Innsbruck 1903, Straßenbild

Ansicht aus der Innsbrucker Maria-Theresien-Straße mit der großen Litfasssäule und den umliegenden Häusern. Unter den Passanten ist ein Kaminkehrer samt Gerätschaften zu erkennen.

Bildnachweis: josefauer.com / Leser-Einsendung

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Ein Kommentar zu “Innsbruck 1903, Straßenbild

  1. Im Haus Maria-Theresien-Straße 19 wurde 1912 ein Automatenbuffet eröffnet. Die Innsbrucker Nachrichten vom 6. August 1912 berichten:

    “(Ein Automaten-Restaurant in Innsbruck.) In dem eleganten Neubau, welchen Uhrmachermeister Bernhard Leitner in der Maria Theresienstraße errichten ließ, befinden sich nicht nur das sehenswerte Triumph-Kinematographentheater und modern eingerichtete Wohnungen mit Lift, sondern auch eine Sehenswürdigkeit, die sich infolge des Tischlerstreiks etwas verspät, jetzt aus der rauhen Hülle und Unordnung allmählich herausschält.

    Es ist ein Automatenrestaurant modernster Art, mit den besten technischen Einzelheiten ausgestattet, eine saubere Arbeit der Spezialfirma H. G. Müllers Nachfolger in Wien, von der außer den mechanischen Einrichtungen auch die reich geschnitzten Schränke stammen. An der langen Reihe der Automatenbüffets ist auf kleinen Schildchen zu lesen, was die Schränke alles in sich bergen: Biere in viererlei Sorten, zwei Innsbrucker, das Seidel zu 10 Heller, Münchner und Pilsner zu 20 Heller; Spezialweine und Limonaden. An einer Reihe von Tourniques erhält man nach Einwurf eines Geldstückes zu 10 oder 20 Hellern belegte Brödchen.

    Was vielen Besuchern des Automatenrestaurants dienlich und angenehm sein wird, ist der Umstand, dass auch Telefongespräche nach Einwurf eines 20 Hellerstückes in einer geschickt und geschmackvoll eingebauten Telefonzelle abgewickelt werden können. Auch warme Getränke, Glühwein, Punsch und Tee sind aus den inhaltsreichen Schränken herauszuzaubern. An einem seperaten Kaffee-Buffet fungiert ein Kaffeekoch, der Kaffee, Gefrorenes und Bäckereien abgibt und nebenbei auch eine Würstelküche leitet.

    Gleichzeitig mit der Inbetriebsetzung der Automaten, die voraussichtlich heute erfolgen wird, soll auch der Lichthof, welcher derzeit als Erholungsraum für die Besucher des Kinematographen-Theaters dient, mit Tischen versehen werden. Durch ein Fenster des Buffetraumes werden dann auch hier die Würsteln verabreicht; überdies führt ja eine Türe vom Lichthof direkt in den Automaten-Restaurationsraum. An den Schränken entlang, die reich mit Spiegelgläsern versehen sind, finden sich auch selbstätige Spülapparate zum Reinigen der Gläser.”

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