Innsbruck 1910, Karlstraße

Kolorierte Ansicht aus Innsbruck mit der Karlstraße Richtung Ferdinandeum. Im Vordergrund ist der Bozner Platz mit dem Café Lehner zu erkennen.

Bildnachweis: josefauer.com / Leser-Einsendung

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4 Kommentare zu „Innsbruck 1910, Karlstraße

  1. Rechts neben dem Café Lehner sieht man die Reklame für ein Schuhwarenlager sowie den Schriftzug “Hermann Hueber”.

    Im Parterre des Eckhauses Karlstraße 14 befand sich rechts vom Eingang das Wäschegeschäft des Paris Ravanelli.

    Anhand des Wäschegeschäfts Ravanelli ist das Titelfoto auch sehr gut zu datieren.
    Das Foto kann frühestens 1909 aufgenommen worden sein.

    Ravanelli ist mit seinem Geschäft nämlich am 1. Mai 1909 von der Maria-Theresien-Straße 10 in die Karlstraße 14 übersiedelt.

    Hier das Inserat in den Innsbrucker Nachrichten:
    https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tan&datum=19090501&query=%22paris+ravanelli%22&ref=anno-search&seite=24

    1. Der Handelsmann Ravanelli war mit Anne Edle von Posch verheiratet.

      Im Traubuch von Innsbruck-St. Jakob findet sich die Ehe Ravanelli-Posch am 6. Oktober 1878:

      Demnach wurde Paris Ravanelli 1840 in Lavis/Trentino geboren, er war bei der Übersiedlung des Geschäfts in die Karlstraße 1909 somit bereits 69 Jahre alt.
      Anna Edle von Posch wurde 1853 in Hall geboren. Ihr Vater war Josef Edler von Posch, k.k. Forstrat.

      1. Die beiden Häuser Karlstraße 14 und Landhausstraße 7, heute Meraner Straße 9, gehörten um 1910 dem Privatier Nikolaus Posch. Gekauft hat er die Häuser bereits 1890.

        Die Innsbrucker Nachrichten vom 29. April 1890 berichten:

        “(Besitzwechsel.) Die Werner’schen Häuser in der Landhaus- und Karlstraße sind durch Kauf in den Besitz des Herrn Nikolaus Posch, Privat
        dahier, übergegangen.”

  2. Das Café Lehner wurde 1912 neu eröffnet. Die Innsbrucker Nachrichten vom 6. April 1912 berichten:

    “(Der Neubau des Cafe-Restaurants Ludwig Lehner.) Heute wird das neugebaute Cafe-Restaurant Ludwig Lehner, Ecke Margarethenplatz-Karlstraße zum ersten Mal seine Tore öffnen. Ganz in weiß und gelb gehalten, repräsentieren sich die neuen Lokalitäten als ein Meisterwerk moderner Innenarchitektur und die geschmackvolle und glücklich durchdachte Raumaufteilung mit den breiten Boxes an der Fensterseite und den bequemen Ecknischen gibt dem Ganzen bei aller Vornehmheit einen traulichen und anheimelnden Charakter. Die Wandvertäfelung in Weißlack mit matten Goldleisten und goldgelber Stofftapeten wird an den Längsseiten durch große Spiegel unterbrochen. Der in weiß gehaltene Planfond trängt moderne Ornamentierung in Stuck. Draperien aus dem gleichen Goldstoff wie die Tapetenverkleidung schließen die breiten Fensteröffnungen oben ab und bilden gleichsam einen dezenten Rahmen zu dem schönen Bild, das ein Blick in den großen Saal bietet. Auch die Tische, Kleiderständer usw. halten den gleichen vornehmen Grundton: Weiß und Mattgold (Cararamarmor und Messing). Bequeme Polstermöbel und Stühle in Rot-Mahagoni und ein ebenfalls in Mahagoni hergestelltes Riesenbuffet mit Spiegelscheiben und reichen Mattgold-Einlagen vervollständigen die verschwenderische Inneneinrichtung. Außerordentlich reizvoll sind die prächtigen Beleuchtungskörper und Luster, die nach eigenen Entwürfen angefertigt sind und eine Fülle blendenden Lichtes über den Raum werfen. Gefällige Arrangements von Blumen, eine an der Decke angebrachte große Doppeluhr und dergleichen helfen mit, die Behaglichkeit des schönen Saales noch zu vergrößern.”

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