Kolorierte Ansicht aus der Innsbrucker Maria-Theresien-Straße mit der Filiale der Anglo-Oesterreichischen Bank im Eckhaus zur Meraner Straße. Die Straßenbahn ist offenkundig ins Bild retuschiert worden.
Bildnachweis: josefauer.com / Leser-Einsendung
Das Eckhaus in der Meraner Straße wurde 1910 fertiggestellt. Die Innsbrucker Nachrichten vom 25. Juni 1910 berichten:
“(Firstfeier.) Wie wir erfahren, wird bei dem großen Pohlschröder´schen Neubau, Ecke Landhaus – Maria-Theresien-Straße, voraussichtlich schon am Montag die Firstfeier stattfinden.”
Bauherr war der Konsul Heinrich Pohlschröder.
Vielen Dank für den interessanten Hinweis, liebe Frau Mair!
Der Neubau des Konsuls und Buchhändlers Heinrich Pohlschröder wurde in der Berichterstattung des Tiroler Anzeigers teilweise kritisch betrachtet. Auf Grund dessen sah sich der Bauherr Heinrich Pohlschröder sogar veranlasst einen Leserbrief an die Redaktion des Tiroler Anzeigers zu schicken.
Im Allgemeinen Tiroler Anzeiger vom 29. September 1910 heißt es u.a.:
„Ja, gehört denn nur ein Bauernstil in die Stadt Innsbruck? Die Um-
gebung meines Neubaues zieren ja so viele schöne
Barockbauten, was ist denn das Neugeschaffene
anderes als modernisierter Barock? Hören Sie
doch einmal im Publikum nach, wie dieses sich
darüber freut, daß endlich die faden Häuser-
reihen durch Neubauten unterbrochen werden,
welche eine großstädtische, schöne, reiche Fassade
bringen. (…) Es heißt ja: Wer
baut an der Straßen, muß die Leute reden
lassen. Aber mit Bezug auf die großstädtische
Entwicklung unserer Landeshauptstadt möchte
ich auch das Dichterwort zitieren: „Das Alte
stürzt und neues Leben blüht aus den Ruinen.“
(…) Seien Sie dankbar begrüßt von Ihrem sehr er-
gebenen Konsul Pohlschröder.“