir durch ein Dorf schlendern, das wir ein Jahrzehnt nicht mehr gesehen haben, wie finden wir da alles verändert! Zwar die Häuser bleiben dieselben, solange, bis etwa Sturm und Regen eine Ausbesserung nötig machen oder ein Brand einen Neubau veranlaßt, aber nicht so die Insassen. Der weißhaarige Altkrieger, der sich auf der Hausbank sonnte,“Tiroler Volksleben – Buben und Dirndlen” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Kinderleben

Der Gebirgsbauer läßt, wie schon oben erwähnt, seine Kinder aufwachsen wie das liebe Gras. Eine eigene “Kindsdirn” wird selten gehalten und wenn auch die wohlhabende Bäuerin zur Sommerzeit nicht auf das Feld geht, sondern im Hause bleibt, so hat sie doch zu viel in Küche und Gaden mit Kochen und Buttern zu schaffen, als daß“Tiroler Volksleben – Kinderleben” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Die Ehalten und die Bauernfeiertage

Einen bedeutenden Teil der ländlichen Hausbewohnerschaft bilden die “Ehehalten”. Zwar nicht immer. Wie könnte der arme Kleinbauer, dessen wenige Grundstücke kaum die nötige Nahrung für die eigene Familie abwerfen, Kost und Lohn für Fremde erschwingen? Ihm trägt es zum allerhöchsten eine Dirn, die dann als “Mädchen für alles” in der Arbeit auch nicht wählerisch sein“Tiroler Volksleben – Die Ehalten und die Bauernfeiertage” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Die Eheleute

Gleich der Behausung ist auch der bäuerliche Hausstand mit allem, was drum und dran hängt, je nach den Verhältnissen des Besitzers sehr verschieden. Welcher Abstand zwischen dem Hauswesen eines armen Kleinhäuslers, der mit Hilfe seines Weibes und seiner Kinder das kleine Feld bebaut, mit Kraxen die zum Fortkommen der Früchte notwendige Erde jedes Jahr auf“Tiroler Volksleben – Die Eheleute” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Haus und Hof

Nirgends kann man das eigenste Leben eines Volkes besser kennen lernen als dort, wo es den größten Teil desselben zubringt, im Hause. Von der Wiege im ehelichen Schlafzimmer rückt das selbständiger gewordene Kind in die Nebenkammer, wo seine älteren Geschwister oder die “Ehalten” schlafen; an dem eisenvergitterten Fenster und in der Stube beim abendlichen Heimgarten“Tiroler Volksleben – Haus und Hof” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Die Heuzieher

Eine der schwersten und gefährlichsten Verrichtungen des bäuerlichen Arbeitsjahres ist die winterliche Herabholung des Bergheues. Man versteht unter letzterem das kurzgespitzte würzige Alpenheu, wegen seiner Gedeihlichkeit für das Vieh nicht umsonst “Kuhschmalz” genannt, das an den saftigen “Pleißen” (Abhängen) des Hochgebirgs sogar unmittelbar unter dem Gletscher wächst und während des Sommers oft auf lebensgefährliche Art“Tiroler Volksleben – Die Heuzieher” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Die Bergfahrer

Es ist Spätnachmittag. Beim Reiterbauern in der Eßstube glüht der Ofen, als ob Brot zu backen wäre, so daß es selbst den Dirnen mit ihren Spinnrädern an den Fenstern zu warm wird. “Heut bleiben die Buben lang aus,” sagt der alte Bauer und klopft seinen Pfeifenstummel auf der “Kemmichplatte” aus. Da plötzlich Getrampel und Stampfen“Tiroler Volksleben – Die Bergfahrer” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Der Winter in den Alpen

Vom Winter in den Alpen hat der Flachländer meist eine irrige Vorstellung. Er denkt sich, ist dieser unwirsche Geselle schon in der Ebene ungemütlich, wie wird er sich erst in diesen hochgelegenen Gebirgstälern geberden. Und doch ist das gerade Gegenteil der Fall. In den Alpen tritt der Winter, wenn man von der großen Schneemenge in“Tiroler Volksleben – Der Winter in den Alpen” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Die Sternsinger

Einer der beliebtesten und interessantesten Gebräuche dürfte wohl das sogenannte “Sternsingen” sein, das mit einigen Veränderungen fast in jedem Tale Tirols im Schwange ist. Man freut sich schon lange auf den Dreikönigsabend, an dem diese liedersingenden Gestalten erscheinen. Im Oberinntale sind es drei Knaben, welche mit rußgeschwärzten Gesichtern und Kronen aus Goldpapier auf dem Kopfe“Tiroler Volksleben – Die Sternsinger” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Gömmachten, Dreikönig und Perchtentag

Den Ausdruck “Dreikönigstag” kennt in den Alpen streng genommen nur der Städter; das Landvolk nennt ihn gemeiniglich “Perchtentag”, welcher Name von altersher der gebräuchlichste ist und in den Urkunden vom dreizehnten Jahrhundert an vorkommt. Mit ihm beginnt für den Bauern das neue Jahr, mit ihm schließen aber auch die “Zwölften”, das sind jene heiligen zwölf“Tiroler Volksleben – Gömmachten, Dreikönig und Perchtentag” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Weihnachten

Der Weihnachtstag selbst ist ein stiller Tag. Kein Wagen fährt, die Wirtshäuser stehen leer. Der Vormittag wird größtenteils vom feierlichen Gottesdienste ausgefüllt, bei dem die Kirche wie das Volk der Beter den größten Schmuck und Putz entfaltet im Gegensatze zum welterlösenden Kinde, das “nackend und bloß” auf Stroh gebettet in der Krippe am Seitenaltare zu“Tiroler Volksleben – Weihnachten” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Christabend

Kaum hat am “heiligen Abend” die nachmittägige Vesperglocke ausgeklungen, so ruht jede Arbeit. Kein Axtschlag durchhaut mehr den Wald, kein Drischelschlag die Tenne; das Mühlrad hört auf zu plätschern und das trauliche Surren der Spinnräder in der Eßstube verstummt. Wehe der Dirn, die auf der Kunkel noch Flachs oder Werg unabgesponnen hat. Glaubt sie auch“Tiroler Volksleben – Christabend” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Thomastag und Weihnachtszelten

Unter Zelten versteht man in Tirol jenes braunrindige mit gedörrten Birnschnitzen (Klozen), Nüssen, Feigen, Zibebn und dergleichen gefüllte Gebäck, welches unter den Bescherungen der fröhlichen und gnadenbringenden Weihnachtszeit nicht die kleinste Rolle spielt. Zwar das moderne Stadtleben hat in der Regel nur einen entarteten Sprossen aufzuweisen; auch bäckt man ihn selten mehr zu Hause, sondern“Tiroler Volksleben – Thomastag und Weihnachtszelten” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Die Klöpfelsnächte

So heißen die drei letzten Donnerstage im Advent, an einigen Orten nur der letzte vor Weihnachten. Man schreibt diesen Tagen besonders wundertätige Kraft zu, und manche abergläubige Gebräuche und Ansichten knüpfen sich daran. So darf z. B. der Weihnachtszelten nicht gebacken weiden, ehe nicht der letzte Klöpfeldonnerstag vorbei ist. Tirol ist in dieser Beziehung reich“Tiroler Volksleben – Die Klöpfelsnächte” weiterlesen

Tiroler Volksleben – St. Nikolaus, Nikolausspiele, Liedchen und Sagen

Im Winter sieht es in den Alpen gar traurig aus. Schwer lastet der Eispanzer dieses kalten Tyrannen auf den Bergen und herrlichen Almen, über dem prangenden Hochwald, wie auf den saftigen Wiesengründen im Tale, wo noch vor einigen Wochen das Alpenvieh sich ätzend herumtummelte. Und erst die freundlichen Dörfer! Tief gehüllt in den weichen Schneemantel“Tiroler Volksleben – St. Nikolaus, Nikolausspiele, Liedchen und Sagen” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Advent und Adventlieder

Das weitverbreitete Sprichwort: “Kathrein stellt Räder und Tanz ein” sagt deutlich genug, daß es mit dem letzten Abschnitt sommerlicher Herrlichkeit und jauchzender Alpenlust zu Ende und daß das bäuerliche Leben an jenem Wendepunkt angelangt sei, wo der Schlitten und der unbehilfliche Holzschuh regieren. Zwar klebt noch als traurige Erinnerung an die schöne Jahreszeit fahlgelber und“Tiroler Volksleben – Advent und Adventlieder” weiterlesen

Tiroler Volksleben – An der Schwelle des Winters

Um Martini (11. November) ist es mit der Herrlichkeit des Sommers und Herbstes so ziemlich zu Ende. Kahl starren die Äste der Sträucher und. Bäume in die Luft, während zu ihren Füßen das gelbe Laub in großen Haufen aufgeschichtet liegt. Die letzten Wagen mit Rüben und Krautköpfen sind bereits eingebracht, nur einige zerstreute Türkenstrohschöber stehen“Tiroler Volksleben – An der Schwelle des Winters” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Allerheiligen und Allerseelen

Wohl sagt das alte Bauernsprichwort: “Um Allerseelen steckt hinter jedem Zaun ein anderes Wetter”, und häufig umwirbelt nicht bloß die Bergeshöhen, sondern auch die Talsohle naßkaltes Schneegestöber mit Regen vermischt, aber öfter, als man meinen möchte, herrscht um diese Zeit milde sonnige Witterung, und der unbeschreibliche Zauber eines schönen Spätherbstes ruht wochenlang auf der träumerisch“Tiroler Volksleben – Allerheiligen und Allerseelen” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Der Kirchtag

“Und am Sonntag ist Kirchtag,Da geh’ i’s zum Tanz,Der Ander führt’s NannalUnd die Gretel der Hans.” So klingt es immer häufiger, wenn es gegen “Galli” (6. Oktober) geht, um welche Zeit der Kirchtag eintritt. Er ist der eigentliche Nationalfesttag der Alpenbewohner. Der heiße Sommer und der fruchtreiche Herbst sind vorüber, Korn und sonstiger Feldsegen ist“Tiroler Volksleben – Der Kirchtag” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Flachsbau und Flachsbrecheln

Der Anbau des Flachses spielt in Tirol, besonders in einzelnen dazu vorzüglich geeigneten Gegenden, wie im Ötz- und Pitztal, Leutasch, Axams, Wiesing, Welsberg, eine große Rolle. Der Lein ist das Sorgenkind des Landmannes; kein anderer Gegenstand des Feldbaues erfordert vom ersten Keimen an so viel Mühe und aufmerksame Pflege, und ist er auch glücklich unter“Tiroler Volksleben – Flachsbau und Flachsbrecheln” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Die Maisernte und das Türggen-Ausbratschen

Ende September oder anfangs Oktober, an vielen Orten auch später, je nach der wärmeren oder rauheren Lage des Tales und der Gunst der Witterung, wird der türkische Weizen (Mais), in Tirol gemeiniglich Türken genannt, eingeführt, und wer ein Freund der schönen Natur ist, freut sich darauf, denn die lang sich dehnenden, dürren, schmutziggelben Maisfelder geben“Tiroler Volksleben – Die Maisernte und das Türggen-Ausbratschen” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Die Poesie der Dreschtenne

Wenn wir in den Oktobertagen durch ein Gebirgsdorf gehen, so hören mir immer seltener jenes anheimelnde helldumpfe Gehämmer, jenen “süßen Melodientakt der Tennen”, wie es Hermann v. Gilm so bezeichnend nennt. Statt dessen martert unser Ohr das eintönige Gepolter der Dreschmaschine, die, von keinem Pulsschlag emsiger Arme belebt, in mechanischer Gleichförmigkeit die Menschenarbeit verrichtet. Für“Tiroler Volksleben – Die Poesie der Dreschtenne” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Auf der Ätze

Wenn das Vieh von der Alpe heimgekehrt ist, so bleibt es noch nicht ein für alle Mal in den Stall eingeschlossen, sondern wird ein paar Wochen hindurch auf die Talwiesen zur Ätze hinausgetrieben, um dort den “Povel”, d. i. den dritten nach dem Grummet sprossenden Graswuchs abzuweiden. Das ganze Tal scheint durch die überall herum“Tiroler Volksleben – Auf der Ätze” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Die Herabschaffung des Alpennutzens und die Almraitung

Während das Alpenvieh und der Kuhhirt mit Sang und Klang in das heimatliche Dorf einziehen, stehen die Almhütten keineswegs verlassen. Das übrige Sennerpersonal ist gewöhnlich noch oben geblieben, um im Verein mit den Besitzern aus dem Tale und deren Knechten die Herabschassung und Verteilung des Alpennutzens zu bewerkstelligen. Von letzterer kann natürlich nur bei solchen“Tiroler Volksleben – Die Herabschaffung des Alpennutzens und die Almraitung” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Die Sennerbelustigungen und Alpenfeste

Das Leben der Senner und Hirten in ihren einsamen Hütten hoch oben im luftigen Alpenreviere verläuft nicht so still und einförmig, wie mancher glauben möchte. Mit den Neuigkeiten und dem Dorfklatsch bleibt man beständig auf dem Laufenden durch den Geißbuben, der tagtäglich um die Mittagszeit mit seiner bimmelnden Herde vom Tale heraufsteigt und stets freudig“Tiroler Volksleben – Die Sennerbelustigungen und Alpenfeste” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Der Frauendreißigst

Der “Frauendreißigst” oder die sogenannten “Dreiß’gen”, wie man die Zeit zwischen dem “hohen” oder “großen Frauentag”, d. i. Maria Himmelfahrt (15. August) und dem “kleinen Frauentag”, d. i. Maria Geburt (8. September), nennt, zählen beim tirolischen Bauern zu den wichtigsten Festzeiten des Jahres. Gleichwie um Sonnwend glaubt man, daß in diesen Tagen ein dreifacher Segen“Tiroler Volksleben – Der Frauendreißigst” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Wetterläuten und Wetterschießen

Wenn in Tirol im Hochsommer die Leute auf dem Felde Korn schneiden und es macht über ihren Köpfen im Gewölke einen “Brummer”, so mag es wohl sein, daß eine der Schnitterinnen sich mit der Schürze den Schweiß abwischt und aufschauend meint: “Hoi, unser Herrgott tut Korn führen!” und wenn gerade um dieselbe Zeit die Bäuerin“Tiroler Volksleben – Wetterläuten und Wetterschießen” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Sonnwendfeier

Wenn das Volk den Ausdruck “Sonnwend” gebraucht, so meint es nie den 21. Juni als den Zeitpunkt des höchsten Sonnenstandes, sondern stets den drei Tage später einfallenden Johannistag (24. Juni); und zwar muß diese Gleichstellung in sehr frühe Zeit zurückreichen, da wir sie in Tirol und Vorarlberg wie in Deutschland von altersher finden. Im oberen“Tiroler Volksleben – Sonnwendfeier” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Das Fronleichnamsfest

Der heilige Bluts- oder Antlaßtag, wie in Tirol das Fronleichnamsfest genannt wird, bringt schon ein paar Wochen vorher die Dorfbewohner, besonders die Jugend, in Auflegung. Was die Mädchen betrifft, so liegt ihnen vorzüglich der Putz am Herzen. Da wird das schmucke “Korsetl” probiert und dutzendmal das Halstuch herumgelegt, ob es wohl schön dazu passe, dann“Tiroler Volksleben – Das Fronleichnamsfest” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Auffahrt zur Alpe

Wenn die Speiern 1) und Schwalben ins Dorf kommen, hört man schon allenthalben singen: “Jetzt kommt bald die schöne Frühlingszeit,Wo man d’Küh’le auf d’Alm auffi 2) treibt”. oder weil diese festliche Auffahrt gewöhnlich am Veitstag (15. Juni) stattfindet: “Veitstag bricht an,Wo man auf d’Alm fahren kann.” Allmählich fangen die Auen und Wiesgründe voller und üppiger“Tiroler Volksleben – Auffahrt zur Alpe” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Christi Himmelfahrt und Pfingsten

Das Fest Christi-Himmelfahrt bildet eigentlich erst den vollständigen Schluß der Osterzeit; denn während der fünf seit dem Osterfeste verflossenen Wochen steht auf dem Altare der Dorfkirche noch immer der “Auferstandene”, bis er am “Auffahrtstage” in einer der Karsamstagszeremonie ähnlichen Feier unter Sang und Klang zum Himmel emporsteigt. Diese Himmelfahrt wird an vielen Ortskirchen bildlich dargestellt,“Tiroler Volksleben – Christi Himmelfahrt und Pfingsten” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Bitttage

Der Mai ist ins Land gezogen mit all seiner Pracht und Herrlichkeit. Die Berglehnen und Höhen überzieht saftiger Grasteppich, aus dem dunklen Tannenwalde leuchten die hellgrünen Birken und die weißen Gebirgslamme und Kuppen zeigen bereits arge Risse, ein Werk der mutwilligen Frühlingssonne, die vom blauen Himmel recht schadenfroh darauf herunterlacht. Auch das Tal prangt ihm“Tiroler Volksleben – Bitttage” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Die drei Eismänner

Unter allen Wetterherren und Wetterfrauen, welchen der Landmann Einfluß auf die Witterung und damit auf das Gedeihen seiner Feldfrüchte zuschreibt, gelten die sogenannten “drei Eismänner” als die gewaltigsten und gefürchtetsten 1). Es sind dies die drei Kalenderheiligen Pankratius, Servatius und Bonifazius, die auf den 12., 13. und 14. Mai fallen. Was ist gegen die Macht“Tiroler Volksleben – Die drei Eismänner” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Maifeier

Von der volkstümlichen großen Feier, welche einst den Eintritt des schönen Mai begleitete, haben sich in Tirol und Vorarlberg nur wenige Reste erhalten. Sieht man von dem Ohrenschmaus des “Butterausschnöllens” und dem in Abnahme begriffenen “Madlen baden” ab, welche beiden Bräuche im Burggrafenamte und mittleren Vinschgau üblich sind, so bleibt eigentlich nur mehr für die“Tiroler Volksleben – Maifeier” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Ostereier und Ostereierspiele

Der Gebrauch, sich gegenseitig mit Ostereiern zu beschenken, ist, wie bereits erwähnt, auch in Tirol allgemein üblich. In vielen Gegenden erhalten der Pfarrer, der Meßner und der Schullehrer Ostereier als Abgabe, entweder in wirklicher Gestalt oder in Geld unter obigem Namen. Meistens werden dieselben von Haus zu Haus eingesammelt. Von der Hochhaltung der “Gründonnerstagseier”, also“Tiroler Volksleben – Ostereier und Ostereierspiele” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Ostern

Die stille heilige Osternacht ist vorüber und der Festmorgen bricht an. Wenn Ostern später im Jahre fällt, so erblickt man bereits überall die Vorboten des nahenden Frühlings. Lichtblau und duftig wölbt sich die Himmelsdecke über den Kuppen und Spitzen, auf denen das Gold der Frühsonne glänzt. Der Hermelinmantel der Berge ist schon arg schadhaft geworden,“Tiroler Volksleben – Ostern” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Die Karwoche

Auf die fröhliche Palmsonntagfeier folgen zwei stille Tage, welche sich durch keinerlei Gebräuche auszeichnen. Nur im oberinntalischen Dorfe Zirl beflissen sich noch vor beiläufig sechzig Jahren die “Manderleut” einer eigentümlichen Andacht. Sie zogen nämlich am Montag, Dienstag und Mittwoch abends von 8 bis 9 Uhr ein großes, sehr schweres Kreuz, das der Meßner angefertigt, auf“Tiroler Volksleben – Die Karwoche” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Der Palmsonntag

Der Palmsonntag, welcher die ernste und geheimnisreiche Karwoche einleitet, gehört zu den beliebtesten Tagen des bäuerlichen Festkalenders. Den Mittelpunkt der kirchlichen Feier bildet bekanntlich die Weihe der Palmen und die sich anschließende Prozession, welche den Einzug Christi in Jerusalem darstellen soll. Auf diesen Umzug freut sich besonders die männliche Jugend, denn was den Mädchen das“Tiroler Volksleben – Der Palmsonntag” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Die Frühlingsboten im Sprichwort

Kaum hat die lebenspendende Sonne am 21. Dezember die winterliche Wende überschritten, so richtet sich das sehnsüchtige Auge des Menschen schon dem nahenden Lenz entgegen und späht nach den ersten Regungen desselben. Besonders der Älpler, den der grimmige Tyrann Winter so lange in Bann hält, achtet mit scharfem Sinne auf das leiseste Zucken des wiedererwachenden“Tiroler Volksleben – Die Frühlingsboten im Sprichwort” weiterlesen

Tiroler Volksleben – Die Fastenzeit und der Kas- oder Funkensonntag

Der Aschermittwoch als Beginn der Bußzeit trifft die mutwilligen Dorfburschen durchaus nicht in fastengemäßer Stimmung. Zwar knien sie beim Morgengottesdienste scheinbar zerknirscht in den Kirchenstühlen und lassen sich vom Pfarrer die Scheitel “einäschern”, aber ihre Gedanken sind nicht sowohl mit der kirchlichen Verrichtung, als vielmehr damit beschäftigt, wie sie den am Aschermittwoch üblichen Brauch des“Tiroler Volksleben – Die Fastenzeit und der Kas- oder Funkensonntag” weiterlesen

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